FAQ Login
Suchen Profil
Mitgliederliste Benutzergruppen
Einloggen, um private Nachrichten zu lesen
        Login
[Q] Akt I - III: Die Stille
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » [Q] Akt I - III: Die Stille
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Beak von Sankurio





 Beitrag Verfasst am: 15 Jun 2021 20:00    Titel:
Antworten mit Zitat



"Das rechte Maß.
Die Mäßigung ist eine sittliche Tugend und ruft zur Besonnenheit auf.
Es ist wie mit zwei Waagschalen, welche die heiligen Tugenden im Gleichgewicht halten.

Stets mit der ausgeglichenen Verteilung der heiligen Tugenden darf keine Dieser eine stetig, höhere Beachtung geschenkt werden.
Alle Tugenden sind daher im Verhältnis gleich zu Leben."
- Beak Sankurio 'Band I - Lichtpfad Temoras'


    ... und da kam Sie, die göttliche Gestalt in Form einer menschenähnlichen Schildmaid.
    Das gleißende Licht offenbarte sich auf dem Schlachtfeld mit epischen Ausmaß.
    Ihre prägenden Worte überwogen den Schlachtenlärm, denn jene waren von hoher Deutlichkeit.
    Anweisungen wie es sich für eine Anführerin gehörte - Worte welchen jeden Eid in Luft auflösen ließ in diesem Moment des Überlebens.
    Die Existenz stand auf der Kippe, selbst rechtschaffene Könige und Führer würden in diesen schwachen Atemzügen auf beide Knie fallen, ehe der hässliche Kampf gegen das Ungewisse sich offenbaren würde.

    Gerimor bildete das Zentrum, einmal mehr, der weiten Welt Alathairs.
    Am Blutmal nahe Markweih versammelt, für den Kampf vollkommen gewappnet.
    Ein Heer der fünf Völker, vereint dem ungewissen Schicksal entgegenzutreten.
    Sichtlich bereit Verluste auf sich zunehmen, der Opferbereitschaft verpflichtet.
    Stets im Sinne des rechten Maßes, welches uns auch in der übelsten Stunde die Möglichkeit bieten würde, abzuwägen.
    Sofern der Glaube tief im Inneren stets verwurzelt ist und man sein Leben nach Diesem schuf.
    Ein Leitfaden um nicht in Gänze sich aufzugeben. Ein Leitfaden um Mut und Stärke im Vorfeld zu gewinnen.

    Geistlichkeit ist eben jenes, welches eine deutliche Unterschätzung fand dieser Tage.
    Doch einmal mehr wurde man Zeuge jener göttlichen Macht, welche Licht, Wärme und Zuversicht spendete.


    Denn unsere Seele ist die Stille zur Herrin, die uns hilft.
    Sie ist unser Schild, unser Schutz, unsere Unterstützung, dass wir gewiss nicht fallen werden!


Zuletzt bearbeitet von Beak von Sankurio am 15 Jun 2021 22:42, insgesamt einmal bearbeitet
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden ICQ-Nummer
Maheen Ayat Azeezah





 Beitrag Verfasst am: 16 Jun 2021 00:09    Titel:
Antworten mit Zitat

„Es gehört mehr Mut dazu seine Meinung zu ändern, als ihr treu zu bleiben.“
Friedrich Hebbel


War es vorhersehbar gewesen? Aiwa, von Beginn an.
Hatte man es bereits einmal in Betracht gezogen? Aiwa, mehrmals.
Hatte man sich wieder dagegen entschieden oder wurde es gar verboten? Aiwa, per Verkündung des Emirs.
War es letztlich notwendig und richtig? Aiwa und das zählte für diesen Moment, trotz allen Stirnrunzelns...


Ihnen war die Tragweite der ganzen kommenden Entwicklung bereits vor über einem Jahr bekannt gewesen. Einst, vor über 1500 Jahren hielten der Weltenverschlinger und das Vergessen bereits einmal die wunderbare Schöpfung Eluives im Würgegriff und drohten zu obsiegen...

Die wuchernden Kristalle breiteten sich überall aus - auf Gerimor, wie auch auf den Kontinenten. Der Feind schien übermächtig, brüstete sich gar mit seiner herausragenden Überlegenheit. Aiwa, man hatte die Zusammenarbeit mit den Häretikern aus dem Westen mehrmals in Betracht gezogen, wie beim ersten Risstreffen im Kloster im Eisbruch letzten Jahres.

