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[MMT] Macht ist Pflicht - Freiheit ist Verantwortung
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 10 Dez 2019 21:58    Titel: [MMT] Macht ist Pflicht - Freiheit ist Verantwortung
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Schwere, schnelle, hallende Schritte drangen in tiefster Nacht durch die Korridore und Hallen des Palastes in Rahal. Über die Stadt hatte sich, in den Zeiten der Entbehrung, bereits tiefste Dunkelheit gelegt. Nur wenige Kamine setzten eine kleine Rauchsäule in den Himmel ab. Nur an wenigen Häusern war hier und dort noch Kerzenschein im Fenster zu erblicken. Umso deutlicher trug in dieser Nacht der kalte Wind von den Klippen, auf denen die Akademie der Arkorither stand, die Geräusche aus dem Palst bis in die Stadt hinein.

Hauptmann Soren Dumar, dessen Militärstiefel den Klang der Schritte verursachten, eilte sich den Weg vom Westflügel des Palastes in Richtung des Thronsaals hinter sich zu bringen. Lediglich als er die Palastwachen an den Treppen passierte, verlangsamte er seinen Schritt, begradigte seine Haltung und erwiderte ihren Gruß in aller Korrektheit. Es war einer der Momente in denen er sich wünschte, wie die Palastwachen, eine Maske tragen zu können die seine Gedanken und Gefühle vor der Welt verbergen konnte. Nun war ihm nur all zu bewusst, dass die Gardisten genau darüber im Bilde waren was vor sich ging. Sie wussten wohin er zu so später Stunde eilte. Er konnte förmlich spüren wie die Wachen, wann immer er sie passiert hatte, Blicke austauschten. Geprägt von Unsicherheit. Geprägt von Zweifel. Es war nicht die erste ruhelose Nacht im Palast, dieser Tage. Es würde nicht die letzte bleiben, das war Soren klar. Kaum hatte er die letzten Wachposten passiert und war in den Gang in Richtung Thronsaal eingebogen, ging er in den Laufschritt über. Das Gebrüll einer tiefen, wiederhallenden, von etlichen Echos begleiteten Stimme drang aus dem Saal den Gang hinunter und Soren schloss für einen Moment die Augen. Soll es das gewesen sein? Die Frage kam ihm jedes Mal in den Sinn, wenn er sich dieser Situation in den letzten Wochen näherte.

Soren wurde unwirsch aus seinen Gedanken gerissen, als ein heftiges Scheppern vor ihm seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Eine der Palastwachen rutschte noch ein Stück weit über den Boden, die getragene Hellebarde aus der Hand verloren. Soren biss die Zähne zusammen und stieg mit einem langen Schritt über den Palastwächter, gab diesem mit der Hacke seines Stiefel einen kleinen Stoß in den Gang hinein. "Raus!" zischte er dabei dem perplexen Wächter zu. Sein Blick wandte sich auf die Palastwache an der gegenüberliegenden Säule des Saales. Ohne darüber nachzudenken und mit der eindringlichsten Kasernenhofstimme, die er in Erinngerung hatte, steckte er einen Arm zur Korridor deutend aus. "Raus! Sofort!" brüllte er sein Kommando der noch stehenden Wache zu. Es dauerte keinen Herzschlag, bis der Wächter Sorens Befehl nachkam und hektisch den Rückzug antrat, seinen noch immer am Boden liegenden Kameraden am Brustgurt mit sich ziehend, als würden beide ein Schlachtfeld verlassen.

Während Sorens Blick einen Moment lang auf dem Korridor und den kleiner werdenden Schatten der Wächter haftete, ließ ein anderer, weitaus dunklerer Schatten ihm keinen Augenblick zum Durchatmen. Soren spürte den dumpfen Schmerz, noch bevor er etwas sah. Die Luft wurde ihm aus den Lungen gepresst und sein Kopf ruckte nach vorn. Ein Schlag von außerordentlicher Stärke hatte ihn mitten auf die Brust getroffen. Er prallte mit dem Rücken an die gegenüberliegende Säule und rutschte an dieser hinunter um nun selbst auf dem Boden aufzuschlagen. Eine Hand fest an seine Brust gedrückt versuchte er hektisch Luft in seine Lungen zu ziehen. Benommen lag sein Blick starr auf dem Zwielicht des Thronsaals. Das Bild eines jungen Mannes, ein Kind beinahe noch, mit seinem roten Barett auf dem Kopf schoss ihm in Gedanken durch den Kopf. Ist es das wofür sie kämpften? Während Soren sich langsam erst auf den Bauch drehte, dann mühevoll auf alle Viere hochdrückte , spürte er beinahe ein Kribbeln in der Umgebung. Pure Energie, pure Macht die in der Luft lag. Seine Nackenhaare stellten sich auf und er schloss die Augen. Seine Fäuste ballte er zusammen, biss die Zähne aufeinander als tiefe Wut in ihm aufstieg.

"DAS IST VERRAT!" dröhnte die basslastige, von Echos untermalte Stimme dicht am Ohr des Hauptmanns und jagte ihm einen Schauer über den Rücken. "Wie könnt ihr es wagen euch einzumischen! WIE KÖNNT IHR ES WAGEN!" gerade wollte Soren das Wort ergreifen als er den Griff eines Panzerhandschuhs an seinem Hinterkopf spürte. Ein stechender Schmerz drang durch seinen Kopf. War er mit dem Hinterkopf gegen die Säule geschlagen? Er wurde an den Haaren wieder in den Stand hinauf gezogen wobei Soren mit den Händen eilig nach der Säule hinter sich tastete, als suche er deren Halt. Die Augen weiterhin geschlossen, spürte er wie dicht der Alka seinem Gesicht nun war. "Wer bin ich, Dumar?" die Stimme vor seinem Gesicht glich mehr einem Grollen, einem Knurren als tatsächlichen Worten. Instinktiv keuchte Soren die Antwort sogleich heraus, wobei er sich des eisernen Geschmacks in seinem Mund gewahrt wurde "Der Alka ... Eure Heiligkeit." Mit einem Ruck löste sich der Griff aus den Haaren des Hauptmanns, der möglichst unscheinbar ein Stück nach hinten zurückwich um seinen Rücken gegen die Säule zu lehnen. "Ihr erinnert euch also doch noch. Gut ... sehr gut. Es wartet Arbeit auf euch..." Erst jetzt öffnete Soren die Augen und hob den Blick zu Isidor an. Alka des heiligen alatarischen Reiches, Auserwählter des All-Einen selbst. Sorens Atem ging schnell doch sein Blick erfasste, ganz seiner Natur nach, jede Nuance der Gestalt ihm gegenüber. Etwas hatte sich verändert.

Während Gebrüll und Geschepper aus dem Thronsaal nun einer unheilvollen Stille gewichen waren, hatten sich von Alka und Hauptmann unbemerkt ein Dutzend der Palastwächter im Korridor vor dem Thronsaal versammelt. Keine gerade Haltung, keine disziplinierte Ausstrahlung ließ jetzt noch auf ihre eigentliche Stellung im Palast schließen. Sie hatten sich im Halbkreis versammelt, die Hellebarden gesenkt. Der Schutz ihrer Masken gab ihnen den Mut, in diesem Moment einander anzublicken. Obgleich keine sichtbare Regung oder Mimik ihre Gedanken verriet, teilten sie einen kurzen Moment schweigsamer Einigkeit. Nur langsam lösten sie die Blicke voneinander und richteten sie wieder auf den dunklen Korridor, an dessen nicht sichtbarem Ende sie eine dröhnende Stimme vernahmen, die deutliche Worte diktierte.


=== AM NÄCHSTEN TAG ===


Eine dichte Rauchschwade löste sich aus Cordovans Mundwinkel. Der neue Hauptmann der Garde Rahals saß auf einem kleinen Baumstamm der zur Sitzgelegenheit umgebaut wurde. Das erste Licht des neuen Tages erhellte die Stadt Rahal, über die sich eine dichte graue Wolkendecke gelegt hatte, die doch keinen Schnee preisgeben wollte. Mantel und Überwurf hatte Cordovon sich eng über die Schulter gelegt. Er wusste diese seltenen Momente absoluter Ruhe zu schätzen. Genoss sie, wann immer es ging, mit seiner Pfeife im Mundwinkel. Gerade die ersten Morgenstunden hatten für ihn oft etwas magisches an sich. Als würde die Welt für einen Augenblick inne halten, einen tiefen Atemzug nehmen, bevor sie zu neuen Taten schritt. Nocheinmal setzte er das Mundstück der Pfeife in seinen Mundwinkel und zog daran, während das Pfeifenkraut kurz aufglimmte.

