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Kunst liegt im Auge des Betrachters
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » Kunst liegt im Auge des Betrachters
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Alecia Rundhammer





 Beitrag Verfasst am: 25 März 2021 22:20    Titel: Kunst liegt im Auge des Betrachters
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‘So sind es die Haare die streichen so sanft,
geführt von des Malers eigenen Hand.
Mit Liebe und Hingabe bis zum letzten Detail,
so trägts in das Bild die Seele hinein.
Ein Blick in die Tiefe sie zieht dich in Bann,
geformt von der Kralle, so packt diese an.
Sie wird dich mitnehmen ins eigene Land,
dort wird geprüft Dein Wille und Verstand.
Bist du es würdig so wirst du auch gehn,
bist du es nicht, wirst du von dannen ziehn.’



Die Augen schließen sich, ein tiefer Atemzug folgt. Die Lungen blähen sich auf und in den Ohren schallt der Herzschlag wieder, immerwährend, weiter pochend, als wäre er unnachgiebig und würde in keinem einzigen Wimpernschlag sein Ende finden wollen.
‘Patsch….patsch...patsch….’ in der Ferne vermag das Tropfen des roten Saftes zu hören sein, welcher in der Schale gesammelt, sein prunkvolles Ende finden wird.
Der ewige Saft des Lebens, so wunderschön, vermengt mit den gemahlenen Knochen, Menschenknochen. Es wird die perfekte Masse geben um es mit den restlichen Farben zu vermengen.


Bilder sind der Spiegel des Malers Seele, sie liegen stets im Auge des Betrachters. Wo der eine das Leid sieht, sieht die andere die Freude. Wo Trauer einkehr hält, wird das andere Augenpaar die Liebe erblicken. Jeder Mensch fügt sich in das Bild ein welches er betrachtet, er findet sich wieder und formt eine ganz eigene Landschaft oder Begebenheit. So facettenreich wie der Mensch selbst ist, so facettenreich ist die Betrachtung eines Werkes und dessen Interpretation.
Unsere Gefühle sind stets von Erfahrungen geprägt und die Erfahrungen lenken unsere Gedanken und somit unsere Art zu Handeln.
Bilder werden zumeist aus den Tiefen des Malers oder der Malerin geborgen, erschaffen durch des Zeichners Hand, geformt durch die Gedanken und die Gefühle, geprägt durch die Erfahrung. Mal düster, mal leuchtend Hell, doch stets bergen sie in den Tiefen des Bildes ein Geheimnis.


Als er die Schwelle des Hauses betrat, brachte er jenes mit sich, dieses Können und diese Tiefe. Mit einem lächeln auf den Lippen lauschte ich den Worten welche die eigenen Interpretationen zu all dem was mein Auge sah, nur noch mehr wachsen ließen. So lernte er es mich, er lernte mich noch tiefer in mich hinein zu lauschen, er lernte mich die Hand zu führen und die Linien zu einem Gebilde zu vollenden. Eines nach dem anderen, geschaffen aus beider Hände, geformt aus Gedanken und dem Wille der Vollendung selbst, gezeichnet mit den Farben des Lebens.

‘Noch ein Gläschen Wein Bruder?’.....


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Alecia Rundhammer





 Beitrag Verfasst am: 31 März 2021 21:10    Titel: Re: Kunst liegt im Auge des Betrachters
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“Somit ist nicht das Äußere was auf das Bild einwirkt der Feind, sondern das Innere.
Allerdings in diesem Fall.... könntest du auch überlegen ob du das äußere als Ablenkung nutzen
möchtest um das innere zu verschleiern, auch das geht....
aber ich sage dir gleich das die generelle Blutmagie zuweilen unvorhersehbar ist, ich glaube aber, dass genau das dein Begehr ist - ein Offenes Ende sozusagen.”



