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[Q] Das Licht Temoras
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » [Q] Das Licht Temoras
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Antorius





 Beitrag Verfasst am: 19 Feb 2021 18:55    Titel: [Q] Das Licht Temoras
Antworten mit Zitat

Weit im Nordwesten konnte ich die verfallenen Mauern Varunas im frühen morgendlichen Nebel
erkennen. Die Nacht ward in ihren letzten Zügen und nur zögerlich sandte die aufgehende Sonne
ihren fahlen Schimmer durch die dicke Nebeldecke. Ich konnte den Geruch des modrigen Sumpfes
wahrnehmen der, je nachdem wie der Wind stand sogar bis zum Kloster der Lichteinigkeit an
einigen Tagen reichte.
Die Nebelschwaden lagen wie eine dicke Decke über dem Land und dämpften die Geräusche,
doch drang dennoch das zögerliche Zwitschern der ersten Vögel zu mir hinauf. Hier oben auf
dem Wachturm nahe der Cirmiaspforte war ich um die Morgenstunde ungestört, hierher verirrte
sich selten jemand und so war es mir möglich meinen Gedanken nachzuhängen, die in den letzten
Wochen schuld meiner durchwachten Nächte gewesen waren.

Unbeirrt wie ein Mahnmal zog sich der Riss über unseren Himmel und offenbarte eine unendliche
Schwärze in seinem Innern. Manchmal stellte ich mir vor wie es dort oben aussehen konnte, gab
es wirklich nur die Schwärze in diesem Nichts? Doch eigentlich wurde dies widerlegt durch das
Auftauchen des Gesichtslosen und der Anwesenheit der roten Kristalle und den kristallinen Wesen.
Oder ward dem doch so, dass sie sich erst hier auf unserer Welt in eine hier beständige Form
manifestierten? Doch auch in diesem Nichts musste eine Art von Existenz, ich würde es nun vorsichtig
Leben nennen wollen, geben. Mehr und mehr hatte ich das Gefühl, dass wir nur ein Bruchteil
dessen was dort geschehen ward in unserer Welt auch nur ansatzweise zu verstehen.
Das Lied der Amsel lenkte mich einen kurzen Moment von meinen grübelnden Gedanken ab, fast
als sollte es ein Zeichen der Hoffnung sein und aufzeigend, dass das Leben hier noch immer
existent ist. Ich hob den Blick den Vogel in den Nebelschwaden suchend und sah ihn unterhalb
des Turms in einem der Büsche sitzen. Den dichten Schwaden zum Trotz sang er sein Lied, ein
Männchen war es vermutlich auf der Suche nach einer passenden Gefährtin oder einfach um sein
Revier zu markieren und anzuzeigen… er war hier.
Ich hob den Blick erneut gen Himmel und erkannte, dass der Nebel sich mehr zuzog und die
Sonne zu einer hellgelben kleinen Fläche wurde, die noch nicht die Kraft hatte ihn zu verbannen.
Langsam zog die klamme Kälte durch meine Robe und lies mich den Mantel enger um mich
ziehen, eine Ahnung vielleicht nur und doch beschlich mich das ungute Gefühl, dass mir etwas
heute in dieser Frühe entging.
Ich richtete mich auf und lies meinen Blick nochmals prüfend über die Ebene vor Varuna
schweifen. Nein, undurchdringbar hatte der Nebel sich wieder um die Stätte gezogen und hüllte es
in ein schleierartiges Nichts, alles was dort vorging vor wachsamen Blicken verbergend. Ein kurzer
brummender Laut kam über meine Lippen, dass mir entging was am Rande meines Bewusstseins
eine unbestimmte Art der Unruhe und die erhöhte Wachsamkeit nach sich zog.