"Hast du dich in der Garde einfinden können?" klang Sorens Stimme heiser durch die bis hier hin anhaltende Stille des Tagesanbruchs. Soren, der neben Cordovan auf dem zweiten Sitzstamm saß, hob eine Hand und drückte vorsichtig gegen seine Brust, was ihm ein schmerzvolles Zischen abrang bei dem er die Mundwinkel verzog. Cordovans Kopf drehte sich langsam zur Seite während dichter Qualm unter seinem breiten Hut gen Himmel drang.
"Sie wissen wie man ordentlich grüßt." Die Feststellung Cordovans klang nüchtern und trug doch eine Spur Sarkasmus in sich die Soren schon all zu lange und zu gut kannte. Einen Moment herrschte Stille zwischen den beiden Männern, bevor beide die Mundwinkel zu einem Schmunzeln anhoben. "Ordentliche Soldaten, voller Tatendrang. Dieser Delaran ist wie ein junges Pferd. Kaum im Zaum zu halten. Das ist gut, das wird das Reich noch brauchen." Ein Nicken beendete Cordovans Satz, ehe er sich mit der Zungenspitze über die Lippen strich. Sein musternder Blick lag wieder auf Soren, der bei den Worten recht gedankenverloren durch den kleinen Garten blickte, der hier nahe des Südosttores der Stadt Rahal ihr Rückzugsort war. Wieder war es Cordovan, der die Stille unterbrach. "Manchen von ihnen scheint es noch wichtiger zu sein, das Diensthandbuch zu fressen und Zeilengetreu wieder auszuspucken. Aber ich habe Hoffnung." Wieder setzte er die Pfeife an seinen Mundwinkel, diesmal ohne daran zu ziehen. Cordovans Blick lag starr auf seinem Gegenüber.



"Wer kanns ihnen verdenken" sagte Soren, der seine Aufmerksamkeit nun wieder auf den anderen Hauptmann legte. "Es gibt weniger Ärger, wenn man sich immer nur exakt an die Vorgaben hält." Ein tiefes, zustimmendes Brummen von Cordovan bestätigte Sorens Aussage.
"Aber wir beide sitzen nicht hier weil wir uns immer an die Vorgaben halten, oder?" fragte Cordovan, der sich nun mit einer Hand über den sauber gestutzten Bart strich.
Soren presste die Lippen zusammen und es herrschte vorerst Stille, die er nur widerwillig brach. "Er will den Kampf. Koste es was es wolle. Gegen meinen ausdrücklichen Rat. Und er wird jeden Mann, jede Frau, jedes Kind und jeden Greis in die Schlacht schicken, selbst wenn sie alle dabei umkommen. Er würde Rahal der Vernichtung preisgeben, wenn er nur seine Vergeltung bekommt. Seit gestern ... habe ich keine Zweifel mehr daran" Sorens Feststellung klang wie ein neutraler Bericht am Kartentisch der Feldherren, doch konnte er die Bitterkeit in seinem Ton nicht verbergen.
Cordovan zog abermals an seiner Pfeife und stieß den Qualm mit einem tiefen Atemzug ein Stück weiter in die Ferne, in Richtung des kleinen Teiches der vor ihnen lag. "Dann kämpfen wir jetzt für seine Rache?" sprach er erst nach einem Moment der Stille. Es dauerte noch einen weiteren, langen Moment ehe er seinen Blick in Sorens Augen richtete. Beiden Männern war bewusst, was diese Worte in anderer Runde für Auswirkungen gehabt hätten. Doch die Blicke die sich trafen zeugten vom Bewusstsein beider für das, was sie tatsächlich zu bedeuten hatten.
"Wir werden für das Richtige kämpfen" war Sorens leise, doch deutliche Antwort.
"Wir haben keine Ahads auf der Insel, Soren. Das macht die Sache umso komplizierter." Cordovans Stimme haftete noch immer ein rauher, kratziger Unterton an. Wie jeden Morgen nach dem Erwachen. Erst die ein oder andere Pfeife half ihm dabei den kratzenden Hals zu beruhigen.
"Er wird seine Gründe haben, warum er ihnen Aufgaben fern von hier zuwies. Doch so fehlt uns ihre Stimme. Vielleicht gerade deswegen? Aber wir haben zwei Ritter. Beide noch recht frisch in ihrer Position, aber erfahren im Wesen. Die wissen was Sinn macht ... und was nicht. Einige Templer auch, aber ich kenne sie nicht gut genug um sie einschätzen zu können" Soren hielt inne in seinen Worten und setzte eine Miene auf, als erwarte er ein Donnerwetter, als er weiter sprach "Es wird dich freuen zu hören, dass die Erhabene Dolvarn nach ihrem Treffen mit seiner Heiligkeit wieder erwarten doch hier..." noch bevor Soren seinen Satz beenden konnte, fiel ihm Cordovan ins Wort.
"Elysa?" ein Nicken von Soren bestätigte den Einwurf während er Cordovan noch immer beobachtete als säße er vor einem wilden Bären. "Ich dachte, sie wäre ..." Cordovan brummte nach einem tiefen Einatmen leise "Ich werde nicht zu ihr gehen... Egal. Wird sie helfen können?"
"Dessen bin ich mir nicht sicher. Ich habe meine Finger immer aus den Angelegenheiten der Templer und der Bruderschaft herausgehalten, also..." Soren unterbrach sich und öffnete die Lippen, sprach jedoch erst nach einigen Herzschlägen weiter "es gibt ... vielleicht noch eine andere Möglichkeit" er führte den Satz nicht weiter fort. Lediglich seine Brauen zog Soren ein Stück weiter zusammen und sah zum Teich. Dabei bemerkte er nicht, dass Cordovan ihn ohne Unterlass weiter anstarrte. Erst ein Grollen riss Soren wieder aus seinen Gedanken.
"Verdammt ich hasse es wenn du diese Geheimniskrämerscheiße durchziehst!" die rauhen Worte Cordovans ließen Soren wieder zu ihm blicken. Es hatte Soren schon immer gewundert, wie ein Mann wie Cordovan, der von seinem äußeren Erscheinungsbild durchaus in jeden Adelspalast des Königreiches Alumenas gepasst hätte, derart grob und geradeheraus sein konnte. Womöglich war Cordovan deshalb im Reich deutlich besser aufgehoben als auf irgendeinem Bankett in einem lächerlich dekorierten Palast.
Langsam richtete Soren sich wieder auf und warf einen Blick in den noch immer wolkenverhangenen Himmel. "Weißt du, wann deine Schwester eintreffen wird, Cordovan?" bei den Worten richtete sich Sorens Blick nochmal zu dem noch immer sitzenden Hauptmann, dessen Augen nun unter der Hutkrempe verborgen waren.
"Früher als uns beiden lieb ist. Sie ist aufgebrochen als die Weisung seiner Heiligkeit eingetroffen ist." langsam hob Cordovan den Kopf an um unter der Hutkrempe zu Soren zu blicken. Dieser nickte lediglich nachdenklich und doch zeigte sich zum ersten Mal an diesem Morgen wieder das spitzbübisch verschlagene Schmunzeln auf seinen Lippen.
"Ich habe das Gefühl ihre Reise wird sich verzögern bis das hier vorbei ist. Wir brauchen sie danach ... entweder hier ... oder im Reich, falls hier nichts mehr ist" Soren vollzog einen ordentlichen Salut gen Cordovan mit den Worten "Macht und Stärke!"
Cordovan öffnete die Lippen um etwas zu entgegnen, wurde jedoch von Sorens plötzlicher Wende überrascht als dieser sich auf den Weg zum Stadttor machte. Hasting sprang der Hauptmann auf und blickte um die Mauer. "Verzögern? Was hast du ... Ich habe das Gefühl mein Fuß trifft gleich deinen Arsch! Wo willst du hin?!" rief er Soren so laut hinterher, dass seine Worte zwischen den Nahen Wänden hallten.

Soren hingegen hob nur die Mundwinkel ohne nochmals über die Schulter zu blicken und ohne seinen Weg zu unterbrechen. Stattdessen hob er eine Hand an in der sich eine versiegelte Pergamentrolle befand. "Ich bin nun Postbote und überbringe einen Brief! Seinen Segen!" antwortete er noch, als er auch schon hinter der Ecke verschwunden war.
Cordovan erwiderte zunächst nichts und starrte nur die Ecke an. Ihm wäre danach gewesen einen Fluch auszustoßen oder Soren hinterher zu laufen. Doch er wusste, dass es beinahe aussichtslos war aus Dumar offene Worte hervor zu holen solange er nicht von selbst bereit dazu war. So waren es nur leise, doch eindringlich gesprochene Worte in die kalte Morgenluft die Cordovan für seinen Freund noch hatte. "Möge er seine wachende Pranke über dich halten .. und über uns alle ... verdammter Lumpenhund..."
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 26 Jan 2020 21:38    Titel:
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Dichte Schneeflocken fielen leise von einem mit schwarzen Wolken bedecken Himmel. Sie tauchten das Land in ein friedlich glitzerndes Weiß. Als wäre die Welt an diesem Ort schlicht erfroren und würde nur auf den nächsten Frühling warten, um zu neuem Leben zu erwachen. Nur einzelne, kleine Rauchsäulen waren durch das Schneetreiben auszumachen. Dicht gedrängt zwischen die weiß behangenen Wipfel der Tannen und Fichten.

Die sanfte Stille der Szenerie wurde zunächst nur vom Klang entfernter Trommelschläge gestört. Rhythmisch und gleichmäßig hallten sie durch die Morgendämmerung. Diese warf langsam ihr erstes fahles Licht durch die schweren Wolken und das kleine Dorf an der Grenze des alatarischen Reiches erwachte. Die einfachen Holzhäuser, aus deren Kaminen die Rauchsäulen drangen um notdürftige Wärme ins Innere zu bekommen schienen verlassen. Nur an einigen Fenstern konnte man hier und dort sehen, wie schwere Filzdecken von den Holzläden zur Seite geschoben wurden. Einzelne Dörfler wagten den Blick hinaus, während der konstante Trommelschlag immer näher rückte.