Ja, genau dies war es was jene Idee zu einer so vorzüglichen Idee machte, alleine der Gedanke an die Szenarien welche sich abspielen könnten, ließen ihr einen eiskalten Schauer über den Rücken jagen. Der wahnsinnige Impuls an Gefühlen welche sich in diesem Raum ausbreiten würden, geballt und voller Macht in sich selbst. Das zerren im eigenen ‘Ich’ welches sich immer mehr ausbreitet und innerlich von einer zur anderen Seite zerrt, getrieben von den eigenen Ängsten, Zweifeln und dem Gefühl der Last. Ein Zusammenspiel der Sinne wie eine Symphonie die dich bis ins Mark und Gebein berührt und dich mit sich zieht um eine ganz eigene Geschichte zu erschaffen.

Wir hatten noch einen langen Weg vor uns, noch waren sie nicht vollendet, manche noch nicht einmal angefangen, noch waren sie geknüpft an Lehrstunden und somit auch an Wissen, welches in all diese fließen würde und könnte.

Die Zeit hier hatte vieles offengelegt, die guten als auch die schlechten Seiten, nichts ist immer nur auf eine Sichtweise zu betrachten, wo Licht ist, ist auch stets Schatten. Es waren viele Schattenseiten überall, es gab viele dunkle Seiten die im Untergrund prodelten und in manchen Situationen offen legten. Gerade momentan, in solchen Krisenzeiten, zeigte sich die Seite der Menschen, wie fähig sie waren einander zu stützen und einander zu halten. Alles stand auf dem Spiel, Alles, der Boden auf welchem wir verweilen, die Luft die wir atmen, die Früchte die wir essen, die Liebe die wir schenken und die Trauer die wir leben….das Leben, die Gemeinsamkeit, die Schönheit, die Hässlichkeit. Alles was wir fassen und nicht fassen können, alles würde das NICHTS fressen und nichts davon würde übrig bleiben, nur eine Leere würde bleiben. Trotz all des Wissens waren sie nicht fähig einander Brücken zu bauen….zu Stolz, zu Eitel, zu Eigen, zu gefangen in den eigenen Rahmen die man sich für das eigene Bild gezogen hatte.

Diese Werke sollten eine Allegorie an den Zwiespalt in der Gesellschaft und im Glauben werden.




Zuletzt bearbeitet von Alecia Rundhammer am 31 März 2021 21:10, insgesamt einmal bearbeitet
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Alecia Rundhammer





 Beitrag Verfasst am: 02 Apr 2021 23:14    Titel:
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Die Schattenseiten des Lebens


Acht an der Zahl sollten es sein.
Sieben davon zeigen die Kehrseite.
Sieben davon finden sich überall wieder.
Sieben davon zeigen Dir den Spiegel.
Das Erste spiegelt den ewigen Hunger wider.
Das Zweite den unerschütterlichen Selbstbeweihräucherung.
Das Dritte die zeigt den ewigen Neid und die Missgunst.
Das Vierte der Hang zur Völlerei.
Das Fünfte die Fäulnis der Trägheit.
Das Sechste, der Hang zur Wollust.
Und das Siebte, das wohl letzte, den dünnen Faden
der Zorn von Wut unterscheidet.
Das Achte jedoch verbindet alle zu einem,
es ist sozusagen der Thron im Reiche.





