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Heimat ist dort, wo man sich nicht erklären muss.
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Heimat ist dort, wo man sich nicht erklären muss.
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Beak von Sankurio





 Beitrag Verfasst am: 24 Jul 2021 09:08    Titel: Heimat ist dort, wo man sich nicht erklären muss.
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    ... die sieben Sachen waren gepackt und damit waren nicht die heiligen Tugenden der Lichtbringerin gemeint.
    Etwas Wechselkleidung, das eigene geschärfte Schwert und eher mehr Geschenke, welche den Kontinent nun wechseln würden.
    Warum auch sollte Beak mehr einpacken, denn es war eine Reise von kurzer Dauer in die alte Heimat, jenen Ort wo er einst die Obhut fand und aufgewachsen war.

    Diese sommerliche Reise erschien mittlerweile eine Art Tradition, gerade zu dieser Jahreszeit zum Ende des Cirmiasum's offenbarte sich das Gefilde rund um seiner Geburtsstätte als goldener, ansehnlicher Augenschmaus.
    Doch der jährliche Besuch wurde diesmal nicht wie sonst angekündigt, wohl möglich als Reaktion zu dem Gastspiel seines alten, neu gewonnen Besuchs Bartholomeos. Man hielte es wohl damals nicht für notwendig eine Warnung auszusprechen, wenn nicht, war man vielleicht auch froh darüber verschnaufen zu können.
    So oder so, es war eher ein amüsantes Schauspiel und mittlerweile war auch Gerimor bereit für einen Bartholomeo Felhaven, das war mittlerweile sicher.

    Vermutlich wird dies jedoch nicht für die große Überraschung der Reise sorgen.
    Man würde Beak sicher schon seit Tagen erwarten und da der letzte Schriftverkehr nach seiner Schwertleite und der finalen Schlacht gegen die scheußliche rote Bedrohung erfolgte, war es eben nur eine Frage der Zeit.
    Sicher würde man auch Bartholomeo erwarten, denn jener ist stets der verbundene Begleiter und solch eine Reise würde sich der Barde nicht nehmen lassen.
    Ganz sicher war es, dass alles schon hergerichtet wurde und Nialia gespannt darauf warten würde, die alten Gesichter erneut anzutreffen.
    Neben Bartholomeo welcher voller Vorfreude den Tag der Abreise mit vielen Liedern und Versen der alten Heimat widmete, folgte diesmal eine weitere Person in die Vergangenheit von Beak.

    Raia war es welche einst vor wenigen Mondläufen das Versprechen erhielt, sollte nach dem Sieg gegen die Bedrohung sich die Möglichkeit ergeben, dass Sie ebenso auf dem Anwesen des Weizenhofs ihre Zeit mit Beak verbringen dürfe.
    Eine damals ausgesprochene Einladung, welche neben den vielen kleinen Momenten auch nun größere entfachen ließ.
    Wohlmöglich würde eben dieser unangekündigte Besuch für Aufsehen sorgen, wenn nicht sogar würden die alten Bekannten und das Personal dies als Hoffnungsschimmer deuten.
    Doch eines ist eben gesetzt - Heimat ist dort, wo man sich nicht erklären muss.

    ---

    Im Hafenviertel Adorans angekommen, erkannte man von der Ferne das der große Viermaster am frühen Morgen noch mit den letzten Waren und Kisten beladen wurde, ehe die Drei sich an das Oberdeck begaben.
    Es war ein barsches Gebrüll von Anweisungen der Matrosen, welche die Verlader koordinierten.
    Die übliche Hektik im Hafen begleitet durch das Meeresrauschen und dem lautstarken Singsang der Silbermöwen.

    An Deck angekommen, wurde man durch die Routine des Kapitäns begrüßt.
    Ein Maat wurde zügig beauftragt das Gepäck Raias in Empfang zu nehmen, ehe man Sie allesamt zu ihren Kajüten führen würde.
    Es waren Quartiere von ordentlicher Machart und selbstredend zum Leidwesen Bartholomeos wurde die Unterkunft mit Seeblick Raia zugesprochen. Man verschwand für einen kurzen Augenblick in den zugewiesenen Kabinen, ehe man sich auf das Oberdeck begab um der Abreise vom Festlands Gerimor beiwohnen zu können...


Zuletzt bearbeitet von Beak von Sankurio am 24 Jul 2021 16:10, insgesamt einmal bearbeitet
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Raia Lathaia





 Beitrag Verfasst am: 24 Jul 2021 20:36    Titel:
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Die Augen verweilen noch auf dem immer kleiner werdenden Uferumrissen Gerimors.
Als sie an Deck kam, hatte sie ihre beiden Reisebegleiter am Bug stehen sehen und sich für einen Moment ans Heck begeben. Ihr Gebet glitt in Gedanken gen Kloster der Lichteinigkeit und von dort aus über ganz Lichtenthal.
Ein tiefer Atemzug der salzigen Luft und sie wandte sich mit einem Lächeln herum, überquerte achtsam das ganze Schiff zum Bug und gesellte sich zu Beak und Bartholomeos.

Der Wind wehte die offen getragenen roten Wellen um das schmale Gesicht und sie lächelte voller Vorfreude. Es war lange her, da sie auf Reisen gewesen war.
Nach einer Weile, da sich der Blick in der scheinbaren Unendlichkeit des Horizontes verloren hatte, glitt er zu Beak und Bartholomeo. Zwei Männer, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten und doch eng miteinander verwurzelt und gewiss insgeheim froh eine tiefe Freundschaft zu hegen.

Bartholomeo gab wieder großartige Erzählungen zum Besten und nicht nur Beak und Raia mussten auflachen – auch andere Gäste und sogar die Besatzung. Alle, die konnten, hörten gespannt zu.

Als sie nach einer Weile, da ihre Aufmerksamkeit dem Barden galt, diese zu Beak lenkte, meinte sie erkennen zu können, wie er sich entspannte und einige, der schweren dauerhaften Lasten, die er sonst trug, von seinen Schultern glitten.

Und auch sie selbst spürte eine Freiheit, die sie lange nicht mehr empfunden hatte. Eine Freiheit, die sie genießen konnte, weil sie begrenzt war. Gleichermaßen freute sie sich auf die liebevolle Umarmung, die ihr die Klostermauern gaben – Sicherheit, die sie nur selten empfand. Und gerade spürte sie beides – Freiheit und Sicherheit. Ein unendlich wohliges und einzigartiges Gefühl.