Nach und nach mischte sich in den Trommelschlag metallisches Klirren und Rasseln, das Knarzen von hölzernen Rädern, die sich über die von Schnee bedeckten Straßen quälten. Pferde wieherten und alsbald konnten selbst die Dörfler, die sich sich an die Fensterläden gewagt hatten die roten Banner durch das Schneetreiben erkennen. Eine Legion bewegte sich auf sie zu, bewährt mit gepanzerten Reitern in schwarzen Rüstungen an ihrer Spitze. Einige von ihnen mit prachtvollen Bannern bestückt, blutrot in deren Mitte sich eine stilisierte schwarze Pantherkralle befand, die sich mit Mühe im Schneetreiben aufrecht erhielten. Der Schnee hatte die meisten Reiter in ihren weiten, dicken Umhängen und Mänteln genauso bedeckt, wie die Straßen, Wiesen und Wälder. Die Ahads und Ritter der Bruderschaft führten den Tross an und schienen darauf bedacht, ihn so schnell als möglich durch das Dorf hindurch zu bekommen.

Die Fensterläden schlossen sich und die schweren Filzdecken wurden wieder vor sie geschoben um Wind und Kälte draußen zu halten. Unbeirrt davon zog der Tross über die Straße, die das Dorf teilte und von hier aus lediglich noch zu einem bewachten Grenzposten führte. Dahinter lag Niemandsland. Dahinter wiederum die weiten Länder des Herzogtums Aschenfeld. Gebiet des Königreiches Alumenas. Auch wenn es so schien, als wären die Bewohner allesamt verschwunden, lagen viele Augen beobachtend auf dem Tross. Gepanzerte Reiter, dahinter die schweren Fußtruppen der Legion, bewährt mit leichteren Panzern und schweren Hellebarden, die sie nun aufrecht in Reih und Glied trugen. Ihnen folgten Soldaten die einen schweren, beinahe körpergroßen Schild an ihrer Seite trugen. Alle ihre Gesichter waren mit Helmen, mit Masken und Tüchern verdeckt um sich gegen die Kälte und das Schneetreiben zu schützen. In stoischer, disziplinierter Formation marschierten die Reihen in einem schier endlosen Zug die kleine Dorfstraße entlang, die so viel Bewegung wohl in Jahrzenten nicht erleben würde. Erst am Ende des Trosses, hinter den Schützen mit Bögen und Armbrüsten, bewegte sich erneut eine Gruppe Reiter in das Dorf. Diese jedoch brachten ihre Pferde zum Stehen und sahen sich um.

Ein schmaler Reiter, dem jegliche Uniformierung fehlte, der dafür aber einen sehr dicken Mantel am Leibe trug, bewegte sein Pferd neben einen Offizier der Legion. Seine Stimme war im Schneetreiben nur ein Krächzen. Offenbar war er erkrankt und hustete zwischen seinen Worten immer wieder leise.
"Hauptmann Wagener, hier ist die Liste für das Dorf. Sie müssen alle hier sein, sie verstecken sich nur." Bei den heiseren Worten reichte er dem Legionsoffizier ein eingerolltes Pergament.
Dieser nahm es entgegen, rollte es auf und studierte die Liste an Namen und Beschreibungen die darauf stand. In akribischer Detailverliebtheit waren dort alle Familien des Dorfes und die Angehörigen aufgelistet, sowie das Alter hinter den Namen vermerkt. Einige Namen waren sauber durchgestrichen. Ohne einen Kommentar dazu abzugeben, reichte Hauptmann Wagener das Pergament an seinen Adjutanten weiter. Dieser nickte lediglich stumm, stieg vom Pferd und wies gut ein Dutzend andere Reiter an, das Gleiche zu tun. Kurz darauf standen sie dicht beieinander und deuteten mit Armen und Fingern in Richtung der einzelnen Häuser.

"Das ist das letzte Dorf vor der Grenze", krächzte die Stimme des schmalen Mannes wieder in Richtung des Hauptmanns, "Ich nehme an meine Aufgabe ist damit erfüllt und ich kann zurückkehren?"
Hauptmann Wagener, ein breitschultriger Mann dessen dichten Bart man noch unter der Maske gut erkennen konnte, wandte den Blick zum Reiter vor ihm und musterte ihn einen Moment. "Ihr werdet uns nicht begleiten, Statthalter?" Etwas forsches, beinahe sarkastisches Lag in seiner Stimme.
"Ich fürchte nicht, Hauptmann. Ich bin erkrankt und wäre keine große Hilfe. Außerdem muss ich den Nachschub aus der Stadt organisieren." Leises husten unterbrach die Worte des Statthalters, auf Hauptmann Wagener wirkte es gekünstelt. "Ich hoffe aber dennoch, dass meine Dienste nicht ungenannt bleiben werden, Hauptmann. Ich habe meine zu verwaltenden Ländereien unter voller Kontrolle. Es wäre förderlich für uns beide wenn ihr das nach oben weitergeben würdet." Begleitet von einem zuversichtlichen Nicken hüstelte der Statthalter erneut.

Der Blick des Hauptmanns hatte sich da schon auf die Soldaten gerichtet, die nun von Tür zu Tür im Dorf gingen und laut gegen das Holz pochten. Hier und da öffneten sich Türen und einzelne Bauern traten heraus. Die Rekrutierung war in vollem Gange. Leise Stimmen drangen durch das Schneetreiben, Diskussionen und Bittgesuche. Seit den ersten Dörfern hatten sie die Rekrutierung der Bevölkerung erst nach dem Durchmarsch der Legion vorgenommen. Viele der Soldaten und sogar einige Ritter der Bruderschaft, die das Prozedere zu Beginn mit ansehen mussten, ließen wenig Zweifel daran, dass sie nicht überzeugt davon waren. Der Tross der Bürgermiliz wurde hinter die Legion verlegt um ihre Disziplin und Moral aufrecht zu erhalten.

Es dauerte nicht lange, bis die ersten Döfler, Männer wie Frauen, zwei davon mit deutlichen Falten und Zeichen des Alters in ihrem Gesicht, sich auf dem Dorfplatz versammelten. Sie hatten sich notdürftig in mehrere Lagen Kleidung gewickelt und bildeten ein Gemisch aus braunem und beigem Filz und Stoff. In ihren Händen teilweise lediglich einfache Mistgabeln oder Sensen. Nur die wenigsten konnten einen Dolch aufweisen der tatsächlich als Waffe denn als Werkzeug zu betiteln war. Kaum dass sie dort standen, begannen sich ihre breiten Strohhutkrempen auch schon mit Schnee zu füllen. Ein lauter Schrei riss Hauptmann Wagener aus den Gedanken zu diesem Anblick. Vor einem der Häuser hatte eine Frau ihre Hände zu beiden Seiten in den Türrahmen gestemmt und versperrte den Soldaten den Eintritt. Der Hauptmann stieg vom Pferd und machte sich mit raschen Schritten auf den Weg zum Tumult.

"Er ist tot! Der Alatner hat ihn uns genommen! Eure Liste ist falsch!", schrie die Frau, die selbst mit mehreren Lagen Kleidung bedeckt war die beiden Soldaten an, die vor ihrer Tür standen. Diese waren deutlich unsicher und traten einen Schritt zurück, bevor sie der Ankunft des Hauptmanns gewahr wurden.
"Was ist hier los?", klang die basslastige Stimme von Wagener, der seine Maske abnahm. Darunter kam ein dicher Vollbart zum Vorschein der ein wenig ansehnliches Gesicht zierte. Grob und asymetrsich geschnitten.
"Mein Sohn Oldrich steht auf der Liste, aber er ist tot! Er ist noch vor dem Jahreswechsel gestorben", erwiderte die Frau in hellem, schreiendem Tonfall.
Unbemerkt von der Gruppe hatte sich der schmale Reiter genähert und krächzte aus dem Hintergrund in Richtung des Hauptmanns. "Er ist nicht tot, Hauptmann Wagener. Ist ja nicht das erste Mal, dass man versucht Soldaten vor uns zu verstecken. Ich hörte, vor Kurzem erst, dass auf dem Markt in der Stadt gesehen wurde. Lange nach dem Alatner."
Die Frau warf einen Blick auf den Statthalter, der in sich tiefste Verwünschungen und Flüche bereit hielt, wäre sie nur in der Lage dazu gewesen.

Eine helle Stimme unterbrach das Gespräch an der Tür. "Mama. Lass gut sein. Wir gehn zusammen. Ich kann das, wirklich!"
Entsetzen trat auf die Züge der Frau, während von dem Statthalter heiseres Lachen zu hören war, abgeschlossen von einem Husten. Ein Junge trat hinter ihr in den Türdurchgang und linste hinaus zu den Soldaten. Er mochte nicht viel älter als zwölf Sommer gewesen sein. Hauptmann Wagener starrte einen Moment auf die Liste, die einer der Soldaten in Händen hielt. Nur aus dem Augenwinkel nahm er den Statthalter wahr, der noch immer hoch zu Ross saß. Schließlich sprach er leise: "Edala und Oldrich Kipper ... auf Befehl seiner Heiligkeit seid ihr in die Miliz berufen, habt euch zu bewaffnen und der Legion zu folgen." Worte, die er schon so oft sprechen musste, dass sie ihm mittlerweile jedes Mal schwieriger über die Lippen kamen.