Das Weinglas ruht in der Hand, sanft schwenkt sie es im Kelch hin und her, für einige Momente ruht das Grüngelb gar darin, dem gleichbleibenden schwanken zusehen. Ein tiefer Atemzug füllt ihre Lungen und für den Augenblick selbst, wird sie der Stille im Raum lauschen. Lediglich das Knistern des Feuers, welches sich dem unnachgiebigen Tanz der Elemente hingab, genährt von der Luft, in ewiger Bewegung mit sich selbst und zehrend nach der Vernichtung dessen, was Es selbst am Leben hält. So war es doch das selbige Spiel, welches man auch bei den Menschen erblicken konnte, sie erschufen um zu vernichten, es war eben auch das selbige Spiel...welches man in der Natur selbst erblicken konnte, ein ewiger Kreislauf des Lebens und wo Schatten war, war auch stets Licht. Eine riesige Medaille mit zwei Seiten die unterschiedlicher oft nicht sein könnten.
Viel Zeit war schon vergangen welche sie nun schon gemeinsam an den Werken verbracht hatten, ein jeder Lektion hatte sie dabei gelauscht und versucht umzusetzen. Froh darüber, dass zwei weitere Hände bei all den Werken und des erschaffen jener, dabei war. Doch war es ein besonderer Wunsch alle Geschwister einzubinden, die Familie sollte wie an allem, teilhaben. Gemeinsam zu wachsen, gemeinsam zu erschaffen, gemeinsam zu vernichten und gleichsam geben wonach es Ihm dürstet. Den Zweck und tiefen Wunsch selbst erfüllen oder aber Verpflichtungen nachgehen - wohl ein jedem selbst überlassen.
Die ersten beiden Bilder waren fertig, vollendet in ihrer ganz eigenen, facettenreichen Darstellung, geschaffen um den Betrachter in eine eigene Welt zu ziehen, um Gedanken schweben zu lassen.




Der ewige Hunger

*Die Augen ruhen auf dem Bild, ein jeder Pinselstrich wurde liebevoll gesetzt um das detailreiche Bild nur noch exquisiter wirken zu lassen. Die Rahmen der Spiegel, die Stühle, die Tische, mit Gold verziert, die Kleider Prunkvoll gekleidet, all das was sich die reiche Gesellschaft nur so wünscht. Kein einiger Wunsch scheint unerfüllt, zumindest im rein materiellen Blickwinkel, sieht man das Gesicht der Frau, wirkt der Blick durchdringend, hart. Ein Blickt voller Unzufriedenheit, als würde all das was sie hat, all der Besitz, all die Zuneigung und die Anhimmelung, ihr schlicht nicht genug sein.*






Die Selbstbeweihräucherung

*Die Augen haften auf einem prachtvollen Bild, eines welches ein jeden Gläubigen in den Bann der Schwertmaid ziehen wird, voller Stolz und tiefem Glauben blickt man auf das Bild. Vor lauter leuchtenden der Göttin selbst, wird man schlicht den Riss im Hintergrund nicht mehr erblicken. Es wird der Moment sein, welcher direkt nach der Schlacht in den Köpfen der Anwesenden zurückbleibt, der vermeintliche Sieg, gänzlich abgelenkt von all der Pracht und Schönheit der Göttin selbst, der Kraft und den Schutz welchen sie bietet. Ebenso die vielen Krieger welcher hinauf blicken gen das was sie gerettet hat, die Herrin, die Schwertmaid, Temora. Der Riss, welcher sich auftut, der so viel Elend und Leid bringt, das Nichts und die endlose Leere in sich birgt, verweilt sichtlich im Schatten ihrer selbst. Als würde all das was wichtig ist, all das was es an Gefahr bringt, im Glanze der Wohltat des Momentes, im Keim erstickt werden - gänzlich vergessen.*



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Morra Thuati





 Beitrag Verfasst am: 10 Apr 2021 16:22    Titel:
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Am stillen Friedhof

Wenn ich im stillen Friedhof geh',
Wird mir so schwer zu Herzen,
Daß man die treuste Menschenbrust,
Die mitgetragen Leid und Lust,
So eilig kann verschmerzen.

Gras wächst darüber, ach wie bald!
Das Grab wird selber heiter.
Wie wenn ein Blatt vom Wipfel fällt,
So geht ein Leben aus der Welt –
Die Vögel singen weiter.

O Menschenherz mit deinem Stolz!
Was flüstern die Cypressen?
"Wir stehn auf einem schmalen Raum,
Darunter liegt ein Herze kaum,
So ist es schon vergessen."
Ludwig Pfau




... und dann war da noch...

Ein Blick in ihren weichen, leuchtenden Augen und von einem Lidschlag auf den Nächsten war sie da, diese kurze Leere. Als habe man einen Spiegel zertrümmert und einzelne Scherben aus dem Inneren gestohlen. Bruchteile, Fragmente, Mosaikstückchen, die nach und nach von einem dunklen Schnabel aus dem großen Ganzen gepickt herausgepickt wurden - und man konnte dabei zusehen, konnte es fühlen.

