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Die Kapitel von Beak Sankurio.
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Die Kapitel von Beak Sankurio.
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Beak von Sankurio





 Beitrag Verfasst am: 04 März 2009 19:36    Titel: Die Kapitel von Beak Sankurio.
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Der Inhalt:

- Kapitel I.
"Der Alltag in früherer Zeit."

- Kapitel II.
"Die Existenz."

- Kapitel III.
"Die Bürde eines Mannes."

- Kapitel IV.
"Güldene Weizenähren."

- Kapitel V.
"Der Pfad zur Lichtbringerin."

[Fortsetzung folgt.]


Zuletzt bearbeitet von Beak von Sankurio am 09 Feb 2021 19:19, insgesamt 6-mal bearbeitet
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Beak von Sankurio





 Beitrag Verfasst am: 04 März 2009 19:40    Titel:
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Kapitel I – Der Alltag in früherer Zeit.

... die Bäume schienen sich zu biegen, fast schon zerrten sie an den eigenen Wurzeln, welche im tiefen Erdreich vergraben waren.
Es war ein wirrer Tanz der Natur, dirigierend durch den peitschenden Wind, welcher ein lautes Pfeifen von sich gab.

Es war ein abendlicher Herbst und wie üblich, nass, kalt und grau.
Ein Jeder könne froh sein eine Bleibe oder Unterkunft zu besitzen oder gefunden zu haben, denn jenes Unwetter war eines der stärksten, welches über das schöne Land Elmoria fegte.

Abermals ertönte ein Pfeifen, schrill von der Kochstelle innerhalb eines Hauses, welches sich auf einem größeren Bauernhof zu befinden schien.
Es war ein Haus, eleganter Baukunst, recht robust und prunkhaft.
Das Pfeifen schien kaum aufzuhören, doch plötzlich verstummte es und man erkannte nur im Regenspiel einen qualmenden Schornstein.

So man einen Einblick in die Bleibe riskieren konnte, so sah man einen jungen Knaben, kaum gen Vierzehn Lebensjahre, welcher den pfeifenden Teekessel von der Kochstelle nahm.
Für sein junges Alter, war er doch recht groß gebaut und sehr wissend, ob seiner Taten.

Der Regen wurde stärker und der Fußweg zu jener Bleibe von Wasser durchnässt.
Es war viel mehr ein matschiger Pfad, ähnlich worin sich so manche Schweine wälzen würden.
Die Türe sprang auf und ein alter Mann, sowie der junge Knabe, schritten aus dem Inneren des Gebäudes heraus.
Und so schimmerte das Licht auf das Nass des Pfades, welches ein reflektierendes Bild entwarf, jedoch vom praselnden Regen teilweise unterbrochen wurde.

Mit Holzschildern und Schwertern gewappnet, strebten sie wohl nur eines an, einen Übungskampf inmitten dieser starken Witterung.
Hallend über das Tal, grollte ein dumpfes Donnern quer einst über das Feld.

»"Herr? Seid ihr sic-..."« ertönte vom jungen Knaben als er abrupt nochmals über die Wörter nachdachte.
Der alte Mann von robuster Statur erschien kaum wie ein Bauersmann und doch nickte er dem jungen Knaben sacht entgegen, woraufhin nur raunende Wörter sein Mund verließen;
»"Mache dich gefasst und denke an den Tee welcher uns nachher erwarten und wärmen wird."«

Es vergingen wenige Augenblicke, signifikant führte der alte Herr den Schild und parierte sämtliche Schläge des Knaben.
Das Grollen des Himmels wurde lauter und letztendlich schienen die Blitzeinschläge nicht mehr weit woraufhin sie nach der kurzweiligen Übung rechtzeitig Unterschlupf im Hause suchten.

Ein Jeder im Lande Elmoria kannte diese Bleibe, sowie auch jenen Hausherrn.
Er war ein Manne, rechtschaffener Natur, einst ein Leibwächter eines dort ansässigen Grafen.
Doch die Zeiten änderten sich und die Habgier war im Blick des Grafen geprägt.
Unruhe, Hass und Gewalt herrschte in den Städten, welche unter den Pranken des Grafen lagen.
Ein Jeder war aufgebraust, ob der fehlenden oder gar verdorbenen Nahrung, welche ausgeteilt wurde. Dazu folgten weitere Gerüchte, wie eines welches besagte, dass der Graf sich um des Goldes zu fälschen wusste.

