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Zuflucht oder Schicksal?
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Zuflucht oder Schicksal?
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Suraya Ayana Yazir





 Beitrag Verfasst am: 14 Feb 2013 23:29    Titel: Zuflucht oder Schicksal?
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Sie hatte es geschafft, fast. Nur noch einmal drehen, einmal, dann würde es sicher "Klick" machen.

"Klick"

Das Tor ihres seit nunmehr mehrwöchigen Gefängnisses öffnete sich, und auf ihren kleinen mit Dreck besudelten Füßen tippelte sie in die Nacht hinein.
"Zum Glück schlafen alle, leise musst du sein, ganz leise. Nicht das der Dicke Suktar noch aufwacht." Sie rieb sich unbewusst über ihre rechte Wange, wo sie sich doch erst beim gestrigen Fluchtversuch eine eingefangen hatte. Der Schmerz liess heute noch nicht wirklich nach.

"Geschafft, ich bin in einem Wald, denke ich. Ich fühle Laub unter meinen Füßen. Egal, lauf einfach weiter."

Sie lief die Nacht hindurch, stockte hier und da und hielt Rast an einem Bachlauf, wo sie ihr Gesicht kühlte. Der Mond schien hell und Eulen rufen von den Ästen hinab. Gespenstig. Leichter Nebel bildete sich auf dem feuchten Waldboden und lies es schwerer werden einen Weg zu finden.

"Ich glaube wir sind diesen Bachlauf entlang gefahren. Verdammt ich konnte es nicht richtig sehen war der Käfig doch abgehangen. Eluive steh mir bei."

Ihre kleinen Füße trugen sie bis zur Dämmerung als sie einen kleinen Bootssteg erreichte. Aus noch sicherer Entfernung betrachtete sie den emsigen Fischer, zupfte sich ihre Kleidung zurecht und klopfte so gut es ging Staub und Dreck ab. Langsam trat sie an ihn herran und sie versuchte in der gebrochenen Handelssprache die sie bei diesen Wilden, waren es Piraten? Sie handelten mit Menschen, sie wusste es nicht, aufgeschnappt hatte.

"Kannst du mich bringen nach MenekUr?"

Kurz zuckte der alte bärtige Mann zusammen und liess den Köder in seiner Hand ins Wasser plumsen. Er starrte sie eine Weile lang an. Hatte er noch nie eine Frau gesehen? Unwahrscheinlich. Er nickte ihr zu und wank sie ins Boot.

"Komm nur Madl, ik bring dir nach Düstersee, da kannst det Schiff nehmen."

Zu freundlich war er, ein Festländer. Hatte sie jene Festländer doch nur als garstige und niederträchtige Gestalten kennengelernt. Sie zögerte einen Moment ehe sie zu ihm aufs Boot stieg. Doch machte sich nach kurzer Zeit Erleichterung in ihrem Gesicht breit, sie schloss einen Moment die Augen und ihre Errinnerungen warfen sie einige Wochen zurück.

Rauch. Feuer. Schreie. Blut. Tod.
Jenes Szenario welches sich auf der Handelskarawane ihrer Eltern abspielte, durchlebte sie in Augenblicken in ihrem Kopf. Weinend hielt sie die Hand ihrer Mutter, ihr Sari blutverschmiert. Ehe ein dicker Suktar sie von hinten packte und wie ein Sack über seine Schulter warf. Mit Händen und Füßen wehrte sie sich doch war sie dem nichtmal im Ansatz gewachsen.

"Pock"

Das Boot legte am Steg an, ihre Augen öffneten sich.
Dankend verliess sie den Alten und steuerte den Hafen jener Stadt an.

"Bald hab ich es geschafft, nicht mehr lang. Kadir..."

Jene Gedanken schwirrten durch ihren Kopf als sie mit dem Seemann den Preis aushandelte um an Bord treten zu dürfen.

Ihre Reise nach MenekUr begann...




