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[Q] Wächterfleisch.
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » [Q] Wächterfleisch.
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Corastin Kiems





 Beitrag Verfasst am: 10 Jul 2021 15:59    Titel: [Q] Wächterfleisch.
Antworten mit Zitat

Was für ein aussergewöhnlicher Glücksfall. Die Garde Rahals hatte ausgerechnet Ihm ein hübsches Stück Leichnam anzubieten. Offenbar hatte man nicht vergessen welchem Metier er sich in all den Jahren in der Nimmerruh verschrieben hatte. Es war naheliegend als gelernter Feldscher und Bader nach Erhalt der Gunst irgendwie in die Anatomie und Konstruktrichtung zu stolpern. Andererseits war auch Ravena nicht weit von der Heilerrichtung entfernt gewesen und ist doch etwas vollkommen anderes gewesen. So wirklich wissen kann man es vielleicht nicht welcher Weg der ist den man wählt. Im Anbetracht der neuen Geschwister auch etwas das man im Hinterkopf behalten sollte... wer weiß schon was in ihren Reihen alles nachwächst.

Er war dementsprechend bester Laune als er er in Rahal ankam und von Provost Aresh und Trabant Dhara begrüsst wurde. Sie waren in guter Verfassung , sicherlich wäre Provost Aresh nach seinem ableben eine wahre Fundgrube an Stoff für einen Konstrukt, mit dem richtigen Werkzeug könnte er so lange weiterdienen. Aber selbst der Kommentar das die Trabant eine hübsche und gesunde Haut habe wurde etwas "schwierig" aufgefasst.

Manchmal vergaß er das die Aufgeschlossenheit der Menschen nicht auf die Künste des Unlebens und der Wiederverwertung der Toten vor allem im militärischem Sinne eine lächerliche hohe Auswirkung haben würde auf jegliche Kriegsführung. Die nuancierte Nutzung der Kunst der Rabendiener hatte im Krieg gegen das Nichts horrende Ausmaße angenommen, vor allem auf dem Festland wie Gerüchte besagen. Würde das alatarische Reich auch so gegen den Feind vorgehen... aber vielleicht ist das nichts für die Psyche der Einzelnen zu wissen das im Tot ihre Ruhe nicht haben würden sondern auferstehen und weiterkämpfen würden. Wobei... bei genauerer Betrachtung würde es gewiss einige Wahnsinnige geben die das mit Freuden zulassen würden. Diese zwei gehörten jedoch nicht dazu. Nein... Aresh und Jynela waren nicht verrückt genug für so eine Prozedur.

Genausowenig gehörte es dazu das er vor Ort den guten Mann auseinandernehmen darf um sich die besten Teile mitzunehmen. Er war fürwahr ein wenig angesengt und stank etwas nach der Kloake in der sie ihn gefunden hatten, aber alles in allem war er ein guter Grundstock für das was er ohnehin seit Wochen plante. Der Kerl würde hervorragend als Übungskarte dienen, so wie es die Architekten taten würde er der kleinere Maßstab werden für das große was er sich ersonnen hat. Ein Modell. Ja.

Zum Glück halfen die beiden Legionäre beim verstauen des Körpers auf seinem treuen Ross. Auch wenn ihre Belustigung über seinen Namen fast schon ein kleiner Affront war.... nein eigentlich gar nicht, er hatte den Namen ja immerhin deswegen gewählt weil es ein Fakt ist das er nach einem Geräusch benannt wurde. Vielleicht würden sich die beiden auch aufgrund des prächtigen Untotenpferdes daran erinnern ihn bei jedwedem Leichenfund zu rufen. Vielleicht könnte er so ein wenig bei ihnen helfen und dafür auf eine erfreulich einfache Art Ersatzteile ergattern. Ja.... ja.... dieser Besuch war es wirklich wert gewesen ihn rasch wahr zu nehmen.