Ihr Blick glitt freudig wieder gen Horizont – im Hintergrund lauschte sie dem Treiben – doch waren Raias Gedanken bereits in der Ferne.

Erst als die Nacht die Kälte brachte, zog sie sich in ihre Kajüte zurück und kaum lag sie unter der Decke, schlief sie im seichten Wellengang wohlig ein
.
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Bartholomeo Felhaven





 Beitrag Verfasst am: 25 Jul 2021 13:35    Titel:
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Bartholomeo verschwand in seiner Kajüte. Die Haare waren verklebt von der salzigen Luft, seine Haut fühlte sich an wie die eines gepökelten Schweines und seine Lippen waren so spröde wie ein alter Sandstein.

Seufzend ließ er sich auf sein Bett fallen und blickte starr und voller Zweifel geplagt gen hölzerne Decke.

Es ging in die Heimat, nach Hause. Doch ward dieser Ort noch sein Zuhause?
Gefühlt war die Hälfte aller Väter hinter ihm her und er musste Vorsicht walten lassen in welcher Ecke des Landes er sich blicken lässt.

Was würde ihn wohl am Hafen erwarten? Eine Wachmannschaft? - Sein Hinrichtungskommando.

Rasch wischte er die dunklen Gedanken weg und dachte an das süße rothaarige Tavernenmädchen, vielleicht würde er sie ja wiedersehen, wenn er zuhause angekommen sei.

Er dachte an den Anblick von Beak und Raia, wie Sie glücklich oben an Deck standen und zusammen aufs Meer schauten.

Zuhause das ward nicht mehr der Ort zu dem sie segelten. Zuhause das waren die Leute mit denen er Zeit verbrachte, die ihm in Zeiten der Freude und des Leides beistanden, die mit ihm bis ans Ende der Welt schritten und ihm beistanden, sei die Gefahr noch so groß.

Die meiste Zeit in seinem Leben ward er davongerannt, von Ort zu Ort, von Bett zu Bett, von Flucht zu Flucht. Nun endlich spürte er ein Gefühl der Glückseeligkeit, des Angekommenseins.

So schnell würde er sich dies nicht mehr nehmen lassen. Kein Wachmann, kein Vater und kein wunderschöner Rotschopf konnten ihn davon abhalten.

Die Haare gerichtet, sich etwas Wasser aus der hölzernen Waschschüssel ins Gesicht gespritzt schritt er wieder wie ein stolzer Gockel an Deck und drängte sich galant zwischen die Beiden.

"Habe ich euch schon von meiner leidenschaftlichen Begegnung mit den Meerjungfrauen erzählt?", fragte er Sie und ehe Sie Zeit hatten zu antworten gab er schon die Geschichte zum Besten. Sein Blick wanderte dabei in die Ferne und verlor sich dort einen Moment in den tiefen des Meeres.


Zuletzt bearbeitet von Bartholomeo Felhaven am 25 Jul 2021 13:36, insgesamt einmal bearbeitet
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Beak von Sankurio





 Beitrag Verfasst am: 25 Jul 2021 18:51    Titel:
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    ... die Winde waren günstig.
    Mit voller Eifer und Kraft blies Dieser in die großen Segelleinen hinein.
    Der große Viermaster schwebte förmlich über den Wellengang fast im Gleichgang mit den weißen Wolken am Himmelszelt.
    Das tiefe Blau des rauschenden Meeres reflektierte eingehend die wärmenden Sonnenstrahlen.
    Lediglich die Schiffstücher und Masten spendeten etwas Schatten an Deck, ansonsten erblickte man am Horizont lediglich das grenzenlose weite Meer.

    Mittlerweile war die erste Nacht an Board vergangen.
    Die klare Nacht sorgte für ein Schauspiel der Sternenbilder, es war ein kräftiges Leuchten in einer tiefschwarzen Dunkelheit.
    Aber auch das Schauspiel von Bartholomeo mit seiner Geschichte der leidenschaftlichen Begegnungen der Meerjungfrauen sorgte für viele Lacher und Aufmerksamkeit.
    Am Folgetag konnte man den Ein oder anderen Matrosen beobachten, welcher genaustens mit dem forschenden Blick über die Reling blickte.

    Geweckt vom regen Treiben auf dem Schiff, konnte Beak etwas mehr Schlaf nachholen als sonst.
    Keine größeren Verpflichtungen, welche die Morgenroutine abverlangten, plötzlich erschien die Last auf den Schultern mit dem antreibenden Wind wie weggeblasen.
    Und doch galt es indirekt Raia einmal mehr zu beschützen, doch von Gefahr auf dem großen Schiff sei nicht auszugehen.
    Am frühen Morgen traf man sich in der Kombüse um das erste Mahl zu sich zunehmen.
    Von hinten erkannte man nur das geflochtene, rote Haar Raias welche mit einer Tasse Tee an einen der Tische saß.
    Ihr war es wohl weniger vergönnt, sich der morgendlichen Routine und den frühen Stunden zu entfliehen.
    Gemeinsam wechselte man das Wort, ehe man in verbundener Zweisamkeit das Frühstück zu sich nahm.

    Bartholomeo jedoch, galt als verschwunden für den Morgen.
    Wie üblich, wenn er die Nacht zum Tag machte.
    Doch waren die Drei nicht die einzigen Passagiere an Board, denn das Schiff würde den Weg später weiter gen Festland fortsetzen.
    Und so hielt der Südostkurs seine Stetigkeit bei und die Schifffahrt blieb ohne nennenswerten Ereignissen.
    Jedoch ließen die Meerjungfrauen sich zum Leidwesen der Matrosen weiterhin nicht blicken.

    Alles in allem war alleine schon die Reisezeit die ersehnte Sommerfrische.
    Plötzlich fand man Zeit für sich und seine Nächsten, auch wenn die jüngste Geschichte mit der Burg Schwertfluren einen faden Beigeschmack am Tag der Abreise hinterließ.
    Doch es war klar, dass sich die Mitglieder des Ritterordens auch um dieses Problem aufopfernd kümmerten.
    Schnell wurden ihm jedoch diese Gedanken des Unbehagens genommen, besonders dann, wenn er mit Raia offen darüber sprach.
    Beak wusste eben, warum er schon damals die Diakonin als seelischen und klerikalen Beistand für sich gewonnen hatte, die Vergangenheit schien aber auch nicht nur dort einiges zu verbinden ...
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Raia Lathaia





 Beitrag Verfasst am: 27 Jul 2021 19:43    Titel:
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Zauberhafte Momente fuhren mit. Raias Lächeln ebbte nicht ab, ebenso wie die günstigen Winde.
Am kommenden Morgen ward Land in Sicht und das Ziel rückte näher. Die Hand Raias glitt zur Kette und jene Geste enttarnte die latente, wenngleich angenehme, Aufgeregtheit ob des Neuen.