Zuletzt bearbeitet von Suraya Ayana Yazir am 22 Apr 2013 21:49, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Suraya Ayana Yazir





 Beitrag Verfasst am: 28 März 2013 15:20    Titel:
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http://forum.alathair.de/viewtopic.php?t=64078

Suraya Ayana Bashir hat Folgendes geschrieben:
Schleifende, wimmernde Geräusche rissen sie aus dem Schlaf. Sie lauschte einen Moment. Stille. Sie schloss wieder die Augen und versuchte sich wieder in den Schlaf zu wiegen indem die mit einem Fuss hin und her wippte.
Da! Schon wieder! Diesmal saß sie senkrecht auf ihrer Schlafmatte im Schlafraum der Natifahs. Sie versuchte angestrengt den Geräuschen zu lauschen, indem sie die Augen schloss um sich allein auf ihr Gehör zu konzentrieren. Irgendwas war da doch, sie blickte kurz in den leeren Schlafraum, ehe sie sich zögerlich erhob und sich den Sari umwarf. Als sie sich aus dem Schlafraum traute und leise die Treppe hinab tippelte, glaubte sie ihren Augen nicht, ihre Hand führte sie unweigerlich vor ihren offen stehenden Mund.

Am unteren Ende der Treppe angekommen hob sich ihr Blick in den, in der Nacht, schlecht beleuchteten Wohnraum hinüber zu dem in sich zusammengesackten Körper. Einen Moment lang stand sie einfach nur regungslos da, der Situation nicht mächtig einen klaren Gedanken zu fassen. Ehe sie hinüber eilte um Sicht auf den dar liegenden Körper zu nehmen. Sah hinab auf ihre Füße die in einem Gemisch aus Blut und Sandstaub standen. Sie kniete sich neben sie, Nazeeya.

"Oh Eluive, was soll ich denn jetzt tun?"
"Hilfe, ich brauche Hilfe.."


Jene Gedanken schallten durch ihren Kopf als sie ihr die schweißnassen Haare aus dem Gesicht strich. Ihr Gesicht ließ Hilflosigkeit vermuten. Sie rüttelte sie einige Male.

"Bloss niemanden aufwecken, ohje was mach ich denn jetzt nur?"
"Khalida, ja Khalida, ich habe doch mitbekommen wie sie von ihr sprach, ich glaub sie sind Freunde, ich muss Khalida holen, ja Khalida ich muss sie holen, sie weiss was zu tun ist."


Die Gedanken überschlugen sich still in ihrem Kopf während sie Nazeeya bedeckte und sofort, so wie sie war, zum Haus der Yazirs eilte.

Leise bat sie die Wache derer darum ausschliesslich Khalida zu wecken, der Bitte kam sie wohl mit einem Schürzen der Lippen auch nach.
Und während sie vor den Toren des Hauses auf Khalida wartete, sah sie abermals auf ihre mit blutbefleckten Füße hinab.

"Blut, Blut, schon wieder Blut an mir ....."


Suraya Ayana Bashir hat Folgendes geschrieben:
Sie tat wie ihr aufgetragen. Doch ihre Augen sprachen Bände der Verzweiflung mit jedem Handeln das von ihr ausging. Sie sorgte sich und manch einer hätte in ihren Augen bildlich ein scheues Reh gesehen, das zu klein war um vom Jäger wegzurennen.

Es war nicht das Blut, das machte ihr nichts aus. Sie wischte es sorgfältig vom Boden auf, sah dem Wasser beim auswringen des Lappens zu wie es in den Eimer tropfte und vergrub den damit getränkten Lappen draussen in der Wüste.



Es war die Verbindung dessen mit einer ihr liebgewonnen Person. Das war zuviel. Sie hatte nichtmal das eine Szenario verarbeitet, folgt doch gleichsam das nächste. Was mutete Eluive ihr da zu? Doch war nicht sie es um die es ging, es ging um Nazeeya und ihr Kind. "Ist es schon ein Kind wenn es erst 7 Finger breit ist?" Ihr Gedanken machten ihr immerwieder einen Strich durch die Rechnung und es fiel schwer sich von ihnen loszureissen.

Sie schlief die ganze Nacht nicht, vielleicht döste sie hier und da mal ein aber wirklich an Schlafen war nicht zu denken solang ihr Körper sich in diesem Zustand befand.

"Wer wird es den Männern sagen?! Ich nicht! Was sollte ich auch sagen?"