Jetzt erst spürte sie die Gänsehaut im Nacken und das Entsetzen in ihr Aufsteigen, welches sich als ein kleiner, sachte würgender Kloß im Hals absetzte und die Stimme in ein Krächzen verwandelte. Sie versuchte erst gar nicht zu sprechen, sondern beobachtete mit Grauen das Verschwinden aus dem Blicke und die Träne, die dem Ganzen folgte.

Als kurze Zeit später die Begeisterung wieder Einzug in Gestik und Mimik der Künstlerin erhalten hatte, da verdrängte sie den Gedanken und die Erinnerung an diese seltsame Beobachtung sehr schnell, in der Hoffnung auch diese könne einfach verschwinden. Wollte sie aber nicht, sie lauerte einfach nur, bis es an der Zeit war eiskalt überzuschwappen und den Frost um den Nacken zu legen. Es geschah ganz plötzlich und gerade hier so unerwartet...

"Sollte Alecia aber ihren Herren mitnehmen, dann müsste mir das vorher jemand sagen..."
Dieser Verwirrung, dieses Staunen und dann fiel ein falscher Name und etwas verdattert stammelte sie den Namen hervor, den sie erwartet hatte:
"N... nein, den Herrn äh Khalrox."
Stille.
"Wer?"

Kälte.
_________________
"I, myself, am strange and unusual."
Beetlejuice...Beetlejuice... Beetlejuice!
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Alecia Rundhammer





 Beitrag Verfasst am: 12 Apr 2021 08:26    Titel:
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Der Neid, ist das Feuer welches uns selbst verschlingt,
welches uns stetig nach Atem ringt.
Er der Blick welcher uns selbst ersticht,
weil wir den Anderen gönnen nichts.
Er die Zunge, gespalten im eigenen Wort,
an dem wir ersticken und werden nicht wieder froh an jenem Ort.
Er ist die Ohren die messen mit zweierlei Maß,
hören nur das, was man selbst vernehmen mag.
Der Neid zerfrisst die Gesellschaft egal in welcher Schicht,
egal welchen Glaubens, egal aus welcher Sicht.
Der Neid ist persönlich, das eigene Leid,
von Innen zerfressen das eigene Leib.



Wieder ein Kelch Wein, wieder ein dunkler, roter Wein. Ein Arm ruht vor ihr und stützt den, welcher den Kelch zu den Lippen hält. Doch kein Schluck berührt die Kehle, nein, der Rand des Kelches ruht an den vom Wein geröteten Lippen. Sie wirken ausgetrocknet und umso leichter scheint es für die Farben der Traube die Haftung für sich zu gewinnen. Insgesamt wirken die Züge der sonst eher taffen, jungen Frau recht eingefallen, müde, abgeschafft. Als würde sie in ihrer eigenen Extase versunken sein, die Nächte kaum schlafen und die Unruhe in sich selbst zu verschließen.
Sie hatte sich seit Tagen in dem Haus eingeschlossen, lediglich der Lichtstrahl im Schatten sorgte für etwas Abwechslung und zauberte ihr ein Lächeln auf die Züge, auch wenn es lange nicht an intensität erreichen konnte wie noch vor Monaten.
Das Grüngelb pendelt zum Bild zurück, zum fertigen Bild. Etwas Erleichterung vermag sich breit machen, ein weiteres Bild war geschaffen, es war in sich selbst vollendet und drückte all das aus, was sich in den Augen der Gesellschaft so oft widerspiegelte.
Wie wunderschön in seiner eigenen Pracht.






Und da war dann noch das Nächste, ebenso in seiner Facettenreichheit eine Perfektion. Nicht nur, dass viele sich darin wiederfinden würden, nein, die Schamesröte würde es ihnen ins Gesicht steigen lassen. Detailreich, obszön und treffend in seiner Aussage selbst. Ein Spiegelbild dessen, was die Gesellschaft so oft als Treue von sich gibt und an Ausschweifung hinter sich lässt.