Ihre Haare waren wie so oft in kunstvoller Schlichtheit geflochten, die Robe frisch und glatt gestrichen. Wenngleich sie nicht genau wusste, was sie erwarten würde, fühlte sie weiterhin jene beruhigende Mischung von Freiheit und Geborgenheit.

Das Lachen einiger Menschen um sie herum, sog sie langsam und sanft aus ihren Gedanken an die unendlichen Weizenfelder, an grasende Pferde der uralten Zucht, an die Menschen, die noch fremd und doch bereits gar vertraut erschienen – deren Namen und Geschichten sie aus unzähligen Erzählungen kannte.

Lächelnd betrachtete sie Bartholomeo, der sich gerade erst warm zu laufen schien und spürte einen weiteren Blick auf sich liegen. Lächelnd wandte sie sich einen Deut herum und ihr Blick traf jenen von Beak.
Da war es wieder – das Gefühl unendlichen Vertrauens – die Sicherheit, dass alles gut werden würde. Wie damals… Zügig strich sie die Gedanken fort, jene Bilder, die nicht hier her gehörten. Und es fiel ihr ungewöhnlich leicht, da sie im tiefen Inneren fühlte, dass er sie damals, heute und in Zukunft immer retten würde. Nur die Liebe zu Temora vermochte ihr ein ähnliches Gefühl zu vermitteln.

Beinahe zeitgleich trennten Beak und Raia ihre Blicke, die nun gänzlich Bartholomeos Erzählungen galten. Lachend fuhr man allmählich in den Hafen ein.

Noch einmal atmete sie die salzige und unendlich klare Meeresluft ein, ehe die Rufe der Möwen, das Einholen der Segel, das rege Treiben an Deck, sie ins Hier und Jetzt zurückgeleitet. Ihr Herz pochte mehrfach deutlich ob der Aufregung, ehe ein stilles Gebet gen Herrin sie zur gewohnten Ruhe zurückbrachte.

Eine Hand, die die ihre ergriff, wackelige Planken und sie war an Land… Vorfreude!
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Beak von Sankurio





 Beitrag Verfasst am: 28 Jul 2021 10:39    Titel:
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    ... ein deutlich wärmeres Gefilde, als dieses unbeständige Wetter auf Gerimor.
    Am Hafen Trenos angelegt, war es nur noch ein Katzensprung zum eigenen Gehöft.
    Eigentlich war es gängig, dass ein Willkommenskomitee von Freunden am Pier zugegen war, doch dies blieb aufgrund der fehlenden Ankündigung aus.

    Raia nahm dankend die Hand in Empfang, um einen sicheren Halt auf der schmalen Holzplanke des Schiffes zu erhalten.
    Wohingegen Bartholomeo als Packesel herhalten wollte.
    Er vermochte nicht untätig zuzusehen, wie sein bester Vertrauter einmal mehr ein vorbildliches Verhalten zeigte. Ohne zu Fragen griff er zu dem Gepäck der Diakonin und schleppte sich ebenso selbstsicher vom Schiff.

    Die Hafenstadt bat den zentralen Anlaufpunkt des kleinen Kontinents.
    Hier florierten die Geschäfte und bewohnt wurde die Provinzstadt durch tüchtige Handwerker und feilbietende Händler.
    Die meisten Häuser waren aus einem Misch von Sandstein und rötlichen Ziegeldächern gebaut.
    Marktstände in unmittelbarer Nähe zum Hafen sorgten für große Menschenmengen und plötzlich war einmal mehr das wachsame Auge von Beak gefordert.
    Raia hingegen, sie schien schon mit dem ersten Schritt an Land vom ganzen Trubel verzaubert.
    Ihre neugierigen Blicke ebbten nicht ab und man konnte es Ihr wahrlich nicht übel nehmen.
    Bartholomeo hingegen nutze seinen Charme, um recht zügig eine Kutsche zu organisieren, um die letzten Reisemeilen zu absolvieren.

    Die alte Heimat und einst einmal die gedachte Geburtsstätte.
    Mit der Ankunft von Bartholomeo auf Gerimor und den wichtigen Dokumenten samt Urkunde wurde Beak im Frühjahr eines anderen belehrt.
    Zwar war es eben dieser Ort wo er einst aufgewachsen war, doch die Wurzeln keimten schon immer in Greifenstein.
    Diese Ländereien, welche Sie nun betreten haben, waren es welche für Beak das Leben prägten.
    Es war der Anbeginn seiner Lebenshaltung, die Offenbarung des temorianischen Glaubens und damit auch der Grund von vor fast zwei Jahrzehnten Gerimor aufsuchen zu wollen.

    Auf dem groben Pflaster ertönten die Hufgeräusche der zwei bräunlichen Zugpferde. Bartholomeo hat einmal mehr einen Erfolg erzielt.
    Das nahm er sich natürlich zu Herzen, präsentierte sich für diesen Moment als Retter aller Füße und schleppenden Rücken.
    Das ganze erfolgte einmal mehr mit einem kritischen Blick von Beak und ehe man das Ganze kommentieren wollte, legte man das Gepäck auf den hinteren Bereich der offenen Kutsche und stieg auf Diese auf.

    Etwas mehr als einen Stundenlauf zog es über eine Art mediterrane Landschaft. Eine unebene Idylle mit vielen Bergen am Horizont.
    Die Steppen erschienen fruchtbar, wenn auch nicht sonderlich ausgeprägt.
    Der Kutscher war ein gänzlich Unbekannter und kannte auch nur grob den Weg.
    Bartholomeo der den Platz neben eben Jenen eingenommen hatte, diente als Navigator, auch wenn die Kutsche an der ein oder anderen Weggablung zum Stehen kam.
    Hinten saßen die zwei Verbleibenden, viele Fragen Raias erhielten von Beak eine ausführliche Antwort. Das ganze gepaart mit viel Witz und Stiche in Bartholomeos Richtung bezüglich seiner Künste der Orientierung.