Sie selbst hatte auch am Austausch in der Arcana teilgenommen und hatte neben einer Gehörnten gesessen. Einem Volk, dass erst ihre Verteidigungsmauer am Rande der Durrah geschliffen hatte. Einem Volk, dessen "Göttin" versucht hatte die Durrah zu annektieren und den Schrein der Wüstenweisen vernichtet hatte. Und doch verlief das Treffen weitgehendst friedlich - abgesehen von den geschmacklosen Sticheleien der Tetrarchin gegen die Ritterschaft.

Doch es wurde eine andere Entscheidung getroffen - in großen Teilen gegen eine Zusammenarbeit. Nicht wenig später vom Auserwählten der Mara bestätigt - der höchsten Stimme Eluives.

Wie hätte sie also selbst gehandelt, wenn der Sternenvater sie als Fragmentsträger ausgewählt hätte?


"Haatim?"

Maheen blinzelte und blickte in die gewittergraue Augen. Die Augen seiner Mutter, die den selben merkwürdigen und doch so bekannten und berührenden Ausdruck inne hatten. Für einen kurzen Moment meinte sie Helisande deutlich ihn ihm zu sehen, doch der junge Baron trug auch Züge seines verschollenen Vaters, Thelor. Sein Hautbild und auch der Schopf waren deutlich dunkler, als die der Lady. In dem für sein Alter hohen Wuchs vereinigte er jedoch beide Elternteile und kam beiden darin trefflich nach. Die Kinder der Wüste waren vergleichsweise kleiner, gerade in diesen junge Jahren - einzig das Blut der Bashir ragte in der Regel höher empor.

"Mein junger Herr Baron?"
"Conrad!", kam der sofortige Einwand.
Sie neigte ihm die Stirn zu, was der junge Spross aus dem Hause Gipfelsturm interessiert beobachtete.
"Wenn Du mich auch Maheen nennst?"
"Mama spricht dich auch so an?", erklang es überlegend, halb wie eine Frage, halb wie eine Feststellung. Auf ihr erneutes Stirnneigen hin, legte der Dreijährige die Stirn in grüblerische Falten.
"Dann Maheen und Conrad", führte er seine Überlegungen zu Ende und strahlte sie mit offener, kindlicher Wärme an, während er mit seinem Spielzeug im Gras des beschaulichen Burghofes saß. Eine Weile spielte der Junge wieder begeistert mit seinen Holzfiguren, während Maheens Blick, wie nun so oft, zum Himmel wanderte. Das Begreifen setzte langsam bei ihr ein - die freie Harmonie war gerettet. Von Menek'Ur bis Wulfgard, von Alumenas über Bärentrutz und Baed'Madina. Alle Städte und Reiche waren befreit und der Frieden würde wohl eine Weile halten - doch wie lange? Es war ein absehbares Zweckbündnis gewesen für diesen einzigen, finalen Moment. Das Ringen um Ideologien, Werte und die freie Harmonie würde bald wieder Fahrt aufnehmen.
"Du bist auch golden, wie Mama.", ließ der junge Baron wieder vermelden, während er eine Ritterfigur in den Händen hielt, "und Du guckst auch so ernst, wie Mama es oft tut". Etwas ertappt betrachtete Maheen den Jungen und ließ sich von der Steinbank zu ihm ins Gras herab, auf beide Knie sinkend und strich dem Naseweiß einmal wuschelnd durch den Kopf.
"Golden...mhmh. Ich glaube deine Mama und ich sind uns in vielen Dingen ähnlich, in anderen wiederum sehr unterschiedlich."
Ein bedächtiges, maheentypisches Schnalzen mit der Zunge folgte, während sie eine hölzerne Bärenspielzeugstatuette ergriff und es in den Händen drehte. "Deine Mutter ist eine Frau des Schwerstes und auch der Diplomatie...", ein leises Räuspern folgte, als sie an die wenig schmeichelhaften Worte gegenüber dem Protektor denken musste, "...sie ist eine Anführerin und Soldatin, viel tapferer und mutiger als ich."
"Mama ist ein Drache!", warf er stolz ein und strahlte. "Bist Du auch ein Drache?".