Nun nur noch drei Werke, Drei an der Zahl. Am Abend war es soweit, sie würden in bester Gesellschaft gezeichnet und geformt werden, in ihrer Vollendung perfektioniert.
Ein letzter Schluck des Weines, ehe alles gepackt und vorbereitet wurde.
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Alecia Rundhammer





 Beitrag Verfasst am: 12 Apr 2021 09:21    Titel:
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Ira, Gula, Acedia - Zorn, Völlerei und Trägheit, nur noch Drei an der Zahl. Das Licht, wie immer schwummrig und Düster in den Hallen, Kerzenschein und das Flackern der dunklen Flammen lassen den Raum etwas heller wirken und die Schatten gleichsam etwas mächtiger. Es gibt so viele Gefühle welche uns täglich treiben, Gefühlen welchen wir folgen, die durch Erfahrungen und Werte geprägt sind. Schon von Klein auf versuchen wir diesen Werten, dem Rahmen, der uns zugesprochen wird aus Gesellschaftlichen Gründen, gerecht zu werden.
Je nachdem wo man hineingeboren wird, sind die Zwänge stärker und die Käfige enger, der Rahmen ist somit straffer und in keinster Weise flexibel. Als eigener Mensch bleibt dir lediglich übrig, dich aus den Zwängen zu befreien, den Rahmen zu zerstören oder ihm zu folgen und somit in dem Käfig der Gesellschaft zu verweilen.
Wir die Menschen, sind nicht nur geprägt von Einzelgängern die ihrem eigenen Wesen folgen, zumeist genießen wir die Gesellschaft und genießen es, ein Teil dieser zu sein. Sie gibt uns Sicherheit und Halt, geblendet durch die Schönheit und Facettenreichtum, vergessen wir oft die dunklen Ecken zu beleuchten oder nehmen einfach die Schattenseiten hin, die sich in dieser Struktur befinden. Wissentlich und oft verbrüdert durch den Wohlstand welcher uns dargereicht wird. Diese zeigen wir, diese werden wir wieder zurück ins Gedächtnis führen, Wir, die Schöpfer, werden die Blindheit löschen und die Augen als auch den Geist öffnen.

Drei Bilder die fehlen, finden am heutigen Abend ihre Vollkommenheit, sie werden durch die eigenen Gedanken der Künstler geschaffen und erhalten ihre eigene Sicht auf eben genau diese Sünden. Jeder Pinselstrich wird im eigenen Rythmus über die Leinwand gleiten, ausgesuchte Farbenpracht findet sich wieder, gemischt mit den ausgewählten Zutaten die ihren ganz eigenen Sinn geben und somit die Note der Kunst nur noch untermauern.

Wie das Stück eines Geigenspiele, mal streichend, mal zupfend, geführt durch die Hand des Musikers der eine Symphonie der Sinne in das Gedächtnis ruft, auf dass ein Schauer über den Rücken fährt und dich in das Bild hineinzerrt um dort dein eigenes Ich wiederzufinden. Da bist Du, dort siehst Du dich, spürst Du dich, schämst Du dich oder genießt Du die Flucht aus dem Rahmen?

Eines welches die Blindheit der Gesellschaft zeig, die Abgeschlagenheit der Augen bei all der Fülle die das Leben für einen bereit hält, überfüllt von all dem was man hat, von all dem was man vorgesetzt bekommt, in der eigenen Trägheit gefangen, nicht fähig zu fühlen, nicht fähig zu zeigen, völlige Leere.

Der blanke Zorn der sich im Blicke wiederfindet, purer Hass gegen den Feind selbst obwohl. Im Kampf verloren findet man sich, in all dem was man selbst verabscheut, wieder.

Völlerei, die Fettleibigkeit des Lebens im Adel, überfressen, vollgestopft, übersättigt in allem was ein Bild auch nur hergeben mag - die Perfektion in sich selbst, geschaffen aus einer meisterlichen Hand.