    Die Sonne offenbarte weiterhin ihre volle, wärmende Kraft.
    Und so wurden die auf dem Markt erworbenen Getränke, welche in ledernen Trinkschläuche gelagert wurden, ausgehändigt.
    Der abkühlende Wind, welcher die Landschaft anhauchte, machte das Ganze jedoch erträglicher und so war auch diese kurze Reise mit der Kutsche weniger eine Qual. Wenn nicht sogar war es eine willkommene Abwechslung.
    Alleine durch die vielen Eindrücke und damit verbundenen Fragen Raias vermochte Beak mehr wahrzunehmen, als sonst.
    Vielleicht war es aber auch einfach die Gegenwart von Freunden, welche diese Reise angenehmer gestaltete.

    Angekommen an der nächsten Wegkreuzung wusste Bartholomeo ziemlich sicher, dass der Weg gen West zum Weizenhof führen würde. Plötzlich legte sich das Gespräch und man schaute gebannt über die nächsten Hügel herab, wo die güldenen und weitläufigen Weizenfelder ein Landsitz umzingelten. Der Verlauf des Weges führte Sie langsam aber sicher durch eine Allee von Zypressen und Pinien vorbei, ehe man das Ziel der langen Reise erreicht hat ...

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Bartholomeo Felhaven





 Beitrag Verfasst am: 28 Jul 2021 20:48    Titel:
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Die Kutsche hielt an und galant wie eh und je sprang Bartholomeo vom Kutschbock hinab und warf dem Kutscher einen prallen Goldsack zu. Voller Anstand öffnete er Raia die Türe. Mit einem süffisanten Lächeln seines spitzbübischen Gesichtes half er ihr herab.

Gerade wollte Beak aussteigen, da knallte Bartholomeo ihm die Türe vor der Nase zu. Ohne Schuldgefühle oder Scham schritt er sogleich mit Raia von dannen. Er gestikulierte wie wild und deutete auf die vielen bezaubernden Wunder der Natur und die ebenso beeindruckenden von Menschenhand geschaffen Ansehnlichkeiten.

"Nun dies hier ist alles durch meine Hand entstanden, erst durch mich konnte dieses Land aufblühen. Dies brachte mir den Spitznamen: Goldjunge ein. Ein Goldjunge hat das goldene Land erschaffen und es gegen die Orken verteidigt! Ich habe dies aber vor allem für die Leute hier getan, voller Selbstlosigkeit und Opferbereitschaft Meinerseits!

Zweifelsohne ward es trotzdem eine meiner größten Errungenschaften dies alles zu schaffen und ich sage euch es ward nicht leicht. Beak übergab mir einen Scherbenhaufen, ach was rede ich, ein Feld aus Asche. Aber nicht gerade diese Asche woraus Leben gedeihte.", gab er mit geschwollener Brust und voller Stolz von sich und zog sie weiter hinab gen Hof, dabei pflückte er einen saftigen Apfel vom Baum und reichte diesen Raia.


"Hier wachsen die besten und schönsten Äpfel. Wohl geformt, wie die Rund... Natur sie schuf.", korrigierte er sich ganz schnell und posaunte dann lautstark weiter:

"Erst durch meine Handerlesene Zucht konnte diese Sorte entstehen und ich habe ihr einen Namen gegeben, ohja dies ist Schicksal, Bestimmung, bei Temora, ich nannte sie -Roter Engel-."

Grinsend zwinkerte er Raia zu.

Diese schien sichtlich amüsiert über Bartholomeos Schauspiel, warf aber einen sorgenvollen Blick zurück gen Kutsche. Aus dieser trat eine grummelnde Gestalt, den Blick gen Barden gerichtet.


Währendessen rannte ihnen eine Meute lautstarker Kinder, wohl angelockt ob des Anblickes der Kutsche, entgegen. Lautstark und unüberhörbar riefen sie: "Papa, Papa, Papa!". Verwundert ob der voller Sehnsucht klingenden Kinderstimmen drehte sich Raia wieder um und blickte erfreut gen 'Wilde Horde'. Aber als ihr Blick den Nebenmanne suchte, der eben noch wie ein stolzer Gockel rumposaunte, fand sie nur Luft. Bartholomeo war spurlos verschwunden.


Zuletzt bearbeitet von Bartholomeo Felhaven am 28 Jul 2021 21:06, insgesamt 6-mal bearbeitet
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Raia Lathaia





 Beitrag Verfasst am: 28 Jul 2021 21:50    Titel:
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Während sich Raias akkurater Zopf immer mehr löste, die Strähnen ihr Gesicht umschmeichelten, geschah Selbiges scheinbar auch mit ihrem Geist. Beaks unendlicher Geduld war es zu verdanken, dass sie binnen kürzester Zeit nahezu alles erfuhr, was sie interessierte. Und das war…. quasi alles! Unermüdlich beantwortet er ihr noch so unbedeutende Fragen.

Doch ihr Blick glitt immer wieder hinaus. Die Landschaft öffnet sich, nahm eine neue Farbe an, ein gänzlich neues und unbekanntes Gesicht. Sie war immer ein Nordkind gewesen und hatte den Süden noch nie besucht. Der Geruch der Pinienwälder, der Kräuter, die wild am Wegesrand wuchsen… einzigartig!



Als sich die Tür der Kutsche öffnete, schenkte sie Beak noch ein inniges Lächeln. Und ehe sie sich versah, wurde sie von Bartholomeo am Arm sanft, aber bestimmt geführt. Sie kannte niemanden, der alle – sie eingeschlossen – mit einer schieren Leichtigkeit zum Lachen bringen konnte. Herr Felhaven war wie das Bad im Bergquellfluss an einem windstillen Sommertag – einfach herrlich erfrischend.
„Roter Engel – so so,“ meinte Raia nur vergnügt schmunzelnd und gepaart mit einer deutlichen Überraschung folgte ihr Blick der Kinderschar. Raia schüttelte lachend den Kopf als ihr gewahr wurde, dass er nicht mehr zu sehen war.


Dafür eilte ihr ein willkommener Arm zur Hilfe. Dankbar legte Raia ihre Hand auf Beaks Unterarm und blickte voller Vorfreude gen Pferde, gen Tor, gen Innenhof. Sie lächelte noch deutlicher auf und ein wohliger Seufzer entglitt ihr. Langsam füllte sich das Tor mit Menschen.