Zeiten, welche einst der alte Kriegersmann nicht mehr verstehen wollte.
Zeiten sich zurückzuziehen und den Rest seines Lebens in verbundener Ruhe ausklingen zu lassen.
Doch da war noch eine Aufgabe, welche er besaß.
Eine Aufgabe, welche er sich vor vielen Jahren schwörte, ja auch wenn nicht sogar er tat es mit vollster Zuversicht.

In einem provokanten Sonnentanz legten sich die Sonnenstrahlen auf die Nase des Knaben nieder.
Gefolgt eines leisen Seufzens bedingt, ob der Müdigkeit versuchte er sich nochmals im Bett zu wenden.
Vergebens, denn ein neuer Tag geprägt von Aufgaben und Lehren stand bevor.

»"Beak! Der Sturm ist vergangen - nun obliegt es an uns die Schäden zu beseitigen! Wach auf, genug geschlafen!"« ertönte lediglich nur noch quer einst in einer rauen Stimmlage durch das Anwesen.
Fast schon aus den Türangeln fliegend, wurde die Holztüre aufgeschlagen und so stand sein alter Herr nur mit einem leichten Kopfschütteln seinerseits dort.


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Beak von Sankurio





 Beitrag Verfasst am: 21 Jul 2009 19:23    Titel:
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Kapitel II – Die Existenz.

... Sicher war es für Beak in seiner Jugend kein einfaches Unterfangen.
Eine Last waltete jeden Tag auf seiner Schulter, eine Last, welche von Aufgaben und Arbeiten geziert war.
Ein Leben auf einem Bauernhof ist sicher nicht mit viel Freizeit verbunden und doch waren es nicht nur Aufgaben wie das Ausmissten von Stallanlagen und das Striegeln von Pferden.
Es folgten auch Aufgaben, welche dank seines Herrn als Pflicht galten.
Aufgaben, welche gewisse Abwechslung boten, wie die verschiedensten Lehren und Normen, welche ein Jener Beak aufdrückte.
Doch selbst dies war noch nicht alles. Ein Gegenpart zu all dem war die Kampfeskunst.
Die verschiedensten Waffengattungen gab es zu studieren, demzufolge hörte man des Öfteren auf jenem Ackerhof das Sirren der eisernen Klingen.

Der Himmel war klar und die Sonne legte sich langsam über das Land, welches mit Schnee die ländliche Umgebung schmückte.
Der Winter ist über die Nacht auf Elmoria eingebrochen.

Das Bett des Jünglings war zu diesem Morgen leer und ordentlich hergerichtet.
Scheinbar zuvorkommend schien Beak dem alten Herrn, denn der Tisch im unteren Esszimmer war gedeckt mit leckerer Bauernkost und dem verschiedensten Säften.
Eine gewisse Neugierde brachte der alte Herr mit in das Esszimmer.
Ein Morgen, wo er Beak einmal nicht umher scheuchen musste, ja gänzlich fast schon perfekt.
Und so nahm er an jenem gedeckten Tische platz und nicke nur anerkennend in die Richtung des Jünglings.

Ein Lob?
Ja sicher, begleitet durch eine seltene Reaktion, welche Beak nicht oft zu sehen bekam.
Und so ergriff er das Wort, die Stimme ruhig und entspannend;

» „Herr Arandos. Der Tisch ist gedeckt, die Tiere sind mit Nahrung versorgt – genießt den ersten Morgen im Winter.“ «

Beak wusste es, dass er Arandos zuvor kam, denn es war eine gewisse Seltenheit, dass der Morgen mit einem längeren Frühstück begleitet wurde.

Der Morgen verblieb in einer unscheinbaren Ruhe, ein Wortwechsel herrschte kaum.
Gewohnheit war es, nichts anderes.
Viele Außenstehende würden dies langweilig und fahl beäugen wollen, doch für beide war es der Alltag. Nach all den vergangenen Jahren hatte man sich nichts besseres zu sagen, als nur den anstehenden Tagesablauf.

Doch mit einem leisen Räuspern des alten Mannes, wurde jene Ruhe unterbrochen.
Ein Räuspern, welches mehr die Aufmerksamkeit erregen sollte.
Still und lauschend saß Beak dort nun am Tisch und legte das silberne Besteck ab, wohl dem Herrn die gebührende Höflichkeit zollend.