Nun liegt die Leiche in den heiligen Hallen und wartet auf ihre Verarbeitung. Vielleicht sollte er Aresh und Jynela einmal Teile von ihm präsentieren, vielleicht würden sie die Großartigkeit des Schaffens erkennen und sich dann auch selber anbieten? Nein... das vielleicht nicht, aber am Ende ist es nunmal so... das niemand weiß wohin der Weg einen hinführt.



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Jynela Dhara





 Beitrag Verfasst am: 10 Jul 2021 17:40    Titel:
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Bruder Ars hatte eben das Lazarett betreten und ihr Blick folgte ihm noch etwas neugierig während ihr Kopf die eben gehörten Worte zu sortieren versuchte.

"Hübsche Haut, eine schöne Farbe, sehr gesund..."

Wahrscheinlich war der Blick auf einen Lebenden ein anderer, wenn man viel Zeit mit den Toten verbrachte. Dennoch war da dieses Gefühl, das sie so selten betrog, dass sich hinter seinen Worten mehr verbarg als nur ein etwas makabres Kompliment.

Sie folgte also Aresh und dem Bruder hinein in den Raum, wo die Leiche bereits auf dem Tisch lag.
Der Anblick eines Toten war für sie nichts Neues. Aber das hier, war ein richtig Toter. Eine Leiche die bereits zu riechen begann und deren Anblick alles andere als schön war.
Es gab sicher besseres um seinen Abend zu verbringen, aber Dienst war Dienst und ja, ein wenig neugierig war sie dennoch auf den Diener Krathors gewesen.
Nun folgten ihren Augen jedem seiner Schritte und jeder seiner Bewegungen.

Dass er der Leiche ziemlich nahe kam war eine Sache. Sicher waren ihm diese Gerüche nicht fremd, vielleicht nahm er sie nicht einmal mehr wahr, aber daran zu schnüffeln?
Sie spürte wie sich die Härchen auf ihren Unterarmen leicht aufstellten.
Das fand sie nun tatsächlich schlichtweg widerlich.
Sie selbst atmete aus gutem Grund möglichst flach.
Eine Weile lauschte sie dem Gespräch der beiden Männer und verfluchte ihre ausgeprägte Fantasie als der Bruder von einem vierarmirger Golem aus Fleisch und einem vierbeinigen Mann mit einer Lanze schwärmte, die er zu gerne in den Kampf schicken würde.
Vor ihrem Augen formten sich sofort Bilder von denen sie nicht genau wusste, ob sie es gut finden würde ihnen jemals in der Realität zu begegnen.


"Ich habe eh ein recht fleischintensives Vorhaben. Ich denke den Torso kann ich gebrauchen."


Den Torso? Und was war mit dem Rest?
Ihr Blick huschte kurz ein wenig alarmiert zu Aresh hinüber und wieder zurück zu dem Bruder als sie sich schon selbst sagen hörte:
"Wir würden ihn euch einpacken und mitgeben. Komplett."

Beinahe hätte sie losgelacht, als sie sich ihrer eigenen Worte bewusst wurde. Wie sich das anhörte?
Vielleicht sollte sie mehr Respekt zeigen, aber für sie war es einfach nur noch ein toter Körper der vor ihnen lag. Und jenen wollte sie so schnell es ging einfach loswerden.

Sie meinte doch ein wenig Enttäuschung im Gesicht von Bruder Ars zu erkennen, dass er die Leiche nicht direkt vor ihren Augen in Einzelteile zerlegen durfte. Aber am Ende war er einverstanden, die Leiche wurde "verpackt" und nach draußen geschleppt.

Zu seinem Pferd.

Zu seinem nicht existenten Pferd.

Es war nämlich tatsächlich nirgends zu sehen bis der Diener Krathors in seine Tasche griff und einen widerlich stinkenden Fleischball herauszog. Sie hätte schwören können, dass sie sogar einige kleine Knöchlein darin erkannt hatte, bevor ihr Blick sich doch ein wenig angewidert zur Seite drehte.
Das Geräusch, als der Fleischklops auf dem Boden auftraf, tat das Übrige.
Nun war ihr wirklich schlecht.