Raia strich, um Ansehen bemüht, einige Strähnen hinter die Ohren und ein Deut der Unsicherheit ereilte sie. Unbekannte Gefilde waren ihr nach wie vor erstmal sehr unbehaglich. Vielleicht war es Zufall, doch sie spürte Beak einen Moment näher an sich und ein ruhiges – beruhigendes Lächeln konnte sie mit einem Blick zu ihm auf, erkennen. Als sie den ihren wieder nach vorne richtete, spürte sie, dass sich der aufgeregte Herzschlag verlangsamte.

Aus dem Augenwinkel kam es ihr vor, als wenn ein adretter Herr – der ihr ungemein bekannt vorkam- heimlich über eine Mauer zum Anwesen kletterte. Es würde mit aller Gewissheit ein wunderbarer und voll Lachen erfüllter Aufenthalt werden.


Nun aber spürte Raia die Blicke, die sich nicht nur auf Sir Beak von Sankurio richteten. Einen Moment drückte ihre Hand, welche auf Beaks Arm ruhte, Halt suchend mehr zu, ehe die freudige, überschwängliche und offene Begrüßung keinen Raum mehr zum Nachdenken bereithielt.

Rais Lächeln ebbte nicht ab – Beaks Heimat.
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Beak von Sankurio





 Beitrag Verfasst am: 29 Jul 2021 10:33    Titel:
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    ... typisch für Bartholomeo, flink wie der Blitz, wenn es unangenehm wurde.
    Und das, obwohl sich die mögliche Spekulation des Nachwuchses bereits im Schriftverkehr von Nialia angekündigt hatte.
    Nur noch der glänzende, rote Apfel anstatt seiner selbst, war das Überbleibsel.
    Die Unruhe weckte natürlich die Aufmerksamkeit der Anwesenden und die Türen des Herrenhauses öffneten sich.
    Es war Nialia welche in einem luftigen, sommerlichen Kleid die sandsteinenen Stufen herab schritt.

    Raias griff der Hand, wurde von Beak verständnisvoll zur Kenntnis genommen.
    Ein beherztes Lächeln entlockte es ihm, wohl wissend das Raia vor dem Unbekannten stand.
    Doch wohl möglich war es auch das erneute Wiedersehen der alten Bekanntschaften, welche den Moment des Glückes prägten.
    Der geübte Blick Nialias erfasste zügig die Haltung von Raia und so wurde auch das direkte Wort der Begrüßung an Sie gerichtet.
    Es war von Herzlichkeit, gespickt mit einem Hauch von Überraschung, geprägt.
    Rasch nahm man sich dem Gepäck der Gäste an, ehe man den spendenden Schatten im Vorgarten aufsuchte.

    Die Terrasse war mit Sandsteinen gepflastert welche verschiedene Motive und Symbole trugen.
    Von hier vermochte man den Blick auf die weitläufigen Getreidefelder und Obstwiesen lenken können.
    Ein gespanntes Segeltuch gefärbt in einem hellen Orange sorgte an Ort und Stelle für den Schutz gegen die stechende Sonne.
    Flink und im Handumdrehen platzierte man kältere Getränke serviert in Karaffen, ehe man sich niederließ und den regen Austausch begann.

    Selbstverständlich nahm Beak neben Raia seinen Platz ein, aber Nialia ließ auch einfach nicht locker.
    Deutlich stand der unerwartete Besuch im Fokus und so offenbarte sich nach nur wenigen Augenblicke dieselben Pflichten gegenüber der Herrin selbst.
    Das Anspannungen ließen sichtlich nach und es harmonierte gänzlich, so als wäre Sie eine Schwester des gleichen Klosters.
    Währenddessen schenkte Beak die Gläser mit dem kalten Zitronensaft ein, dem Wortwechsel dabei lauschend.
    Im Zuge des Ganzen wanderte aber sein Blick neugierig herum, auch wenn dieser gerne einmal mehr auf Raia oder Nialia haften blieb.
    Kaum Veränderungen waren zu entdecken.
    Lediglich die Blumen im großen Garten wechselten ihre Örtlichkeit und Farbenpracht.
    Neu war allerdings, dass spielende Kinder den Garten bereicherten.
    Diese runden, großen und neugierigen Augen konnte man schon vom weiten beobachten.

    Die aufsteigende Sommerbrise brachte den Duft der süßen Blüten und Weizenfelder auf.
    Nachdem man die Karaffe geleert hatte, wollte man auch nicht länger Raia auf den heißen Kohlen sitzen lassen, der Rundgang erfolgte.
    Die Hofanlage lag im Fokus ehe man die Häuser besichtigen würde, doch als es zu den Stallungen ging wurde klar, dass diese Besichtigung etwas mehr Zeit beanspruchen würde.
    Beak selbst ahnte dies ohnehin und auf dem Weg dorthin ruhte innig der Blick auf Rais Zügen ...
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Raia Lathaia





 Beitrag Verfasst am: 30 Jul 2021 18:50    Titel:
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Die warme Luft, die wohligen Düfte, der erfrischende Zitronensaft, das anhaltende Lächeln Beaks, die Offenheit Nialias – all das ließ Raias Sorgen und die damit verbundene Anspannung verblassen. Sie fühlte sich aufgehoben und vertraut.

Die Gespräche mit der Schwester im Glauben führten Raia wieder auf sicheren Boden. Nur die Robe aus festerem Stoff ließ langsam spüren, dass man hier weiter im Süden war. Sie bewunderte die leichteren Stoffe der hier Lebenden und genoss das erfrischende Getränk um so mehr.

Endlich begann man den Rundgang, auf welchen Raia so lange gewartet hatte. Nicht erst seit eben, sondern vielmehr seit Beak ihr das erste Mal von hier erzählte.

Und sie liebte einfach alles! Die filigranen Mosaike auf den Böden, die seicht wehenden Stoffe an den Fenstern und Türen, die Blumen und Kräuter und…
Raias Nase wusste schon bevor sie um die Ecke bogen, was sie dahinter erwarten würde. Ein beruhigender Geruch, der ihr Leben bis zum Eintritt ins Kloster bestimmt hatte. Eine Atmosphäre, die nirgends sonst in jener Art zu finden war. Das leise Schnauben, das Rascheln des Strohs…

Als sie durch das einladende Stalltor trat, atmete sie tief ein. Nialia schien für einen Moment irritiert, nahm sie die innigen Gefühle der Gleichgesinnten, so empathisch wie sie war, zügig auf.