Auch in dieser Nacht war meine Suche erfolglos geblieben. Jedesmal wenn ich dachte ich hatte
einen Ansatz eines Hinweises auf der Suche hier nach dem Schlüsselfragment lief es doch in eine
Sackgasse. Auch von Hochwürden Hohenhain hatten wir seit Monaten, seid ihrer Abreise
eigentlich, nichts mehr gehört. Natürlich ward mir bewusst, dass auch dort der Kampf gen die
Kristallenklaven auf dem Höhepunkt standen und so Nachrichten nur schwer durchkamen. So
hatte ich meine Forschungen auf eine der zwei möglichen Schriften verfestigt, die mir am
vielversprechendsten erschienen. Zuerst das versteinerte Buch, wo nur noch der Titel grob zu
entziffern war „D ahrh it er Du k h it“ doch konnte es ein Hinweis sein auf die Dunkelheit, der
Riss oder dem Nichts?
Vor einigen Wochen hatte ich mich mit Lady von Gipfelsturm über verschiedene Thesen bezüglich
der drei verschollenen Kristalle Nilzadans ausgetauscht und es ward mir immer eine Freude zu
erkennen, dass ihre forschenden Gedanken in ähnliche Bahnen verliefen wie die Meinen. Konnten
diese Kristalle Teile des Schlüssels sein oder waren sie nur die Erklärung, dass ihre Kraft selbst
nach all den Jahrhunderten den Stein des heiligen Berges durchzog und so gen die Angreifer
schützte? Doch jene Erkenntnis brachte mich auch nicht nach dem Gespräch mit Berronan von
den Hammergrunds und Chrom von den Felsschlaegern weiter, mit denen ich gemeinsam die
Geschichten des heiligen Berges an einem Abend im Kloster in unseren Erinnerungen aufleben ließ.
Doch erneut schweiften meine Gedanken zu dem versteinerten Dokument aus alter Zeit.
Meine Studien hatten kein Siegel offenbart, doch konnte es nicht auch sein, dass es sich vor mir
verbarg? Erinnerte ich mich an die Truhe die erst gefunden wurde als das Siegel sich öffnete
und der Inhalt sich uns offenbarte, zog ich jenes mit in meine Überlegungen mit ein.
Ich hatte andauernd ein unbestimmtes Gefühl eine Ahnung, dass ich etwas nicht erkannte obwohl
es vielleicht genau vor meiner Nase lag. Doch was übersahen wir und ich?
Zumeist ward es so, dass ich erfahrungsgemäß erst einmal den Gedanken loslassen musste und
wenn es an der Zeit war würde es sich offenbaren, meist, wenn ich am wenigsten damit rechnete.

Unten in der Küche hörte ich die ersten Geräusche des anbrechenden Tages. Sie würde erkennen,
dass ich wieder die Nacht in der verbotenen Bibliothek verbracht hatte und dementsprechend
aussah.
Der Geruch frischaufgebrühten Kaffees zog bis zu mir hinauf, vielleicht war es nur Wunschdenken
doch konnte ich ihn deutlich wahrnehmen und er weckte in mir das Bedürfnis mir sogleich eine
Tasse zu erbitten. Ich machte kein Geheimnis daraus, dass mich der Geruch des Kaffees meist
nach dem Morgengebet zu Diakonin Raia in die Klosterküche führen würde. So zog ich mich
zuerst in die kleine Stube zurück richtete mich für den anbrechenden Tag und lenkte meine Schritte
zuerst zum Baum des Lichtes, um dort in stiller Andacht das Knie gebeugt im Gebet an die Herrin
demütig zu verharren…


    Temora, tapfere Schildmaid

    Temora, tapfere Streiterin, DU kennst uns.
    DU weißt, wie entmutigend manche
    unserer Tage und Nächte in dieser Zeit sein können.

    DU weißt um die Momente… die Stunden,
    in denen nichts mehr zu gelten scheint,
    außer unsere Zweifel und die Angst.

    Über der Last unseres Tun und Handeln
    wird das Leben uns selbst zur Frage.
    Was wird geschehen?

    Temora, DU weißt,
    mit all unseren Fragen suchen wir nach DIR,
    mit all unserem Gebeten bitten wir DICH,
    und sehnen uns danach, DEINE Gegenwart zu erfahren.

    Lass unsere Bitte nicht erfolglos erscheinen.
    Denn du bist unser Licht, dessen Schein der uns leitet.
    Die Hoffnungsträgerin, die uns nicht verzagen lässt.