Die gewittergrauen Augen Helisandes blickten sie wieder an, reine kindliche Unschuld. Nein, sie war kein Drache, auch wenn sie sicher hin und wieder mal förmlich Flammen spuckte, doch sie musste keine solch schweren und doch gleichsam klaren Entscheidungen für so viele Menschen treffen, wie Helisande. Sie fühlte sich stets in der beratenden, zweiten Reihe wohl aus der man mehr Überblick hatte und in der einem mehr Zeit vergönnt war nachzudenken, ehe man handeln musste. Man konnte vortreten und das Wort erheben und danach wieder zurücktreten, ohne die Blicke allpräsent auf sich zu wissen.

Wie hätte sie also selbst gehandelt, wenn der Sternenvater sie als Fragmentsträger ausgewählt hätte?

Es wäre eine einfache Wahl für sie selbst gewesen, wusste sie doch um die stützende Nähe der All-Mara, die ihr vergönnt war. Und das direkte, rückmeldende Wort Eluives wäre ihr damit sicher gewesen, dass sie dann gleich dem Gesetz und Befehl des Erhabenen setzen konnte...
Sie war jedenfalls kein Drache und auch froh, dass sie nicht in der misslichen Lage der Lady gesteckt hatte, die zwischen Gesetzen, ritterlichen Idealen, Tugenden der Temora und der unverbrüchlichen Treue zum Königreich abwägen musste, die einundhalb Jahre lang organisiert, vermittelt und standgehalten hatte, trotz des Verlustes ihres Mannes, trotz des zwischenzeitlichen Verlustes des ihr anvertrauten Lehens.
Sie hatte sich entschieden - für das Wohl der Welt, dem Schutz der Gläubigen und Bürger ihres Reiches und das Leben ihres Kindes. Es war die richtige Wahl gewesen die kleinere Bürde und Schande auf sich selbst zu laden, als das Wohl und Wehe der freien Harmonie zu gefährden. Sie hoffte nur der Drache würde bald seine Augen öffnen und sich selbst vergeben, dass sie bei all dem Druck auf den Schultern manchmal mehr Mensch denn Drache war - weniger golden. Dazu langte ein kurzer Blick in die Augen eines Kindes, um alle Zweifel und Grübeleien zur Seite zu schieben und das Leben in vollen Atemzügen zu genießen:

"Soll ich Dir die Geschichte von Seline und der Schlacht um die Elfenstadt erzählen?"
_________________



Zuletzt bearbeitet von Maheen Ayat Azeezah am 16 Jun 2021 00:26, insgesamt einmal bearbeitet
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Keylon von Salberg





 Beitrag Verfasst am: 16 Jun 2021 18:02    Titel:
Antworten mit Zitat

Die Truppen waren gesammelt... 5 Völker, eine Einheit. Gemeinsam unter Helisandes Ansagen reagierte man und zog zum Blutmal um das Nichts an zu locken, die Fragmente mussten zusammengefügt werden und dann kam sie.
SIE die Lichteine.
Keylon viel wie viele Andere auf die Knie. Wie konnte man jetzt noch an ihr Zweifeln.
Würde man jetzt noch verlieren war alles wirklich alles verloren, Aber Temora war Hoffnung Temora die einst Alathar besiegte würde an ihrer Seite kämpfen, und was würde mehr Hoffnung geben als dieses.

Selbst der Westen trat herbei, und wollte man es oder nicht, kämpfte man gemeinsam gegen den sogenannten Nichts und den Protektor wie er sich nannte.
Die Kristalle griffen mit ihm an und Helisande befahl den Angriff nicht nur mit Worten. Mit Wut im Blick das Schwert voran stob sie auf den Protektor zu.
Wie andere auch folgte Keylon ihrem Ruf und griff an.
Er verstand nicht wirklich was vor sich ging musste er auch nicht, denn die Kämpfe herrschten vor und irgendwann wurde es weniger, die Kristalle verschwanden...
Der Himmel... der Himmel war wieder voller Sterne und der Riss verschwunden.
Verletzte wurden zum Kloster geschleppt, darunter wohl auch Helisande und Heinrik, denn er konnte sie unter den Jubelnden nicht entdecken.
Keylon wollte mit in diesen Jubel einstimmen doch einige Worte der Rahaler troffen, was auch immer voller Spott.
Er antwortete genauso, sah die Streitmacht die auf seiner Seite kämpfen würde, doch den Angriff, jetzt zu befehlen ... auch nur ein Getöteter durch ein Rahaler Schwert würde diesen Sieg Schal werden lassen.