Fassungslos glitten ihre Augen am Ende über das "Tier", welches vor ihnen stand.
Ein Pferd konnte man es nicht mehr wirklich nennen.
Allerdings hatte es einen Namen: Jörg
Aus dem Hintergrund konnte sie Aresh auflachen hören.
Die Situation kam ihr vollkommen absurd vor aber wie von selbst bekündigte sie ihre Freude darüber, seine Bekanntschaft zu machen.
Da nickte ihr das Tier zu.
Und nein, es war nicht eine dieser Bewegungen, die Pferde ab und an machen wenn sie aufschnauben und den Kopf zurückwerfen, das hier war ein eindeutiges Nicken erst in Areshs und dann in ihre eigen Richtung.
Ziemlich perplex hievten die beiden dann die Leiche auf Jörgs Rücken und sobald sie sicher verstaut war, hielt sie nichts mehr davon zurück etwas Abstand zwischen sich und den strengen Geruch des Pferdes zu bringen.

Es war einfach widerlich.

Bruder Ars war eben im Begriff aufzubrechen als er noch einmal inne hielt und sich zu Aresh umdrehte.

"Wieso habt ihr eigentlich vorhin gelacht?", fragte er und sie war sich zwar nicht ganz sicher, aber es schien ihr als wäre da eine Mischung aus Neugierde, aber auch ein wenig Gekränktheit in seiner Stimme zu hören.
Die Tatsache, dass Aresh aber nur den Namen ungewöhlich fand, ließen seine Mundwinkel hinaufgehen.


"Nun, er heißt so weil das meistens das erste Geräusch ist was man hört, wenn ein Nicht-Diener auf ihn trifft."


Sie konnte nicht anders, aber das Lachen bahnte sich unaufhaltsam seinen Weg durch ihre Kehle nach oben und im letzten Moment konnte sie es noch einigermaßen hinter einem Räuspern verstecken.
Dennoch blitzten ihre Augen amüsiert auf, als sie dem Bruder nachblickte, als er gemeinsam mit seiner Last und seinem Jörg von dannen zog.

Und wieder blieb da dieses leise Gefühl, dass es wohl nicht das letzte Mal gewesen war, dass sie sich begegneten.
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Corastin Kiems





 Beitrag Verfasst am: 19 Jul 2021 16:37    Titel:
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"Lesen bildet."

Dieser kleine Satz ist der Spruch den jedes, halbwegs erhobenes Kind - ob vom Bürgertum, Adel, mittlerem und höherem Kastenbereich und sonstigem brauchbaren Elternhause - zu hören bekommt wenn es erstmal genügend Buchstaben eingetrichtert bekommen hat um zusammenhängende Sätze zu entziffern. Dementsprechen wurde der Ort den er als nächstes für sein weiteres Vorgehen vorgesehen hat der Hort des Wissens.

Vielleicht hätte er sich vorher anmelden sollen und sich vielleicht sogar adäquat kleiden sollen, aber die Gunst der Stunde ist für einen Kreativling wie ihn meistens recht spontaner Natur. Die Anweisungen und Ausführungen der lieblichen Bibliothekarin Auriane waren somit selbstverständlich unvermeintlich. Eine interessante Person, in mehrfacher Hinsicht. Sie war stets dazu geneigt ein Wortduell zu führen, war sich nicht zu Schade bei jedweder Aufbau oder -räumaktion mitzuwirken, sie war ein Teil der Bibliotheksleitung, begehrte Schneiderin in Düstersee und sogar Trabant der Legion. Für den ein oder anderen mochte sie als Tausendsasserin durchgehen, er hingegen hatte einen anderen Verdacht.

Diese Frau war neugierig. Sie war -sehr- neugierig. Für sich genommen ist das eine gute Eigenschaft, doch jemand der seine Nase in so vielen Angelegenheiten stecken hat, sollte zumindestens im Auge behalten werden. Er genoss die kleinen Schlachten mit dieser Frau, sie war witzig und intelligent und sie wäre gewiss eine ausgesprochen brauchbare Dienerin des Raben, wäre sie nicht so engstirnig in ihrem fast schon frenetischem Glauben an Alatar. Konnte man es ihr verdenken? Nein, gewiss nicht, doch ab und zu ein kleiner Kratzer in der harten Schale, wer weiß schon wozu es nutzt.... Das Glas Wein wird so oder so munden.