Die Klänge des Herrn waren dumpf.
Und so wurden diese mit dem knistern der Flammen, welche sich im Kamin um das trockene Holz züngelten begleitet.

»Beak, nach all jener Zeit welche du bei mir verbracht hast, ist nun der Moment gekommen, auf das Du einst erfahren solls, was mir damals mit Dir wiederfahren ist.
Doch Du musst wissen, ich bin glücklich, dass jenes Schicksal mich traf.
Ich sehe Dich als etwas, was ich mir einst schon immer gewünscht habe – einen eigenen Sohn.
Aber die Zeit ist gekommen. Deine Reife bringt mich dazu und verstehe bitte, dass es nicht einfach für mich ist. «

Kurz hielt er an, ein kritischer Blick Arandos folgte und stach direkt in die dunkelblauen Augen Beaks.

»Wohl an ...“ « sprach er daraufhin und begann zu erzählen.


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Beak von Sankurio





 Beitrag Verfasst am: 01 Nov 2018 12:32    Titel:
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Kapitel III - Die Bürde eines Mannes.

» "Bei der Lichtbringerin! Sind es denn schon fast 14 Winter her?" « reflektierte Arandos mit
der ein oder anderen Falte auf der Stirn.

Beak ahnte schon, dass Arandos in wenigen Augenblicke die innerste Frage, die in ihm schon seit Jahren, wie ein Feuer loderte, beantworten würde.
Still und voller Neugierde, weilte er am Tisch nun dort, lediglich das Feuerspiel im Kamin gab eine knisternde Geräuschskulisse von sich.

» "Wo soll ich denn überhaupt anfangen ...?"« Raunte er, genervt und sich erwischend, bloss keinen Fehler nun in dieser Situation erlauben zu
wollen.

» "Aye' - nun.. es war ein Tag, wie die vergangenen Nächte. Stürmisch, kalt und grau..."« ;

Kalm, eine Stadt im Lande Elmoria - massive Steinbauten waren das Sinnbild dieser prunkvollen Stadt.
Eine Stadt inmitten der Ländereien "Löwenwacht" - ein rechtschaffendes Reich, eigentlich.
Wie eine jede Großstadt, hatte auch Kalm einige Probleme zu bieten.

Intriegen, dunkle Gassen, welche man nur Tags über aufsuchte und Krankheiten, welche sich rasant verbreiteten.
Erstes war es, welche einst den ehrenvollen Arandos von seiner Lebensaufgabe entbunden hat.
Zu sehr konnte er manche Machenschaften diverser Personen eingehend studieren, so hat er doch genug erlebt in seinen geleisteten Dienstjahren.

Doch gegen eine solche Macht, ist es schwer sich alleine zu erheben.
Manchmal mag man dann einfach schweigend in einer Haltung verweilen, die zwar nicht glücklich macht, aber seinen Kopf an Ort und Stelle lässt.
Dies jedoch führte Ihn dazu, naheliegend sein Amt als Leibwächter eines Adelshauses niederzulegen.
Fernab von dieser Unruhe, war sein Ziel in seinem hohen Alter, einen Acker zu bewirten.

Als Mann für die Rechtschaffenheit, war in seiner Vergangenheit wenig Zeit für sich selbst.
Eheweib oder Nachwuchs, dafür blieb wenig übrig.
Und so konnte er recht schnell entscheiden, wann das Fass seiner Sorgen zu genüge gefüllt war.

Gesagt getan, dem Dienst entbunden, als ehrenvolles Mitglied der Leibwache entlassen, ist die Last von dannen.
"Lichtenhof" nahm er sich von nun an zu Herzen.
Es war ein Hof, welcher durch seine reichen Getreidefelder und seinen saftigen Birnenbäume recht bald ein Name aneignete.
Von der Last entbunden, nun dem ruhigen Leben eines Bauern's folgend - war Arandos sein Ziel erreicht.

» "All' das hier Beak, ist mit viel Schweiss und Liebe gewachsen.
Doch nicht nur die Erzeugnisse sind es, welche mich mit Stolz geformt haben.
Auch Deine Anwesenheit war stets eine Herzensangelegenheit!" « ;


Sprachlos wirkte der junge Beak, aufrichtig zuhörend weilte er fast schon angespannt dort auf seinem hölzernen Stuhl.