Er ließ sie einfach stehen. Nein. Heute würde es keine Schlacht mehr geben. Sie, wie glühendes Lava floss das Glück durch seine Venen und er ging zu jenen die so mutig waren hier zu erscheinen. Jedes Volk erhielt von ihm mündlich seinen Dank, jeder freiwillige Kämpfer. Und Temora... Temora sein Gebet.

Es war vollbracht!
Sie hatten Obsiegt. Die Welt würde weiter existieren.


Zuletzt bearbeitet von Keylon von Salberg am 16 Jun 2021 18:14, insgesamt 2-mal bearbeitet
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Helisande von Alsted





 Beitrag Verfasst am: 16 Jun 2021 19:52    Titel:
Antworten mit Zitat

Der eitle, schwache Mensch
sieht in jedem einen Richter,
der stolze, starke
hat keinen Richter als sich selbst.

Marie von Ebner-Eschenbach



Immer noch Schwarz.
Wie verschlungen von einer riesigen Bestie, durch deren Körperwände kein Licht hindurchdrang. Gleichsam fehlte jedoch die Enge, die in einer Bestie vorherrschen müsste. Alles fühlte sich weit und offen an, schwarz und weder wam noch kalt. Fast ein friedlicher Ort, wäre diese Stille nicht immer noch so laut. Bis sie wieder unterbrochen wurde.


Bereit?
Wofür soll ich bereit sein?
Es ist unhöflich eine Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten!
Es ist gleichsam unhöflich, sich nicht vorzustellen.
Wer bist du?

Das weißt du!
Geht das schon wieder los?
Bereit?
Gib Ruhe!
Das deute ich als Zustimmung.
Du bist also bereit. Sehr schön.

Schön ist hier nichts.
Das ist so weit richtig, denn du bist ja hier.
Dann kann es hier nicht schön sein.
Du bist ganz schön tief gefallen, Ritterlein.
Mit einem Flachköpper runter vom hohen Roß.

Ich falle nie vom Pferd.
Lenk nicht ab. Du bist bereit, also passiert es jetzt.
Du kleines, hochnäsiges Biest.
So zu versagen, das reißt eine
ordentliche Delle in deinen Panzer, was?
Tztz.
Dabei hast du genau das kommen sehen,
du wusstest es im Grunde
und doch jammerst und heulst du
und haderst sogar mit deiner Göttin.


Der Tonfall war anders diesmal. Der Moment es zu realisieren verstrich, er verstrich ohne Widerworte, während der ätzende Klang der spottenden, geschlechtslosen Stimme sich niederschlug wie Kondenswasser auf einen Spiegel.

Sie hat befohlen, du bist gefolgt.
Nur dein eigener Widerwillen hat für deinen Fall,
deine Dellen im Panzer gesorgt.
Wann lernst du endlich Demut, hä?
Demut. Das Knie wirklich beugen
und nicht ungebeugt bleiben,
selbst wenn die Götter gerade
vor dir ein Schaulaufen veranstalten.

Nie.
Daaaas hatte ich befürchtet.
Nein.
Das hatte ich gehofft.

Könntest du freundlichst jemand anderem auf die Nerven fallen?!
Ich versuche hier in Ruhe zu sterben.

Dann tu es doch. Was hindert dich?
Du im Moment.
Touchè.
Welche Unfreundlichkeiten willst du noch loswerden?
Ich bin nicht unfreundlich, ich bin wahr.
Das Spielchen kennst du doch.

Ich habe meine Eide verletzt,
um dieser Welt hier die Möglichkeit des Überlebens zu geben.
Der elende Traum, von vor über einem Jahr.
Der Pfad mit den Wesen aller Art und ich muss vorangehen.
Ich MUSS.

Oh Nachtigall, ich hör dir trapsen...
Ich HASSE es irgendwas zu müssen.


Stille breitete sich wieder aus für Zeiten, die nicht zu erfassen waren in dem Schwarz. Sekunden, Minuten, Tage - all das verschwamm zu einer substanlosen Masse aus Stille.


Du kannst gar nicht hassen.
Du konntest es nie und wirst es nie können.
Du vergibst.

Diesmal nicht.
Du vergibst.
Diesmal nicht.
Du vergibst. Dir selbst. Diesmal.