Rasch wandte Hauptmann Wagener den Blick ab und machte sich, unter dem Vorwand des Aufbruchs, wieder auf zu seinem Pferd, das er mit Schwung erklomm. Der schmale Statthalter auf seinem Pferd folgte ihm.
"Ich sagte euch doch, dass meine Kenntnis um die Leute hier allumfassend ist. Ohne mich hättet ihr sie nie alle gefunden", das Krächzen des Statthalters bohrte sich mittlerweile wie Nadelstiche in das Ohr des Hauptmanns.
"Habt keine Sorge, Statthalter Havensgard... ich werde persönlich dafür Sorge tragen, dass eure unschätzbaren Dienste das Gehör der richtigen Personen finden wird." Die Worte des Hauptmanns klangen hart, in ähnlichem Kommandoton wie er es sonst nur auf dem Kasernenhof gewohnt war.

"Ja... Ja. Meinen Dank, Hauptmann. Und möge er seine wachende Pranke über euch halten!", ertönte das Krächzen nochmals, wurde jedoch vom Hauptmann nicht mehr wahrgenommen. Wagener richtete seinen Blick auf die Frau und ihr Kind, die sich nun in der Mitte des Dorfplatzes zu den anderen gesellt hatten. Die Soldaten hatten damit begonnen, die Häuser zu durchsuchen und alles, was benötigt wurde in Kisten und Säcken heraus zu tragen. Nahrung, Kleidung, Decken, Werkzeug. Schweigsam betrachteten die Dorfbewohner, wie ihr Hab und Gut für den Krieg beschlagnahmt wurde. Der Trommelschlag der Legion war bereits in der Ferne verklungen. Das Geräusch der Trommel war einem anderen gewichen.



Durch das dichte Schneetreiben schob sich nun eine weitaus weniger disziplinierte Schlange. Eine beinahe endlos lange Reihe an einfachen Bürgern, manche mit dicker Wollkleidung und einfachen Waffen, Schwertern, Äxten, andere gar mit einfacher Rüstung und Schild bewährt. Man konnte hier den Unterschied der Bürger der Städte zu den Bauern des Landes erkennen. Die Meisten jedoch, wie die Bauern dieses Dorfes, lediglich in Filz gehüllt und mit einer Mistgabel bewaffnet. Es war kein disziplinierter Marsch, der sie durch das Dorf führte. Vollkommenes Schweigen lag über den Milizionären, deren Reihen nur hier und da von einem Wagen unterbrochen wurde. Beschlagnahmte Nahrung aus den Dörfern an denen sie vorbei gekommen waren. Lediglich Husten, Keuchen und Niesen unterbrach immer wieder die Stille. Die meisten waren bereits krank, doch es fehlte an Winterkleidung und an Medizin für so viele an diesem Ort. Eine Marschpause zum Ausruhen war bei den Befehlen undenkbar. Wenigstens das Fleisch blieb frisch, bei dieser Kälte, dachte Hauptmann Wagener sich. Er warf noch einen letzten Blick auf den Statthalter, erwiderte dessen Segenswunsch jedoch nicht, sondern trieb sein Pferd an um das Dorf zu verlassen.


Zuletzt bearbeitet von Der Erzähler am 26 Jan 2020 21:41, insgesamt einmal bearbeitet
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Shianna





 Beitrag Verfasst am: 02 Feb 2020 19:38    Titel:
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Im dimmrigen Fackelschein einer kleinen Kerze, halb unte einer Felldecke verkrochen, lag die Gardistin in ihrem Schlaflager und schrieb einige Zeilen in ein kleines Büchlein.

Es ist nun schon gut eine Woche vergangen daß alle Bürger des alatarischen Reiches unter dem ausgerufenen Kriegsrecht sich zu den Waffen gemeldet und in der Burg bei Wetterau einquartiert haben. Es war ein merkwürdiges Bild jene so zu sehen die entweder nicht mehr... oder noch gar nicht bereit für sowas waren. Die Alten welch mit ihren tattrigen Händen kaum einen Schild gehoben bekommen, oder die jungen denen oft das gegebene Kettenhemd so groß ist das sie fast darüber stolpern, es ist so makaber. Er will das alle für ihn in den Krieg ziehen.. für ihn sterben wenn nötig denn durch ihn finden wir die Freiheit, was für eine Anmaßung.

Leise hebt die Schreiberin den Kopf unter dem Fell hervor als ein paar Geräusche dumpf darunter drangen, es war nur der Rashar der in der Nähe schlief und sich andauernd die Hörner beim herumdrehen an der Wand stieß.


Ja, was für eine Anmaßung und doch haben wir alle geschwiegen, uns weggeduckt. Hätte ich damals nur den Mund gehalten, vielleicht würde Hauptmann Dumar noch leben, vielleicht aber auch nicht, den Wahnsinn den ich dort gesehen habe, unberechenbar.


Nach dem die Schreiberin sich einen Glimmstängel angesteckt hatte und wohlig aufatmete, als jener nicht nur den Geschmack, sondern auch etwas mehr Wärme spendete, setzte sie den Stift auf einer neuen Seite an.


Haben heut eine Spähmission unternommen, Junkersteyn war das Ziel, es war verflucht kalt und nass, die Thyren haben ihre Brücke immer noch nicht repariert, Glück für uns. Sollte die Armeeleitung zu dem Schluss kommen Junkersteyn wäre reif, ist zumindest aus dieser Richtung kein schneller Feindkontakt zu erwarten. Es ist irgendwie beängstigend wie wir alle, die sich dazu entschlossen haben den Versuch zu unternehmen, diesem Wahnsinn ein Ende zu machen, immer noch auf jenen hören. Ich werd die Tage mit etwas Hühnersuppe die Palastwachen zählen, hoffe wir wissen damit Ansatzweise was auf uns zu kommt...


Wieder hebt die Schreiberin den Kopf aus ihrem kleinen Deckenzelt und wendet den Kopf in Richtung einer verschlafenen Stimme.

Verdammt nochmal Shi... mach den Stinker aus, wir versuchen hier zu schlafen! Der Rotschopf brummt ein wenig vor sich hin und drück den Glimmstängel in der kleinen Kerze aus, das Licht gleich mit löschend.
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Jacqueline Perera





 Beitrag Verfasst am: 03 Feb 2020 13:47    Titel:
Antworten mit Zitat

*Ein schmatzen folgt, dann ein gedehnter Atemzug - theatralisch, vielleicht auch eine Spur genervt.
Die züngelnden Flammen des kleinen Feuers, welches sie in der eher kargen Hütte entfacht hatte, zuckten wild umher und legten den sonst dunklen Raum in eine Art düsteres Schattenreich. Die Finger drehen immer wieder etwas goldenes hin und her, ruhelos, als bräuchten sie jene Beschäftigung - gar zwanghafter Natur. Abrupt lösen sie sich von dem Ring, streifen jenen über den Ringfinger um sodann, die nun freie Hand zu der kleinen Schatulle, welche die Fluppen in sich birgt, gleiten zu lassen. In einer fast schon mechanisch wirkenden Bewegung wird sie die Fluppe zwischen die Lippen klemmen, die Füße legen sich auf dem Tisch ab und sie lehnt sich gemütlich in den Stuhl hinein. Der Blick wird hinaus wandern, durch die ungeputzte Scheibe hindurch in die Stille Nacht. Immer mehr wird sie in ihre Gedanken gleiten und die Tage Revue passieren lassen.*


Was eine beschissene Situation. Glück hatten wir wirklich keines, von einer Misere in die nächste und der Rattenschwanz schien unendlich zu wirken. Es war relativ egal was wir entscheiden, was ich entscheiden würde…aye. Egal in welche Richtung es gehen würde, die Sterne standen beschissen. Es fühlte sich an, als wäre es die Wahl zwischen dem schwarzen Tod und Lepra, beides beschissen, beides tödlich. Sie hatten ein Schiff, es wäre einfach den Hafen schlicht zu verlassen und sich gänzlich aus allem zurückzuziehen, aber wohin und was dann? Hier Fuß zu fassen war eine der Möglichkeiten vielleicht irgendwann wieder etwas aufbauen zu können, auch wenn die Zukunft offen blieb. Zu gehen würde bedeuten mit Nichts zu gehen und das Nichts vor sich zu haben, zwar die Freiheit eines Piraten schnuppernd aber auf allen Wegen Feinde und kein Rückzugspunkt. Cabeza war weg, die Vergangenheit war nicht mehr existent, nicht mehr greifbar...als wäre alles was sie ausgemacht hat, wie ein noch eben züngelnder Flammendocht ausgeblasen und erstickt worden. Dunkelheit.
Aye es fühlte sich an wie ein dichter Nebel der alle umgab und in jenem Nebel verborgen verbargen sich die Fallen welche nach und nach den hindurchlaufenden das Leben nahmen.

Beschissene Situation, wirklich beschissen.

