Nemia Werheim
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Verfasst am: 20 Mai 2020 23:25 Titel: Vom Regen in die Traufe |
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Gedanken....
Ein wolkenfreier Himmel, nichts betrübt den glänzenden Schein der Sonne. Herrlich, wie es auf der Nase kribbelt. Die wärmenden Strahlen setzen Glücksgefühle frei, auch wenn dies alles nur Reaktionen des Körpers durch die Haut ist, trotzdem ein schönes Gefühl. Ein Tag voller Sonnenschein und wärme, entspannt im Gras liegend. Ab und an ein einzelnes Schäfchen am Himmel, wie ein dunstiger Schleier, man beobachtet wie es am Firmament entlang schwebt. Mal ist es heller, mal ein wenig dunkler, aber bitte bloß kein Regen! Der Verstand kommt bei diesem Anblick ebenso in Bewegung. Einmal ist der Schleier ein Schäfchen, dann wieder ein Pferd, vielleicht gar eine böse Fratze, doch all dies, so ist uns bewusst, nur unserem Verstand entsprungen.
Nicht nur die Augen und die Haut tragen zu dieser Stimmung bei, sondern auch die anderen Sinne.
Ob es nur das leise Rascheln der Blätter in den hohen Baumkronen ist, die leichte Brise die über die Haut fährt, oder der Balz der einheimischen Vogelwelt, alles trägt zu diesem idyllischen Bild bei. Wir fühlen uns einfach wohl.
Ein herrlicher Tag, man könnte ewig hier bleiben. Beobachten, lauschen, fühlen.
Doch kann es ein Leben nur mit Sonnenstrahlen geben?
Das Leben ist stets durchzogen von den wechselnden Verhältnissen.
Sonne – Mond
Wärme – Kälte
Licht – Dunkelheit
oder in diesem Fall:
Wie wäre ein ewiger, sonniger Tag? Mit der Zeit eintönig und sicher nicht nützlich für das Leben. Bringen doch die Regentropfen die gewünschte Veränderung.
Nehmen wir einmal an, jeder Tropfen steht für ein besonderes Erlebnis in einem Leben. Ja, es sind mächtig viele Erlebnisse, manche Tropfen werden definitiv größer sein, vielleicht gar wird sich durch die Witterung ein Hagelkorn dazwischen finden, dieses bleibt stets in Erinnerung.
Manche kleine Tropfen werden es jedoch gar nicht bis zum Boden schaffen. Teilweise ist es gar nur ein Wärmegewitter, es kündigt sich mit großen Tamtam an, donnert und grollt. Doch wenn die Tropfen die erhitzten Stein berühren, bleibt bis auf Dunst nicht viel über. Schall und Rauch
Was passiert, wenn der Regen einige Zeit wirklich aus bleibt, oder die Tropfen immer im Dunst aufgehen?
Stillstand. Perspektivlosigkeit. Frust.
Wir selbst sind dem ausgeliefert, es liegt nicht in unseren Händen, darüber entscheidet eine höhere Kraft. Was also tun?
Regentänze? Einfach abstruse Dinge, um vielleicht einen Weg zu finden?
Und was ist, wenn dies auch nicht hilft?
Dann bleibt uns wohl nur eins, fort zu gehen, an einen Ort, an dem es regnet. |
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