» "Doch, ehe ich weiter ausschweifen mag, jene genannte Nacht hat mir eine besondere Bürde aufgetragen ... "« ;

Der Regen prasselte auf den Pflastersteinen ein, der Wind züngelte sich durch die Gassen.
Die dichten Wolken sorgten zum frühen Abend schon für ihre Dunkelheit.
Die Nachtwächter entfachten früher wie gewohnt die Laternen am Wegesrand.
Ein regnerischer Tag in Kalm herbstliche Witterung.

Arandos sein Ziel war es, einige Garten,- und Landgeräte zu erstehen.
Ein Werkzeugmacher nah am Brunnenplatz der Stadtmitte war sein Ziel.
Und so zog er stadteinwärts mit seinem Gaul durch die Gassen, zielstrebig zum besagten Feinschmied.

Auch wenn seine Zeit als Leibwache passé war, so hat er oft den Bürgern von Kalm stets ein offenes Ohr geschenkt.
Nicht selten wurde er daher auf seinen Weg unterbrochen, denn seine Hilfsbereitschaft war es, die ihn begeehrte.
Vor dem Werkzeugmacher angekommen, wickelte er die Zügel seines Pferdes um den Anbinde Pfosten und die rechte Hand tächtelte beruhigend den Nacken des Tiers.
Eiligen Schrittes stapfte er durch das Nass in das Innere der Werkstatt.

Recht schnell folgte ein irritierender Blick, beim Eintritt in das Warme.
Das Licht war gedämmt, eine merkwürdige Stimmung lag in der Luft.
Die absolute Stille war es, die direkt für ein ungutes Gefühl sorgte.

Der Wind pfeifte heulend durch die Türritze, als diese geschlossen wurde.
Und so stand Arandos nun dort, alleine, in einer fast schon leergefegten Werkzeugschmiede.
Behutsamen Schrittes, stapfte er näher an den Verkaufstresen, seine dumpfe Stimme ertönte und fragte nach Anwesenden. Vergebens.

Lediglich das Windspiel, dass weiterhin sich durch die Türritze quälte, war die Reaktion des Ganzen.
Ein silberner Dolch, verziert mit einem azuritblauen Edelstein im Griff, ragte mit seiner Spitze im Tresen.
Als Beschwerer hat Dieser gedient, denn die Spitze durchbohrte nicht nur den hölzernen Eichentresen sondern auch ein zerfetztes Schriftstück.

Recht schnell wurde klar, dass diese Nachricht an Arandos gerichtet sein musste.
Wer auch sonst, begibt sich zur späten Abendstund noch in die Werkstatt eines Werkzeugmachers besonders nicht, nach einem wöchentlichen Markttag.
Von geweckter Interesse, nahm er mit geübten Griff den verzierten Dolch an sich und schien eingehend das Schrifstück studieren zu wollen ...

Ein Räuspern ertönte von Arandos, er nahm einen kräftigen Schluck vom frisch gepressten Orangensaft.
» "Beak - der Brief, les ihn selbst. Ich habe den all' die Jahre immer aufbewahrt. "« ;
Aus den Taschen ziehend, legte er das gefaltene Blatt Papier auf den Frühstückstisch.
Ohne zu zögern, nahm Beak diesen entgegen und vernahm eingehend die schwungvoll geschriebenen Zeilen ...

    Liebster Arandos,
    Als treuer Kunde - ja auch mittlerweile als Freund, muss ich mich bedanken.
    Bedanken, stets ein offenes Ohr für mich zu haben.
    Doch Zeiten ändern sich, damit auch die Pflichten und Schulden.

    Pflichten, die ich jedoch nie erfüllen kann.
    Pflichten, die mich um den Verstand rauben, wenn ich nur daran denke.

    und...

    Schulden, welche ich dir niemals bezahlen werden kann.

    In meiner oberen Stube, erschrecke Dich nicht, trage ich Dir eine Bürde auf.
    Eine Bürde, welcher ich nie gewachsen sein kann.

    Ähnlich, wie es Dir nun wiederfährt ... so wurde auch diese mir aufgetragen.
    Vergebens, wie es mir scheint, ich schaffe es einfach nicht.