Wir hatten so viel verloren und jetzt war alles greifbar nah, der Verlust als auch der Gewinn und nur ein einziger, falsch gesetzter Schritt, ein einziger Atemzug…würde alles kippen.
All das erinnerte an alte Zeiten, Er erinnerte mich an einen verrückten, alten Greis willig alles zu opfern nur um sich seiner eigenen Profilierung hinzugeben.
Das was an Nachschub kam….Kinder...alte Menschen…die wahrscheinlich noch irgendeine Seuche mit sich schleppten - mit ein Grund weshalb ich mich immer wieder in diese kleine Hütte verzog. Der Weg dorthin war zwar ein Stück, aber was juckte es mich, die frische Luft klärte meinen Schädel.
Alle dort auf diesem engen Raum und die Launen eines jeden ertragend, auf dem Schiff ging es da gemeinschaftlicher zu, ich vermisste es…dieses eher ungezwungene beieinander sein und egal wie die Situation auch war, es war stets ein Miteinander. Kam es zum Streit oder einer gebrochenen Nase, trank man danach Rum - Pack schlägt sich, Pack verträgt sich….aye.
Aber hier trübte das schwingende Damoklesschwert sie Sinne. Stetig die Angst im Nacken, vom eigenen Herrscher den Kopf vom Hals geschlagen zu bekommen. Da war nichts mehr zu retten und unter so einem Irren den Dienst zu absolvieren….puh…

Eine ziemlich beschissene Aussicht.

Dann waren da noch die beiden Ritter, die versuchten die Ordnung irgendwie aufrechtzuerhalten, was mal mehr und mal weniger zu funktionieren schien. Ein Schmunzeln konnte ich mir nicht immer verbeissen, ich war mir im klaren darüber, dass es nicht einfach war die Moral der Truppen in so einer Situation aufrecht zu halten. Nicht jeder wusste was es bedeutet in so einer Position zu sein und dass es manchmal wichtig war etwas zu tun, was für andere vielleicht unfair wirken könnte. Man mochte vielleicht denken, dass bei den Piraten keine Ordnung herrschte und keine Regeln, aber dem war nicht so. Auch wir hatten diese und wer sie nicht befolgte musste ebenso mit Strafen rechnen, nur war es um weiten weniger bürokratisch und vorallem, einfacher…da wir die Anzahl an Personen nicht hatten und man das Leben auf engem Raum gewohnt war.

*Die Glut fraß sich in die Haut der Finger, zischend und fluchend zugleich ließ sie den glühenden Stummel auf den Boden fallen und drückte ihn energisch mit dem Fuß aus. Dann wandert der Fuß wieder hinauf auf den anderen, beide überschlagend. Die Finger vernesteln sich ineinander und kommen auf dem Bauch zur Ruhe. Den Körper in den Stuhl lümmelnd, schließt sie die Augen und da fängt es wieder an, die Finger drehen den Ring welcher an der Hand ruht.*

Aye….und dann war da noch Er…schwer definierbaren. Erinnerungen strichen durch meine Sinne, Erinnerungen die schon verblassen und von einem Nebel umwoben, manchmal etwas unwirklich wirkten. Das kalte Wetter ließ ihre alte Wunden Schmerzen und somit auch das im Herz gut verschlossene.

Eine beschissene Situation…aye…


*Und nach einer Weile, wird man wohl das gleichmäßige atmen wahrnehmen….
Schlaf.*

_________________
Auch du bist nur ein Mensch.


Zuletzt bearbeitet von Jacqueline Perera am 03 Feb 2020 13:54, insgesamt einmal bearbeitet
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Nemia Werheim





 Beitrag Verfasst am: 04 Feb 2020 05:04    Titel:
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Der warme, hauchende Atem entweicht in kleinen Dunstschüben regelmäßig aus dem kleinen Spalt zwischen den Lippen. Die Umgebung war kühl, leicht feucht. Der Schlafplatz war nicht bequem, doch endlich schlief sie.
Verschiedene Bilder und Gedanken durchdringen den Kopf, nach diesem Tag wohl kein Wunder. Sie war schon immer eine Denkerin und konnte sich schwerlich von Gedanken lösen, zum Glück schlief sie irgendwann ein, aber die Gedanken gingen im Schlaf weiter.



Sie befand sich im Zimmer des Statthalters in Rahal, vor ihr saß eine Frau, gekleidet in einem wirklich traumhaften, roten Kleid, zwischen den Fingerspitzen ein Glässchen Wein. „Arbeitet für mich, aber niemand, wirklich niemand darf es erfahren.“ Mit diesen Worten hat ihre Aufgabe begonnen, es liegt schon sehr lange zurück, wohl beinah ein Jahreslauf. Geheim und im Verborgenen, ob im Osten oder im Westen. Sie kannte keinen speziellen Bereich, die Aufgabe war klar, ständige Wachsamkeit, Meldung machen und absolute Treue. Unter ihrer Hand vernahm sie das erste mal diesen Namen – Hauptmann Dumar. Ausgesprochen von einem Mann, der sich als Große Gefahr herausstellte. Sie wollte sie sich mit diesem Mann treffen, alleine, ohne Garde, ohne das es jemand wissen sollte, bis auf Nemia. Dieses junge Gesicht der Statthalterin wurde immer kleiner, es rückte in die Ferne. „Egal was passierst, ihr sagt kein Wort, auch wenn ich verloren bin!“ Der Rotschopf schwieg, vertraute und blieb treu. Das Gesicht rückte immer weiter in die Ferne, es verblasse, sie war fort, schon lange.


Die Szenerie wandelte sich, die Mauern kamen ihr bekannt vor, dies war der Ort wo sie gerade Schlief, war sie wach? Nein.. Silhouetten, eine Frau, dann ein Mann.
„Ich spreche Euch unseren Schutz zu, ich verlange absolute Offenheit und Vertrauen. Arbeitet für uns, aber niemand darf es erfahren!“ Sie verblasste, er verblasste, beide waren danach fort.


Die Umgebung wurde immer dunkler – sie hört Stimmen, immer wieder Stimmen.


„Du bist nützlich, bald habe ich eine neue Stellung, arbeite für mich!“ „Erzähle mir, wenn es wichtige Dinge gibt.“ „Wir haben eine Vereinbarung!“ „Schwach!“ "Nemia, wach auf!" „Wer von euch würde für mich sterben?“


Die Nase kräuselt sich, der Kopf windet sich hin und her. In ihrem Gesicht zeichnen sich immer mal wieder Verkrampfungen ab, kleine Perlen bilden sich mittlerweile auf der Stirn. Der Schlaf wird immer unruhiger. Schemen, Schatten, Gestalten zeichnen sich immer wieder vor ihrem geistigen Auge ab.


Die Stimmung wurde immer bedrückender, erdrückender. Eine weitere Frau, einsam im Nebel, sie war immer so stark, doch nun war sie schwach, verzweifelt?
„Kinder... warum die Kinder“ Der Schleier des Nebels umhüllte sie, er füllte alles aus. „Ich schicke sie fort, zu ihrer Oma.“

„Warum gerade jetzt dieser Krieg? Wieso nicht früher?“ „Weil Ador hier ist.“ Der Rotschopf sprach es selber aus. Die Frau vor ihr streifte den Kopf nach vorne, beinah ein Nicken, doch verblieb er starr, sie wollte es nicht zugeben.

„Wahnsinn ist eine Krankheit, er ist wahnsinnig und dies ist nicht das erste mal.“


Ihr Körper begann sich hin und her zu winden, die Gliedmaßen zuckten, sie schlug aus. Sie wollte diese letzten Worte abwerfen, sie waren von einer Schlange gekommen, sie sollte beeinflusst werden.


Ein Schwert, es surrte durch die Luft, dieses Geräusch, ist ihr bekannt, ein Aufschlag. Genau vor ihrem knienden Körper. Der Kopf flog auf den frostigen Boden, er rollte ein wenig zur Seite und lag genau vor ihr – Hauptmann Dumar.

Schmerz, überall Schmerz. Das ist ein Traum, werd wach, werd wach!
Ein langgezogenes piependes Geräusch macht sich in ihr breit, es umschließt alles, sie verliert alle Sinne, ist hilflos.



Dann stille, ganz plötzlich, nur einen kurzen Moment, dann donnern die Stimmen:



„Provost Edora, nehmt Fräulein Werheim fest“

„5 Peitschenhiebe“

„Ich nehme Euch hiermit im Namen der Garde fest, eure Hände!“

„Wir bringen die Frau nach Rahal in Gewahrsam.“



Sie riss die Augen auf japste nach Luft, sie erstickt, die Haare klebten schweißgebadet an ihrem Gesicht, doch ist sie wach. Der ganze Körper schmerzte, die Haut war überzogen von diesen kalten feuchten Perlen.

Es.. war kein.. Traum.

Sie konnte nichts sehen, die Umgebung war von Dunkelheit umhüllt. Ihr war kalt, so kalt. Ganz alleine, nur blanker Stein um sie herum. Die Augen huschten panisch hin und her. Die Atmung, hoch frequentiert, wurde ein klein wenig ruhiger, sie realisierte, diese Gedanken, auch wenn es im Traum war.. es war kein Traum. Sie dachte kurz an ihren Gast im Keller, genug zu Essen hat sie, dann kreisten die Gedanken wieder um den gestriegen Abend.


Die Ketten an den Armgelenken, ein großer Tumult in der Burg, ein bölkender Rashar, eine verdatterte Landsknecht, eine besorge Stimme. Proteste, zumindest versuche.
Sie wehrte sich nicht und ließ sich abführen, nun ist sie hier.