Zuletzt bearbeitet von Helisande von Alsted am 16 Jun 2021 19:52, insgesamt einmal bearbeitet
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden ICQ-Nummer
Helisande von Alsted





 Beitrag Verfasst am: 18 Jun 2021 18:53    Titel:
Antworten mit Zitat

Objektivität: Alles hat zwei Seiten. ber erst wenn man erkennt,
dass es drei sind,
erfasst man die Sache.


Heimito von Doderer


Schwarz. An diesem wenig erfreulichen Farbeindruck und der davon verbreiteten Stimmung hatte sich nichts geändert. Es war länger still geblieben. Immer noch dieses herzschlaglose still ohne Bezugspunkt, ohne einen Geräuschfaden, den man hätte aufnehmen und zu einer Zeit oder Welt zuordnen können. Das Schwarz war auch nicht das, was man sonst sieht sobald die Augen geschlossen sind. Es war schwärzer. Die Abwesenheit jeglicher Farbe in allen Tiefen. Doch in diese bis in die letzte eindrucksvolle Nachhaltigkeit erkundete Stille, mischtee sich nun ein Klang. Wieder eine geschlechtslose Stimme, doch diesmal klang sie auf eine ungemein nervenzehrende Art euphorisch, fröhlich, belebt. So als würde man schwerst betrunken von kaltem Wasser übergossen.

Ohhh. DU bist ja immer noch hier!
Ach ja... der nächste ..lass mich raten,
ich weiß wer du bist. Dann geht es los.

Ach was bist du nur für eine schlecht gelaunte Person.
Das Leben ist schön!

Ich versuche hier immer noch zu sterben,
nur falls es mal IRGENDWEN interessiert.

Du stirbst nicht.
Also wahrscheinlich nicht. Alle Zeit der Welt hast du auch nicht,
obwohl du dich gut hälst.
Weißt du eigentlich wie herrlich
Zuckerkuchen mit Sahne schmeckt?
Das Leben ist sooo schön.

Ich mag nichts Süßes.
Krch. Gut. Weißt du eigentlich wie herrlich
der Bauch kribbelt,
wenn man seinen Liebsten trifft?

Ich wurde gerade zur Witwe erklärt.
Uhhh. Jaaa. Stimmt. Da war was.
Aaalso weißt du eigentlich,
wie herrlich es ist an Rosen zu riechen?

Ganz herrliches Niesen, reinigt hervorragend die Nase.
Weißt du eigentlich, wie herrlich
es ist barfuß auf Gras zu laufen?
Oder mit offenen Haaren
auf einem Pferd zu reiten?
Oder die warme Sonne
im Gesicht zu fühlen?
Weißt du wie herlich es ist,
wenn man sich frei fühlt und...

Ich bin nicht frei.
Ich bin Kronritter und Adel.
Ich tage unter der Rüstung
ein Korsett aus tausend Stahlstäben,
die ich nicht biegen darf.

Aber du könntest.
Sicher.
Was hindert dich?
Die Demut, die ich angeblich nicht besitze!
Nicht zufällig, dass du es ganz herrlich
findest zu führen und zu organisieren?

So herrlich ist das nicht. Nicht mehr.
Das Leben ist schön.
Du hast viel geblutet, aber es ist schön.

Schön wäre ein bisschen Ruhe.


Noch ein oder drei Klänge der Stimme erklangen, dann versank wieder alles in die tiefe Schwärze und die bodenlose Stille. Die Zeit war immer noch ohne Bedeutung und ohne eigene Farbe in diesem Nichts. Hatte das Nichts vielleicht doch gewonnen und so sah nun alles aus für jeden? Man befand sich in diesem Nicht-Zustand und wurde von Wemauchimmer besucht? Noch bevor sich ihr immer noch verhandener Geistesfunke zu sehr anstrengte drang wieder ein Stimme aus der Stille hervor.

Du bist immer noch hier.
Du wieder, wer immer du ist.
Gerade eben oder doch eher vorhin
war der die hongigsüße Strafe
für all meine Sünden hier und
hat mich zugesäuselt.

Mhh. Gut.
Was jetzt?
Du wirst gehen.
Werde ich?
Ja.
Nun. Dann ist es wohl gut.
Durchaus, nur nicht so wie du meinst.
Du gehst zurück zu denen, die um dich kämpfen.
Du gehst zurück in dein Korsett und deine Rüstung.
Du gehst zurück zu der Göttin, mit der du haderst.
Du gehst zurück zu deinem Kind und zu denen,
die dir anvertraut sind.
Du gehst zurück.

