Feuer gegen Feuer

[Lararshii]

Hitze. Unbändige Hitze durchströmte ihren Körper. Körper und Geist drohten sie zu zerreißen. Ein Kampf schien in ihrem Innersten zu toben. Zwei verschiedene Gewalten, einerseits ähnlich und doch grundverschieden. Beide kämpften mit gleichen Mitteln - dem Feuer. Beide scheinbar mit dem gleichen Ziel - ihren Körper. Ihr Kopf fühlte sich an, als würde er jeden Moment bersten. Momente voller Vertrauen und Stärke wechselten im Sekundentakt mit dem Gefühl von Ohnmacht und Schmerz. Das Wechselspiel zermürbte sie. Und doch sollte ihr eiserner Wille, das Vertrauen zu Mutter und ihre eigene Stärke zumindest für diesen Augenblick schlussendlich siegen. Ahamani selbst sorgte für die Zuversicht an die eigene Kraft. Die fremdartige Macht hatte sich zurückgezogen, geschlagen gegeben. Und doch waren die Worte eindeutig. 'Diesmal noch habt ihr gesiegt'. Törricht wäre Lararshii zu glauben, die Macht sei bezwungen. Er hatte ihr deutlich gemacht, dass er weder Ahamani noch die Rashar brauche. Sein Interesse war sie. Doch wieso? Welchen Zweck sollte sie erfüllen? Und viel wichtiger - Ahamani hatte sie zu ihm geführt. Sie wollte seine Macht. Lararshii hatte sich den Bedingungen gefügt. Hatte Mutter seine Macht unterschätzt?... Ni! Zweifel an Mutter sind abwegig. Es muss einen höheren Zweck haben. Einen Zweck den nur Mutter mit ihrer unendlichen Weisheit und Weitsicht sieht.
Eine Lösung muss dennoch her. Der Dschinn in ihrem Inneren stellt eine Gefahr für den Stamm dar. Sie selbst war unwichtig, der Stamm aber durfte nicht gefährdet werden. Schon zweimal hatte Mutter nun mit ihm gekämpft. Beide male war Mutter danach sehr geschwächt - seine Macht war gewaltig. Wie sollten ihre Kinder ihm dann begegnen? Würde der Geist womöglich verschwinden, wenn er seine Hülle verliert? Freiwillig wird er sie nicht verlassen. Und auch wenn sie es sich nicht eingestehen will, so bemerkt Lararshii seit einigen Wochen eine gewisse Unruhe und Gereiztheit innerlich. Meist obsiegt ihr Wille darüber, getreu den Geboten Ahamanis. In den schwachen Momenten jedoch unterlag sie auch schon der Aggressivität. Jaryan'dolor berichtete ihr einst ähnliches. Das ein Dschinn Stück für Stück den Geist seiner Hülle kontrollieren könne. Passierte ihr das Selbe?

Eines stand fest. Ihr unerschütterliches Vertrauen in Mutter würde ihr dabei helfen, diesen Kampf zu gewinnen. Ganz egal was es koste, solange Mutter und der Stamm geschützt ist. Und am besten bekämpft man Feuer mit Feuer...