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"Bei Temora - was ein Name!"
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Serak Lah





 Beitrag Verfasst am: 15 Jun 2020 09:45    Titel: "Bei Temora - was ein Name!"
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„Das muss schneller gehen!“, bellte die Stimme des Hauptmanns durch die Halle. „Oder haben wir es hier mit dem ein oder anderen Hochelf zu tun? Falls dem nicht so ist – ihr habt nur wenige Jahre, in denen ihr was taugt! Verschwendet sie also nicht!“ Ein junger Serak stand in einer langen Reihe wartender Männer und fragte sich zunehmend, ob es tatsächlich eine so gute Idee gewesen war. Die Garnison war ein Ort, der keineswegs so heroisch schien, wie er sich das vorgestellt hatte. Dreck, Geschrei und viel zu viele Menschen sorgten für eine Anspannung, die er so nicht kannte.

Sein Vater hatte ihm den Umgang mit dem Bogen beigebracht, sicher. Im Dorf gehörte er zu den besten Schützen! Dies, zusammen mit seiner recht angenehmen Erscheinung, ließen selbst in Nachbardörfern so manche Bauernmagd schwach werden. Er war kein Frauenheld per se, aber durchaus nicht den schönen Dingen des Lebens abgeneigt.

Was an natürlichen Segen vorhanden war wog jedoch nicht das fehlende Gold auf.

Weder er noch seine Familie hatten viel, das sie ihr Eigen nennen konnten. Eine Hütte am Waldrand, das Jagdrecht auf ein Rotwild und zwei Wildschweine im Monat und den Luxus, einen Zunamen führen zu dürfen. Etwas, was im Dorf Hagelswanningen fast unerhört war. Nur Männer, die sich als treue Diener des Reiches verdient gemacht hatten, erhielten diese Ehre.

In Seraks Familie war es der Vater seines Vaters gewesen, der für den Fürsten in den Krieg zog und mit großen Reichtümern zurückkehrte: Eigenen Stiefeln, einem Lederwams und sogar einem neuen Dolch. Und natürlich mit einem Familiennamen, welcher von nun an für Respekt und Ansehen im Siebenundzwanzigseelendorf Hagelswanningen sorgte. Dieser Name sorgte dafür, dass er schnell eine Frau fand, die nur zu bereitwillig einen Bund mit ihm einging und sich wenig später als lokalster Dorfadel sah.

Sein Großvater, hieß es, war nicht alleine aus dem Krieg gekommen: Die Geister waren mit ihm gekommen. Er trank mehr, prügelte sich öfter und schrie in der Nacht. Sein Leben nach dem Wehrdienst für den Fürsten war kurz, reichte aber, um zumindest noch einen Sohn in dessen ersten zehn Wintern zu begleiten. Danach ging er in den Wald und wurde nie wieder gesehen. Dieser Sohn jedoch, der Vater Seraks, vermied es, dem Fürsten seine Dienste anzubieten. Er bevorzugte ein ruhiges Leben, rührte weder Wein noch Bier an und zeigte sich als sehr geduldiger Lehrmeister. Serak lernte viel von seinem Vater – nicht nur den Bogen zu nutzen, ihn zu pflegen und zu reparieren. Auch adelige Dinge wie das Lesen von Aushängen und sogar das Schreiben. Die Talente, die Serak in seinen jungen Jahren sammelte, waren zahlreich. Mit dem neuen Krieg, der die Ländereien des Fürsten heimsuchte, sah er nun seine Chance, aus dem Dorf in die Welt zu ziehen: Serak war kein stiller Charakter, lebte laut und jeden Tag in vollen Zügen. Vieles war ein Spiel und wie auch im Würfeln galt es im Leben, Gelegenheiten als diese wahrzunehmen.

Er hatte genug von den Warnungen seines Vaters. Er war es satt, vorsichtig zu leben und leise im Nirgendwo zu vergehen. Die Welt musste ihn kennenlernen! Den einzigen, den wahren –

Serak Lah

„Das muss schneller gehen!“, brüllte der Hauptmann ihn nun direkt an. Serak setzt an, seinen Namen auf dem Pergament zu vervollständigen, doch kaum dass er die Schreibfeder zum Tintenfässchen führte, riss ihm der Soldat das Schriftstück unter der Hand weg. Der bärbeißige Kerl besah sich das Papier und las laut vor: „Serak Lah! Bei Temora, was ein Name!“

„Aber-..“
, setzte ein 14jähriger Serak stur an, den Federkiel noch in der Hand, nur, um vom Hauptmann in Stücke gebrüllt zu werden. „Maul halten! Federkiel ablegen! Hinter Dir warten deine Kameraden darauf, dass du dich hier hinfortbequemst, also tu‘ ihnen den Gefallen bevor die ersten vom Alter in die Knie gezwungen werden! DAS MUSS SCHNELLER GEHEN!“

-

Serak setzte das Schnitzmesser ab. Er blickte in das Lagerfeuer und lächelte mit narbigem Gesicht. Sein jüngeres Ich – wie naiv es doch gewesen war.
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