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Alanna Lenjar





 Beitrag Verfasst am: 09 Apr 2018 14:40    Titel:
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Junkersteyn - 9. Tag des Wechselwinds 261 - Eine Frage des Glaubens

Letharen, Rahaler, noch mehr Letharen..und noch viel mehr Rahaler und ab und an ein völlig Unbeteiligter. Bajard wurde immer mehr und mehr zu einem kleinen Außenposten des rahalschen Reiches und von den Temoragläubigen trauten sich nur noch wenige dorthin. Wie sagte Melissa es vor ein paar Tagen so treffend: das lichte Reich wirkte starr und nur auf Verteidigung bedacht und ja..sie hatte recht.

Schon oft hatte Alanna darauf hingewiesen und immer wieder kam die gleiche Antwort: Bajard möchte keine Hilfe..wir mischen uns nicht ein. War Bajard denn wirklich noch.neutral oder wirklich schon ein Außenposten des Feindes? Oftmals konnte man den Eindruck gewinnen und wieder schloßen sich Menschen dem Reiche des Feindes an, da sich von dem lichten Reich niemand für sie zu interessieren schien.

Bewaffnet mit ihren Unsichtbarkeitstränken saß Alanna oft dort am Lagerfeuer..und lauschte. Worten von Neuankömmlingen..aber auch Worten des Feindes. Viele wussten wer sie war und einige wenige begegneten ihr mit offener Feindschaft..doch ab und an kam doch ein Gespräch zustande. Als Alister Alanna ansprach und mit ihr über den Glauben sprechen wollte..und er war nicht allein..da war sie kurz davor wieder ihren Trank zu zücken, doch schien dieser Mann anders zu sein und so unterhielten sie sich, über den Glauben ihrer beider Reiche.

Alanna wollte verstehen, warum sich immer wieder Menschen dem offenen Bösen zuwandten..Demian..Terren..zwei Menschen die sie eigentlich mochte. Beide waren sie Gast in ihrem Haus und doch..wurde Demian ihr Feind und Terren war auf dem Wege dazu. Längst war Alanna schon klar geworden, dass es kein reines Gut und Böse gab, kein Schwarz und auch kein Weiß, denn jedes Reich hatte seinen Makel. Ein Gedanke den Alanna meist für sich behielt, es sei denn sie vertraute ihrem Gegenüber.

Alanna wußte, dass es gerade in ihrem Zustand nicht klug war nach Bajard zu gehen. Irgendwann würde sie gewiß ihr Glück verlassen und dann halfen nur noch schnelle Beine..oder nur die Hoffnung, doch Bajard war ihre Heimat und es schmerze sie zu sehen, wie Bajard letztlich zur Brutstätte für potentielle Feinde wurde..und scheinbar niemand etwas unternahm.
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Alanna Lenjar





 Beitrag Verfasst am: 26 Apr 2018 08:55    Titel:
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Junkersteyn - 26. Tag des Wechselwindes - Zweifel

Verdammte Rahaler..nun schlich schon einer des Nachts um ihr Haus herum. Er gab an Efeu zu sammeln, aber als Alanna ihn zur Rede stellte, wollte er sogleich wieder die übliche Bekehrungsmasche vollziehen, bot ihr sogar an ihr Efeu zu schneiden. Verdammte Rahaler..erst wollen sie dich bekehren..dann töten und dann auch noch Gärtnerarbeiten leisten?

Alanna wusste,dass Syovan Magier war und nur der Reisigbesen allein war gewiss keine Waffe, um einen Magier zu vertreiben, besonders nicht in ihrem derzeitigen Zustand. Sie war allein mit ihrer Tochter daheim, Zaedrael war gewiss wieder beim Dienst und die Leraunds, nun sie waren zumindest nicht da. Doch war die erneut werdende Mutter bereit ihm den Besenstiel in den Allerwertesten zu rammen..wenn er nicht gehen würde. Letztlich tat er dies dann..Temora sei Dank.

Alanna hatte viel zu viel Zeit mit Rahalern in Bajard verbracht. Sie war neugierig gewesen, wollte sie studieren, sie verstehen und ihre Schwächen herausfinden. Sie hörte zu und vieles begann für sie schlüssig zu werden. Demian war bemüht Alanna auf ihren Weg, den rechten Weg wie er es nannte, zu führen. Ihr ungeborenes Kind würde eines Tages den wahren Glauben erkennen und eines Tages seine eigene Entscheidung treffen. Würde sich ihr Kind jemals wirklich gegen die eigene Mutter stellen? Nein..das würde niemals geschehen.

Jemand sagte Alanna einst, die Worte der Rahaler seien wie..Gift; und ja so langsam begann sie zu verstehen. Worte können viel gefährlicher sein als ein Schwert..oder ein gut geführter Dolch. Worte können Menschen entzweien oder sie zur Verzeiflung treiben, verunsichern..bis sie Entscheidungen träfen die sie zerstören würden. Ein langsam wirkendes Gift..bis es zu spät war noch etwas zu unternehmen.

War sie schon vergiftet? Alanna wusste, dass die Rahaler der Feind waren und sie gewiss nichts Gutes mit ihren Versuchen sie zu bekehren im Sinn hatten, doch musste sie sich eingestehen, dass sie beeindruckt war..von deren Zusammenhalt. Diesen spürte sie in ihrem Heim kaum noch und letztlich kochte jeder sein eigenes Süppchen hinter ihren heimischen Mauern. Würde ihr Mann es überhaupt merken,wenn Alanna nicht mehr heim käme?

Es würde nicht mehr lange dauern bis zur Geburt. Jeder Weg wurde mehr und mehr anstrengender, jede Bewegung ließ ihren Atem schneller werden, weil der Körper mehr und mehr nach Luft gierte. Von der Wassergrippe hatte sie sich noch immer nicht vollständig erholt, weil sie einfach zu wenig aß. Während ihr Bauch immer dicker wurde, wurde sie an anderen Stellen immer dürrer. Zaedrael bemerkte dies und sprach offen davon, dass sie ihm einfach..zu dürr sei. War es wirklich Sorge oder entsprach sie einfach nicht mehr..seinem Bild von einer schönen Frau?

Sie wünschte sich so sehr eine kräftige..liebevolle Umarmung, ein wenig Trost und einfach liebevoll geflüsterte Worte,dass alles gut werden würde. Würde das Kind wirklich..gesund sein? Alanna hatte lange Zeit hohes Fieber und es war nur ein Wunder, dass ihr Ungeborenes überlebt hatte. Würde sie die Geburt durchstehen? Würde ihr Mann bei ihr sein und ihr die Hand halten?

Syovan sprach von Zweifeln..und ja..sie hatte Zweifel. Das Gift war bereits in ihr.


Zuletzt bearbeitet von Alanna Lenjar am 26 Apr 2018 08:56, insgesamt einmal bearbeitet
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Alanna Lenjar





 Beitrag Verfasst am: 26 Apr 2018 19:03    Titel:
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Junkersteyn - 26. Tag des Wechselwindes - Zweifel Teil II

Alanna hatte sich verändert, fort war das lebenslustige Mädchen, was andere Menschen durch Schabernack zur Verzweiflung bringen konnte oder das Leben einfach auf die leichte Schulter nahm. Auch wenn sie selbst diese Veränderung nur wenig spürte, war sie doch schleichend in der Zeit von statten gegangen, so fiel ihrer Freundin Melissa dies nur allzu deutlich auf.

Ihrem Herz folgen..das war etwas was Alanna selbst gern anderen Menschen riet, war dieser Rat doch meistens der richtige. So war Alanna bereit nun einen Schritt zu tun, vor dem sie sich insgeheim immer fürchtete, ihren Ehemann zu verlassen. Es tat gut in Melissa eine Freundin zu haben, die sie zwar nicht unbedingt in dem Entschluss bestärkte, sondern ihr den Rücken stärkte..egal was Alanna nun tun würde und so verfasste sie einen Brief an das Kloster in Schwingenstein, um ihr Anliegen vorzutragen..und um Rat zu bitten.