Aber ach, die Bücher. Die waren es die ihn in den Hort zogen, anatomische Studien, genau! Die menschliche die er schon so lange studiert hat sollte doch diesesmal nicht das Thema sein, es dürstete ihn nach größerem, nach etwas mehr.. ja... brachialem. Zoo Botanica Gerimorica, Codex Daymionis und Der Albtraum, so stand es auf dem kleinen lieblichen Zettel den er ihr zur Bestellung gab. Kleine wissenschaftliche Abhandlungen, es würde ihm eine Freude sein das Wissen erst sich anzueignen und dann auch buchstäblich auf dem Seziertisch anzuwenden. Ohne Theorie... keine Praxis.

Lesen bildet.


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Vorador Solvic





 Beitrag Verfasst am: 09 Okt 2021 14:37    Titel:
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Auch in dieser Nacht hatte er wieder die dunklen Grotten Nahe des RaKun aufgesucht. Er war mittlerweile recht oft hier denn er mochte die Steigerung welche die Wesen darin boten. Angefangen mit dümmlichen Goblins und Äxte schwingenden Orks, bahnte er sich seinen Weg tiefer in die Höhlen. Es dauerte nicht lange und er fand sich in einem Raum voller toter Geschöpfe wieder. „Viel schneller als sonst“ dachte er sich und das röchelnde Lachen hallte in einem Echo durch die Gänge. Er musste aufhören seine Fähigkeiten zu unterschätzen und so zog die dunkle Gestalt weiter ins Innere. Langsam und mit bedachten Schritten folgte er einem bestimmten Gang. Leicht gegen die Höhlenwand gelehnt, lauschte er der Dunkelheit und sog langsam die Luft durch die Nase. Blut, Schwefel, kaltes Fleisch – es roch nach Tod.
Er genoss die Düfte welche die Umgebung aufgeboten hatte, doch hatte auch er selbst seinen Anteil daran geleistet. Als ein dumpfes Grollen und Brummen ertönte wurde er aus den Gedanken gerissen. Der dunkle Helm spähte um die Höhlenecke und er erkannte wie zwei Zyklopen in einem Kräftemessen Ihre Keulen gegeneinander erhoben. Oger und Zweiköpfe versammelten sich um das Schauspiel zu verfolgen, doch mit gesundem Abstand.

Da schoss ein Geistesblitz durch seinen Leib und das typische Zähneklappern ertönte unter dem Helm. Die Zeit war gekommen die Übungen zu beenden und so warf er seinen eisernen Morgenstern mitten in den Raum um die Aufmerksamkeit der Wesen zu erhalten. Die diamantene Klinge wurde gezogen und so begab er sich langsam ins Innere der bescheidenen Räumlichkeit, welche diese Höhle aufwies. Er bekämpfte nicht das erste Mal diese Ungetüme und so ging er auch diesmal wie immer sehr taktisch vor. Die Ausführung jedoch war völlig anders als bei seinen Übungen, diesmal war er brutaler und gewillter schnell Ihre Leben zu beenden. Die Klinge wurde zweihändig geführt um auch ordentlich Schwung zu bekommen und so rannte er den Wesen in die Arme um Ihnen die Sehnen Ihrer Beine zu durchtrennen, gefolgt von unheimlichen Gebetsfloskeln welche unheilvoll durch die Gänge getragen wurden. Der erste Riese in seinen Augen ging zu Boden, doch das Massaker hatte gerade erst begonnen. Niemand wurde verschont denn er hatte hier etwas Wichtiges zu erledigen. Es war Ihm völlig gleich ob es sich hierbei um Männchen oder Weibchen handelte, sie alle wurden vernichtet und die Welt von Ihrem Antlitz gesäubert. Als der letzte Oger schwankend zu Boden ging und langsam verblutete, stöhnte die dunkle Gestalt amüsiert auf. Doch es fehlte etwas, etwas Wichtiges. „Verdammt! Warum habe ich nicht eher daran gedacht“ schoss es durch seinen Kopf und er durchsuchte die Kisten und Regale welche sich im Inneren der Höhle befanden. „Vielleicht waren diese Wesen gar nicht so dumm und unzivilisiert wie wir dachten“ ertönte das röchelnde Lachen. Steine, Metallplatten und Holz wurden durch die Gegend geworfen während der Suche. Dann erspähte er in einer der Ecken einen großen, gefüllten Sack. Der Sack wurde wohl verwendet um geborgene Schätze und mögliche Nahrung zu sammeln. Doch in seinen Augen war es der perfekte Fund, das Glück war Ihm hold denn er hatte genau nach so etwas gesucht.