Sie war folgsam, sie war treu, immer.

Dir zu dienen heißt Treue zu lernen, denn aus ihr erwächst der große Geist, welcher all deine Geweihten gleichermaßen erfüllt.

Treue, aber wem?


Zuletzt bearbeitet von Nemia Werheim am 04 Feb 2020 11:46, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Loreen Kaloor





 Beitrag Verfasst am: 04 Feb 2020 11:29    Titel:
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Es war noch ruhig in der Festung, als Loreen nach einer eher unruhigen Nacht die Sache mit dem Schlaf abhakte und sich müde erhob. Eine Katzenwäsche später holte sie sich einen abgekühlten Tee aus der Küche. Appetit hatte sie wiederum keinen, so kurz nach dem Aufstehen. Mit noch immer eher schweren Lidern und einem leichten Schmerz hinter ihrer Stirn schlich sie sich hinaus auf die Mauern, an die frische, ein Stück weit belebende Luft und atmete tief durch.

Wie viele Atemzüge noch? Vielleicht waren sie schon längst gezählt.
Aber waren sie es nicht sowieso? Leben bedeutete eben auch, irgendwann zu sterben. Sie hoffte nur, dass es nicht so bald passieren würde. Es gab gute Gründe, noch ein paar Jahrzehnte zu überleben.

Nachdenklich wanderte sie zu einer ruhigen Ecke, wo keine Wache stand und frierend in die Wälder Wetteraus und Schattenwinkels starrte. Ein bisschen Abstand tat ihr gut nach einer Nacht mit wenig Schlaf, aber ständigem Geschnarche, Gequatsche und was der Mensch noch so an Geräuschen fabrizierte, wenn der Verstand sich im Traumland wähnte und den Körper sich selbst überließ. Still trank sie ihren Tee und ließ ihre Gedanken wandern.

Gestern hatte es nun auch sie erwischt. Lagerkoller, wie sie schon am Tag zuvor angemerkt hatte, als es in der Festung zu eskalieren schien. Loreen hatte das Gefühl gehabt, dass sie den Osten gar nicht brauchten, um Krieg zu führen. Man war ja unter sich.
Doch sie konnte auch verstehen, dass irgendwann unter so beengten Verhältnissen und unter all der Spannung, die das Reich nun stand - willkürlich anmutende Bestrafungen und Hinrichtungen, das Einziehen von Kindern, Alten und Kranken, um selbst sie an die Front zu schicken - die Nerven mehr und mehr bloß lagen.
Sie hatte öfter ihren kleinen Ausweg genutzt und sich lieber im Osten umgeschaut, was sie an Kriegsvorbereitungen ausmachen konnte. Dort hatte sie etwas Ruhe und einen angenehmen Abstand und obwohl sie mit ihrem Aufenthalt dort eigentlich ihren Kopf riskierte, fühlte sie sich dennoch etwas entspannter. Dort hatte es einzig und allein sie in der Hand, ob es ihr schlecht erging oder nicht. Ein Fehler und sie wäre tot, natürlich, aber dann lag es bloß an ihr und nicht an einer kippenden Stimmung oder weil sie zur falschen Zeit ein unpassendes Wort hatte fallen lassen.

Sie liebte diese Identität, die sie im Osten wie eine Maske trug. Ein Mensch mit meistens guter Laune, einem offenen Herzen und einer sorgenfreien Vergangenheit. Das war nicht mehr Loreen, die es meistens vorzog, einen gewissen Abstand zu den Menschen zu pflegen und lieber manche Gefühle in sich verschloss. Wut und Hass vor allem, so sehr diese zwei Emotionen im Westen gerne gepflegt wurden. Die Sorge, dass diese Gefühle sie übermannen und zu Fehlern treiben könnte, war zu groß.

Dennoch brach gestern Wut in ihr aus. Wut darüber, dass es nicht voranging und auch darüber, dass Adelige aus dem Osten am Leben gelassen wurden. Sie war drauf und dran gewesen, die Festung zu verlassen. Natürlich mit dem Vorwand, im Osten zu schnüffeln, aber eigentlich nur, um aus der Festung rauszukommen und die ständige Abspannung abzustreifen, indem sie in das andere Leben schlüpfte und all die Sorgen und Ängste des anderen Lebens ablegte.
Manchmal, wenn sie das tat, fragte sie sich schon, wer sie denn wirklich sei, aber das war Loreen, die dies fragte und sobald ihr im Spiegel ein anderes Gesicht entgegenblickte, ein Lächeln sich auf diese so sorgenfrei anmutenden Züge legte, geriet auch die Frage in den Hintergrund. Da stand dann ein Mensch, der keinen widerlichen Mord begangen hatte oder hintergangen worden war. Kein Mensch, der andere Menschen für Gold geopfert hatte. Oder der kurz davor stand, vom Leben abzulassen, weil der Hunger nur noch quälte. All diese Erfahrungen hatte die Person im Spiegel gar nicht gemacht.

Zum Glück aber hatte Loreen die Festung nicht verlassen und sich ins vermeintlich bessere Leben geflüchtet, wobei es nicht zur Gänze ihre Entscheidung war. Dem Ruf des Ritters kam sie lieber nach, denn auf Peitschenhiebe konnte sie nun wirklich verzichten. Der Anblick der blutenden Peitsche in den Händen des Provost hatte sich förmlich ins Gedächtnis gebrannt. Es lag nicht am Blut. Auch nicht unbedingt an der Peitsche. Es war die gesamte Kombination zusammen mit dem Wissen, wen es erwischt hatte, der Unwissenheit darüber, was genau passiert sein mochte - und wer sie geschwungen hatte.
Das war eben eine Seite, die Loreen an dem Provost akzeptieren musste. Der Provost. Nicht der Mann, der später, wieder zivil gekleidet, den Arm um sie gelegt hatte, als sie sich hingelegt hatten. Es war eben seine Maske. Die des Soldaten, der hart durchgreifen und Befehle befolgen und ausführen musste.

Also war sie geblieben und trotz der Unzufriedenheit zuvor noch, keimte nun ein wenig ... nein, das mit der Hoffnung stimmte nicht. Hoffnung hätte wohl eher ihre Persona im Osten gehabt. Loreen dagegen machte sich Gedanken um den Tod. Als sie sich in der Nacht wieder auf ihrem Lager müde herumgewälzt hatte, kam ihr die Idee, Terren zu schreiben. In Gedanken formulierte sie schon den Brief, aber dann verwarf sie ihn wieder. Sie wollte ihm einen Ratschlag geben, aber andererseits war sie sich sicher, dass er schon das Richtige tun würde. Er konnte sich bestimmt auch so denken, dass er immer ihr Lieblingsbruder war und ist. Auch Distel würde sicher so wissen, dass Loreen sie lieb hatte. Da brauchte es keine geschriebenen Zeilen.

Vielleicht sollte sie stattdessen mal endgültig mit Shianna Frieden schließen?
Kurz verzog Loreen das Gesicht, während sie stirnrunzelnd zum Wald starrte und ihren Teebecher leerte. Was die Enge einer Festung so mit sich brachte. Ausgerechnet um Shianna hatte sie sich kurz Sorgen gemacht, als der Rashar aufgeladen wie eine gespannte Armbrust vor der Rothaarigen stand. Vielleicht lag es an der Gewissheit, dass es nichts brachte, wenn hier jeder seinen Kleinkrieg ausfocht und dass sie beide bei dem, was auf sie zukam, halbwegs vertrauensvoll den Rücken zueinander drehen mussten, um vielleicht zu überleben.

Krieg verändert Menschen, auf die eine oder andere Weise, und selbst wenn Loreen aus diesem unversehrt herauskommen würde, hätte er etwas in ihr verändert.


Zuletzt bearbeitet von Loreen Kaloor am 04 Feb 2020 12:50, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Auriane Treuwind





 Beitrag Verfasst am: 11 Feb 2020 14:51    Titel:
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Eine steile Klippe befand sich vor ihr, an dessen Fuße sich die Wellen übereinanderschlugen und donnernd die Machtlosigkeit preisgaben, mit der sie den starken Windböen ausgeliefert waren. Wassersprenkel wurden mit der Macht der Aufwinde nach oben getragen und durchfeuchteten das wirr flitternde Kleid und den Umhang der jungen, dürren Frau, die sich am Rande dieser Klippen befand und nach draußen, dort in die Ferne des weiten Wassers blickte. Wie lange sie dort bereits stand wusste niemand zu sagen, vielleicht stand sie auch schon seit Anbeginn der Zeit dort, so reglos wie sie war. Hinter ihr, ihrem Wissen und ihrem Bewusstsein fern, stand eine weitere Person in eine Robe gehüllt, das Gesicht verborgen, doch von der Größe her nicht sonderlich viel größer… und ihr bestens vertraut. Es war nicht mehr jene Gestalt aus ihren Fieberträumen sondern die Clerica in ihrer abwartend, lehrhaften Haltung als würde sie ihre Reaktion erfassen wollen. Düstere Gestalten tanzten am Rande ihrer Wahrnehmung, ohne dabei jedoch einen wirklich klaren Gedanken zu fassen; sie stoben auseinander wie die Wellen, die mit unbarmherziger Wucht auf die Klippen trafen.
Doch plötzlich tönte von hinten jene bekannte ruhige und sanfte Stimme. Leise gar, dass man sie hätte überhören müssen bei dem donnernden Getöse des Sturmes, doch zur gleichen Zeit war sie so nah als würde sie ihr ins Ohr schreien: “Bis du eines Tages bereit bist, den letzten Schritt zu gehen.“


