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(Q) Dunkle Schatten streifen durch die Nacht
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Region Alatarisches Reich » (Q) Dunkle Schatten streifen durch die Nacht
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Lavea





 Beitrag Verfasst am: 09 Jul 2021 18:30    Titel:
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* Die kleine weißhaarige Frau mit Kopftuch machte sich auf den Weg nach Grenzwart wo sie sich endlich mit der besagten Schreinerin Ennika Farnsstedter traf. Alleinig auf dem Hof sitzend, wurde ein Gespräch geführt, welches auch für andere Ohren nicht bestimmt war. Ging es doch schließlich um Holz, Planken und Schienen, auch wurde gefachsimpelt wie und was das Beste sei. Immer wieder hielten die beiden die Köpfe dicht bei einander und tuschelten eine ganze Zeit miteinander. Als die beiden sich einig waren und sie zufrieden auf einem gemeinsamen Ergebnis kamen, wurde denn noch weiterhin über Stillschweigen des Gesprächs gebeten. Das Unterfangen war nicht ganz so einfach, brauchte es doch viel Platz, doch wurde am Ende ein Ort dafür gefunden, wo es nicht so auffallen würde. Nun ging es wieder ein Stück weiter und die Sicherheit wäre bald gewährleistet sein. Lavea machte sich auf den Weg zur El Concho und dem Hafen zu Rahal um davon 'Der Capitano' zu berichten.*
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Ennika Farnsstedter





 Beitrag Verfasst am: 11 Jul 2021 14:21    Titel:
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Das Gespräch war lange und leise. Recht selten gab es ein derart leises Gespräch in diesem Haus.
Und auch nach dem Gespräch mit der dunkelhäutigen Frau, verschwand Ennika in ihrem Zimmer und hatte ausnahmsweise sogar die Türen abgeschlossen, nur zur Sicherheit.
Nicht dass irgendjemand einfach so reingeplatzt wäre, aber wenn sie schon versicherte, Stillschweigen zu bewahren, konnte sie auch so gut es geht alle neugierigen oder zufällig hinblickenden Augen davon abhalten, irgendetwas mitzubekommen.

Am Boden neben dem Tisch sammelten sich in den darauffolgenden Tagen neben den letzten groben Skizzen des Katapults- ein Aufbau, den sie mit etwas Hilfe auch mal eingehend studieren wollte- allerlei angefangene und leicht korrigierte, aber schließlich verworfene Skizzen, ein dicker Strich quer hinübergezogen, wo immer ihr etwas zu übel aufstieß.
Es mochte wie ein Haufen Striche wirken, doch schien sich eine Symmetrie durch jede Ansammlung davon zu ziehen. Ganz ihrer Handschrift nach, die auch kaum jemand richtig entziffern konnte, half ihr diese vereinfachte Darstellung etwas zu kaschieren, woran sie sich gerade in Gedanken austobte.

Als dann endlich eine der Skizzen auch den wiederholten prüfenden Blicken standhielt, kamen einige kleine Symbole neben die Striche, die übliche undeutliche Handschrift kreuz und quer drumherum und schließlich wanderte die scheinbar wirre Strich- und Zeichenansammlung an einen sicheren Ort.
Am Abend würden die ersten Arbeiten beginnen, den Aufbau in kleiner Form austestend und den folgenden großen Bau dabei planend.
Die übrigen falsch gelaufenen Skizzen wurden einfach klein gerissen, in Wasser ertränkt, sodass die Striche undeutlicher wurden und den nächsten Holzresten zugegeben, um daraus wieder Fasern zu zerreiben und Papier zu schöpfen. Bei der schieren Masse, die sie da noch hatte, fielen die Schnipsel kaum auf.

In den kurzen Momenten, in denen sie sich zeigte, konnte sie auch da ihr Grübeln kaum verbergen. Es kam nicht oft vor, dass sie derart lange nur in ihrem Zimmer am Zeichentisch beschäftigt war.
Als dann auch die Frage aufkam, ob es ihr gut ginge, hatte sie es nur bejaht.
„Kreatives Wüten“ hatte sie es genannt. Dass sie nichts dazu zeigen wollte, war letztendlich auch ihre Entscheidung.
So man sie am Hof sah, wirkte wohl auch ihr Gang etwas zielstrebiger als sonst, denn schließlich...
… die Zeit rannte...


Zuletzt bearbeitet von Ennika Farnsstedter am 11 Jul 2021 14:23, insgesamt einmal bearbeitet
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Ennika Farnsstedter





 Beitrag Verfasst am: 20 Aug 2021 06:58    Titel:
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Einige Zeit stapelten sich die gleich gebauten, robusten Holzbauteile im Keller des Hofes an der Wand, die zu Ennikas Werkstatt gehörte. Mit den Einzelteilen alleine war es noch recht unklar sich zu denken, wofür sie vielleicht gedacht waren. Mit Absicht wartete sie noch damit die langen und robusten Mahagonistämme zu besorgen, welche die wohl tragende Rolle in diesem Bauwerk spielen würden.

Als schließlich alle Lauf- oder besser Lastplankenteile fertig waren, beschaffte die die Baumstämme vor Bajard. Lange Zeit wägte sie die beiden passendsten Bäume ab, verglich die Größe, den Durchmesser, die gewachsene Form, bis sie schließlich zwei vom Bau recht gleich gewachsene und hohe Bäume gefunden hatte. Diese würden die Entfernung vom Hafenbecken zum Schiff überwinden können.
Kaum dass die Baumstämme da waren, brachte sie auch die ersten Plankenteile gen Rahaler Hafen, wo sie unter wachsamen Augen in der Werft zwischengelagert wurden.
Nun hieß es sich ranhalten...