„Der Herr meint es gut mit uns“ und so wurde der Sack vollständig geleert und rüber getragen zu den Leichen. Der wachsame Blick überflog die toten Wesen und er warf den Sack in die Mitte. Verschiedene Klingen und Beile wurden ausgegraben und als Werkzeuge missbraucht. Er hackte, schnitt und trennte verschiedene Körperteile ab. Lautes aufknacken der gebrochenen Knochen unterbrach die Stille. Beine, Arme und sogar die Köpfe wurden rabiat von den Leibern gelöst. Es war alles andere als meisterhaft oder sauber, doch würde es seinen Zweck ziemlich sicher erfüllen. Blutlachen bildeten sich auf dem steinernen Boden und auch der Geruch ertränkte die Höhlenetage. Nun war es Zeit diese auch ordentlich zu schlichten, denn er wollte sie mitnehmen. Zuerst wurden zwei prächtige Torsos in den Sack gesteckt, dann folgten Beine, Arme und auch einer der Köpfe. Es waren verschiedene Körperteile von Oger, Zweiköpfen und Zyklopen welche wuchtig in den Sack gestopft wurden. Das leise schmatzen und befeuchten seiner Lippen war zu hören ehe er versuchte den Sack in die Höhe zu hieven. „Keine Chance!“ knurrte die Gestalt und erneut waren wenige leise Silben eines Gebets zu vernehmen. Der nächste Griff ging zum Knochenspeer welchen er des Öfteren als Gehhilfe verwendete. Angestrengt atmete die Gestalt aus und schliff den prall gefüllten Sack über den Höhlenboden in Richtung Ausgang. Im Inneren der Gewölbe kehrte Totenstille ein und nur wenige, neugierig leuchtende Augen beobachteten die Gestalt auf Ihrem Weg aus der Dunkelheit. Es vergingen Stunden doch schien es so als könnte Ihn in diesem Moment rein gar nichts von seinem Ziel abhalten.

Der Knochenspeer pochte auf dem Boden durch den Wald und auch das Schleifgeräusch des Sackes hielt Mensch wie Tier fern. Nur eine Blutspur welche in Richtung Bitterforst gezogen wurde erzählte von der letzten Nacht. Als die Gestalt endlich in der Grabkammer angekommen war, zerrte sie angestrengt und leise plagend den Sack in den unteren Bereich. Endlich war es geschafft, endlich war er angekommen – Der Arbeitsbereich von Bruder Ars.
Der Sack wurde gut sichtbar platziert und auf dem Steintisch eine Nachricht für den Künstler hinterlassen.

'Die dunklen Schwingen des Fürsten über uns, Bruder!
Ich habe an deine Worte gedacht und habe dir etwas mitgebracht. Ich hoffe es ist nach deinem Geschmack und das was du suchst. Bedien dich Bruder, es ist alles frisch.'

Lyzander


Zuletzt bearbeitet von Vorador Solvic am 09 Okt 2021 14:46, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Mandur Varangal





 Beitrag Verfasst am: 14 Okt 2021 15:18    Titel:
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Arm dran oder Arm ab?