    Kümmere Dich gut, ich schätze wir werden uns nie wieder sehen.
    Und sei Dir gewiss, dass Beak unter deinen Händen besseres lehrt.

    Dein alter Freund;
    Venehl


Mit gefaltener Stirn, blickte Beak zu Arandos. Unwissenheit und geplagt mit offenen Fragen.
Doch ehe er diese aussprechen konnte, führte Arandos die Geschichte fort ...

Die Kerzen am Treppensteig zur oberen Etage tanzten im Zusammenspiel mit den pfeifenden Wind.
Unter dem knarzen der Last stieg Arandos die hölzernen Treppen behutsam hoch.
Eine weitere Tür hinderte den direkten Blick in das Innere der Stube, jedoch konnte man deutlichst ausstrahlende Wärme verspühren.
Durch die dünnen, rissigen Holzwände sah man auch das Lodern eines größeren Kamins im Inneren des Raums.
Den bronzenen Türknauf umschlossend, stapfte er auch recht schnell in das Innere jener besagten Stube.

» "Beak! An jenem Abend habe ich Dich das erstemal gesehen.
In einem bläulichen Tuch umwickelt, lagst Du da - Du kleiner Wicht.
Es kommt mir vor, wie gestern! "« ;


Die Gefühle versuchte Arandos dann doch, mit einem weiteren Schluck vom Saft und einer Pause zu unterdrücken.
Glänzend, füllten sich die dunkelbraunen Augen mit Tränen, doch er nahm jedwede Kraft, gebrochen weiter zu reden.

» "Sicher kannst Du Dir denken, wie es ausgegangen ist.
Seit dem bist Du hier - Fragen kann ich Dir nicht beantworten.
Wer Du wirklich bist, oder all dies.
Aber sei Dir gewiss, dass ich Dich seit jeher als meinen Sohn sehe!"«


Beak zögerte, in diesem emotionalen Moment, nicht.
Zügig stapfte er zu Arandos und herzlichst wurde die Umarmung, die er anstrebte, erwidert.


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Beak von Sankurio





 Beitrag Verfasst am: 03 Feb 2020 12:01    Titel:
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Kapitel IV – Güldene Weizenähren.

… Tage, Wochenläufe, wenn nicht sogar auch Monde sind vergangen.
Die Arbeitsroutine war eine schier endlose Aufgabe auf dem Hof.
Es war der Mondlauf Schwalbenkunft, die Getreidefelder entwickelten sich zur vollen Reife.
Der Anblick von der Ferne, welchen den Horizont goldfarben zum Strahlen brachte, war immer wieder ein Augenschmaus für Besucher und dort werkelnde.
Nicht umsonst wählte man den Namen „Lichtenhof“ – er strahlte und schmückte mit seinen riesigen Feldern die örtliche Umgebung.

Reger Betrieb war es, welcher sich in dieser Saison auf dem Hof entwickelte.
Freunde und Verwandte von Arandos sahen sich in der Pflicht auszuhelfen.
Aber auch Bürger der naheliegenden Dörfer und Städte sahen für sich die Möglichkeit die schnelle Münze zu machen.

Wie so oft am Anfang des frühen Sommers weckte das Licht in Form von Sonnenstrahlen Beak zur frühen Stunde. Der junge Knabe hat sich entwickelt. Kein fauler Esel, stetig dem Pflichtgefühl nahekommend.
Die Waschschüssel auf der kleinen Kommode sorgte für die morgendliche Frische, welche er stetig nachging.
Auf dieser Kommode befand sich auch immer das bläuliche Tuch, womit Beak einst einmal als Säugling umwickelt wurde.
Ein Tuch mit einem Emblem, einem Wappen welches keiner zu deuten vermochte.
Azurritblauer Grund in Kombination von pastellgelber Umrandung.
Prunkvoll, der graue Helm trug eine Helmdecke rundherum.
Inmitten des Schilds ein Adler und eine Schreibfeder.
„Sankurio“ war auf der Schriftrolle im unteren Teil des Wappens geziert, der Familienname.

Es entwickelten sich seit dem Tag der Übergabe des Tuchs natürlich Fragen.
Beak wollte seinen Ursprung wissen, die Beweggründe erfahren.
Es ist und war verhext und es sorgte jeden Morgen für einen Stillstand der Zeit.
Eine Zeit die ihn immer wieder die unbeantwortete Frage nach seiner Existenz stellte.