Sie versuchte die Gedanken aus ihrem Kopf zu schütteln und wischte Nazeeya immerwieder zwischendurch den Schweiß von der Stirn. sie würde nicht von ihrer Seite weichen.
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Suraya Ayana Yazir





 Beitrag Verfasst am: 17 Jun 2013 21:35    Titel:
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http://forum.alathair.de/viewtopic.php?t=66626
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Suraya Ayana Yazir





 Beitrag Verfasst am: 06 Jan 2015 00:09    Titel:
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Die kleinen Zehen standen im herranspühlenden Wasser, die Dämmerung überkam Menekur. Ihr Blick ist auf das Meer hinaus gerichtet.
"Welch seelige Ruhe, nach so einer Katastrophe."

Das Schicksal der Stadt und des Volkes ging auch nicht spurlos an ihr vorbei. Während die Wellen die Viertel überspühlten und alles mit sich rissen erfuhr sie von ihrem Schmetterling in ihrem Bauch, er flatterte so heftig das es ihr Übelkeit bereitete. Er flatterte, als sie sich vor den Wellen in Sicherheit brachte. Sie stolperte, nichts neues. Vergessen, Umkippen, Runterfallen, Umschmeissen, Gegenlaufen. Das zeichnete Suraya aus.

Hinter den schützenden Mauern der Stadt Zuflucht gefunden. Doch dann flatterte er nicht mehr. Er schlief bestimmt nur. Aber sie würde Sahid von dem Schmetterling erzählen. Ihr Schmetterling und nichts und niemand würde es den beiden nehmen. Freude.

Und wieder in der Wirklichkeit angelangt, rann Blut an ihren Schenkeln entlang. Angst.
"Sahid, ich habe Angst."

Die Heilerin versprach nichts gutes. Trauer.

Stimmungsschwankungen machten es nicht gerade erträglicher, ihre Launen waren von heiter bis wolkig. Streit.

Und dann. Kein flattern mehr. Dann war da nur wieder Blut. In ihren Kopf prägte sich das Bild von Nazeeya ab.
" Blut, Blut, schon wieder Blut an mir...."


Zuletzt bearbeitet von Suraya Ayana Yazir am 06 Jan 2015 00:12, insgesamt einmal bearbeitet
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Suraya Ayana Yazir





 Beitrag Verfasst am: 15 Jun 2016 22:19    Titel:
Antworten mit Zitat

http://forum.alathair.de/viewtopic.php?t=82838&highlight=
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Suraya Ayana Yazir





 Beitrag Verfasst am: 15 Jun 2016 22:37    Titel:
Antworten mit Zitat

Suraya Ayana Yazir hat Folgendes geschrieben:
Die kleinen Zehen standen im herranspühlenden Wasser, die Dämmerung überkam Menekur. Ihr Blick ist auf das Meer hinaus gerichtet.
"Welch seelige Ruhe, nach so einer Katastrophe."

Das Schicksal der Stadt und des Volkes ging auch nicht spurlos an ihr vorbei. Während die Wellen die Viertel überspühlten und alles mit sich rissen erfuhr sie von ihrem Schmetterling in ihrem Bauch, er flatterte so heftig das es ihr Übelkeit bereitete. Er flatterte, als sie sich vor den Wellen in Sicherheit brachte. Sie stolperte, nichts neues. Vergessen, Umkippen, Runterfallen, Umschmeissen, Gegenlaufen. Das zeichnete Suraya aus.

Hinter den schützenden Mauern der Stadt Zuflucht gefunden. Doch dann flatterte er nicht mehr. Er schlief bestimmt nur. Aber sie würde Sahid von dem Schmetterling erzählen. Ihr Schmetterling und nichts und niemand würde es den beiden nehmen. Freude.

Und wieder in der Wirklichkeit angelangt, rann Blut an ihren Schenkeln entlang. Angst.
"Sahid, ich habe Angst."

Die Heilerin versprach nichts gutes. Trauer.

Stimmungsschwankungen machten es nicht gerade erträglicher, ihre Launen waren von heiter bis wolkig. Streit.