Raias zarte Hand strich über die Nüstern, die ihr entgegengestreckt wurden, kraulte Ohren und Hälse und hörte nicht auf die wunderbare Zucht zu loben. Jene Pferde hatten deutlich mehr Feuer in den Augen, waren einen Hauch sensibler und auch einen Deut graziler gebaut als jene, die sie bisher kannte. Nicht mit dem Temperament und der Feinheit der menekanischen Pferde zu vergleichen, aber doch eine interessante Mitte.

Raia vermutete gleich, dass man sich jenen Pferden beweisen musste, dass sie einem dann aber treu ergeben sein würden. Bei jenem Gedanken lächelte sie unwillkürlich auf und der Blick der bernsteinfarbenen Augen glitt zur Seite und als ob die graublauen Augen ihre Gedanken längst gelesen hatten, lächelte auch Beak deutlicher.

Ohnehin schien das Lächeln ihm hier leichter zu fallen, wenngleich sie auch jene Momente zu entdecken vermochte, da er nachdenklich und verantwortungsvoll wie stets schaute.

Das Stupsen weicher Nüstern riss sie sanft aus den Gedanken und aus einem der Ställe sah sie ein Schimmel an, dessen Augen ungewöhnlich dunkel waren, die Nüstern, Mähne und Schweif und die Fesseln hatten einen Hauch von Grau. Eluive selbst musste diesen Hengst geküsst haben – selten hatte Raia eine solche Perfektion von Kraft und Anmut gesehen.

Anstand und den langen Lehren sich zu konzentrieren und zu fokussieren waren es zu verdanken, dass sie sich lösen konnte. Sowohl vom Pferd als auch von dem Gedanken einfach auf dessen Rücken zu steigen und durch die wunderschöne Landschaft zu galoppieren. Nur ein etwas längerer Atemzug mag den gewissenhaften Beobachter jene Leidenschaft verraten haben – das, und das danach nicht mehr abebben wollende Glänzen ihrer Augen.

Am Ausgang drehte sich Raia noch einmal um – ihr war als habe sie ein ungewöhnliches Rascheln im Stroh vernommen…. Sie schüttelte den Kopf und folgte der Führung artig nach.


Ihre Schritte wurden leichter. Die Stiefel waren längst von dannen, die Robenärmel hochgekrempelt, die Haare mehr offen als geschlossen. So hatte sich die Diakonin selbst lange Zeit nicht mehr erlebt.

Was auch immer noch auf sie warten würde – in ihrem Herz war etwas gewachsen. Aus einer jungen Pflanze, die in den letzten Monden entstanden war, wuchs in den letzten Tagen ein junger Baum heran. Sie spürte die Verwurzelung, die Energie, die …

„Eure Gnaden?“ Sie drehte sich herum…
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Bartholomeo Felhaven





 Beitrag Verfasst am: 30 Jul 2021 19:15    Titel:
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Nach mehreren gefühlten Kilometern Kriechgang, gleich einer militärischen Übung zu Kriegszeiten, durch das Weizenfeld erreichte der mittlerweile stark geschundene Barde die Mauer des Anwesens.

Vorsichtig gleich einem Erdmännchen hob sich der Kopf aus dem Weizenfeld und die tannengrünen Augen sondierten aufmerksam die Lage. Das Haar des Barden glich mittlerweile einer Strohmiete und sein sonst so wunderschönes Antlitz war verziert mir reichlich schmerzlichen Kratzern.

Grummelnd tauchte der Kopf wieder unter, um nur wenige Augenblicke später an anderer Stelle erneut in besagter Wachposition aufzutauchen.

Endlich bot sich ein Moment der Flüchtigkeit und eifrig begann unser ungeübter Kletterer die Mauer zu erklimmen. Dies gelang ihm noch für seine Verhältnisse gar meisterlich. Doch am Zenit des spröden Mauerwerkes angekommen löste sich ein Stein und der Barde der eben noch einer Katze glich in Bezug auf seine Kletterkünste fiel die Mauer auf der anderen Seite wie ein nasser Sack herunter.

Zu seinem Glück landete er sehr sanft hinter den Stallungen und zwar in einem wohltuend riechend und aromatisch verfeinertem Misthaufen.

Erneut tauchte sein Kopf aus diesem wahrlich wertvollen Naturprodukte auf. Zu den Wunden und der Frisur die einem Vogelnest glich kam nun noch ein bezaubernd verführerischer Geruch hinzu.

Gleich einem schwer verwundeten Infanteristen kroch er voller Anstrengung und getrieben von einer insgeheimen Motivation die nach einem wohltuenden Bade schrie gen Stall.

Vorsichtig begab er sich durch den Hintereingang wo das Stroh lagerte. Mittlerweile glich der Leib des Barden eines mit Stroh behafteten Igels, der zehn Meilen gegen den Wind stank.

Gerade wollte er sich etwas Ruhe gönnen, als er ihm bekannte Stimmen vernahm und so galt es erneut das Wundbett zu verlassen und weiter gen Waschhaus zu robben.

In der Hoffnung niemand würde ihn erspähen.


Zuletzt bearbeitet von Bartholomeo Felhaven am 30 Jul 2021 19:19, insgesamt 4-mal bearbeitet
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Beak von Sankurio





 Beitrag Verfasst am: 08 Aug 2021 20:40    Titel:
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    ... der Rundgang offenbarte sich wie vermutet zu einer längeren Erkundung.
    Geschuldet war dies nicht nur durch die neugierigen Blicke von Raia, oftmals wurde man durch die tatkräftigen Arbeiter auf dem Hof aufgehalten.
    Der unangekündigte Besuch von Beak war für viele eine schöne Abwechslung zur kräftezehrenden Landwirtschaft.
    Viel Gesprächsstoff gab es nach all' der Zeit, alleine dies erkannte man auch an Nialias euphorischen Redefluss.
    Ein Empfang der Herzlichkeit, dies durfte Raia deutlich zu spüren bekommen haben.
    Auch wenn es immer mal wieder neugierige Blicke gab, so war keiner penetrant die beiden Dingfest zu machen, um eine Erklärung einzufordern.
    Man nahm es so hin und es fühlte sich an, als wäre Sie nie eine Fremde gewesen.