Der Sinn hinter all dem, der wird wohl noch folgen, die Sieben waren geschaffen, nun fehlte nur noch das Achte, jenes welches das Bindeglied sein wird, jenes welches alle vereint.
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Alecia Rundhammer





 Beitrag Verfasst am: 12 Apr 2021 10:38    Titel:
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Sieben an der Zahl, siechen sie für immer hin.
Sieben an der Zahl, andre Worte können’s sein.
Sieben an der Zahl, gleichbedeutend stets im Keim.
Hochmut, Trägheit, Völlerei binde sie im Rahmen ein.
Zorn, Wollust, Habsucht, Neid verflechte sie ins Bilde rein.
Spieglein, Spieglein, Seelenheil brich die Person die blickt hinein.

Rabenfürst welch prachtvoll Mahl könnte drin verborgen sein,
locke sie ins dunkle Loch, führe sie zum Ort hinein.
Wunderschöner Klang der Stimmen, verlockend sie die Worte singen,
Medaillen stets zwei Seiten haben, die Gute stets das Schlechte tragen.

Dunkler Fürst oh Vater selbst,
wo Licht ist auch stets Schatten schwelgt.
drum zeige ihnen ihren Schatten,
und lass sie ihre Sünden tragen.
Geplendet vom eigenen, schlechten Selbst,
gefangen in Deiner dunklen Seelenwelt.



Ein Bild der seinen Rahmen im Rahmen verborgen hält, in der Mitte der Seelenspiegel, der dein Inneres in sich zerrt und dort festhält. Jene welche ihn halten, amüsiert, lachend, feiernd, gar losgelöst, doch nicht lebendig.

Sie hatten es geschafft, es war vollendet, der Raum stand voller Bilder, erleuchtet durch die flackernden Lichter der Kerzen. Ein jeder der anwesenden Geschwister, hatte sich Bilder ausgesucht die ihm zusagten um die Bindung zum Seelenspiegel, das in der Mitte ruhende Gemälde, zu schaffen. Ein jeder sprach die Worte aus die Ausdruck als auch Sinn dessen schufen, welches das Bild darstellen und was an Innerstes angesprochen werden sollte. Nach und nach erschufen wir den Käfig welcher in sich schließen sollte was Sein Reich füllte. Seelen.

Die wabernde, klerikale Kraft durchströmte, wie dunkle Fäden, die sich einander vereinten und zu einem sanften Tanz zusammenfanden, den Ritualraum. Eine wunderschöne, starke Kraft, welche so anziehend sie auch sein mochte, eine unbändige Kraft in sich hielt, die einem gleichsam einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ. So mächtig, so gefährlich.


Opfer mussten immer gegeben werden, Opfer waren stets ein Begleiter des Weges. Ein Tausch, man gibt und man bekommt, alles hatte einen Gegenwert, die Frage war nur, wie groß das Opfer war welches man geben musste oder, genommen wurde und ob es das Opfer im nachhinein wert war.


Ich spürte das warme Leben in meinen Händen, das dunkle Rot welches sich um meine Haut schmiegte und der Griff der fest um das Bild geschlungen war, ich spürte, wie das pulsieren des Bildes, der Herzschlag welcher inne wohnt, auf mich überging. Wie mein Herz sich verkrampfte, mein Atem stockte. Ein Schwindel überkam mich, ich hatte nicht die Kraft meine Lungen mit der Luft zu füllen die mich atmen und somit leben ließen, es fühlte sich an als würde man alles Leben aus mir herausdrücken, nur um mir kurz darauf neues einzuverleiben. Ein gänzlich neuer Herzschlag, ein gänzlich neuer Rythmus, ein gänzlich neues Gefühl - ob Gut oder Schlecht, konnte ich noch nicht sagen, ob es überhaupt etwas verändert hatte? War dies schon das Opfer? Mein Herzschlag für das eines anderen - wessen war es überhaupt? Dann war sie wieder da, diese Stille, lediglich das pochen welches vom Bilde ausgeht und nun klang, wie ihr eigener Herzschlag, während in mir selbst, ein gänzlich anderer zu vernehmen war. Ich fühlte mich nicht gut, eher schwach, eher kränklich, als würde die Dunkelheit sich in mir winden, ausbreiten und den rechten Platz suchen um sich dort gänzlich einzunisten. Ganz zu schweigen von der Übelkeit die sich in meinen Magen fraß und den sauren Geschmack von Erbrochenem, obwohl nichts meine Lippen verlassen hat. Ein tiefer Atemzug, als es mir möglich war, die Beherrschung und Besinnung meiner selbst, mich wieder in das Hier und Jetzt zerrend.