Der Mann, den die Bande aus zwielichten Halunken „Tik“ nannten, hatte seine im dunklen Mondlicht matt schimmernde Klinge auf den Hals des wehrlosen Händlers gerichtet. Tik war nicht von besonders kräftiger Statur, noch war er sonderlich intelligent und schon gar nicht ließ sein ungepflegtes Aussehen zu, dass man ihn als besonders charmant bezeichnen könnte. Und doch war Tik der unangefochtene Anführer der kleinen Bande, ein halbes Dutzend Halsabschneider und Ganoven, die bei Nacht an der Grenze Markweihs ihr Unwesen trieben. Sie waren nicht sonderlich erfolgreich gewesen die letzten Tage. Wenn es auf die kalten Wintertage zuging, dann bereisten nur noch wenige Händler die Handelswege zwischen Lichtenthal und Bajard- noch weniger passierte es dass sich einer von ihnen verschätzte und nicht bei Anbruch der Dunkelheit die sichere Zuflucht einer Gaststätte aufsuchte…
Tik und seine Bande hatten heute Nacht Glück, denn dieser Händler, ihnen heute Nacht in die Fänge geraten war. Ein in feiner Seide gekleidete Schnösel, der sicherlich mit seinen Geschäften Gold scheißte und nun wortwörtlich seinen Tribut für diese Nachlässigkeit zahlen sollte.
Auch wenn die frische Nachtbrise den Gestank an Alkohol, Schweiß und all den anderen Körperausdünstungen der Wegelagerer schnell wegtrug, so musste der Händler doch seine Nase rümpfen, als Tik nun mit gezückter Klinge sich bis auf eine Handbreit Abstand näherte, um dem Händler selbige Klinge an die Kehle zu halten. Der Angstschweiß drängte aus jeder Pore des Händlers, als er mit schlotternden Knien sich seinem Schicksal ergab. An einem Fluchtversuch war nicht zu denken, geschweige denn die Aussicht die Überzahl an Banditen im Kampf zu besiegen. Mutlos ließ der Händler seine Schultern fallen und kapitulierte ob der bedrohlichen Unterzahlsituation.

„Heda! Sei‘ Siegelring‘ jehört mir!“

„Die Stiefeln passn‘ doch gar nüscht auf deine Füß‘!“

„Hoffentlich hatter ne Menge Gold und Silber dabei!“

Es schien schon als hätte die Bande die Beute unter sich aufgeteilt und schwer musste der Händler schlucken als Tik mit einem schiefen Grinsen befahl:
„Taschn‘ ausleern und wenn de‘ dich gut anstells‘, darfs leben‘!“

Der Händler betete zu allen erdenklichen Göttern dass Tik sein Wort halten möge, denn er hatte schließlich noch sieben Kinder eine Ehefrau und drei Mätressen zu versorgen. Stumm nickte er, sank flehend auf seine Knie und stammelte:
„Verschont mein Leben Herr, Ich habe habe nicht viel dabei, nur diese Ladung an bescheidenem Stoff und das Gold hatte ich schon in Vorab bezahlt. Aber nehmt das was ich am Körper trage. Es ist nicht viel, aber es soll euers sein, wenn ihr mein Leben verschont.“

Tik überlegte eine kurze Weile und zog nachdenklich seine Brauen zur Stirn zusammen, als er misstrauisch seinen Gegenüber beobachtete. Wie konnte ein so feiner Pinkel kein Gold haben?

„Hör auf mich aufn‘ Arm zu nehmen. Gold haste‘ nicht wenig dabei, aber versteckt hast du’s! Wo isses? Sag‘s oder ich hack dir dein‘ verdammtn‘ Arm ab!“ Spritzer von Speichel spritzte dem Händler ins Gesicht, als Tik die Worte lautstark ungeduldig bellte und schon hob er seine Klinge bedrohlich über seinem Kopf, um seiner Drohung mehr Nachdruck zu verleihen.