An Zaedrael schrieb sie einen Brief, geführt von ihrem inneren Frust, den sie ihm auf das Kopfkissen legte:

Lieber Zaedrael,

da wir uns leider vor dem heutigen Abend nicht mehr sehen werden, mag ich Dir das, was ich Dir sagen möchte,mit dem geschriebenen Wort erklären.

Ich habe heute Abend einen Termin bei Johanna mit einem Anliegen, welches mir sehr wichtig ist. Du weißt selbst, dass es in unserer Ehe Schwierigkeiten gibt und vieles nicht mehr so ist, wie es einst war. Ich habe mich selbst sehr verändert und das gewiss mehr, als es mir gut tun würde.

Melissa selbst es ist sehr stark aufgefallen, dass es die alte Lana, die du einst lieben lerntest,so nicht mehr gibt. Ich bedaure dass es dazu kommen musste und so wie man über einen verlorenen Liebsten trauert, trauere ich auch darüber.

Die vergangene Nacht konnte ich nicht schlafen und ja..ich dachte wieder einmal nach, über unsere Familie, über so manches aber eben auch über meine Zukunft. Ein weiteres Kind wird in unser Leben treten und uns bereichern und hatte ich stets die Hoffnung, dass es so vieles bei uns verändern würde, so habe ich mehr und mehr Zweifel,dass es wirklich so sein würde.

Mehr und mehr erschleicht mich ein Gefühl, durch Dinge die Du sagtest, durch ein Verhalten aber auch durch eine Traurigkeit, die mich mehr und mehr erfasst, dass unsere Familie längst keine Familie mehr ist. Ich weiß du liebst Deine Tochter und wenn ich Euch zwei zusammen sehe, dann ist es ein Anblick der mich mit Glück erfüllt. Doch dann wandelt sich dieses Glück wieder in diese bedrückende Traurigkeit, da ich das Gefühl habe, ich würde Dir nicht mehr viel bedeuten.

Wie Du weißt habe ich stets versucht Dir eine gute Frau zu sein, ich habe Dir den Rücken gestärkt, wenn Du wieder in Schwierigkeiten warst und stets habe ich mir den Kopf darüber zerbrochen, was ich falsch gemacht haben könnte. Liebe ist nicht etwas,was nur einseitig existieren kann, alles andere ist nur die unerfüllte Hoffnung nach mehr. Oft fühle ich mich einsam, wie ein Spielzeug, welches man heraus holt, wenn einem mal wieder danach ist, bevor man es wieder achtlos zurück in die Spielzeugtruhe legt. Doch habe ich das wirklich so verdient?

Vielleicht mag es auch meine Furcht vor dem Alleinsein sein, die mich so fühlen lässt. Seit meine Eltern verschwunden waren, habe ich diese Angst und vielleicht war auch dies ein Grund dafür, warum ich eine Familie gründen wollte. Als wir damals heirateten und Amelia das Licht der Welt erblickte, da war für mich ein Traum in Erfüllung gegangen und trotz aller Schwierigkeiten warst Du der perfekte Mann für mich.

Doch nun bin ich an einem Punkt angelangt, an dem ich eine Entscheidung treffen muss, für mich. Ich weiß dass es keine Scheidung geben kann und lange Zeit war dieser Gedanke für mich sowieso undenkbar, doch muss ich nun für mich entscheiden, ob ich weiter dieses Leben so leben möchte oder eine Veränderung anstreben sollte. Eine Trennung von Dir wird mir sehr wehtun, aber manchmal muss ein Heiler eben entscheiden ob es nicht besser ist, sich von einem wichtigen Teil des Menschen zu trennen, bevor er daran zugrunde geht. Ich hoffe dass Johanna mir helfen kann, egal was daraus erwachsen mag.

Lieben werde ich Dich immer, doch weiß ich nicht ob ich weiter bereit bin den Preis dafür zu bezahlen, bevor ich daran zu Grunde gehe.

Ich weiß, Du wirst gewiss selbst enttäuscht sein, zumindest hoffe ich dies. Nicht weil ich Dir Übles wünsche, sondern weil es vielleicht zeigen könnte, dass ich Dir nicht gänzlich gleich bin. Doch es ist an der Zeit an mich zu denken, denn unsee Kinder verdienen eine starke Mutter und nicht eine, die den ganzen Tag traurigen Gedanken nachhängt.

Ich weiß nicht, was aus uns werden mag und der Gedanke daran schmerzt, so hoffe ich einfach dass ich heute Abend mehr Klarheit haben möge.

Ich werde Dich immer lieben und möge Temora mir helfen..


gez.
Alanna

Alanna wusste, dass die Worte ihrem Mann gewiss zusetzen würden, doch fühlte es sich in jenem Augenblick einfach..richtig an..und es setzte ein leichtes Gefühl der Erleichterung ein, als die Worte zu Papier gebracht waren.

Der Fußmarsch nach Schwingenstein war beschwerlich, Melissa würde sicher mit ihr schimpfen, wenn sie erführe dass sie allein dorthin gegangen war in ihrem Zustand. Doch es war Alanna einfach zu wichtig und im Kloster angekommen, sprach sie sich erneut ihren Frust von der Seele.

Gewiss hatte Alanna nie mit einem Jubelschrei Johannas gerechnet, und so richtig sich ihr Entschluss zu Beginn des Gespräches noch anfühlte, um so falscher fühlte sich danach alles an. Auf Argumente Johannas entgegnete sie mit eigenen Gründen, doch als die Sprache mehr und mehr zu ihren Kindern kam, da erlosch der Widerstand Alannas zunehmend. Ihre eigene gesellschaftliche Stellung war Alanna nicht so wichtig, doch die ihrer Kinder..?

Daheim angekommen öffnete sie langsam die Haustür und erwartete im Grunde schon ein Donnerwetter..oder das Haus verlassen vorzufinden, doch der Brief lag noch immer an seinem Platze, ihr Mann war scheinbar noch nicht heimgekommen. So griff sie nach jenem..und übergab ihn letztlich den Flammen.

Wie sagte Johanna doch: es wäre ein Opfer zu bleiben und die Familie zu erhalten...und die Frage, ob Alanna leichtfertig einen Schwur, gegeben vor der Herrin Temora, brechen würde..war auch nur mit einem Nein zu beantworten.
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Melissa Leraund





 Beitrag Verfasst am: 28 Apr 2018 08:14    Titel:
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Nachdem ein Tag um den anderen verstrichen war und dies nie ohne sie in tiefste glückseelige Dankbarkeit versetzt zu haben um all den Wandel der sich in ihrem Leben aufgetan hatte und ihr stehts zum Guten gereichte, war des jungen Mädchens ganzes Inneres in Hochstimmung versetzt. Es war ja nicht bloß das ihre schwesterlichste Freundin Alanna ihrer Niederkunft harrte und alles versucht und getan wurde um sich auf diesen Momente vorzubereiten, sondern auch die tiefst ihr innewohnende Liebe zu einem Mann dessen sanftes, kraftvoll warmes Licht das alle Tage von ihm auszugehen schien, ihr wie das eigene dünkte das sie sich ihm so anvertraut fühlte wie keiner Seele je zuvor. Es war eine befreiende Liebe die sie im Wunsch verwurzelte sich selbst in Treue und aufopfernder Fürsorge zu begegnen und darin all den ihr liebst gewordenen Menschen, zu denen sie mit freundlichstem Empfinden beschenkt worden war, die das Leben in ihr Herz geschrieben hatte. Zeitweilig gedachte sie dem Einen oder Anderen der zu diesen gehörte, gerade dann wenn sie ihn eine längere Zeit nicht hatte zu Gesicht bekommen können um sich seines Wohlergehens zu vergewissern, meinte aber das ohnehin alles in den Händen der Mara lag, denen sie es in kindlichem Vertrauen überließ.