In mitten der Ländereien Elmorias war der Pantheon der Götter bekannt.
Dieser zeigte allerdings weniger Anklang, dass Land entwickelte sich mehr in eine Götter fremde Kultur.
Bedingt durch der Herrschaft sorgte der Machtanspruch und die Eigensinnigkeit der Führungsregie das nur der gelebte Moment zählt.
Eine Entwicklung, welche dem Land mehr schaden verursachte und leichteres Spiel den örtlichen Bedrohungen zollte.
Angrenzend der Ländereien Löwenwachts, tobten die Orken in beängstigender Schar.
Die Bedeutung des Adlers war daher nicht schier unbekannt, aber durchaus befremdlich geworden.
Das kleine Kloster der Tugenden, so nannte es sich weiter südwestlich vom Getreidehof, spielte weniger eine Rolle auf dem Fleckchen Erde.
Es war eben eine Entwicklung im Lande, welche keine Zeit für Götter ließ.
Jedem war sich selbst am nächsten, jedenfalls für die meisten im Lande.

Arandos, sein nun genannter Ziehvater, sah jedoch ein tugendhaftes Leben als Beispiellos.
Von Tag zu Tag vermochte er dem jungen Beak in eine Bahn lenken, damit auch er selbst einmal abwiegen kann was gut und schlecht sein wird.
In all der Welt wo ein jeder sein Gewicht auf eine andere Waagschale wirft, ist eine austarierte Balkenwaage eben meist die geschicktere und clevere Lösung.

Nachdem der frühe Morgen mit frisch gepressten Saft und einem üppigen Frühstück begangen wurde, wurde vor dem Anwesen der Tagesablauf erläutert.
Dies folgte meist mit einer militärischen Routine, denn Arandos war kein Mann der vielen Worte.
Es müsse eben die Pflicht erfüllt werden, ehe man sich für einen Plausch die Zeit nehmen könnte.
Das war allerdings auch weniger schlimm, denn die Morgensonne entfachte schon zur frühen Stunde ihre volle Kraft.
Die Hofarbeiter waren meist pünktlich, auch wenn es nicht für jeden zutreffen würde.
Viele haben sich auch in den umliegenden Hütten einquartiert, dies ohnehin wurde einem Jeden geboten welcher sich hilfsbereit für die Ernte kümmerte.
Die Karren wurden mit Werkzeug beladen, die Tiere entsprechend gespannt.
Ein erneuter Tag voller schweißtreibender Arbeit, doch diesmal nicht für Beak.
Seine Spur führte ihn die Küste entlang in südwestlicher Richtung, nah an der Grenze zum Temora Kloster der Tugenden.
Abgesprochen und auch befürwortet war dies mit seinem Ziehvater in der Hoffnung dort Antworten zu erhalten.

Die Ländereien gelten Grundsätzlich als sicher, wenn man von Strauchdieben, einzelne Orkspähern absieht und den Weg eher in den Osten einschlägt. Der Tagesritt wurde daher schon ausgiebig am Vorabend vorbereitet. Proviant, eine geeignete Lederkluft sowie ein Kurzschwert nahm Beak mit auf seinen Weg begleitet von einer Rappe welche schnell genug war, um etwaige Gefahren zu umgehen.
Und so zog es Ihn los, entlang der prachtvollen Weizenfelder welche vom seichten Wind, unter einem leichten Rauschen, dirigiert wurden.
Es dauerte einige Augenschläge, bis er zum Ende der Felder angelangte, dabei immer mal wieder der Blick zu Bekannten und werkelnden Hofarbeitern vorbei, in eine Richtung welche möglicherweise das Ungewisse im Keime ersticken würde …


Zuletzt bearbeitet von Beak von Sankurio am 09 Feb 2021 19:19, insgesamt einmal bearbeitet
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Beak von Sankurio





 Beitrag Verfasst am: 10 Jul 2020 10:34    Titel:
Antworten mit Zitat



Kapitel V – Der Pfad zur Lichtbringerin.