… und mit einem erschrockenen Aufkeuchen erwachte die junge Frau vor dem Schrein, den sie gemeinsam mit den Streitern und Verbündeten errichtet hatte als Zeichen der Gemeinschaft und als Rückzugsort für das persönliche Gebet. Es kam nie oder nur äußerst selten vor, dass sie im Gebet wegdämmerte, ganz gleich wie tief und leidenschaftlich sie in jenem versunken war. Doch dieser Tage waren anders und Schlaf fand sich selten in ausreichender Menge. Die Worte hallten nach in ihrem Kopf, in ihrem Ohr, in ihrem ganzen Sein und unwillkürlich ballte sie die Faust um den Schnitt in ihrer Linken, den sie sich selbst zugefügt hatte. Entschlossen. Und mit dem Wissen darum, was man mit der Gabe anzustellen vermochte. Ein unmissverständliches Zeichen, eine unmissverständliche Gabe. Die im Gebet kauernde junge Frau in ihrer roten Robe richtete sich auf und blickte hoch zum Schrein, zu den Pantherstatuen, die in der Mitte dessen majestätisch standen. Der Anblick erfüllte sie mit Stolz, vielleicht lag darin auch ein Fünkchen Ehre, dass man ihr diesen Einfall zugestanden hatte, umsetzen zu dürfen. Die Faust öffnete sich und gab den Anblick wieder frei, es brannte in ihrer Handfläche und so ließ sie ihre Augen dorthin hinabblicken, ohne jede Gefühlsregung. Der Preis schmerzte noch immer, den sie vor einiger Zeit gezahlt hatte und dies war ihr Teil, sich das zurückzuarbeiten, was sie verloren hatte. Und dieser Preis in ihrer Hand machte sich nur noch bemerkbar, was sie jedoch übergehen konnte. Die alten Narben schmerzten unter diesen Umständen ohnehin deutlich mehr als alles andere und sie war dankbar für die Salbe, die sie erhalten hatte. Langsam entließ sie ihren Atem und ließ den Blick hinaus durch die Mauerritze zwingen, um auszumachen, wie spät es war. Die Dämmerung war dabei zu entstehen, alles war noch ruhig in der Feste bis auf das allgegenwärtige Schnarchen, Nuscheln, Herumwälzen… und anderer Töne, die nun einmal zusammenkommen, wenn viele Menschen in einem Raum zusammengezwängt werden.
Mit einem tiefen, entschlossenen Atemzug, den sie deutlich einholte, legte sie ihre Stirn wieder zu Boden, die flachen Hände an den Seiten des Kopfes und sich so den eigenen Gedanken und dem Gebet hingebend.

Alte, Kranke, Junge… unabhängig ihrer Funktion oder ihrer Fähigkeiten, sie alle sollten abgezogen werden für diesen… Krieg? War es ein Krieg? Oder etwas ganz anderes? Die Waffen waren größer als ihre Träger selbst und so wie es aussah auch schwerer als sie. Die Alten vermochten es nicht lange zu halten, geschweige denn damit zu zielen und die Kranken brachten ihre Krankheit mit und steckten die anderen an. Unweigerlich musste sie an die Bisse der Bettwanzen denken, die sie heimsuchten. Zwar hatte sie die Matte verbrannt und eine neue gefertigt, damit nicht die anderen auch noch von ihnen heimgesucht werden würden, aber dennoch musste es eine Person treffen.
Egal wohin sie wandelte, wenn sie in die Augen der anderen sah, sah sie jene Zweifel, die ihr selber innewohnten und sie bedrückten. Und in genau jenen Momenten, wenn es schien, dass diese Last zu schwer wurde, erklangen die Worte des fünften Gebotes und die Worte, die einst die Erhabene zu ihr gesprochen hatte als sie vor dem brennenden Tempelzelt vor Bajard standen…


“Dir zu dienen heißt, die Jüngeren zu lehren und zu unterstützen, denn sie werden die Wurzeln sein, welche dein Reich auf Erden fest im Boden verankern.“

„Dann lasst uns die Wurzeln sein ... überall dort wo wir wandeln ...“


Was den Krieg anbelangte, würde man die junge Frau ohnehin noch zu den Jüngeren, den Unerfahreneren zählen, dennoch konnte man guten Beispieles vorangehen, zumindest es versuchend, indem man Ruhe zeigte. Lauschte. Hier und da vielleicht ein wohlgewähltes Wort sprach oder schlicht aus den eigenen Erlebnissen zu schildern vermochte. In diesen Tagen hatte sie den Eindruck, dass all die Zeit, die teilweise Strenge, die Lehren, die sie erhalten hatte, sie auf so etwas vorbereiten sollten. Man lernte andere Brüder und Schwestern kennen, die man sonst nur selten sah und sprach mit ihnen. Wenn man die eigenen Sorgen und Bedürfnisse in den Hintergrund stellte, konnte man lauschen… wahrhaftig lauschen und erfahren, wie es um die Moral und der Gedanken der Mitstreiter ging; und so auch die eigenen Schlüsse daraus ziehen.
Außerdem gab es da noch das Versprechen, was sie gegeben hatte…

Die Geschehnisse seit der Köpfung des Hauptmannes klangen noch nach, Gespräche verstummten schneller und irgendwie schienen alle auf der Lauer zu sein, ob jemand auch nur ein falsches Wort sprechen mochte. Zeitgleich schien es als würde der eine oder andere versuchen wollen in Erfahrung zu bringen, wie weit die eigenen Zweifel reichen… oder sie erst säen oder ihnen Futter zu geben. Die Stimmung war angespannt, die kleinsten Zwiste schienen förmlich explodieren zu können und doch waren sie alle geeint; in ihrem Zweifel. Eines Tages jedoch kam es also wie es kommen musste und es überhitzten die Gemüter der Streiter und Verbündeten, sodass am Ende die Erhabene einschritt und die junge Frau als eine Art Vermittlerin, Botschafterin oder etwas in dieser Art eingesetzt wurde, um die Unstimmigkeiten zwischen dem RaSho und den Menschen zu lindern. Es war nicht das erste Mal, dass man sie um Rat ersucht hatte und nun machte sich ihre stete Neugierde, die unzähligen Fragen und ihr Bemühen endlich einmal bezahlt. Es war eine Art Prüfung für sie, wieviel sie über die Rashar gelernt hatte, abgesehen von einzelnen Worten und Bezeichnungen, aber auch über die Macht der wohlgewählten Worte. Auch wenn es viel Geduld und Feingefühl und vieler Vergleiche bedurfte so konnten sie die Wogen glätten und in Frieden auseinandergehen. Botschafterin, Vermittlerin… die Bezeichnung gefiel ihr in gewisser Weise, dennoch würde es noch sehr viel zu lernen geben. Sehr viel. Das Streben nach Wissen und Fähigkeit durfte kein Ende finden. Niemals. Niemals dem Stillstand verfallen und an den Prüfungen und sich selber wachsen. Niemals anhalten, höchstens innehalten und nachdenken, aber nicht anhalten.


“Bis du eines Tages bereit bist, den letzten Schritt zu gehen.“

… das klang dieser Tage viel im Ohr, vor allem jetzt, wo sie den Aufschrei geplant hatten… und nun Stille herrschte. Keine neuen Befehle, keine gemeinsamen Besprechungen mehr… es wirkte als wäre das einfache Fußvolk nun wieder Zierde in diesem Kampf und die Stimmen die sich gemeinsam dazu entschieden hatten, diesen Schritt zu gehen, überflüssig oder anderes, was sie nicht zu definieren wusste. Dieser Stillstand, das Ausbleiben jeglicher Information oder Befehl war es, das nun nagte.
Doch… nach dem letzten Gespräch mit der Clerica kamen nun andere Zweifel auf, Zweifel daran, ob dies der einzige Weg gewesen sei, der ihnen zur Wahl stand. Es war dennoch zu spät, man konnte nun nur noch daraus lernen oder daran scheitern… der All-Eine hatte weder dem Alka noch Seinen Dienern Seinen Segen genommen und schwieg. So eine schwierige Prüfung für alle. Was wollte Er sehen? Wollte Er sehen, wer es würdig war, Macht in die Hände gegeben zu werden? Wollte Er sehen, wie stark die Gemeinschaft und der Glaube an den Herrn war? Herr, worum prüfst Du uns? Ist es der freie Gedanke? Der freie Wille? Der Zusammenhalt? Die Treue? Was nur war es…