Über das Land indessen war, wie eben in ihr Leben, ein warmer stiller Frühling heraufgedämmert der sie am frühesten Morgen schon mit fröhlichem Vogelgezwitscher und dem milden tauenden Duft zarten, frischen Grüns begrüßte so das jedes Aufstehn eine Wonne war und man an jedem Abend in Freude auf den nächsten Tag zu Bette ging. Die einzige, wirkliche Sorge die sie mit ihrer Hoffnung auf gutes Ausgehen zu heilen versuchte, war die um den gebrochenen Frieden der in ihrer Freundin Wohnstatt gefunden zu haben schien, wie diese sich aus irgendeinem Grunde entfremdet fühlte und Lis gleichso vorkam ob sie auch ihre Freundin noch immer im eigenen Inneren fühlte, die darum aber nie ganz in einen glücklichen Zustand der Freiheit aller Sorgen zu finden schien. Obwohl sie sich bemüht hatte ihr das eigene Empfinden darum nahe zu legen so wusste sie doch das sie ihr lediglich eine Begleitung sein konnte und nichts, garnichts in dieser Sache für sie in Unternehmung bewerkstelligen. Weil dies ihr die einzige Form möglicher Hilfe schien, versuchte sie bei sich im Glück zu bleiben und in der Zuversicht, damit Alanna an ihr Anteil haben konnte um an dieser Form des Lichtes vielleicht Trost und Halt zu finden, denn es war ja ein Spiegel ihres tieferen, inneren Wesens über dem bloß ein paar Wolken hingen welche die Sicht auf das Glück verdeckten.

Dann und wann machte sie sich die Freude und vertrieb sich Zeit mit dem kleinen Abbild ihrer Freundin auf den umliegenden, grünenden Wiesen wo sie Sauerampfer und Gänseblümchen aßen, aus ihnen Kränzchen und Ketten flochten oder im schattigen Winkel Mittagsschläfchen hielten. Viele Stunden verbrachte sie aber wohl auch damit sich neue Kenntnisse anzueignen, vor allem in jenen Richtungen für die sie während der verstrichenen Jahre durch die gelebten Unstimmigkeiten die sie in eben das Unglück gebracht hatten das ihr zuletzt zu Einsicht und ihrem jetzigen Glück verholfen hatte, wenig bis keine Zeit mehr hatte aufbringen können. Probleme der Atemnot empfand sie nicht mehr, statt dessen fühlte sie sich im inneren leicht und voller warmer Zuversicht, voller Neugier auf alles Jetzt das in so großem Maße zu kleineren und größeren Überraschungen aufgelegt zu sein schien. Glücklicher dennje in ihrem ganzen Leben war sie und wie alles immer noch schöner zu werden schien, war es selbst dann schön wenn es einmal nicht so schön war, denn sie entdeckte ja irgendwie in Allem irgendeine Herausforderung zu wachsen, in Allem einen Anlass sich über ihre Glaubenssätze Gedanken machend, neu zu sortieren um dem Lichte in sich Platz einzuräumen, auf das es ihr Wachstum sei. Ja wahrlich, es war ein wunderschöner Frühling, trotz all dessen was vielleicht noch im Schatten liegend, nicht in die Lage gekommen war zu erblühen.

Um ihrem Glücke und dem Segen mit dem sie Lanas bevorstehende Niederkunft, so war sie in guter Hoffnung, erwarten durften, gerecht zu werden, war das junge Mädchen dabei ein kleines Paket zu Schnüren das von ihrer Hand einen Weg ins gemeinschaftliche Glaubenshaus finden sollte. Es hieß doch: "Ich werde nie aufhören dir Gutes zu tun." Dies wollte auch sie getan wissen denn es diente ganz ihrer Freude sich in einem Empfinden um tiefere, menschliche Verbundenheit der göttlich allgegenwärtigen Segnung des Lebens ihren Mitmenschen gegenüber auszudrücken wie die Möglichkeiten es zuließen und wirkte Mara nicht auch durch die Menschen? Sie war durch dieses Glück das ihr bisweilen in jedem Augenblick wesentlich schien in eine freudige Bedürftigkeit eingewickelt wie ein Kind in eine warme Decke die liebevolle Mutterhände nach langem, tiefem Winter herzenswarm darumgelegt hatten und das sich in ihren Armen in vertrauter Geborgenheit wiederfand. Wenn das kleine Wesen dass das Leben sich selbst zum Geschenk machte, wie es sich Lana zum Geschenk gemacht hatte, ersteinmal einen Weg in Sonne- und Mondschein, unter ein Zelt von Sternen und eines von zartem, weiß betupftem Blau gefunden hatte, würde Lana es vielleicht auch wieder so empfinden können. Ehe sie das Haus verließ, schrieb sie ihr einen kleinen Zettel auf den sie eine frisch gepflückte, vom Frühling in blumigem Duft angehauchte Kirschblüte legte:


Das Glück und Geschenk das du bist
wohnt in Dir weil es dein Wesen ist.
Es wird zu dir zurückkehren, so das
du zu dir zurückkehrst, sobald in
Deinen Gedanken wieder Platz dafür
ist. Lass uns einen Frühlingsputz
machen.

In schwesterlicher Liebe die Deine,
Melissa



Zuletzt bearbeitet von Melissa Leraund am 29 Apr 2018 08:47, insgesamt 7-mal bearbeitet
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Alanna Lenjar





 Beitrag Verfasst am: 27 Mai 2018 11:44    Titel:
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Junkersteyn - 27. Tag des Eluviar 261 - Wenn der Ehemann vom Weg abkommt

Der Besuch bei Luninara tat Alanna gut, auch wenn sie nicht gerade ein Paradebeispiel für eine Frau des Trostes sein mochte. Doch tat es gut einfach mal über alles zu reden und hier und da eine ehrliche Meinung zu bekommen.

Seit Zaedraels Wutausbruch hatte sie ihren Mann nicht mehr gesehen, nachdem er aus Zorn alte Möbel zertrümmerte und wütend das Haus verließ. Die Worte des Barons hatten ihm während des Schlichtspruches mehr zugesetzt als erhofft. Alanna wusste dass Zaedrael sich im Recht wähnte, doch war es nicht und Alanna hatte ihm dies auch zu verstehen gegeben. Sie mochte Viv und so fiel es ihr doch ein wenig leichter eine andere Position zu beziehen als sie es vielleicht sonst getan hätte.

Der Vergleich mit rahalschem Verhalten gegen Zaedrael, den der Baron ihm an den Kopf warf war wohl das Tröpfchen zuviel und dies mochte auch der Grund sein, weshalb Luninara sich irren musste, er würde sich nie auf die Seite des Feindes schlagen.

Alannas beschwichtigendes Verhalten während des Schlichtungsgespräches hatte Eindruck beim Baron hinterlassen, so sagte es zumindest Luninara. Auch wenn dies zumindest ein wohliges Gefühl bei Alanna hinterließ, so folgte doch die Kritik im Anschluss, sie sei zu oft mit Rahalern in Bajard gesehen worden..und man würde sich wundern weshalb sie bisher unbehelligt dort verweilen könnte. Wenn sie nur wüsste..wenn sie nur alle wüssten..es gab den einen oder anderen Rahaler der ihr nur allzugern schaden würde. Nodah..und gewiss auch Demian. Noch immer musste er auf seinen Zweikampf warten und sie ließ ihn weiter zappeln. Durch die Schwangerschaft war Alanna noch immer nicht in guter Form und zuerst musste diese Sache mit ihrem Mann und Viv aus der Welt geschaffen sein.

Bis zum Monatsende hatte Zaedrael noch Zeit sich bei Viv zu entschuldigen und die Geldstrafe zu leisten. Insgeheim zweifelte Alanna, dass er dem nachkommen würde. Stolz war zu oft eine große Hürde und besonders bei ihrem Gemahl. Alanna legte ihm die Wegbeschreibung zu Vivs Haus auf den Tisch, den Rest..müsste er selbst tun. Nun würde sich zeigen..was ihm wichtiger wäre..sein Stolz..oder die Familie.