… das Rauschen des brandenden Meeres an den Klippen der steilen, felsigen Küste war Beaks stetiger Begleiter der Reise zum Temora Kloster der Tugenden.
Ein abgelegener Ort, sinnbildlich in die Ferne gerückt wie der Glaube selbst.
Das Kloster war zwar in aller Munde, allerdings war es die letzte Bastion des wahren Glaubens auf diesem Kontinent. Die Diener der Schwertmaid, egal ob Geweihte oder bekennende Mitmenschen, lebten in Demut und Aufopferung um den Glauben stets zu wahren.

Nah an der Grenze von Löwenwacht, am Hang zur Küste mit Blick zum weiten Meer.
Grundsätzlich galt, der Weg dorthin war befestigt. Pilger hatten in der fast vergessenen Vergangenheit öfters diese Reise und Bürde auf sich genommen.
Doch mit dem neuen Machthaber des Reichs, oblagen die Prioritäten eben anderer Dinge. Es waren nicht nur die Intrigen innerhalb der politischen Kreise, es war auch die drohende Gefahr der Ork-Scharen im tiefen westlichen Ödland. Der Glaube schien kein essenzieller Bestandteil mehr zu sein.

Die Sonne war an diesem Tag der stetige, schweißtreibende Begleiter von Beak.
Vergeblich suchte man einen spendenden Schatten, lediglich die Möwen schlugen kleine Silhouetten im Vorbeiflug für einen Bruchteil an Sekunden.
Glücklicherweise war es eine fortdauernde und sanfte Meeresbrise, welche über das Fleckchen Erde fegte. Ganz unerträglich war es daher nicht.
Im Gegenteil, die Idylle war es, welche diesen Ritt ausschmückte.
Der Blick zur linken verlor sich öfters in Anbetracht der Wellen und dem tiefen, hellen Blau im Horizont.

Plötzlich allerdings verschwand die friedliche Idylle, welche eine malerische Kulisse bot. Ein Wagengespann, am Wegverlauf wo auf der linken Seite das hölzerne Rad fehlte und ein wiehernder Hengst welcher von einredenden Wörtern eines jungen Fräuleins besänftigt wurde.
Das Pferd war außer sich, der Schrecken schien tief in den Knochen zu stecken.

Es war die Pflicht des jungen Knaben, die helfende Hand zu bieten.
Er näherte sich langsam, um einen Überblick der Lage zu erhaschen, ehe er vom Sattel stieg und sich mit gewisser Distanz dem Fräulein samt Tier näherte.
Natürlich blieb dies nicht unbemerkt und die hellblonden Locken des Fräuleins fielen zur Seite, als sie ihren Kopf über die Schulter legte.
Sie war recht ansehnlich, im geschätzten Alter wie er selbst, es war allerdings auch schwer zu deuten, wenn man nicht wirklich die Ahnung besaß wie alt man eigentlich tatsächlich ist.
Abgesehen von der Ausstrahlung des jungen Ding, wirkte ihre Statur doch zierlich, wenn nicht sogar auch recht klein. Interessanter war allerdings die Kleidung, die Sie trug, denn es war eine Robe aus feinsten Stoffen mit detaillierten Stickereien. Ein Adler prangte an der fliederfarbenen Schärpe.
Recht schnell wurde klar, dass Ziel schien dasselbe zu sein, denn vor Ihm stand eine Geweihte des Klosters der Tugenden.

»„Lasst mir Euch helfen, ich glaube nicht das Euer Begleiter hier noch den weiten Weg fortsetzen mag. Gehe ich doch davon aus, dass unser Ziel dasselbe ist.“ «

Die junge Geweihte willigte ein, stellte sich mit ordentlichem Anstand erstmals vor. Fraglich warum der aufgebrachte Gaul sich nicht durch diese sanften Klänge beruhigen ließ. Nialia Anthea Domerias lautete Ihr Name, ein ähnlicher Singsang wie Ihre sanften Klänge selbst. Man erkannte recht schnell die Erleichterung welche sich in Ihrer Mimik wieder spiegelte, eine helfende Hand mitten im Nichts wurde auch ohne Zögern umschlossen und angenommen.
Mit vereinten Kräften wurde zunächst das unruhige Tier vom Gespann gelöst damit sich Nialia vollumfänglich um das Tier kümmern konnte.