    So lass DICH finden Herrin, von unser suchender Hand.
    Lass DICH finden und schenke uns DEINE Wärme.

    Wir ahnen, dass Du bei uns bist und uns leitest.
    Bei DIR ist die Hoffnung und Zuversicht.
    So komm uns entgegen, allsehende Streiterin,
    lass uns DEINE Nähe und DEINEN Beistand erfahren.

_________________
"Der Adler fliegt allein, der Rabe scharenweise;
Gesellschaft braucht der Tor, und Einsamkeit der Weise."
Friedrich Rückert


Zuletzt bearbeitet von Antorius am 19 Feb 2021 19:01, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Antorius





 Beitrag Verfasst am: 24 Feb 2021 17:43    Titel: Carpe noctem
Antworten mit Zitat

Leise kratzte meine Feder über das Pergament. Die Sonne ward schon
lange untergegangen und es war schnell sehr kalt geworden. Die bittere
Kälte zog durch die kleinen Ritzen des Mörtels der Klosterfenster und war
als stetiger Zug an den Füßen spürbar. Nicht das mich jenes stören
würde, ich war andere Wetterwidrigkeiten aus meiner Heimat durchaus
gewohnt und ertrug jene Kälte mit einem gewissen stoischen Gleichmut.
Sie war eh nicht zu ändern und zudem gewöhnte man sich irgendwann
an diese Kälte, auch wenn man mir das nicht glauben wollte.
Die kleine Feuerschale strahlte zudem etwas Wärme aus und konnte die
Räumlichkeiten der Klosterbibliothek doch recht gut erwärmen. Schwere
geknüpfte Bilder die das Kloster und den Baum des Lichtes darstellten
erweckten fast die Annehmlichkeit eines gemütlichen Kaminzimmers. Ich
muss gestehen, dass mit die Bibliothek mein liebster Ort ward hier ruhte
das Wissen von mehreren Jahrhunderten und lies mich hoffen, dass
meine Suche nicht vergebens sein würde.

In den letzten Tagen hatte sich in meiner Sichtweise durchaus etwas
verändert. Meist waren Begegnungen der Anlass für mich meine
Sichtweise zu überdenken. Nehmen wir einmal das Beispiel von
Sternenbildern. hatte ich bisher immer nur leuchtende Lichtpunkte, ferne
Welten am nächtlichen Himmeln wahrgenommen die mal näher mal ferner
von unserer Welt entfernt waren… so sah ein Anderer in ihnen Bilder die
Geschichten erzählten, vielleicht gar aus der Vergangenheit oder dem
Beginn der Schöpfung?
Doch in den Sternen Gebilde zu erkennen sei es ein Abbild der Götter,
Tiere oder Gegenstände, da-zu benötigte man sehr viel Vorstellungskraft.
Wo wir wieder bei der Betrachtungsweise Anderer waren die ich selbst
niemals verurteilen würde. Es war ein ruhiger Abend gewesen in
Betrachtung der Sterne ich war dankbar dafür, dass er mir gegeben
worden war.

Die Schreibfeder hatte ich schon erhoben nachdem meine Gedanken auf
Reisen gingen und ich legte sie neben dem Tintenfässchen ab. Ich erhob
mich um meine steifen Glieder zu erheben und mir etwas Wärmendes in
der Küche zu holen. Mit Verwunderung stellte ich fest, dass die Nacht weit
fortgeschritten war denn es ward hier alles dunkel. Der Mond, nur eine
schmale Sichel in dieser Nacht lies ein wenig Licht hinein und ermöglichte
es mir mich zurechtzufinden, ohne die Angehörigen des Klosters mit
lautem Gepolter zu wecken. Ich fand eine halbvolle Flasche eines nach
winterlichen Aromen duftenden Gewürzweins und beschloss, dass die
ein Wink des Schicksals sei. Er würde wohl nicht für eine Soße herhalten,
sondern mich nun etwas aufwärmen dürfen. Während der Wein in dem
Kessel in der von mir entfachten Glut etwas zog nahm ich einen Becher
aus dem Regal und lauschte in die Dunkelheit. Ich schloss kurz die Augen
und horchte auf das leisen Simmern des Weines im Kessel, ab und an
knackte einer der Holzscheite und als er kurz davor ward noch weiter zu
erhitzen nahm ich den Kessel vom Herd und goss die Flüssigkeit in den
Becher.