Letztlich würden sich einige Veränderungen in Alannas Leben ergeben. Schon oft hatte sie gut gemeinte Ratschläge von Freunden in den Wind geschlagen und ihren eigenen Kopf durchgesetzt. Doch gebracht hat es letztlich nur das Gegenteil vom dem..was sie zu erreichen suchte. Bajard..war gewiss nur ein Aspekt von vielen und letztlich war es doch nun mehr an Alanna, die Familie zusammen zu halten. Sei für deinen Mann da...hatte ihr Luninara einst gesagt..als die Anklage gegen Zaedrael erhoben wurde. Verlasst Euren Mann nicht...wegen Eurer Kinder war in etwa das..was Johanna ihr riet.

Kommende Woche würde Alanna wieder ihren Dienst antreten, so es natürlich mit ihren Kindern vereinbar sein würde. Vivien, ihr Kindermädchen, war eine große Hilfe..aber nun da Zaedrael aus dem Regiment entlassen wurde, würde auch er noch mehr Zeit für die beiden haben, so er es sich denn wieder..einkriegen würde. Nun war es an Alanna voranzugehen, mit der Klinge in der Hand um ihre Lieben zu schützen, mit Liebe im Herzen für ihre Kinder und Entschlossenheit im Geiste für die Familie.


Zuletzt bearbeitet von Alanna Lenjar am 09 Jun 2018 16:14, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Alanna Lenjar





 Beitrag Verfasst am: 09 Jun 2018 16:14    Titel:
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Bajard - 9. Tag des Schwalbenankunfts 261 - Der Kreuzweg



Du scheinst die Gefahr zu suchen, sonst wärst du nicht hierher zurückgekehrt hm? - Ich bin mir recht sicher das dies so ist. - Vielleicht aber auch weil es dich mit etwas Leben erfüllt. Der Mensch ist so... - er brauch es, dieses Kribbeln welches ihn erfüllt....wisst Ihr wann jenes am größten ist? - Dieses Kribbeln? Dieses Gefühl der völligen entsagung der Kontrolle? - Wenn Ihr an der Schippe des Todes ruht. - Und das meine ich in keinstem Fall negativ....Fräulein Lenjar...

Jene gesprochenen Worte gingen Alanna lange nicht aus dem Kopf und je mehr sie darüber nachdachte, umso wahrer erschienen sie ihr. So unheimlich diese gesprochenen Worte ihr vorkamen..nicht weil sie schrecklich oder gar verletzend wirkten, sondern weil sie mehr Wahrheit enthielten als Alanna sich womöglich selbst einzugestehen vermochte, es war mehr jene Situation..in welcher sie zu ihr drangen. Sei es ein seltsamer Windhauch, oder das plötzliche Fortfliegen der Raben, die Spannung in der Luft, hervorgerufen durch die Schattenpanther auf der einen..und Khalrox, Alecia sowie Alanna auf der anderen Seite.

Gewiss..Alecia kannte Alanna kaum, genauso wenig wie sie Alecia kannte..und doch konnte sie sich der Wirkung dieser Worte nicht entziehen. Was war Alanna wirklich, eine treue Streiterin Lichtenthals...eine Grenzgängerin..oder womöglich doch nur eine waghalsige unvernünftige Frau, die Leib und Leben riskierte..für den Nervenkitzel?

Letztlich war die Antwort auf diese Frage schwierig. Nach dem zugegeben schönen Plausch mit Tristoban war Alanna nach Haus gefahren und hatte die Kinder versorgt, doch etwas trieb sie erneut zu jenem Ort, den sie doch eigentlich meiden sollte. Luninara nannte sie einst..besonnen...doch wie konnte sie besonnen sein, wenn sie doch immer wieder die Gefahr suchte?

Insgeheim bewunderte Alanna Tristoban für seine ruhige und besonnene Art. Er war zufrieden mit sich und seinem Leben und ging den Weg der kleinen Schritte. Bald würde er selbst ein Gardist sein und ihn als Kameraden neben sich stehen zu haben, das war wie ein Fels in der Brandung...auf solch einen Kameraden konnte man sich verlassen. Und auf sie..auf Alanna? Musste gerade sie nicht ein Anker sein in der stürmischen See, in welcher sich ihre Familie gerade befand oder..für die Kameraden des Regimentes?

In ihrem ganzen Leben war Alanna nie irgendwo voran marschiert, stets war sie mehr im Hintergrund..oder im Schatten ihres Mannes. Wo er hinging..da wollte auch sie sein, doch war es nicht an der Zeit selbst den Kurs zu bestimmen? Ihr eigenes Leben zu leben, für sich aber auch für ihre Kinder? Durfte sie dieses bisherige Leben so fortführen und darauf hoffen, dass alles irgendwie gut werden würde? Alanna war wie ein Grashalm auf einer vom Winde berührten Wiese, wankelmütig und unfähig standhaft zu bleiben. Zu sehr lebte sie nach ihren Gefühlen aber auch nach ihren Ängsten, stets ein wenig unberechenbar..besonders für sich selbst. Dieser Weg konnte einfach nicht im Guten enden.


Zuletzt bearbeitet von Alanna Lenjar am 09 Jun 2018 16:14, insgesamt einmal bearbeitet
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Alanna Lenjar





 Beitrag Verfasst am: 01 Aug 2018 20:52    Titel:
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Junkersteyn, 1. Tag des Ashatar 261 - Schwerter und Frauen

Als das seidene Taschentuch langsam gen Boden schwebte, da begann das, was in Alannas Hoffnungen lieber nicht stattfinden sollte, ein Duell mit dem Preis eines Abends in Zweisamkeit. Emelie war von all dem wenig erbaut, und doch standen sich Zaedrael und Kilian mit gezogenen Waffen gegenüber, bereit jenes auszufechten.

Alanna hatte kein gutes Gefühl in ihrem Magen, nicht weil sie sich um Zaedrael Sorgen machen musste, eher über jenes, was sie durch eine leichtfertig gesagte Bemerkung in Gang gesetzt hatte. Noch nie hatten sich zwei Männer um sie duelliert und letztlich musste man dies doch auch gar nicht mehr. Zaedrael schien aber Gefallen an dem Duell zu finden, war er doch der Meinung um seine Frau müsse man immer kämpfen.

Alanna wollte Kilian eine Lektion erteilen, wollte dass er den Schwanz einzieht und von sich aus einfach aufgibt, doch weit gefehlt. In seiner älteren Rüstung und der Eisenklinge war er bereit seiner Bitte im Kampf Nachdruck zu verleihen. Auch wenn sie es sich weniger eingestehen wollte, so bewunderte sie Kilian durchaus dafür. Tat dies ein Schürzenjäger? Alanna dachte immer, sie würden beim geringsten Widerstand, besonders wenn es um ihre Gesundheit geht, kneifen und gehen, doch tat Kilian dies mitnichten.

Kilian lag recht schnell im Sand, Temora sei Dank ohne sichtliche schwere Verletzungen. Er akzeptierte den Ausgang des Kampfes und Zaedrael schien seinerseits den Mut seines Kontrahenten zu bewundern. So ist es nunmal bei den Männern, erst schlagen sie sich um eine Frau und dann lädt der Sieger den Besiegten zum Bier ein. Alanna würde die Männer irgendwie nie richtig verstehen...

Ob Kilian nun von Komplimenten für Alanna absehen würde, würde die Zeit zeigen, doch ein wenig, so musste sie zugeben, würde sie dies vermissen. Zumindest ein klein wenig..


Zuletzt bearbeitet von Alanna Lenjar am 01 Aug 2018 20:54, insgesamt einmal bearbeitet
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Alanna Lenjar





 Beitrag Verfasst am: 23 Aug 2018 09:23    Titel:
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Junkersteyn, 23. Tag des Ashatar 261- Heimkehr

Einige Mitstreiter waren schon bei Einbruch der Nacht gegangen, andere blieben noch und verbrachten die Nacht in der Ordensburg. Die letzten Tage waren entbehrungsreich und es zog irgendwie jeden verständlicherweise gen Heimat, in das eigene Bett oder in das warme Bad um die müden Knochen ein wenig zu entspannen.