Und dann. Kein flattern mehr. Dann war da nur wieder Blut. In ihren Kopf prägte sich das Bild von Nazeeya ab.
" Blut, Blut, schon wieder Blut an mir...."
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Suraya Ayana Yazir





 Beitrag Verfasst am: 28 Feb 2021 23:45    Titel:
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Die Karawane passierte den Pass zur Durrah. Ein lauer Frühjahresabend tauchte die Durrah in das goldene Licht der Abendsonne. Der Wind strich Ihr sanft über die Wange, als würde er Sie Zuhause Willkommen heißen. Sie schloss für einige Herzschläge die Augen und sog den Duft der salzigen Weite tief in Ihre Lungen ein. "Es riecht nach Heimat." wisperte Sie hinunter zu Snu, dessen Ohren sich Aufmerksam nach hinten stellten. "Neda mehr lang, Natifah! Dann sind wir in der goldenen Stadt." rief der Karawanenführer über seine Schulter. Sie richtete Ihren Blick voran, die langen schwarzen Wimpern blinzelten leicht. Die unter dem Schleier herausragenden dunkelbraunen Haare tanzten im Wind und ein sachtes Schmunzeln legte sich auf ihre Augen nieder. Die Linien in Ihrem Gesicht, erzählten von Ihr, soviele Geschichten, von Ihrer Herkunft und wie sie dahin kam wo sie jetzt war. Aber diese Geschichten bedeuteten nichts, wenn man sie keinem erzählen konnte. Man sah vielleicht das Lächeln auf Ihren Lippen, es verbarg die Worte die nicht hinauskommen. Niemand wusste wer sie wirklich war und was sie durchgemacht hatte.

In der Ferne konnte man in der sich absinkenden Sonne, verschwommen, fast einer Fatamorghana gleich, Menek`Ur aufflammen sehen.

Die goldene Stadt. Menek`Ur. Lange hatte sie jenen Namen nicht mehr genannt. Die Perle der Wüste, von Eluive geküsst. Viel zu lange hatte sie den Anblick jener nicht gesehen und doch so sehr vermisst.

"Ob sich viel verändert hat? Die Stadt, das Familienhaus oder das Volk?"Gedanken die Ihr immer wieder durch den Kopf schossen. Begleitete Sie das Gefühl eines wohlig warmen Kribbelns jedoch auch zeitgleich eine zerrissene Unsicherheit in der Magengegend. Sie war aufgeregt. Sie war froh. Nervös. Verunsichert. All diese Gefühle brachen über Sie hinein. Zweieinhalb Jahre war Sie fort gewesen. In einer Nacht und Nebel Aktion hatte Sie sich das Nötigste geschnappt und war auf und davon, fest entschlossen nicht wieder zu kehren. Sie hatte Jahre damit verbracht einiges aufzuarbeiten und zu verarbeiten, wie die Ehe mit Sahid und dessen Auflösung, obwohl sie ihn nie vergass, Ihn und ihren Schmetterling, der nun bei den Sternen flatterte. Sie hätte glücklich werden können in Baed`Madina. Und doch stand sie nun hier, die Tore der goldenen Stadt erhoben sich vor Ihr in die Höhe. Ihr Blick wanderte hinauf. Sie war Zuhause. War es noch Ihr Zuhause? Wie würde man auf Ihre Rückkehr reagieren? Würde Sahid sie wiedererkennen? Wie würde es wohl Issam gehen? Ob Abbas und Raniya mit weiteren Schmetterlingen gesegnet wurden? Würde Callista noch den Tempel leiten und Maheen, oh Maheen... ob sie Adal geheiratet hatte? Wie groß würde die kleine Mirah jetzt wohl sein? Und Thahida erst...ob sie schon ein Hadcharim geworden war? Ob Taisha noch den Palastdamenunterricht abhielt? Wie sie Sie alle vermisst hatte. Sie war entschlossen es heraus zu finden. Obwohl sie Freude aber auch Zweifel verspürte, setzte Sie einen Fuß vor den anderen durch die Tore der Stadt.