    Als die Mittagssonne sich auf die Weizenfelder warf, welche mittlerweile eine unsägliche Hitze von sich gaben, erreichte man auch schon das Herrenhaus.
    Schon von draußen konnte man den Duft der großen Küche im Untergeschoss wahrnehmen.
    Die abgearbeiteten und leeren Bäuche der fleißigen Helfer und auch des Besuchs galt es immerhin zu stopfen.
    Nialia wollte gerade ansetzen und vom alten Landsitz schwärmen, ehe Sie auch schon von einer Bediensteten aus der Küche aufgehalten wurde.
    Mit einem Seufzer und einer Entschuldigung, wendete sich die Person der Herzlichkeit ab den Sie war nunmehr in der Küche gefragt.
    Ein Moment des Verschnaufens, eine Chance die man schnell ergriff.
    Das Gepäck im Eingangssaal wurde geschnappt, Raia und Beak verschwanden im Obergeschoss der besagten Behausung.
    Jeder Schritt wurde mit einem knarzen der Treppenstufen begleitet, ehe der Korridor viele verschlossene Türen offenbarte.
    Keiner kannte sich in dem Haus, welches mittlerweile einige Umbauten erlebte, besser aus wie der Hausherr selbst.

    Am Ende des Flures drückte die stechende Sonne sich durch das Glas des Rundbogenfensters.
    Lediglich der Schatten, welcher aufgrund der Gardine durchlöchert erschien, warf sich auf den alten hölzernen Dielenboden.
    Zwei weiß lackierte Türen standen sich gegenüber, auf der linken Flurseite wurde das Gepäck abgestellt bevor Beak den Raum hinter der rechten Türe offenbarte.
    Es war ein ordentliches, sauberes und hergerichtetes Gästezimmer.
    Ein Schreibpult, mehrere Gemälde der verschiedensten Landschaften aber auch frische Blumen in filigranen Porzellanvasen offenbarten sich.
    Neben den robusten Möbelschränken ruhte ein großes, einladendes Bett im hinteren Bereich des quadratischen Raums.
    Der Vorhang war zugezogen, dass Fenster zur Loggia geöffnet.
    Raia erhielt erneut den Vortritt und wie so oft in den vergangenen Tagen bewunderte Beak ihre Reaktionen des Freudentaumels.

    Dieser Anblick erfüllte ihn besonders.
    Es war weniger Prunk, welches ihre Begeisterung entflammen ließ.
    Im Grunde war es einfach das Teilhaben seiner Vergangenheit, welche man nun gemeinsam besuchte.
    Alleine das sich Raias Vorfreude zu dem Ganzen bestätigte, war für Beak ein ganz besonderes Erlebnis.
    Die Zeit im Gästezimmer wurde verbracht in ruhiger Zweisamkeit und hielt von wenig Dauer.
    Wie so oft würden Sie sagen, es wäre ein kurzer Moment gewesen.
    Doch das Essen würde bald angerichtet sein und vorher wollte man sich noch einer erfrischenden Katzenwäsche und sauberer Kleidung widmen wollen.

    Doch nur noch eine Frage blieb über, als Beak hinter sich die Türe zugezogen hatte.
    Wo war überhaupt Bartholomeo die ganze Zeit? ...
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Raia Lathaia





 Beitrag Verfasst am: 09 Aug 2021 18:37    Titel:
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Seicht wehten die leichten Vorhänge um das Bett, auf welches sich Raia für einen Moment des Durchatmens gelegt hatte. Sie hatte sich frisch gemacht und dankbar jene Kleidung aus leichteren Stoffe angezogen, die ihr hingelegt worden waren. Hach, wie wunderbar aufmerksam alle ihr gegenüber waren. Ungewohnt!

Raia erinnerte sich nicht daran, dass sie schon mal in solch einem riesigen Bett gelegen hatte. Es fühlte sich jedenfalls wundervoll an. Der warme Sommerwind wehte – nur eine zarte Abkühlung bringend – durch die bodentiefen Fenster.

Raias Blick ruhte an der bemalten Decke und untersuchte die Geschichte, die dort dargestellt wurde. Temora im Zentrum des Deckengemäldes war ihr ohne Umschweife sogleich ins Auge gefallen, doch auch die Nebenschauplätze waren wunderschön.

Ihre Gedanken schweiften ab und ein Lächeln stahl sich manifestierend auf die Lippen. Es war ihr als wäre sie schon immer hier gewesen. Nichts schien fremd oder berunruhigend, wie sie es die ganze Zeit befürchtet hatte. Nichts drängte sie, nichts schien ihr hier schwer zu fallen. Hier war sie Raia.

Kurz schlossen sich die bernsteinfarbenen Augen und das Lächeln verdeutlichte sich. Es galt weiterhin an Demut und Dankbarkeit festzuhalten – und hier würde es eine schwere Prüfung werden. Jeder Moment beflügelte sich, stärkte die Sehnsucht nach mehr solcher Momente. Stille…

Raia erhob sich, ließ sich dann vor dem Bett auf die Knie sinken und in einem stillen Gebet versank sie für einen Moment in tiefer Dankbarkeit und Rückkehr zu Herrin des Lichts in Gänze zurück.

Ein leises Stöhnen, ein lauteres Rascheln riss sie aus dem Gebet und sie erhob sich. Über den kleinen Balkon war Bartholomeo in ihr Zimmer geklettert.

Über und über dreckig und mit Stroh bedeckt, grinsten sie nur die strahlend weißen Zähne unter dem verschmierten Gesicht an.

Raia konnte nicht umhin zu lachen! Doch dies wurde schnell durch den mahnenden Zeigefinger auf des Barden Lippen zum Schweigen gebracht.
Raia schwieg, während sich Bartholomeo wusch und in erstaunlich kurzer Zeit wieder gestriegelt und frisch aussah. Doch dann…. Er öffnete ihren Schrank und warf allerlei Kleidung umher, ehe er in ein Kleid schlüpfte und sich eine Haube aufsetze.

Raia wollte protestieren, doch wieder ein ermahnender Deut mit dem Finger und der Blick sprach gleichsam Bände. Das konnte doch nicht gut gehen!
Aber es war zu spät für belehrende Worte, denn es klopfte und es wurde zum Essen gerufen…

Das konnte niemals gut gehen und um so erleichterter war sie als Beak zeitgleich aus seinem Gemach trat und das Schauspiel betrachtete. Raia gab hier die Verantwortung gerne ab. Was blieb war ein langer vielsagender Blick gen Beak, der zwischen unendlich leichtem Amüsement und Skepsis lag.