Dann ist das so. Es ist, was es ist.
Das wussten wir doch beide schon zu Beginn, mh?
Aber ich gebe dir etwas mit. Ein Geschenk.

Ich misstraue Geschenken.
Zurecht.


Die Schwärze brach und die Stille auch. Ein goldener Tropfen schien von oben langsam herabzusinken. Geformt wie ein Träne, gefüllt mit goldenem Licht. Die Geräusche setzten unvermittelt ein. So laut und doch so vertraut. Heinrik, Conrad, Maheen, Helleth und andere vernahm sie. Aber es dauerte noch quälende Stunden bis das tief versunkene Bewusst sein es wieder schaffte an die Oberfläche zu dringen.

Schmerz.
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden ICQ-Nummer
Kade Kasterwall





 Beitrag Verfasst am: 19 Jun 2021 10:12    Titel:
Antworten mit Zitat

Leben... Wir alle würden Leben... Alle die dieser Krieg nicht verschluckt hatte. Krathor würde ein Festmahl haben... würden die Götter ihre Gläubigen nicht aufnehmen.

Langsam drehte Kade seinen Kopf zum kleinen Namensvetter. Es ist geschehen wie das Leben so spielt. Gerade als Temora ihre Ansprache vor der Schlacht gehalten hat, ritt ein Bote heran. Man bräuchte jemanden bei Kloster. Ich sah kurz zu Sir Beak und mit einen kurzen Nicken war ich mir doch unschlüssig. Im Geiste vernahm ich die Worte "Geh". Ein bekanntes Gefühl der Wärme und Sicherheit das ich seit meiner Taufe nicht mehr so gespürt habe , durchflutete meinen Körper. Mit dem Gefühl stieg ich auf mein Pferd. Meine Herrin bräuchte mich nicht bei dieser Schlacht.
Am Kloster angekommen war dort Wächter Geralt. Freudig strahlte er.

Kade du bist mein Lebensretter. Meine Frau liegt im Kloster in den Wehen.

Ich schickte ihn zu seiner Frau und übernahm seine Position am Wachdienst.
Es war nicht zu Glauben. Ich tauschte Ruhm und Glorie der Schlacht gegen Wachdienst. Doch auch meine Kameraden wissen mich zu überraschen. Geralt kam nach einigen Stunden mit erschöpfter Frau und Kind zu mir.

Kade wir wollen ihn nach dir benennen.

Ein ernster Blick zu Geralt ließ Zweifel in mir aufflammen ob das eine gute Idee war.

Geralt, Elisa ihr kennt meine Vergangenheit. Fast jeder hier kennt sie. Wollt ihr den kleinen das wirklich antuen...?

Die beiden blicken sich kurz an und dann wieder zu mir.

Kade Kasterwall wenn ich jemanden kenne der jede Hürde überwunden hat für ein neues Leben dann dich. Der kleine hier wird in einer Welt aufwachsen die mit dem heutigen Tag eine Zukunft geschenkt bekommen hat. Er wird deine Geschichte immer hören wenn er wissen muss, wie sehr man kämpfen kann wenn man es muss. Auch gegen alle Wiedrigkeiten.

Dann soll es so sein ihr beiden...

Tage später eskortierte ich die beiden zurück nach Adoran.

Ich wusste Temora prüfte mich wieder. Ich wäre lieber bei der Schlacht gewesen. Doch sie zeigte mir Demut, Freundschaft... Liebe...
Du überrascht mich immer wieder Lichtmaid. Jeden Tag aufs neue...


Zuletzt bearbeitet von Kade Kasterwall am 19 Jun 2021 10:33, insgesamt einmal bearbeitet
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 19 Jun 2021 12:35    Titel:
Antworten mit Zitat

Kluge Sterne

Die Blumen erreicht der Fuß so leicht,
Auch werden zertreten die meisten;
Man geht vorbei und tritt entzwei
Die blöden wie die dreisten.

Die Perlen ruhn in Meerestruhn,
Doch weiß man sie aufzuspüren;
Man bohrt ein Loch und spannt sie ins Joch,
Ins Joch von seidenen Schnüren.

Die Sterne sind klug,
Sie halten mit Fug
Von unserer Erde sich ferne;
Am Himmelszelt, als Lichter der Welt,
Stehn ewig sicher die Sterne.