"Thahida wird heiraten." Wenn das kein Anlass war zurückzukehren. Und sie entsinnte sich an Worte ihrer Mara:

"Wenn deine Augen keinen Weg mehr sehen, schliesse sie und folge deinem Herzen. Es schlug schon, bevor dein Kopf denken konnte. Wir sollten manchmal einfach das tun, was uns glücklich macht und nicht das was vielleicht am besten ist."
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Thahida Atiika Yazir





 Beitrag Verfasst am: 01 März 2021 07:47    Titel:
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Gerade erst wurde ich in den Stand des Sekban`s erheben, in mir spürte ich diesen Stolz, stolz für meine Familie, stolz das man gerade mich erwählt hatte und stolz für meine neue Familie in die ich bald eingeführt werde.

Einen Moment aber auch Furcht, der Gedanke in Khalida`s Fußstapfen zu schlüpfen war doch sehr belasten, sie war wirklich eine tolle Sekban gewesen, aber sie hatte die goldene Stadt schon lange verlassen, einen Hadcharim zu finden ist so gut wie unmöglich wenn er nicht gefunden werden will.

Noch ganz in Gedanken vertieft, vernahm ich diese mir sooo bekannte stimme, mein Blick wanderte hinauf, neda es war kein Traum, sie stand wirklich dort.

Suraya! Suraya sie war es wirklich ich konnte meine Freude gerade so noch unterdrücken, ein leiser Quietschton löste sich von meinen Lippen ganz ungewollt aber sie war es wirklich. Ich war dem Herrscherpaar so dankbar dass sie die Audienz beendeten denn meine Füße trugen mich schon lange nicht mehr so schnell ins Yazirhaus.

Sie war es wirklich, ich musste sie umarmen musste sie anfassen ob sie es wirklich war und Aiwa sie war es, ihr ging es gut, auch wenn Khalida nicht dabei war, Sie war wieder da, ein Stück Vergangenheit kehrte zurück und ich konnte es kaum glauben, so viele Fragen so wenig Zeit, doch sie musste erstmal an kommen.

Ich zog mich zurück doch diese Nacht war eine kurze und doch glückliche Nacht.

_________________
http://yazir.webnode.com/
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Suraya Ayana Yazir





 Beitrag Verfasst am: 02 März 2021 08:05    Titel:
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Mit großem schockierten Augen saß sie im Schlafbereich der Natifahs. Ungläubig schüttelte sie den Kopf.

"Das kann neda sein! Taisha..."

Kaum mehr ein Wort verließ ihre Lippen, sie starrte nur vor sich auf den Teppich, aus dem sich ein Faden gelöst hatte und sich aufgrund dessen begann langsam aufzuriffeln. Für einen kurzen Moment hatte sie diese schreckliche Nachricht vergessen, ehe sie wieder in ihren Kopf schoss.

Sie war immer sehr anmutig gewesen, elegant ja gar bewundernswert wie sie regelrecht über den Boden schwebte wenn sie sich bewegte. Ruhig und beobachtend, bedacht und immer sehr zuvorkommend, so hatte sie sie in Erinnerung und das würde sie sich auch bewahren.

Es gab nicht mal ein Gedenken an sie in der Familiengrabkammer. Als hätte es sie einfach nie gegeben, Taisha, eine stolze Blüte der Omar, wortgewandt wie sie kaum eine andere Blüte je gesehen hatte. Die Zwillings Fidah des einstigen Emir Imrann. Sie hat die Sprache der Fächer beherrscht wie niemand anderes. Doch das Leben in Menek`Ur ging einfach weiter. Nur eine einsame Seele hing der Vergangenheit nach und würde sich jene Gedanken und Erinnerungen an sie bewahren.

Sie würde sich gebührend von ihr verabschieden. Ob sie sich nun das Leben selbst genommen hatte, spielte hierbei keine Rolle. Sie wird ihre Gründe gehabt haben diese Welt verlassen zu wollen.

So trug es sich zu, das an einem frühen Abend in Menek´Ur, eine kleine Person den Berg Cantar erklomm um in die heiligen Hallen des Tempels einzukehren. Wenig später mag man sie wieder in der Stadt verschwinden sehen. Würde man die Grabstätte der Omar aufsuchen so würde man dort einen rein weißen, wunderschön mit Golddraht verzierten Fächer vorfinden. Mit reichlich aufwendigen Ornamenten wurde er verziert. Ornamente die für Ewigkeit, Zufriedenheit und Liebe standen. Mittig des Fächers prangte der weiße Falke des Hauses Omar, darunter wurde in feingliedriger Manier der Name "Taisha Omar" eingestickt. Nebst daran würde eine weiße Lilie liegen.