Die Flucht vor dem Heer Rahals war gelungen, ein Austragen der Schlacht wäre wahnsinn gewesen. Die Rahaler hatten eine Festung verloren, sich der Rache jener zu stellen wäre gewiss auf einer Seite tapfer gewesen, doch auf der anderen Seite..zu riskant.

Doch so richtig freuen über den Ausgang des Krieges vermochte sich scheinbar keiner, jeder war nur irgendwie froh nur mit ein paar Verwundungen dem Wahnsinn des Krieges entkommen zu sein. Gewiss würde jeder noch lange an den letzten Tagen zu knabbern haben, für die wenigsten würde gewiss einfach der Alltag weiter gehen.

Nachdem Alanna und Elinor im Stall der Burg sich einen Eimer warmen Wassers über den Leib laufen ließen und noch ihren kleinen Spaß mit Kilian trieben, dem seltsamerweise eher eiskaltes Wasser über die Haut lief, legte Alanna sich zur Ruhe, an einem etwas abgelegeneren Platz auf dem Innenhof. Kilian legte sich neben ihr und nachdem noch ein paar Worte gewechselt waren, übermannte die beiden auch schon der Schlaf.

Am nächsten Morgen hielt es Alanna aber nicht mehr dort, sie wollte heim...jetzt als langsam die Anspannung abfiel. Hoffentlich waren ihre Kinder nicht allzu brummelig auf sie, so lang waren sie noch nie getrennt gewesen.

Den Heimritt auf Sheitan ließ sie jedoch ruhig angehen, die Pfeilwunde schmerzte wieder und so langsam spürte sie wieder jeden schmerzenden Muskel. Als Alanna sich langsam Junkersteyn annährte bemerkte sie eine Rauchsäule am Himmel. Dort schien etwas zu brennen..oder gebrannt zu haben. Nun gab sie ihrem Pferd doch die Sporen und sah, wie der leerstehende Hof niedergebrannt war. Zufall? Wohl kaum...waren die Rahaler dort gewesen? Wahrscheinlich...und doch hoffte Alanna inständig es wäre nicht so...

Verdammt wieso war Zaedrael mit den Kindern nur dort geblieben...oder waren sie doch gegangen? Aber er hätte es ihr doch geschrieben...oder kam der Brief nicht mehr an? An ihrem Haus angekommen stieg sie rasch vom Pferd ab und atmete leise aus, als sie ihr Haus unversehrt fand. Sogar ein paar Nachrichten steckten noch im Postkasten, auch wenn sie dies nur am Rande bemerkte. Hektisch schloß Alanna die Tür auf und horchte..Stille!

Laut rief sie nach ihrem Mann..ihren Kindern. Erst als sie erneut rief..hörte sie Schritte auf der Kellertreppe. Vivien, ihr Kindermädchen, kam herauf und blickte Alanna erleichtert an. Doch bevor Vivien nur ein Wort sprechen konnte, fragte Alanna rasch nach ihren Kindern. "Sie sind unten..und schlafen..es war schwer sie zu beruhigen.." Temora sei Dank...dachte sich die junge Mutter nur und ging rasch nach unten. Im großen Bett im Kaminzimmer fand Alanna die beiden, schlafend und aneinander gekuschelt. Amelia hatte ihren jüngeren Bruder sanft umarmt, fast als wolle sie ihn beschützen und Trost spenden. Alanna legte ihre Hände aneinander geschmiegt an ihren Mund und Tränen der Erleichterung rannen ihre Augen hinab...während sie noch einen Augenblick so stehen blieb.

Langsam setzte sie sich auf die Bettkante, sie versuchte dabei leise zu sein und die beiden nicht zu wecken, doch das Bett knarzte leicht. Amelia erwachte langsam und schaute sich verschlafen um, ehe sie ihre Mutter bemerkte. Ein lautes "Mama!" und eine innige Umarmung folgten, wobei Alanna ihre Tochter fest in die Arme schloß. Ein protestierendes Brabbeln ihres Sohnes..als er nun auch aus dem Schlaf gerissen wurde. "Ich bin wieder da..es tut mir so leid..ich bin wieder da...ich hab euch so vermisst".

Vivien war hinter die drei getreten und blickte mit eher betretener Miene auf die eher rührende Szene. Es dauerte eine Weile, ehe Alanna sich von Amelia löste und Mael auf ihren Arm nahm und ihre Stirn sanft an seine Wange legte, ihm sanfte Küsse auf seine Wange schenkte. Viviens Blick senkte sich leicht und schien den Augenblick nicht stören zu wollen..und erst als Alanna sich mit Mael im Arm zu ihr umdrehte..bemerkte sie den berunruhigten Blick. "Wo..ist mein Mann..?" fragte Alanna das Kindermädchen und der Blick jener senkte sich noch mehr.

Dennoch blieb zum Grübeln keine Zeit. Innerlich verfluchte Alanna ihren Mann dafür, dass er mit den Kindern nicht das weite suchte. Sie hatte ihn geben Loraine oder Janarey zu fragen..scheinbar schlug er es aus. So nahm sie ihre Kinder und brachte sie nach Berchgard, zur Familie von Vivien.


Zuletzt bearbeitet von Alanna Lenjar am 23 Aug 2018 20:07, insgesamt 7-mal bearbeitet
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Alanna Lenjar





 Beitrag Verfasst am: 25 Aug 2018 07:40    Titel:
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Junkersteyn, 25. Tag des Ashatar 261- Wundenlecken

Das Haus wirkte so leer, so still und ohne Leben, immer wenn Alanna kam um nach dem Rechten zu sehen, nachschaute ob Nachricht von ihrem Mann eintraf oder von denen, die ihn haben könnten. Amelia spürte, dass etwas nicht in Ordnung war und auch Mael wirkte zusehends unruhig. Alanna versuchte ruhig zu wirken, zu ihren Kindern aber auch zu den Mitmenschen. Eine Maske, die sich selbst aufsetzte um stark zu wirken. Nur wenn sie allein war gönnte sie sich einen Augenblick der Sorge und Angst und gab sich den Tränen hin. Die Kinder sollten sie nicht so sehen..niemand sollte sie so sehen.

Moira deutete an, dass er tot sein könnte. Am liebsten hätte Alanna ihr dafür einen bösen Kommentar entgegen geschleudert, aber sie meinte es doch nur gut. Alecia gab zu Bedenken, dass die Rahaler ihn haben könnten, gab es doch diesen seltsamen Brief dieses "Knappen". Alanna ahnte schon von wem dieser stammen könnte.

Vielleicht war er aber auch zum Feldlager unterwegs gewesen um sie zu besuchen und traf genau ein, nachdem die Lichtenthaler es verließen und die Rahaler es brandschatzten. Gewagt hatte sie es noch nicht, dort zu suchen, doch sie würde es tun müssen..bald.

Junkersteyn..Tiefenberg..herrje sie hatte schon fast ganz Lichtenthal abgesucht, mit den Hafenmeistern gesprochen, den Bankieren...niemand hatte ihn gesehen. War er..abgehauen? Womöglich wegen dem Gerichtsverfahren? Wollte er seiner Familie die Schande ersparen? Fragen über Fragen und sie wurden mehr statt weniger.

Ihre Kameraden taten bereits wieder Dienst, doch Alanna hielt sich diesem momentan eher fern. Sie wußte, dass sie zur Zeit jeden Kameraden brauchen würden, doch ihre Kinder brauchten sie mehr. Es gab Dinge..zu organisieren, zu planen..vorzusorgen...für den Fall der Fälle.

Das Leben würde weitergehen..nur eben anders...