Ich kostete davon und lies das warme würzige Getränk meine Kehle
hinabrinnen, die Aromen breiteten sich in meinem Mund aus und ein
zufriedenes Brummen kurz vor dem Treppenaufgang hielt ich inne. Einmal
früher schlafen gehen oder doch noch ein Pergament sichten? Die Wahl
fiel mir leicht und so trieb mich meine Suche erneut in die Bibliothek.
Ich weiß nicht wann mir die Augen zufielen, gerade hatte ich wohl noch
den Becher geleert als die Lider nach einigen Zeiten des Lesens immer
schwerer und schwerer wurden. Ich glitt hinüber in den wohlverdienten
Schlaf, den ich mir in letzten Wochen so wenig gönnte. Anfangs hatte ich
das Gefühl durch ein angenehmes Nichts zu treiben, ich sah nichts, hörte
nichts und nahm absolut nichts wahr. Das Einzige was mich umgab waren
meine fast lauten Gedanken während ich im Bruchteil eines
Wimpernschlages erkannte, dass ich allein war. Aber noch immer stellte
sich in mir kein Gefühl der Panik oder Ohnmacht ein eher schien ich es mit
dem analytischen Verstand eines Außenstehenden zu betrachten. So
wusste ich nicht wo oben und unten ist oder gar in welche
Richtung ich mich bewegen sollte… sollte ich mich überhaupt bewegen?
Dann spürte ich einen leichten Zug, zu Beginn kaum wahrnehmbar doch
dann hatte ich das Gefühl von etwas angezogen zu werden. Zuerst
wusste ich nicht ob ich dem Zug mich entziehen sollte oder nicht. Als er
stärker wurde kämpfte ich kurz dagegen an nur um zu erkennen, dass er
mich festhielt und ich nun wie in eine Art zähen dunklen Sirup zu stecken
schien. Ich spannte mich an nur um zu erkennen, dass nun mein
ganzer Körper hineingesogen wurde das eben noch gewesene Nichts
verdichtete sich zu einem Wirbel aus einer mir unbestimmten Flüssigkeit
und im Zentrum des Kerns wurde ich weiter und weiter hinabgezogen.
Das Rauschen toste nahe meinen Ohren eh ich unter die Oberfläche
gezogen wurde. Da hielt ich die Luft an als die Flüssigkeit über meinen
Kopf zusammenschlug, sofort erstickten alle Geräusche und ich sah mich
in einen dunklen Strudel gefangen der mich weiter hinunter zog. Hart
schlug mein Körper nun auf einen Boden auf der aus purem Glas zu sein
schein. Jedenfalls war er durchsichtig und nur schemenhaft konnte ich
durch das dicke Glas etwas erkennen, alles schien etwas verzogen und
verzerrt zu sein. Während ich noch darüber nachdachte nahm ich einen
tiefen Atemzug als die Flüssigkeit mich wieder herumwirbelte und nun von
oben auf meinen Kopf klatschte. Vollkommen durchnässt wurde mein Leib
wieder herumgewirbelt und ich schlug hart mit meinem an die gläserne
Barriere während ich selbst wieder höher und höher getragen wurde.
Noch immer kämpfte ich darum mich an der Oberfläche zu halten und nicht
unterzugehen während mich nach und nach die Kräfte verließen. Meine
Hände versuchten Halt an der gläsernen Barriere zu finden doch immer
wieder rutschten sie herab. Dann sah ich hellblaue Funken ein Bersten
und das Zersplittern von Glas ich schlidderte in der Flüssigkeit hinweg
über ein Feld aus Steinen und Gras. Beißende Kälte zog in meine Lungen,
als ich einen ersten tiefen Atemzug nahm. Meine klammen Hände griffen
in Schnee und versanken darin, bis tief in meinem Innersten spürte ich
erschöpft die Kälte und der üble Geruch von Moder und Fäulnis ließ mich
fast erneut würgen und ich spürte die Dunkelheit auf mich zukommen.
Mühsam kämpfte ich darum bei Bewusstsein zu bleiben und zwang mich
die Augen zu öffnen. Zu kaum einer Abwehr fähig sah ich mich blinzelnd
um, die Funken waren verschwunden und unscharf erkannte ich ein
helles flammendes Licht, so hell und funkelnd wie einer der hellblauen
Sterne am Himmel. Eben noch da ward er dann erloschen und in meinem
Kopf hörte ich ein dumpfes Dröhnen, ich versuchte mich aufzustemmen,
eh sich mein Blick trübte und ich langsam in eine ruhige samtene
Dunkelheit glitt, die ich nun willkommen hieß. Ich kämpfte diesmal nicht
dagegen an.