Als der Arm mit einem brutalen Hieb von der Schulter getrennt wurde und in hohem Bogen zu Boden flog, staunte der Händler nicht schlecht. Zu seiner Erleichterung durfte er feststellen dass es nicht sein eigener Arm war, sondern der Arm von Tik, der abgeschlagen wurde.
Doch wie war dies passiert? Eine dunkle hünenhafte Gestalt hatte sich im letzten Moment zwischen die unachtsamen Wegelagerer gedrängt und Tik mit einem groben Hieb von einer kurzen Klinge den Arm geraubt. Blut schoss in Schüben aus der offenen Wunde und Entsetzen breitete sich aus. Tik entließ einen langen Schrei in die Finsternis der Nacht, ehe er wie ein Sack Kartoffeln einfach umkippte. Der erbärmliche Versuch eines anderen Banditen seinen Anführer zu rächen, führte zu wenig Erfolg. Beim Versuch sich dem Hünen mit einem Kampfschrei zu nähern, wurde dessen Schädel schlichtweg brutal von einem großen Metallschlegel zertrümmert, den der Hüne in seiner anderen Hand griffbereit hielt. Das andere bedauerliche Gesindel ergriff die Flucht, sehr zum Bedauern des dunklen Riesen, der ungehalten murrte, als er sah dass diese ihm entwischten.
Der Händler wollte die Flucht ergreifen, doch der Hüne hatte ihn schon an der Schulter gepackt und auf seine Füße emporgezogen.

„D… danke Herr, wenn ihr nicht wärt- die hätten mich umgebracht. Nehmt mein Gold als Zeichen meiner Dankbarkeit. Oh, bei der Lichtbringerin, ich danke der Göttin, dass sie euch geschickt hat! Möge sie euch segnen!“, stammelte der Händler in tiefster Ergriffenheit, sein Glück kaum fassend.

Der Berg an Mann beobachtete den Händler still und abschätzend. Im Schein des Mondlichtes konnte der Händler die zu langen Rasta geflochtenen Haare dunkelgrau schimmern sehen. Hinter der dunklen Maske, die der Hüne trug, konnte man nicht gut das Gesicht erkennen, doch der dicke gesteppte Mantel aus festem Leder und die darunter zu vermutende massive Statur strahlten etwas furchteinflößendes aus. Wie eine Felswand stand der Hüne vor dem Händler und lediglich ein dumpfes Schnauben ertönte unter der Maske, als dieser den Kopf schieflegte.
Dann nach einer langen Pause des Schweigens ertönte die Stimme des dunklen Riesen aus dem tiefen Bariton seiner Kehle.

„Disch der Bruder bestimmt auch brauchen.“ , klang die dunkle trockene Antwort des Hünen.
Und bevor der Händler etwas entgegnen konnte, traf ihn der Metallschlegel auf die Stirn. Die Welt um ihn herum versank in eine verschwommene Schwärze.

*Bruder Ars wird eine Nachricht erreichen mitsamt eines Sackes, in der sich verschiedene Leichenteile abgetrennt einfinden werden- untergemischt mit zerlumpten und seidenen Stofffetzen wird man erahnen können dass die Quelle der Leichenteile sehr heterogen war * hat Folgendes geschrieben:

Sein Ewiger Blick über eusch,

Bruder Ars nehmen an diese Gabe, um vollrischten sein Kunstwerk.

Onyx



Zuletzt bearbeitet von Mandur Varangal am 05 Dez 2021 18:13, insgesamt 5-mal bearbeitet
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Corastin Kiems





 Beitrag Verfasst am: 05 Dez 2021 01:49    Titel:
Antworten mit Zitat

Er hatte viele Dinge getan. War er ein Mörder? Ja, das war er, sicherlich und unbestreitbar. War er ein Seelendieb? Nicht den Hauch eines Zweifels! Doch was war am Ende in seiner Gesamtheit? Ein mörderischer Seelendieb? Vielleicht. Doch am Ende war er vorwiegend ein Künstler, Konstrukteur wie manche sagen würden, ein Virtuose des Fleisches. Ja... genau das und vielleicht noch ein wenig mehr.