Heinrich Heine


***


Der Blick von oben auf die Dinge weit dort unten war so vertraut und doch lange vermisst gewesen. Wer glaubt, dass ein Jahrzehnt einen Gott nicht weiter berührt, der irrt. Für ihn, den Vater aller Sterne schien es sich in eine düstere Unendlichkeit gewandelt zu haben, in welcher seine einzige Bestimmung schien, zu warten, zu hoffen, zu glauben.

Er, der erste Seher, hatte mehrere Versionen der Zukunft betrachtet und eine schien grässlicher als die Nächste, doch hier und da glommen dazwischen, ganz wie die Sterne am Nachthimmel, Hoffnungsschimmer auf, die ihm bestätigten, dass längst nicht alles verloren und seine Entscheidung dem Raben in dieser einen Sache zu vertrauen, die Richtige gewesen war. In dieser einen Angelegenheit saßen sie alle in einem Boot und auch wenn es in dem kleinen Kahn die grässlichsten Spannungen gab, so blieb unbestritten, dass es das Schifflein, mit all seinen Göttern nicht mehr geben würde, wenn das Nichts gewann.
Nein, nicht nur seine Kinder, seine Schwester, die Nichte, der Neffe und seine Tochter oder eben der uralte Rabe würden vergehen, auch die Welt, welche sie alle gemeinsam in gewisser Weise gezeichnet und gestaltet hatten. All das Leben dort unten und hier oben, bis NICHTS mehr da war.

So hatte er die kleine Unendlichkeit für diesen Moment eingetauscht.
Für einen Moment, in dem er wieder bei den Sternen ruhte, mit ihnen hinabsah und das Geschehen auf Alathair beobachten konnte.
Er sah die Menschen beider Reiche, wie sie ihre Städte neu erbauten und er sah auch den Hass, der in beiden bereits wieder zu glimmen begann und sich daraus wieder unendlich viele Zukunftsbänder sponnen. Seiner Nichte hatte er die Gabe der Seherei geschenkt und seinem Neffen die Gabe der unbändigen Freiheit und so verstand er sie beide.
Auch beobachtete er das Volk der Letharen, in deren Zukunft einige Überraschungen warteten, die Elfen, welche sein einer Sohn so innig betreute, die Kaluren, denen treu und fest der Andere zur Seite stand.
Er betrachtete die Thyren, deren Stolz ungebrochen und die Geister nahe an ihrer Seite blieben und er blickte interessiert zum jüngsten Volk der Welt, den Rashar, Kindern der erst heranwachsenden, erfrischend lebhaften Göttin Ahamani. Zuletzt aber verweilte sein Blick auf dem goldenen Menek'Ur, über dem schützend die Hand seiner Schwester ruhte.

Ein Lächeln erhellte ihn und doch drang im selben Moment ein Seufzen aus den Tiefen seiner Selbst. Sie alle hatten ihre Konflikte, ihre Ziele und Pläne. Manche durchkreuzten sich im Pfade der Zukunft blutig und zerstörerisch... eine Müdigkeit überkam ihm bei dieser Erkenntnis und sie lähmte für einen Moment alle Gefühle, ließ sie grau und trübe wirken.

Da strahlte ein grünliches Lichtlein leuchtend über die Asche der Erkenntnis und weckte ihn wieder aus schwarzen Gedanken.
Falmar, der neue Stern, sein kleiner Schützling, der nun über Bajard wachte, erregte seine Aufmerksamkeit und wies still auf das kleine Fischerstädtchen da unten hin.

Als er sein Lächeln wieder gefunden hatte, da wusste er, dass eine Entscheidung die richtige war. Keinem Pantheon würde er sich wieder einordnen, keine Partei beziehen und keinen Krieg dort unten befeuern.
Er würde wachen, hier oben im Kreise der Sterne, denn er war der Sternenvater und ihm oblag der Schutz einer kleinen, wundersamen Ewigkeit inmitten der einzig wahren Stille - dem Choral der funkelnden Himmelslichter!





[Hiermit möchten auch wir uns innig für die Teilnahme, die wundervollen und auch manchmal haareraufenden Momente in der Weltquest "Die Stille" bei allen Mitwirkenden und kreativen Köpfen Alathairs bedanken. Ihr seid, nach wie vor, Alathair!]
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » [Q] Akt I - III: Die Stille
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9
Seite 9 von 9

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.




phpBB theme/template by Tobias Braun
Copyright © Alathair



Powered by phpBB © 2001, 2002 phpBB Group
Deutsche Übersetzung von phpBB.de