Eine rege Betriebsamkeit weckte mich zu Sonnenaufgang, noch halb
gefangen in dem Traum den ich erlebt hatte sah ich gen Bruder Cassian
und nahm seinen besorgten Blick wahr. Wir brauchten nicht viele Worte
zu wechseln, er kannte mich und wusste, dass ich hier die Nacht
verbracht hatte. Mein Körper protestierte als ich mich erhob und der
Rücken schmerzte von der ungewohnten gebeugten Haltung die ich im
Schlaf eingenommen hatte. Steif erhob ich mich und begann
umherzugehen, den Becher aufgreifend wandte ich mich gen Küche, um
Bruder Cassians Einladung zu folgen eh ein neuer Tag beginnen würde.

_________________
"Der Adler fliegt allein, der Rabe scharenweise;
Gesellschaft braucht der Tor, und Einsamkeit der Weise."
Friedrich Rückert


Zuletzt bearbeitet von Antorius am 24 Feb 2021 22:29, insgesamt einmal bearbeitet
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Antorius





 Beitrag Verfasst am: 08 Apr 2021 13:13    Titel:
Antworten mit Zitat

Wie fasste man in Worte, was geschehen war. Selbst jetzt nach einigen
Tagen fühlte ich mich vollkommen verändert. Ich spürte eine tiefe Ruhe
und Frieden in mir und eine Kraft, die ich noch nie so stark verspürt hatte.
Den hellblauen leuchtenden Edelstein, von der Herrin in meine Obhut
gegeben spürte ich in der
verborgenen Tasche meines Robenärmels. Er schien wie ein lebendiges
Wesen zu sein, was er schon gesehen hatte? Was wohl erlebt in all den
vielen Jahrhunderten seiner Reise bis er nun in meiner Hand ruhen
durfte.
Das Licht pulsierte leicht und veränderte je nach Lichteinfall seine
Intensität des Farbenspiels. Innerhalb des Steins, sah ich Einschlüsse die
an jener Stelle den Farbton in ein dunkleres Blau tendieren ließen.
Streifen durchzogen ihn und brachen das Licht an jener Stelle und so
leuchtete der je nach Lichteinfall und wie ich ihn hielt in alle Facetten des
Hellblaus.
Am gestrigen Abend gelang es mir nun Meister Arne zu sprechen und
meine Bitte an ihn heranzutragen. Die Bitte sich des Steines anzunehmen
und ihn so zu bearbeiten, dass er in die Fassung des Stabes sich
einfügen würde. Dieser Stab war anders, als jener der durch das Feuer
des Glaubens in seinem Innern selbst entfacht werden würde, er war mir
von der Herrin selbst übergeben worden. An der Kopfseite war die
Fassung leer und ich begriff was sie mir aufzeigen wollte. Meister Arne
würde den Stein in eine passende Form schleifen und ihn an seinen
vorgesehenen Platz einfügen.

    Gedanken der Dankbarkeit...