Raven selbst wirkte..so verändert. Er wirkte gebrochen, die Zeit während der Offensive hatte ihn verändert. Sie schätzte ihn für seine lose Zunge..sein Talent immer wieder in Fettnäpfchen zu treten. Alanna hoffte Zara würde ihn wieder aufrichten..notfalls durch einen lauten Zara-Anschiss. Das konnte sie wirklich gut! Zumindest was die Fettnäpfchen anging..war er weiter der alte. Er hatte sich beim ersten Dienstantritt sofort wieder einen Anschiss vom Wachtmeister van Dasks eingeholt. Zumindest Merrik ging es wunderbar, er war genauso brummelig wie immer im Dienst.

Andreas war pflichtbewusst wie immer, er würde sogar tot noch Wache halten. Soldat durch und durch, ihm merkte man so nichts an..zumindest nicht oberflächlich. Alanna kannte ihn nicht gut genug, vielleicht sollte sie auch mal ein Gespräch mit ihm führen wie mit Tristoban einst.

Da war dann noch Khalrox..naja..er war wie immer, einfach Khalrox eben. Zumindest schien Alecia ihn gut unter den Pantoffeln zu haben, ein wenig bewunderte Alanna sie dafür. Dennoch war er für sie immer noch ein Buch mit sieben Siegeln. Einst mißtraute Lana ihm, mittlerweile..hat sich dies geändert.

Auch Moira wirkte recht gefasst, nunja bis auf ihre Verletzung eben. Es tat Alanna gut sie lachen und schimpfen zu sehen, als Alecia und Khalrox ihre Späße mit ihr trieben. Doch vermisste sie ihre Kinder...Kinder sollten einfach nicht von der Mutter getrennt sein, egal..was vorfiel. Vielleicht würde Moira wirklich bald mit Johanna darüber sprechen...
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Alanna Lenjar





 Beitrag Verfasst am: 30 Aug 2018 09:40    Titel:
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Junkersteyn, 30. Tag des Ashatar 261 - Zukunftsgedanken

Die Offensive war nun mehr als eine Woche vorüber und alles kehrte langsam zur Normalität zurück. Offiziell herrschte noch Kriegsrecht, doch wurde es Zeit heimzukehren.

Alanna hatte mittlerweile alle Möglichkeiten ausgeschöpft ihren Mann zu finden, zumindest alle die nicht mit Gefahren für sich oder andere verbunden waren. Selbst das zerstörte Kriegslager hatte sie durchsucht, Stein um Stein, die Wälder drumherum bis hin zur Grenze Rahals.

Zaedrael war fort, es gab nichts was Alanna da noch dran rütteln konnte. Hätten die Rahaler ihn, sie würde es gewiss längst wissen. Es war unwahrscheinlich, dass sie ihn nicht als Druckmittel gegen sie nutzen würden. So blieben nur noch die Möglichkeiten, dass er Banditen..Räubern oder einem Unfall zum Opfer fiel..oder einfach abhaute.

Heute würden ihre Kinder endlich heimkommen. Es herrschte zwar noch Kriegsrecht, doch mittlerweile haben die Rahaler wohl selbst das Interesse verloren ihre verlorene Festung zu rächen. Zumindest lagen keine Berichte vor, dass es noch einen Übergriff in den letzten Tagen gab. Vielleicht wäre es doch besser, wieder in die Stadt zu ziehen, alles hier hier in Junkersteyn hinter sich zu lassen, doch noch war Alanna für diesen Schritt nicht bereit.

Tristobans Besuch tat ihr gut, er machte sich Sorgen, aber die meiste Zeit sprachen sie über das Regiment..tauschten Ideen aus. Es wärmte Alanna ein wenig das Herz, dass er sie im Dienst vermissen würde, doch war sie sich nichtmal sicher, ob sie den Dienst überhaupt wieder aufnehmen würde. Amelias und Maels Vater war schon fort, konnte sie es verantworten zu riskieren, dass auch ihre Mutter verschwinden..oder gar fallen würde? Was bedeutet schon die eigene Karriere im Gegensatz zum Wohl der Kinder?

Einst hatte Alanna das Ziel Ritter zu werden und noch immer geisterte dieses Ziel in ihrem Kopfe herum. Etwas zu sein wie Lady Helisande, oder Sir Thelor, Sir Keylon oder herrje gar wie Sir Heinrik, es war so etwas wie ein Traum den sie bis vor kurzem noch hatte. Hätte sie das Zeug dazu?

Vielleicht...Tristobans lobende Worte über ihren Einsatz im Feldlager waren wie ein warmer Sommeregen auf ihrem zweifelnden Herzen, doch gehörte doch so viel mehr dazu. Ritter waren über vielem erhaben, der Inbegriff der Tugenden..Lichtgestalten welche Soldaten und Menschen inspirieren konnten durch ihren Glauben und ihrer Standfestigkeit.

Alanna vermochte es nicht einmal ihren Mann zu inspirieren. Sein Herz war voller Frust, meist über andere und selten über sich selbst, und auch wenn sie versuchte ihm eine gute Frau und Freundin zu sein, entglitt er ihr mehr und mehr. Die Anklage gegen ihn war das beste Beispiel, sie konnte ihn nichtmal vor sich selbst beschützen. Wie könnte sie es dann bei anderen jemals schaffen?

"Möge Temora mir die Kraft geben...dass ich es zumindest bei meinen Kindern schaffe.."


Ritter zu werden war ein Traum, Mutter zu sein die Realität. Mütter sollten ihre Träume nicht über das Wohl ihrer Kinder stellen...denn was ist schon ein Adelstitel gegen das Lächeln der eigenen Kinder?
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Alanna Lenjar





 Beitrag Verfasst am: 23 Sep 2018 13:25    Titel:
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Junkersteyn, 23. Tag des Saerum 261 - Der Herbst kehrt ein

Abends war es bereits recht kühl geworden und die zunehmend goldenen Blätter an den Bäumen und dem Boden waren die ersten Vorboten des nahenden Herbstes. Langsam wurde es Zeit Vorbereitungen auf die kalten Jahreszeiten zu treffen und Vorräte anzulegen.

Im Hause Lenjar gewöhnte man sich langsam daran, dass sie nur noch zu dritt waren. Während Amelia oft nach ihrem Vater fragte, so begann Alanna sich langsam darauf einzustellen dass es in Zukunft auch so bleiben würde.

Eine lange Zeit der Trauer gestand Alanna sich nicht ein. Je länger ihr Mann fort war, desto..mehr stellte sich ein Gefühl der Erleichterung ein. Was sich anfangs wie eine Last anfühlte, wurde mehr und mehr zu einer Befreiung. Zu lange hatte sie ihr Leben nach dem ihres Mannes ausgerichtet und je länger er fort war, desto mehr wurde ihr klar, welch Last er oftmals in ihrem Leben gewesen war.

Doch was..wollte sie?

Eine Frage, die sie sich selbst..aber auch von anderen gestellt wurde. Eine Frage, auf die sie keine Antwort wusste, auf sie schon seit Jahren keine Antwort mehr wusste. Kilian wollte wissen, welche Vision sie führ ihr Leben hatte, doch so eine gab es nicht.

Während andere sich etwas aufbauen wollten, Titel..Ämter..Ansehen..so wollte Alanna nur ihre Kinder heile aufwachsen sehen, ihrem Mann zu Ansehen verhelfen, die Familie zusammenhalten. Allen Widrigkeiten zum Trotz gab sie lange Zeit nicht auf, doch war es noch gar nicht so lange her, als sie ihren Ehemann letztlich verlassen wollte.

Hochwürden Hohenhain verwehrte ihr diesen Schritt, auf ihre eigene Weise. All die Argumente waren so klar..und verständlich, es war ihre Pflicht, allein schon wegen der Kinder, die Familie zusammenzuhalten. So fügte sie sich..erneut.

War es also..Schicksal..die Anklage gegen Zaedrael..sein Verschwinden während des Krieges? Ein...Ausweg?