Hier bin ich, stehe da, das Bild weiter umklammert, die Sieben haben zusammengefunden, in einem Bild vereint und dennoch in der eigenen Präsenz sichtbar und verführerisch.



‘Lasst sie uns zur Seite räumen.’ Die Stimme der kleinen Schwester riss mich gänzlich aus der Starre. Als alle Bilder im dunklen Raum, verhängt mit Stoffen, den Platz an der Wand gefunden hatten, erklang sie. Die krächzende Stimme welche sich bis ins Innere bohrte, der Atem stockte, mein Blick wandte sich gen Altarraum, ein schwaches Glimmen, ehe meine Füße mich schon gänzlich automatisch gen jene Stimme trugen, als würden sie dem Ruf des Vaters ganz von selbst folgen, den Körper und Geist schlicht mit sich zerrend.
Sie folgte mir, aufgeregt folgte sie mir und wollte mir etwas zeigen, sie sprach und stockte, ich bekam es jedoch nicht gänzlich mit, ich war wie in einem Bann gefangen. Als würde ich mich von außen betrachten, sehen wie ich in die Knie gehe, betrachten wie ich die dunkle, wunderschöne Feder in meine Finger lege und dabei zusehe, wie sie wächst, wie sie immer größer wird und sich all die kleinen Knochen aneinander reihen. Klackernd und rauschend zugleich.
Ich betrachte mich, wie ich dort sitze und spüre, wie etwas in mich fährt, ich sehe unzählige Bilder, ich sehe Ihn, das wunderschöne Bernstein ich welches ich immer wieder versinken wollte und die Liebe welche ich für Ihn fühle. All die Momente welche mir ein sanftes Lächeln auf die Züge zauberten, sie ziehen vorbei, ich erlebe jeden Augenblick wieder, jedes Gefühl jedes Lachen und jede Freude der Glückseligkeit. Doch dann spüre ich die Trauer, den Schmerz als mir klar wird, was gerade geschieht, ich spüre wie dieser mich ummantelt, wie er mich innerlich zerreißt. Dann erklingt es, als würde Glas zerbersten und tausend kleine Splitter im Raum verteilen, die schwere in meiner Brust, als hätte man mir mein Herz nochmals entrissen ehe kurz darauf, diese Leere darin entsteht. Eine Schwärze, als hätte man schlicht all das was eben da war genommen.
Ich fühle, wie etwas nasses meine Wange hinabrinnt und im Stoff der Robe versinkt. Eine Bewegung die durch die Robe geht, als würden tausend kleine Käfer sich um diese eine Träne winden, ihr Platz machen um sie dort sodann gefangen zu nehmen und aufzubewahren, sie nie wieder freilassend. Als wäre in dieser Träne alles gefangen. Dann schließt sie sich wieder, das kurze wabern der Robe wird wieder in eine Stille zurückkehren.
Ich spüre wie meine Züge sich entspannen, mein Körper an Stärke gewinnt und ich dem immer stärker werdenden Impuls lausche. Ein sanftes lächeln huscht auf meine Züge, als wäre ich schlicht mit der jetzigen Situation zufrieden, ganz vergessend, was auch immer zuvor war, was begleitend stets an meiner Seite stand. Er war weg, als hätte es ihn nie gegeben, in keiner Erinnerung war er existent, nicht einmal den Schmerz hatte man mir gelassen, schlichte Stille erfüllte seinen Platz.


Ein Opfer wurde verlangt.
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