Die Stämme bearbeitete sie so, dass ihr Wuchs das aufkommende Gewicht der Menschen und Kanonen würde aushalten können.
Blieb nur noch die Entfernung...
Einiges hielt die Werft in Rahal bereits parat. Neben den Brückenteilen bereitete sie alles für den Einsatz eines Flaschenzugs vor. Jener würde helfen, die auf Entfernung doch sehr schweren Balken ohne zu abenteuerliche Aktionen auf das Schiff zu bekommen. Das Boot, das den Flaschenzug aufs Schiff bringen sollte, würde danach im Wasser mit leichter Fixierung die Plankenkonstruktion mittig unterstützen als eine Art schwimmende Säule.

Was fehlte noch, was fehlte noch...?

Stämme unter den tragenden Balken, während sie rübergezogen wurden per Flaschenzug... Eine Notfalllösung, es waren genug Hafenerprobte Hände vor Ort.
Trotzdem mitbringen...
Den letzten Abend zermarterte sie sich den Kopf und schien langsam zufrieden. Eine Mütze Schlaf am Nachmittag und in aller Frühe, einer der seltenen Morgen, welche sie mit den Bauern recht zeitgleich aufstand und die letzten nötigen Sachen wurden mit einigen Lastpferden und verabredeter Hilfe gen Hafen gebracht.

Von da an verlief es nahezu wie geplant.
Die langen Balken wurden am Hafen schon erwartet. Unauffällig verteilte und beschäftigte oder unauffällig unbeschäftigt dösende Menschen, die meisten bekannte Gesichter sammelten sich innerhalb von Minuten ohne Hektik, ein paar brachten per Boot den Flaschenzug über, während das Ende der Seile an Land blieb. Dann blieb das Boot im Raum zwischen Schiff und Hafenrand.
Mithilfe des Flaschenzugs war es ein einfaches die Balken herüberzuziehen. Einige Witze über starke Arme konnten sie bis ans Ufer hören, ebenso wie ein kurzes raues Lachen, dann herrschte wieder konzentrierte Geschäftigkeit, begleitet von einigen kurzen barschen Befehlen von Jacq.

Kaum dass die Balken in Position waren, reichten viele Hände die Plankenstücke an. Es war eine schnelle Arbeit. Ehe man sich versah war das Gerüst fertig, die einzelnen Teile an ihrem Platz, sicher ineinander greifend und mit kleinen Keilen gesichert. Unter der Planke war das Boot jeweils vorne und hinten am Schiff fixiert und dort wo die Planke am Hafen aufsetzte, eine einfache Halterung vom Boot aus legte sich unter die Planke und würde in der Mitte etwas Last nehmen.

Nun würde sich zeigen, ob es die Kanonen tragen konnte.

Es schoben immer zwei von hinten während an einem robusten Seil gleich mehrere von vorne ziehen konnten. Da Ennika selbst mitzog verstand sie bald sehr gut, warum Kanonen auf Rädern gebaut wurden, ohne jene wäre eine Bewegung in irgendeine Richtung nahezu unmöglich geworden. Unter den eingezogenen schwarzen Segeln herrschte ab dem Beginn des Übergangs reges Treiben. Die Stehplätze der Kanonen wurden vorbereitet, und wer da nicht half zog mit, lehnte sich je nach Befehl mal mehr oder weniger in die Seile, um die Kanonen gerade über die Planken zu bugsieren.

Als die erste geschafft war, hob sich die Stimmung geradezu an. Während das erste Geschütz an seinen Platz weitergezogen wurde, begann an den Planken bereits das nächste. Recht ereignislos war es bis zur letzten Kanone... beim Übergang verhakte sich eines der Räder leicht am Plankenrand. Die beiden Schiebenden hinter der Kanone stemmten sich dagegen, Aroght rechts Aiven links, alle anderen in die Seile , und als sie sich wieder bewegte passierte es schneller als irgendjemand gucken oder reagieren konnte.
Mit einem Ruck rutschte das massige Geschoss weiter, die vorher noch angewandte Kraft suchte sich weiter die Richtung, nun aber an der Kanone vorbei und nahezu waagerecht segelte Aiven ins Hafenbecken.
Kurz stockte alles und man sah ihm nach, dem gefühlt sekundenlangen Fall, dem unsanften Aufplatschen und schließlich dem sich schüttelnden und in gleichem Takt Luft holend und Flüche spuckenden Kopf, der sich schließlich wieder am Hafenrand heraus hievte.

Es war schließlich vollbracht. Der nasse Aiven an die Reling gelehnt und grimmig um sich starrend, hellte sich seine Laune erst wieder auf als Jaqc zum Probeschießen rief und breit Rum austeilen ließ. Gespannt standen sie da, ein wenig wie Hühner auf einer Stange, dachte sich Ennika, den Blick auf das Meer hinaus, ein jeder mit ner Buddel voll Rum in der Flosse bis es schließlich knallte und ein spürbarer Druck unter ihren Füßen verriet, welche Kraft hinter dem wuchtigen Geschoss lag. In einiger Entfernung erst platschte es auf und ein zustimmendes Brummen wanderte durch die raubeinige Masse.

„Nun lebt sie wieder“, rief Gracia. „ Auf die El Concho!“
Zustimmendes Gejohle und Rum war einige Zeit alles was man mitbekam am Hafen.
Und nach dem Rum bekam Ennika kaum mehr was mit. Aber es war geschafft.
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