Die Sonne folgte am Himmel Ihren unaufhaltsamen Lauf, seltener verschwand diese hinter den dicken, weißen Wolken. Es war schweißtreibend, besonders das Wagenrad notdürftig an die Achse zu zimmern. Der Karren war beladen mit Nahrungsmittel, diese mussten von der Ladefläche des Fuhrwerks abgeladen werden. Nicht alleine dieses Vorhaben war sehr mühselig, nein auch das Gespann hoch zu bocken um das Rad anzubringen erfolgte nur mit den Pferdestärken von Beaks treuen Begleiter.
Alles in allem kostete dieser Akt der Hilfe eine ordentliche Kraft und auch allerlei Stunden.
Auch wenn währenddessen das Lastpferd sich vom Schrecken erholte und saftiges Küstengras verschlang, war die Hilfe von Nialia beim Aufladen der Güter doch ein willkommenes Geschenk.

Es wurde sich natürlich dabei ausgiebig unterhalten, auch die Beweggründe warum man in solch einer heiklen Zeit das Kloster aufsuchen wollen würde, war ein Themenschwerpunkt. In der Zeit wo der Glaube weniger eine Rolle spielte ist es eben eine interessante Abwechslung Mitmenschen zu erleben, welche die Tugenden fernab des Klosters lebten.
Mit viel Gelächter aber auch etwaiger Gesprächstiefe wurde die Reise zum Kloster fortgesetzt. Die Sonne legte sich kurz vor der Ankunft in ein tiefes Orange, am Horizont erblickte man die Silhouette des prachtvollen Klosters.

Beaks Augen waren Groß vor den geschlossenen Toren des Klosters, der bronzene Türklopfer in Form von einem Ring welcher durch die Krallen eines Adlers gehalten wurde ertönte dumpf in dieser abendlichen und stillen Atmosphäre.
Es dauerte einen kurzen Augenblick, als das große und schwere Holztor geöffnet und der Eintritt in das Innere gewährt wurde.
Recht schnell wurde deutlich, dass das Ordensmitglied von Nialia Erleichterung zeigte. Die Verspätung wurde besorgt hinterfragt, noch bevor man dem Gast das Interesse schenken wollte.

Der Innenhof des Klosters war oberhalb umringt von einer langen und ansehnlichen Brüstung, die obere Etagen hatten jeweils Fenster und Türen in den Innenhof gehalten. Die Fackeln und Feuerschalen loderten im Einklang der Meeresbrise und schmückten ein besonderes Ambiente an diesen ehrfürchtigen Platz aus.
Es war älterer Beschaffenheit, die Bauart verriet dies. Allerdings war der Zustand dieser Anlage tadellos, eben ein Ort welchen man einer Gottheit ordentlich widmete.
Im Kreuzgang thronte eine aus Sandstein gefertigte Stele, ein Pfeiler welche die Kodices Temoras in alter, schwungvoller Schrift trugen.

Die Gastfreundschaft erfolgte recht schnell und prompt.
Um auch nicht ganz diese stille Behaglichkeit im Inneren der Klosteranlage zu stören, wurde in den prächtigen Klostergarten geladen, auf eine Terrasse mit Blick auf das weite Meer. Ein größerer Tisch wurde angesteuert und ohne zu zögern wurde er nach wenigen Augenschlägen auch schon reichlich gedeckt.
Ein Zeichen der Dankbarkeit für die erbrachte Opferbereitschaft und dem wahren des Mitgefühls. Ausgiebig wurde der Magen gefüllt und der Durst gestillt.

Der Abend neigte sich nach dem Mahl und etwaigen Plausch dem Ende zu.
Ein Rundgang durch das Kloster blieb Beak für den Tag verwehrt und so ergriff Nialia die Chance den Knaben in sein Gästezimmer zu begleiten.
Es war ein kleineres Zimmer, recht gewöhnlich und nicht besonders.
Neben dem hergerichteten Bett gab es noch einen kleineren Kleiderschrank und ein Schreibpult, dazu einige Bildnisse mit verschiedensten Darstellungen Temoras und dem Kloster selbst.
An der Türschwelle stehend, verabschiedete man sich für den ereignisreichen Tag und als Beak die Türe geschlossen hatte, haftete für einen kurzen Moment der Blick oberhalb der Türzarge.
Ein Adler mit ausgebreiteten Flügeln in filigraner Holzarbeit, mit einem Schriftzug welcher sich für sein Leben zukünftig einprägte.

„Des Adlers wachsamer Blick Euch stetig folgend.“


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