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Suraya Ayana Yazir





 Beitrag Verfasst am: 06 Jun 2021 09:31    Titel:
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Gedankenverloren saß sie da inmitten ihrer Familie, alle lachten miteinander, es war als wäre es nie anders gewesen. So entsinnte sie sich einige Wochen zurück, ein Lächeln legte sich dabei auf ihre Lippen....

Suraya Ayana Yazir hat Folgendes geschrieben:
Einige Jahre waren mittlerweile ins Land gezogen, sie war fort gegangen und wieder zurück gekehrt, sie hatte sich wieder ein Leben aufgebaut, ohne ihn, doch in Gedanken war er stets bei ihr, zu jeder Zeit, immer. Aus ihrem alten Ehering hatte sie sich ein Medaillon fertigen lassen, und sie trug es immer bei sich, nah an ihrem Herzen. Würde man einen Blick auf das Medaillon erhaschen würde man folgende Gravur lesen können:

"Die Wege der Mara sind unergründlich. Doch Treue belohnt sie stets mit der wahren Liebe"

Immer wenn er ihr in den Sinn kam fasst sie unweigerlich an ihr Medaillon, und dann stand er einfach vor ihr. Als wäre es erst gestern gewesen stockte ihr Atem und sie fühlte sich wieder wie 18, als sie ihn das erste mal gesehen hatte. Er war immer noch attraktiv, wenngleich er gealtert war. Die Jahre hatten ihn gezeichnet, wenn ihn auch äußerlich, trug sie ihre Narben mehr im inneren.

Den Blick nicht voneinander lassen könnend, sprangen Schmetterlinge Purzelbäume in ihrem Magen, sie ließ es sich kaum anmerken, sie behielt die Fassung. Ein kurzer Wort Austausch, er geht auf sie zu, das Herz rast. So nah...nicht nah genug. Er trug ihn noch immer, den Ehering. Sie war tief berührt und führte seine Hand an ihr Medaillon. Sie sah sein Verlangen in seinen Augen.

"Erkennst du ihn noch?"
"Du hast mir so sehr gefehlt...."


Seine Hand an ihrem Dekolletee, vertraut doch ungewohnt. Tiefe Blicke, alles um sie herum verschwimmt. Tuscheln und Kichern im Hintergrund.

"Wir haben einiges zu besprechen und das ohne Publikum"

Sie sind allein, nur sie zwei. Er drückt sie gegen die Salzmühle, so nah...
Ihre Hand an seiner Brust. Sie spürt seinem Atem an ihrem Hals. Lippen die sich suchen und finden, wieder und wieder.

Durchatmen.


"Wie geht es weiter?"
"Sag du es mir?"
"Ich möchte das du mich Ranim nennst."
"Wagen wir es erneut?"
"Aiwa, dieses Mal für immer."
"Nicht mehr ohne dich."
"Du hast mir so gefehlt."
"Du warst es immer und wirst es immer sein."



Es würde nun einiges zu tun geben.



....und wieder in der Wirklichkeit angekommen, griff sie seitlich in die Hand ihres Sahids. Ein zufriedenes Lächeln schenkte sie ihm und widmete sich der Familie.
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Suraya Ayana Yazir





 Beitrag Verfasst am: 01 Jul 2021 12:00    Titel:
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Suraya Ayana Yazir hat Folgendes geschrieben:
Die kleinen Zehen standen im herranspühlenden Wasser, die Dämmerung überkam Menekur. Ihr Blick ist auf das Meer hinaus gerichtet.
"Welch seelige Ruhe, nach so einer Katastrophe."

Das Schicksal der Stadt und des Volkes ging auch nicht spurlos an ihr vorbei. Während die Wellen die Viertel überspühlten und alles mit sich rissen erfuhr sie von ihrem Schmetterling in ihrem Bauch, er flatterte so heftig das es ihr Übelkeit bereitete. Er flatterte, als sie sich vor den Wellen in Sicherheit brachte. Sie stolperte, nichts neues. Vergessen, Umkippen, Runterfallen, Umschmeissen, Gegenlaufen. Das zeichnete Suraya aus.