Seine Brüder und Schwestern hatten ihm gut zugearbeitet. Das was ihm geliefert wurde war von jedweder Konsistenz. Gut, Schlecht, Alt und neu, Frisch und vergammelt, doch ein wenig von allem brauchte er für das was er ersonnen hatte. Er lehrte die Jungen mit dem zusammensetzen die Grundlagen für das was noch vor Ihnen liegen würde und dabei taten sie schon das Werk des Herrn. Der dunkle Hüne nähte ebenso wie das blasse Mädchen, so auch der Giftverseuchte und der klare der die Flüche liebte. Die Profession oder Vorliebe spielte nie eine Rolle, jeder lernte von jedem und das war es was weiterzutragen er ersuchte.

Als alle gegangen waren war es an ihm die Feinarbeit weiterzuführen. Er besserte die Nähte aus die von den ungeübtesten ausgeführt wurden, er füllte das innere mit Dingen die sie vielleicht hätten zusammenbrechen lassen, garniert mit einigen Steinen aus der jüngst erneuerten Decke der Kammer. Alles hatte seinen Platz, jede Gabe, jede Hilfe wurde angenommen und verarbeitet. Das Fleisch der Menschen wurde als Übernaht der Ogroiden verwendet. Es fand sich allerlei in dem Wesen wieder das er dort ersonnen hatte. Man durfte nicht vergessen wie groß es war. Er brauchte am Ende Tage es zum Ort seiner Bestimmung zu führen, der großen Kammer, dort wo er am Ende geboren werden würde.

Doch fehlte noch dieser eine Federstrich, diese eine Signatur die am Ende vor dem Scheitern und Obsiegen lag. so saß der Fleischberg, der Hüne, inmitten des großen Kreises den der Diener den sie Ars nennen gezeichnet hatte. Still, schweigend, unbelebt, eine groteske Gestalt. In seinem Zentrum, dort wo das Herz schwelen müsste, klaffte eine lücke, die Haut dort wie ein Buch geöffnet und im Inneren schwarz und leer. gesäumt von Steinen der Kammer.

Harrend der Dinge die da kommen werden.....


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Corastin Kiems





 Beitrag Verfasst am: 10 Jan 2022 12:17    Titel:
Antworten mit Zitat

Und sein Name ward' Ankou...

So war es beschlossen worden. Der Herr war gnädig und gewährte Ihnen die große Gunst das Kunstwerk des Bruders den Sie "Ars" nannten mit seiner Macht zu füllen. Tumb, gewaltig und ewig wachsam, so stand er da und harrte in Ewigkeit auf jedweden Moment wo er die Dienerschaft und die heiligen Hallen der Grabkammer schützen musste.

Der Bruder der sich "Ars" nennt war gezeichnet worden durch die Berührung der starken Kräfte die gewirkt wurden. Am Ende zeichneten sich von dem blassen Körper die Adern von den Händen bis zum Hals in einem tiefen, ungesundem Schwarz ab. Alles zweifeln und verleugnen, all das schrubben und all die Versuche sich von dem verräterischem Zeichen reinzuwaschen schlugen fehl.

Doch am Ende hatte er dennoch ein Meisterwerk abgeliefert. Einhergehend mit den Zeichen wuchs sein Band mit dem Herrn, gewiss mit einem Makel, doch zeichnete der Makel auch den Beginn zu größeren Taten. Der Rabenvater liebte seine Kinder, er stärkte Sie und gemahnte sie stets wem Ihre Treue zu gelten habe. War dies so ein Fall? Gewiss muss es so sein. Im stillen fragte sich der Bruder was er nun tun sollte...

... und ganz tief im inneren keimte doch wieder ein neuer Plan. Denn wenn er so einen Berg errichten konnte der den Trutz und den Schild der Dienerschaft repräsentierte, dann wäre es auch möglich eine Klinge zu schaffen. Mehrere Klingen, auch Bögen, Hellebarden und gar ein Skalpell. Die Möglichkeiten waren unendlich.

Die Brüder Ankous waren jetzt nur ein kleiner Gedanke, doch sie würden sich zu einem handfesten etwas manifestieren. Bald.
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