Sie bildete sich nichts ein, ihre Gebete würden unbeantwortet bleiben, ganz gleich von dem, dass sie viel Zeit im Gebet verbrachte, wenn sie nicht gerade Wache hielt, einen Wachgang lief oder versuchte zu schlafen. Ob sie auch ungehört verbleiben würden, vermochte sie nicht zu sagen, dennoch war sie sicher, dass ER Seinen Blick besonders jetzt auf Seine Gläubigen hielt. Der Krieg, so hatte sie beim letzten Mal bereits gelernt, brachte andere Seiten an einem hervor. Beim einen die schwachen Seiten, beim anderen die starken und beim nächsten die düsteren, die dennoch Teil von einem selbst waren, welche man jedoch beherrschen können sollte. Auch die Frau, die da nun vor dem Schrein tief versunken kauerte bemerkte die Veränderungen an ihr selbst, welche, die nur vorübergehend sein würden und andere, die bleiben würden… eine Prägung für den Weg, den sie eines Tages vermutlich beschreiten würde.
Mit den letzten Gedanken für dieses „Gebet“ kamen schließlich auch die Worte für ein abschließendes Gebet:


Allmächtiger,
sieh hinein in die Herzen, die sich Deinem Willen anschließen, um ihm folgen zu wollen.
Unsere Taten sollen Zeuge von unserem Folgen Deines Weges sein, um ihn über die Grenzen hinaus zu tragen.
Sie sollen Zeuge sein, dass jeder bereit ist, für Dich zu sterben, um Dein Reich und Deine Lehren zu verteidigen und fortbestehen zu lassen.
Herr, auch wenn Du zu schweigen scheinst, soll niemand an Dir und Deinem Wege zweifeln, die Stimmen, die sich unbelehrbar gegen Dich erheben, sollen ausgelöscht werden.
Niemand soll von diesem, Deinem Wege abkommen in vollem Bewusstsein Deiner Worte.
Lass uns unserer Worte und Taten gewahr werden, auf dass wir daran erwachsen mögen.
Lass uns die Wurzeln Deines Reiches und deiner Lehren sein.
Möge Deine schützende Hand dem richtigen Weg ihren Schutz geben und dem falschen ihren entziehen.
Mögest Du es sein, der uns leitet, Du allein.



„Dann lasst uns die Wurzeln sein ... überall dort wo wir wandeln ...“

Dir zu dienen heißt Treue zu lernen, denn aus ihr erwächst der große Geist, welcher all deine Geweihten gleichermaßen erfüllt.






Zuletzt bearbeitet von Auriane Treuwind am 11 Feb 2020 18:10, insgesamt einmal bearbeitet
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Lother Caerulus





 Beitrag Verfasst am: 16 Feb 2020 16:33    Titel:
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Der Sturm draußen tobte, donnerte. Blitze begleiteten das Schauspiel und tauchten die sonst dunkle Umgebung in kurze grelle Lichtflecken. Der Riss ist das kleinste Übel derzeit am Firmament. Fast schon Ironie des Schicksals, dass man den inneren Riss des Reiches mehr beachten muss als diese Bedrohung. Die Geschehnisse auf Gerimor waren rapide vorangeschritten. Allisan war kaum einen Wochenlauf dort und hatte schon so viele Informationen einholen müssen, um dem folgen zu können, was eigentlich geschehen war. Ein verschwundener Alka, eine Regierung der Bruderschaft, die zwanghafte Kontrolle einforderte, aber keinerlei Unterstützung zusicherte und ein innerer entstehender Krieg zwischen Letharen und Menschen – das musste man erst einmal sacken lassen. Der Widerstand hatte erfolgreich sein Werk vollendet, doch die absolute Freiheit war zu viel. Niemand wollte wirklich verantwortlich sein. Keiner wollte sich dem stellen, miteinander zu arbeiten und Lösungen zu finden. Was vermeintlich in der Rebellion funktioniert hatte, brach langsam aber sicher auseinander.

Sie hatten lange zusammen gesessen... Cordovan, Elysa und Allisan. Hatten sich ausgetauscht und die Ereignisse einander geteilt. Berichte wurden abgeschrieben und in einer Mappe gesammelt. Letztlich war es an Allisan, als Gesandte, den Ergebnissen noch Worte zu schenken. Erschütternde und ernüchternde Worte. Sie hatte so viel gehört von der Hauptstadt des Herrn... und hatte nur Misstrauen, Vorwürfe und Verunsicherung gefunden.

Alsbald machte sich die schlanke Gestalt der Gesandten in dickem Mantel und mit tiefer Kapuze ins Gesicht auf den Weg, ein gesiegeltes Schreiben mit sich tragend. Der Hagel prasselte wieder stürmend durch die Straßen. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis die ersten Gassen triefend nass wären und man mehr durch kleine Flüsse statt Straßen gehen würde, doch noch schützten die dicken Stiefel die Füße. Die Schritte führten sie zum Hafen und direkt gen jenem Kapitän, von dem sie gehört hatte, das nur das Gold stimmen musste, um ihn zum auslaufen zu bewegen...

Wenig später lief ein Schiff aus, dem Sturm und Wetter trotzend, um die rahalischen Kriegsschiffe einzuholen, an Bord ein Schreiben von immenser Wichtigkeit:

Unter dem Banner des Panthers,
im Schutze seines Schattens,
mit der Kraft seiner Pranke und seiner Weitsicht im Gesamten
ergeht folgende Berichterstattung an die neue Ordnung:

das alatarische Reich auf Gerimor hat die neue Bewegung ebenso wahrgenommen und hat im Zuge eigener Initiative und Ergreifen von Möglichkeiten die Gunst genutzt, sich gegen die Befehle seiner Heiligkeit zu stellen und einen offenen Putsch gegen ihn in die Wege geleitet. Im Zuge des offenen Widerstandes samt der ebenso offenen Befehlsverweigerung kam es zu Umständen, in denen sogar Pläne verfolgt wurden, seine Heiligkeit umzubringen. Diese Pläne wurden allerdings aufgrund der Flucht seiner Heiligkeit jedoch nicht umgesetzt. Offiziell gilt seine Heiligkeit der Alka nun als verschollen, zuletzt wurde er im offenen Zweikampf mit seinem Bruder, Ador von Alumenas, gesichtet und dort augenscheinlich von Alatar selbst mitgenommen. Wohin weiß demnach nur der All-Eine selbst.

Wir hatten mit Erfolg eine Nachricht abfangen können von Gerimor, in dem der Putsch im Einzelnen beschrieben wurde. Als Gesandte ergriff ich somit die Initiative und wählte nicht unseren verdeckten Plan, sondern das offene Gespräch mit jenen, die die Rebellion angeführt hatten. Im Zuge des Gespräches jedoch zeigte sich, dass die Pläne der Widerständler nur im Ansatz des Widerstandes eine Gemeinsamkeit besitzt, es besteht jedoch keinerlei Interesse an Herstellung einer Ordnung oder Absicherung in Form einer Zusammenarbeit mit dem Festland und der 'Neuen Ordnung'. Meine Bemühungen um Erklärung dessen, dass ein Anschluss und ein Akzeptieren der Zusammenarbeit keinerlei Nachteile erbringen wurden, stießen auf taube Ohren. Es folgten Vorwürfe und Anmaßungen, die selbst von einem Ritter nicht geäußert werden sollten. Selbst als man Erhabene Dolvarn hinzuholte, mäßigte sich das Gespräch nicht, sondern es brandete gar mehr auf. Die Bruderschaft verweigert jede Mitarbeit und folgte auch nicht den Anweisungen der Erhabenen, die Anordnung mit umzusetzen, die von der 'Neuen Ordnung' formuliert wurden.

Der Verlauf des Gespräches samt der weiteren Beobachtungen in der alatarischen Hauptstadt zeigen ein zerrüttetes und zerschlagenes Bild einer Gemeinschaft auf, die keine mehr ist. Tempel, Bruderschaft, Garde und die Verwaltungsinstanzen tauschen sich nicht miteinander aus. Bisher wurde selbst meine Ankunft samt der Order unter Verschluss gehalten, zumindest wusste Hauptmann Irvestes nur durch mein persönliches Aufsuchen von meiner Ankunft und nicht durch interne Befehle oder Anordnungen. Nach dem Verschwinden seiner Heiligkeit entbrannte ein innerer Krieg zwischen den Kindern des All-Einen und den Einwohnern des alatarischen Reiches. Aushänge und Pamphlete werden formuliert, man zeigt gegenseitig mit dem Finger auf sich und weist jedem die Schuld an dem, was geschehen ist. Es ist nur noch eine Frage von Tagen, vielleicht gar Stunden, wann Letharen und Menschen einander offen bekämpfen werden. Bemerkenswert ist die Menge an Kindern Alatars, die hier präsent sind, weitaus mehr als man es vom Sehen her auf dem Festland gewohnt ist. Sie sind wehrhaft und haben ihr eigenes Gebiet in einem Höhlensystem neben der Hauptstadt Rahals. Die Abschriften zu den Aushängen sowie jegliche Beobachtungen und Berichte von Hauptmann Irvestes sowie Erhabene Dolvarn werden euch beigelegt, damit die 'Neue Ordnung' sich ein eigenes Bild verschaffen kann über die allgemeine derzeitige Lage sowie diesen Disput beider Völker.

Die derzeitigen Entwicklungen weisen den Weg in jene Richtung, dass jegliche diplomatischen Versuche keine Effizienz zeigen werden. Ich bitte hiermit um weitere Anweisungen durch die Ahads und Tetrarchen und so es als nötig erachtet wird, die Entsendung von Legionstruppen um die Ordnung in der Enklave Rahal auf Gerimor wiederherzustellen.

Für die Neue Ordnung,
für den All-Einen!


Allisan Irvestes
Gesandte der Neuen Ordnung

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