Wenn ein Weg nur geradeaus verläuft, so bleiben wenig Möglichkeiten sich zu verirren im Wirrwarr der Gabelungen. So lang Alannas Weg an Zaedraels Seite vorbestimmt war, so gefestigter wirkte auch sie. Es war ein Band, welches sie beieinander hielt und die junge Mutter auf Kurs, ein jeder Anker des jeweils anderen.

Doch nun war das Ankertau gekappt und Alannas Kurs schlingerte. Der Steuermann wusste nicht mehr, wohin er steuern sollte. Was wollte sie?

Kilians Frage nach ihrer Vision, Loraines erschreckend präszise Umschreibung von Alannas Gedankenwelt, als ob sie genau in die Tiefen ihrer Seele blicken könnte, brachten ihren Kurs nur noch mehr durcheinander. War es schlecht? Womöglich nicht...sofern man den richtigen Weg damit findet.

Kann sie das?

Alanna brauchte einen neuen Anker, etwas oder..jemanden..der sie auf Kurs halten würde. Womöglich musste sie sich auch von dem emanzipieren, was andere von ihr denken oder halten würden, einfach sie selbst sein. Doch wer war sie? Welche Aufgabe hatte sie? Sicher, sie war die Mutter ihrer Kinder, aber was würde da noch sein oder...wer?

Alanna vergrub sich immer mehr daheim, den Dienst mied sie und nur hin und wieder besuchte sie die eine oder andere Freundin. Den Tanztee mied sie, ohne Begleitung wollte sie nicht zu einem Ball und hätte sie doch einen Mann gefragt, dann wären wieder nur Gerüchte entstanden. Ansehen..Ruf..Dinge die schnell beschädigt waren durch Tratschereien von Menschen, die selbst genug eigene Leichen im Keller hatten.

"Die wenigstens schaffen es nur annäherend den Tugenden gerecht zu werden. Da stürzen sie sich bereitwillig auf jeden, der davon möglicherweise abweichen könnte, damit das eigene Versagen nicht im Vordergrund ist."


Ein Satz der noch lange in Alannas Gedanken nachhallte...
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Alanna Lenjar





 Beitrag Verfasst am: 06 Apr 2019 22:59    Titel:
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Junkersteyn, 06. Tag des Wechselwind 262 - Neues Jahr - neue Aufgaben

Es war ein recht frischer Abend und doch genoss Alanna jene belebende Kühle, die sich sanft an die nackte Haut ihres Gesichtes schmeichelte. Ein kleiner Schluck des schweren Roten und ein Augenblick der Stille, nur untermalt von nächtlichen Geräuschen des nahen Waldes und der sich brechenden Wellen an der Küste Junkersteyns.

Diese ruhigen Abende werden weniger werden, das Gespräch mit der Ritterschaft würde in der kommenden Woche folgen. Page...lange hatte Alanna überlegt, ob sie dies wirklich tun sollte, noch eine Aufgabe übernehmen, noch mehr lernen, einen neuen Pfad beschreiten. Die Balance, wie Sir Heinrik es nannte, war gewahrt, bis jetzt.

Und doch war Alanna bereit diese Balance in ein Ungleichgewicht zu bringen für etwas, was ein weiterer kleiner Meilenstein in ihrem noch recht jungen Leben bedeuten würde. Tristoban wollte sie schon lange dazu bewegen, sich der Ritterschaft anzuschließen, und lange lehnte sie dies ab. Er war kein Mann der einfach so aufgab, das war klar. Auf eine gewisse Weise empfand Alanna dies als inspirierend und auch ein wenig rührend.

Familie..etwas was für Alanna einst das höchste Gut war. Noch immer war sie das, auch wenn der Weg ihrer Familie ein anderer als erhofft war. Während Lady Helisande mehr an den Fähigkeiten ihres Kameraden interessiert war, so war es Sir Heinrik bei Alanna mehr an ihrer familiärer Lage. War Zaedrael einst ihre Liebe, war er nun mehr zu einer Bürde geworden. Wäre es ihr Wunsch, würde man ihren Gemahl einkerkern, sie von dem Hausarrest ihres Mannes befreien. Nein, wie könnte sie dies entscheiden.

Ihr Gemahl hatte sie aufgegeben, war wochenlang verschwunden um ein Eremitenleben zu führen. Er fühlte sich nicht mehr in der Lage ihr Mann zu sein und gab sie frei, als er zurück kehrte. Er hoffte sie würde jemand besseren finden..

Nein, von der Liebe hatte Alanna genug. Sie hatte es gewagt sich in einen anderen Mann zu verlieben und es war ein Fehler und endete. Ihre Sehnsucht nach einer starken Schulter zum Anlehnen hatte sich nicht erfüllt, und so lernte sie mit der Zeit, dass sie selbst stark sein musste, für sich..für die Kinder.

Alanna wollte den Posten des Pagen ablehnen, doch tat sie dies nicht. Letztlich muss eine Frau auf ihren eigenen Beinen stehen, gestützt von einer harten Schale, so weich der Kern auch war.

Langsam leerte sie den Weinkrug und atmet leise aus. Ja solche ruhigen Abende werden wirklich selten werden. Gut dass Loraine und Janarey sich anboten, auf ihre Kinder zu achten. Ihr Kindermädchen Vivien würde Alanna wohl erwürgen, müsste sie ebenfalls nun noch mehr arbeiten.

Langsam erhob sie sich und legte und seufzte mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen auf, als lautstark aus Kindermündern nach der Mama verlangt wurde. Page..ja..es war wie..eine Art Mama, nur dass fortan wohl die Ritter nach ihr rufen würden, nur waren diese etwas älter, aber spuren müsste sie wohl genauso.

"Mama kommt!"


Zuletzt bearbeitet von Alanna Lenjar am 06 Apr 2019 22:59, insgesamt einmal bearbeitet
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Alanna Lenjar





 Beitrag Verfasst am: 12 Jun 2019 10:05    Titel:
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Junkersteyn, 12. Tag des Schwalbenankunft 262

Es waren bereits einige Tage waren vergangen seit dem letzten Scharmützel vor Bajard. Ein Bote des Regimentes hatte Alanna vom Abendbrot mit ihren Kindern weg geholt, ohne Details zu nennen warum ihr Dienst nun erforderlich wäre. Doch geschah so etwas selten, also musste es wichtig sein.

Eine Kralle, die aus dem Boden lugte war wohl wichtig genug.

Also tat Alanna das, was vom Regiment so oft verlangt wurde. Wache halten, aufpassen dass keine Rahalis dem recht großen Tross in die Suppe spuckte. Noch war sie davon überzeugt, dass die Magier und Priester wieder endlos diskutieren würde, vielleicht auch ein wenig streiten..und am Ende würde erwas explodieren. Irgendetwas explodierte immer...und natürlich dauerte es nicht lang, bis sich die ersten Rahaler die Ehre gaben.

Alanna hasste es, wenn Letharen sie mit Namen ansprachen, besonders wenn sie diese nicht kennt. Wie sich heraus stellte kannte sie diesen Letharen als Logan..einem Teilnehmer am letzten Flaggenspiel. Dort war er als Mensch verkleidet..ehe er verschwand. Magier und ihre Portale...

Es wurden zunehmend mehr Rahaler, und so stellte man das beten und diskutieren ein und beschloss sich zurück zu ziehen. Bei Temora..wieder klein beigeben. Sie hasste das, doch all das war zu wichtig um auf ihre Launen zu hören.

Doch es kam wie es kommen musste, letztlich standen sich beide Armeen doch Aug in Aug gegenüber. Lady Helisande fochte ein Dell mit diesem Logan-Letharen aus, zumindest glaubte Alanna er wäre es. Sie sehen auch so verdammt alle gleich aus. Ihre Kameraden und Alanna versuchten so gut es geht die Kämpfenden abzuschirmen und die Feinde zurück zu drängen in den Wald.

