Ein Brief Erreicht Leon und Kelan von Falkenburg

[Garald von Falkenburg]

Leon und Kelan von Falkenburg,

die Tage Eures Vaters sind gezählt. Um seinen letzten Willen zu sprechen, bittet er Euch an sein Bett. Eilt Euch, denn die Zeit ist knapp.

Jost,

im Auftrage des Grafen Garald von Falkenburg

[Leon von Falkenburg]

Der Atem stockend.... jede einzelne Muskelfaser des Körpers wie gelähmt.... der Kopf...schwer. Langsam segelte das Stück Pergament welches Zweifelsfrei von der Grafschaft von Falkenburg gesiegelt wurde, hinab, aus den erstarrten Händen, des geschockten und total Regungslosen Jungtemplers. Es dauerte einige Momente ehe sich wieder Bewegung in seinen Körper einfand und Leon sich hektisch zu bewegen begann. Hastig griff er nach Federkiel und Pergament um der Erztemplerin eine Nachricht zu hinterlassen. Schnell ward auch die Robe übergeworfen in welcher er nach Bajard hetzte und mit dem nächstmöglichen Schiff zur Grafschaft übersetzte.

Vater... Vater... gehe nicht.

[Kelan von Falkenburg]

Jegliche Streitigkeiten mit seinem Vater waren vergessen.
War er es doch der noch immer mit seiner eisigen Entschlossenheit die Heirat zwischen ihm und Angelina zu verhindern gewusst hatte.
Längst hatte er zu ihm reisen wollen, doch hatten ihn Pflichten davon abgehalten.
Doch jetzt?
Grauen ergriff ihn.
Grauen dessen was kommen würde.

Der Blick in die Augen Angelinas gab ihm Recht was er befüchtete.
Auch sie spürte die Angst.
Was wenn sein Vater wirklich starb. Was wenn er von Kelan Dinge fordern würde, die man einem Sterbenden nicht versagte.
"Ich muss zu ihm." erklärte er mit brüchiger Stimme, und sah seine Geliebte mit bittendem Blick an. "Er ist mein Vater."
Angelina nickte, voller Verständnis. "Mitzukommen wäre wohl nicht rechtens." flüsterte sie und Kelan schüttelte betrübt den Blick.
"Nein, wohl nicht."
Trotz der Eile, nahmen sie sich noch Zeit für den Abschied, bevor Kelan sein Pferd bestieg, und dann zum Hafen ritt.
Er hoffte Leon zu treffen.

Sein Bruder würde Zeitgleich mit ihm den Brief bekommen haben, und sich sicherlich ebenso auf die Reise machen.
Die Reise in eine für ihn ungewisse Zukunft.