Hinter den schützenden Mauern der Stadt Zuflucht gefunden. Doch dann flatterte er nicht mehr. Er schlief bestimmt nur. Aber sie würde Sahid von dem Schmetterling erzählen. Ihr Schmetterling und nichts und niemand würde es den beiden nehmen. Freude.

Und wieder in der Wirklichkeit angelangt, rann Blut an ihren Schenkeln entlang. Angst.
"Sahid, ich habe Angst."

Die Heilerin versprach nichts gutes. Trauer.

Stimmungsschwankungen machten es nicht gerade erträglicher, ihre Launen waren von heiter bis wolkig. Streit.

Und dann. Kein flattern mehr. Dann war da nur wieder Blut. In ihren Kopf prägte sich das Bild von Nazeeya ab.
" Blut, Blut, schon wieder Blut an mir...."





Wenn man etwas verliert was man liebt, und doch nie gekannt hat....Es nie halten durfte.....vergeht einige Zeit bis man mit jenem Schmerz seinen Frieden schließen kann.

Das Gespräch mit ihrem Sahid war noch nicht lange her, und doch ratterten seine Worte in ihren Gedanken, wie ein beständiges Uhrwerk ohne Rast und Ruh. Sie hatte beschlossen Hadija bei Ihnen aufzunehmen, jenem Kind ein Zuhause zu geben, Eltern, Liebe und Geborgenheit. Anfänglich hatte sie sicher gehofft das der leere Platz in ihrem Inneren durch die junge Blüte gefüllt würde, doch auch hier fand ihr Verlobter deutliche Worte. Wahre Worte. Jene Worte die sie nicht zur Ruhe kommen ließen. Recht hatte er, auch wenn es schmerzte und einige Zeit brauchte jene zu akzeptieren. Hadija würde Ihren Schmetterling nicht ersetzen, das sollte sie auch gar nicht. Sie sollte einfach Sie sein, Wild frei und wunderbar, einfach sie selbst.

Es war einer jener Abende an denen Sahid wieder länger in der Amtsstube verblieb, an jenem Abend nahm sie eine Kerze, eine Feder und etwas Tinte, ein sauberes Pergament und einen Briefumschlag und setzte sich an den Schreibtisch und begann zu schreiben....


"Mein kleiner Schmetterling,

Du bist in mein Leben getreten, hast mich auserwählt, deine Mara zu sein. Von der ersten Sekunde an habe ich dich geliebt – mit jeder Faser meines Körpers. Doch dann musstest du plötzlich wieder gehen. Und obwohl ich ganz tief im Inneren wusste, dass das passieren kann und unzählige Maras genau das fühlen, was ich fühlen musste, traf es mich so unerwartet. Voller Schmerz musste ich dich, meinen kleinen Engel, fliegen lassen. Wieso? Warum? Weshalb? Das habe ich mich immer und immer wieder gefragt.

Doch das spielt für mich jetzt keine Rolle mehr. Denn ich dachte, du seist weg, für immer. Doch das stimmt nicht. Ich habe stattdessen erkannt, dass du für immer da sein wirst. Du wirst auf ewig ein Teil von mir sein. Mein Baby, mein Engel. Ein Teil von deinem Radeh und mir, das Flügel bekommen hat, um zu fliegen und für immer über uns zu schweben. Und ich bin froh, dass ich dich habe, tief in meinem Herzen. Wissend das du an der Seite der Allmutter verweilst, bis wir uns wiedersehen. Du bist wichtig, du zählst und du wirst für immer bei mir sein. Das beruhigt mich und gibt mir Kraft. Und ohne dich, mein Engel, wäre ich nicht die Person, die ich heute bin. Du gehörst zu mir – für immer!

Deine Mara"



Jenen Brief, mit den verabschiedenden und abschließenden Worten, legte sie neben einer leeren Flasche Wein, offen auf ihr Schlafgemach mit einer Notiz an Sahid: "Dieser Tage möchte ich mit Dir ans Meer gehen..."



Zuletzt bearbeitet von Suraya Ayana Yazir am 01 Jul 2021 12:03, insgesamt einmal bearbeitet
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