Zuletzt bearbeitet von Raia Lathaia am 09 Aug 2021 18:54, insgesamt einmal bearbeitet
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Bartholomeo Felhaven





 Beitrag Verfasst am: 09 Aug 2021 21:12    Titel:
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Mit einer Eleganz die bei vielen Damen vergebens gesucht wird, schritt Bartholomeo grazil wie eine Gazelle auf dem Weg zum Brunftplatz auf Beak zu und hakte sich mit einem lustvollen Seufzer bei ihm ein.

Mit einer Stimmlage die durchaus mit der eines Eunuchen zu verwechseln sei sprach er voller liebevoller Klänge zu Beak.

"Willst du deine sich stetig um dich sorgende Haushälterin zum Essen führen? Schließlich hat sie ein paar freie Tage und nun ist es an der Zeit sie einmal zu verwöhnen! Schließlich putzt sie dir ja den ganzen Tag hinterher und kocht dein Essen für dich. Zeig mal was für ein feiner Sir du bist!"

Kaum waren die Worte verklungen riss er Beak auch schon mit sich die Treppen hinab.

Resignierend seufzend blickte dieser sich flehend zu Raia um und verdrehte die Augen. Ein Schulterzucken, gepaart mit einem amüsierten Kichern, war ihre Antwort ob des Schauspieles, welches hier durchaus gespielt wurde, doch viel mehr war die Frage - Mit welchen Folgen?

Unten angekommen hielt Beak und seine "weibliche" Begleitung an einer Kommode mit Obstschale an.
Kurz drehte sich der Kopf mit der Haube in mehrere Richtungen und blickte sich dabei wachsam um. Als niemand zu sehen war griff er in die Obstschale und stopfte sich wenig später zwei Äpfel ins Dekolleté.

"Das sieht doch schon gleich viel authentischer aus!", verkündete er siegessicher mit altgewohnter Stimme.

Als er sich selber ertappte, korrigierte er sogleich seinen Fehler und sprach mit weiblicher Stimme gen Raia.

"Kommt mein Hintern gut zur Geltung in dem Kleid?"

Dann zerrte er auch schon wieder an Beak, wie an einem geschundenen Packesel und es ging weiter gen Speisesaal. Kurz bevor sie diesen betraten, warf er den beiden nochmals einen deutlichen und allessagenden Blick zu, auf das sie seine Tarnung nicht auffliegen lassen würden!
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Beak von Sankurio





 Beitrag Verfasst am: 19 Aug 2021 14:35    Titel:
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    ... dieser schlaksige Kerl in einem sommerlichen Damenkleid.
    Einer der vielen Momente die sich für immer im Gedächtnis eingebrannt haben.
    Bis zum Speisesaal flog die Tarnung auch nicht auf, denn man wartete dort schon auf die Gäste in voller Geduld.

    Begrüßt wurden diese jedoch vorher schon von Rufus, einem großen Landseer Arbeitshund.
    Kein Bellen, kein Kleffen aber ein Sprint zu zwei alten Bekannten.
    Rufus durchlebte schon die Hälfte seiner Lebenserwartung, er zählte bereits als ausgewachsen.
    Entsprechend stürmte mit einer rasenden Geschwindigkeit, dass Kampfgewicht eines 12-jährigen Knaben heran.
    Die Fellnase konnte schon von der Entfernung die Katzenwäsche Bartholomeos wittern, wenn nicht es sogar auch die zwei prallen Äpfel waren.
    Mit einem Sprung begrüßte er somit auch schon die männliche Dame mit voller Leidenschaft und Liebe.
    Den eigenen Stand zu halten war schon fast unmöglich und in den wenigen Augenblicken wo sich das Schauspiel offenbarte, war es nicht Bartholomeos gespielte, weibliche Stimme die ertönte.
    Es war die Stimme Nialias welche eben wie auch ihre Erscheiung aus dem Speisesaal folgte, um zügig den gefallenen Barden von Rufus zu befreien.

    Währenddessen kullerte einer der roten Äpfel aus dem Dekolletee und bahnte sich den Weg zum Speisesaal.
    All' das sorgte schon für herzliches Gelächter, doch der verwunderte Blick Nialias als Sie ihren alten Freund am Boden vorfand, sorgte für Lachtränen in den Augen.
    Man überließ Bartholomeo und Nialia für sich alleine, sicher brauchte es Zeit.
    Oder eher hat man ihm des Schicksals selbst überlassen.
    Im Zuge dessen wurde derweil Raia der Arm gereicht, um gemeinsam den Weg zum Saal fortzusetzen.

    Das große Esszimmer war vom Licht durchflutet.
    Die offenen Fenster mit den leichten Vorhängen waren kein Hindernis für die sommerliche Mittagsluft.
    Mittlerweile haben sich viele Arbeiter im Speiseraum eingefunden, eben jene welche auf dem Ackerhof in der Sonne ausharrten.
    Alle saßen an einer alten, abgenutzten Speisetafel welche die Mitte des Zimmers zierte.
    Prächtig gefüllt mit vielen Getränken und leckeren, duftenden Speisen.
    Auch hier witterte Rufus erneut satte Beute.
    Sicher würden Knochenreste ihren Weg zu Ihm finden, oder eben auch nur Brotkrumen.
    Ihm war es scheinbar auch gleich und so legte sich der Vierbeiner abwartend unter die robuste Essenstafel.

    Unter der Führung von Nialia hat sich der Weizenhof etabliert und prächtig entwickelt.
    Immer mehr Landarbeiter fanden ihren Weg dorthin, um sich etwas die Goldbörse aufzubessern.
    Vor mehr als einem Jahrzehnt war dies noch anders, erinnerte sich Beak zurück.
    Das rege Treiben mit gemäßigter Etikette war in Gänze ein neuer Eindruck.
    Während den Gesprächen bediente man sich an herzhaften Lammbraten mit Rosmarinkartoffeln und Speckbohnen.
    Ausgiebig hat man den Feierabend angestrebt, dass Essen wurde von Beak ordentlich auf Raias Teller drapiert.
    Doch der Sitzplatz neben sich offenbarte einmal wieder mehr die Leere, ehe der ausschauende Blick nach Bartholomeo zum Eingang des Zimmers steuerte ...
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