    Ich möchte allen danken, die mein Bestreben belächelt haben.
    Sie haben meinen Glauben beflügelt.
    Ich möchte allen danken, die mich belogen haben.
    Sie haben mir die Stärke der Wahrheit gezeigt.
    Ich danke allen, die mich allein gelassen haben.
    Sie haben mir die Kraft gegeben für den Neuanfang.
    Ich möchte allen danken, die meinen Frieden versucht haben zu stören.
    Sie haben mich stark gemacht, dafür immer wieder einzutreten.
    Vor allem aber danke ich all denen, die mich lieben, so wie ich bin.
    Sie geben mir die Kraft zum Handeln! Ich danke euch.

_________________
"Der Adler fliegt allein, der Rabe scharenweise;
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Friedrich Rückert


Zuletzt bearbeitet von Antorius am 08 Apr 2021 13:15, insgesamt einmal bearbeitet
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Arne Levar





 Beitrag Verfasst am: 28 Apr 2021 10:38    Titel:
Antworten mit Zitat

Gut zwei Wochen lies Arne den Stein, welchen er von Antorius erhalten hatte, liegen. Zum einen
fehlte ihm die Zeit, um sich sofort damit zu beschäftigen und zum anderen wartete er auf eine
Eingebung für die Form, in welche er den Stein bringen wollte.

Er war sich bewusst, dass es eilte, aber er wollte auch nichts überstürzen. Immer wieder, wenn er in
der Werkstatt war, betrachtete er den Stein und den Stab mit der Fassung. Durch die Fassung war die
Form in etwa vorgegeben, aber sie lies Spielraum zu. Der Stein musste sich gut einfügen lassen und
festsitzen. Trotzdem sollte das Leuchten des strahlenden hellblauen Lichts erhalten bleiben. Also
wollte er so wenig wie möglich von dem Stein entfernen um sein Strahlen und auch seine volle
Macht, so er von Temora gesegnet war erhalten.

Der Priesterstab war ein meisterliches Werk. Er war in bläulich und silbern gehalten. Die Spitze des
Stabes zierte ein Kranz aus blauweißen Federn. Mittig, obenauf war die Fassung, in welche er den
Stein einsetzen sollte. Sie hatte die Form eines Ovals, oben offen.

Als Arne über Nacht eine Eingebung hatte für die vollständige Form, entschied er mit der Arbeit zu
beginnen. Nach dem Frühstück schloss er den Laden so das keine Kundschaft ihn bei dieser Arbeit
stören konnte. Langsam begann Arne den Stein zu bearbeiten. Zuerst schliff er ihn vorsichtig in die
Form eines Ei. Immer wieder benetzte er den Schleifstein mit viel Wasser, um nur kleinste Partikel
des Kristalls zu entfernen. Durch das Wasser war der Abrieb gering und erforderte viel Zeit. Nach
mehreren Stunden hatte er es endlich geschafft. Die Grundform war entstanden, ein ovaler Stein. Ein
strahlendes hellblaues Leuchten kam aus dem Inneren. Mit einem weichen flauschigen Tuch wurde
der Stein poliert. Arne legte eine Pause für ein ausgiebiges Mahl ein.

Nach dem Abendbrot machte er sich wieder an die Arbeit, um ihm seine endgültige Form zu
verleihen. Die Halterung bestand aus vier nach oben strebende, filigran gearbeitete, Klammern.
Dort hinein sollte der Stein passen.

Die Vorstellung eines Oktaeders schwebte ihm vor. Acht gleichmäßig große Flächen entstanden.
Um die volle Wirkung des Lichtes zu erhalten, arbeitete er an jeder zweiten Kante des Oktaeders eine
Nuth ein, in welcher dann die filigranen Federn eingepasst werden, um den Stein zu halten. Dieses
hatte den Vorteil, dass die Federn die Leuchtkraft des Steines nicht mindern würden, da alle acht
Flächen das volle hellblaue Licht abstrahlen konnten.

Als diese Arbeiten erledigt waren setzte er den Stein an der Spitze des Priesterstabes ein und
betrachtete zufrieden sein Werk.

Ein Botenjunge wird im Kloster in Schwingenstein vorsprechen, um Hochwürden mitzuteilen,
dass der Priesterstab zur Abholung bereit sein.


Zuletzt bearbeitet von Arne Levar am 28 Apr 2021 11:08, insgesamt 4-mal bearbeitet
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