Doch als die Anspannung stieg und nicht mehr viel fehlte zu einem Scharmützel, brach das Chaos aus. Ein..Ding..riesig und finster..fand seinen Weg zu ihnen und landete nicht weit von Alanna weg. Sie sah bereits Dämonen..Geister..aber das? Das..war anders. Es kam ihr wie die Personifizierung des absoluten Bösen vor und zeigte nur Interesse an den Lichtenthalern. Alanna war zur Salzsäule erstarrt und konnte den Blick nicht von diesem..Ding..lösen. So bemerkte sie nicht, wie sich der Logan-Lethar sich ihr von hinten näherte und sie ihm ausgeliefert war. Lady Helisande stieß ihn von der Seite her um und dann...

Nun war auch dem letzten klar, dass dieser Kampf nicht zu gewinnen war. Ein mehr oder weniger chaotisch durchgeführter Rückzug, vorbei an Feinden, ehe Livyathan vor ihr stand, hoch erhoben auf seinem Roß. Temora sei dank hatte er wohl kein großes Interesse Alanna noch zu drangsalieren und ließ sie ziehen.

Nun..einige Tage später bemerkte man kaum unter Kameraden oder unter den Leuten, was geschehen war. Auch Alanna selbst verdrängte das Geschehene, lebte ihr Leben und blendete es aus so gut es ging. Die Priesterschaft war gewiss schon am planen..wie man dieser Gefahr Herr werden würde. Das Regiment würde zusammen mit der Klosterwache und der Priesterschaft gewiss wieder gegen dieses..Ding..und der Kralle zu Felde ziehen.

Oft musste Alanna dieser Tage an Zhanna denken, dem Geist der die Statue Varunas bewachte und wie sie jene Aufgabe an diese Welt fesselte. Man konnte nur vermuten, wer..oder was sie war. Alanna war überzeugt, dass sie eine Soldatin war und fiel als die Hölle über die Stadt herein brach. Wer weiß, wie es für sie alle enden wird. Tief in ihrem Herzen erfüllte sie Furcht vor dem was kommen mochte..und sie hasste das.
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Alanna Lenjar





 Beitrag Verfasst am: 29 Jul 2019 18:21    Titel:
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Adoran, 29. Tag des Cirmiasum 262

Knartzend schabte der Schrank über den hölzernden Boden, ehe er an seinem vorbestimmten Platze stand. Hier und da wurden Nägel in die Wand geschlagen, für das Regal mit den Stoffbären, ehe das Bett an der Reihe war.

Wenigstens das Kinderzimmer war nicht kleiner geworden, wie der Rest ihres neuen Heimes. Es würde gemütlicher werden, wenn sich den Umzug von Junkersteyn auf seine Weise schönreden mochte. Und doch war es nötig geworden. Es war nicht nur jene scheussliche Tat dieses..Monsters, welche Alanna fast das Leben nahm, es war der Schritt aus einem Leben, welches schon lange nicht mehr das Ihrige war.

Hin und wieder schmerzten die Wunden noch, besonders die verheilten Wunden an ihren Füssen; und doch ließ Alanna nichts anmerken. es war die Arbeit, die ihr half über alles hinwegzukommen. Dienst um Dienst reihte sich in ihrem Tagesablauf, mehr als es vorher war. Sobald es dunkel wurde, fand sie selten in einen ruhigen Schlaf, immer wieder suchten Alanna Alpträume heim, von ihr..diesem Monster. Oft wachte sie auf, geweckt von ihrem eigenen Schrei, auch wenn dieser nur in ihren Träumen erklang.

Doch tagsüber..während des Dienstes versuchte Alanna es wegzulächeln. Wie das Monster eine Maske nutze um sein Opfer zu täuschen, so nutzte Alanna auch selbst eine. Nicht schwach erscheinen..sie nicht gewinnen lassen. Hass sei der Weg zum dunklen Pfad, so sagte Antorius es vor kurzem. Doch wie kann man dieses Monster nicht hassen? Hilflos ausgeliefert sein, der Gnade des Monsters ausgeliefert, so etwas hatte Alanna noch nie erlebt.

Auch wenn Alanna es stets zu leugnen versuchte, jene Nacht hatte alles verändert. Längst hätte sie Merileth anschreiben sollen, vielleicht könnte die Geistheilerin ihr helfen..doch wäre es ein weiteres Eingestehen der eigenen Hilflosigkeit. Ihre Kinder brauchten keine Mutter voller Furcht und Selbstzweifel, sie hatten schon ihren Vater verloren.

Emma..oder wie auch immer sie hieß, musste sterben. Doch gab es eine Spur, so ist sie längst erkaltet. Vielleicht verheimlichte man auch Ergebisse vor Alanna, wer konnte das schon wissen. Emma musste sterben, erst dann würde Frieden in ihr Herz einkehren.

Und doch..konnte eine Mutter sich so etwas leisten? Emma war gefährlich..und die Chance groß dass Emma siegreich sein würde. Durfte sie es riskieren, dass ihre Kinder dasselbe Schicksal erleiden wie Alanna einst?

Behutsam, als wäre er lebendig, setzte Alanna Amelias Stoffbären auf das Bett. Irgendwann..wenn Zaedrael für tot erklärt wurde..würden die beiden Kleinen wieder einen Vater brauchen. Alanna würde nicht ewig Soldatin sein können und ihre Kinder groß ziehen. Irgendwann wird sie einen Schwertstreich vielleicht nicht kommen sehen..unachtsam sein..so wie in jener schicksalshaften Nacht.

Kinder und Karriere in einem Regiment würden nicht zusammen passen. Lange Zeit wollte sie es nicht glauben, bis jetzt.
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Alanna Lenjar





 Beitrag Verfasst am: 25 Jan 2020 00:08    Titel:
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Adoran, 24. Hartung 263

Langsam kniete Alanna sich in den kalten feuchten Schnee, begleitet von Knarzen des weißen pulvrig geforenen Wassers. Mit beiden Händen schöpfte sie etwas aus der weißen Masse und formte es zu einem kleinen Schneeball. Die Haut ihrer Hände färbte sich leicht rot, während sich die Kälte langsam in die Finger schlich bis hin zu ihren Handflächen. Langsam legte Alanna den kleinen Ball zurück in den Schnee und rollte ihn, bis er wuchs und eine stattliche Form annahm.

Ein kleiner Luftzug verfing sich in ihren Haaren und wirbte es leicht auf, während der Ball unter ihren Händen immer größer wurde und sich zum Leibe eines Schneemannes formte.

Ein neugieriger Kinderblick beobachtete genau, was ihre Mutter dort tat. Lächelnd blickte Alanna zur Seite ehe sie leise fragte: "Erinnerst Du Dich an den Schneemann, einst in unserem Garten? Den Dein Vater jedes Jahr baute?" Amelia blickte ihre Mutter mit nachdenklichem Blick an und schüttelte letztlich nur den Kopf. "Wie kannst Du auch..Du warst noch so klein.." Verschmitzt fing Amelia an zu grinsen und fragte mit kichernder Stimme" So klein wie Mael?" "Kleiner!"

Amelia gluckste leise und vergnügt ehe sie zur Schneekugel blickte. Alanna beobachtete ihre Tochter mit einem sanften Lächeln dabei, gepaart mit ein wenig Wehmut. "Machst du dem Schneemann einen Kopf" fragte sie ihre Tochter und mit einem lauten "Jaa" machte diese sich sofort ans Werk.

Alannas Lächeln wich einem versonnen Blick, während sie ihrer erstgeborenen zuschaute, wie sie recht unbeholfen versuchte, ihrerseits eine Schneekugel zu formen. Amelias Blick wirkte teils etwas verbissen, fast schon trotzig, als der Schnee zunächst nicht das tat, was sie sich von ihm erwartete. Alanna lachte leise, als der Schnee die Oberhand gewann und Amelia vornüber in den Schnee kippte, als sie das Gleichgewicht verlor. Dieser brummelige Blick, den Alannas Tochter dabei aufsetzte..herrje so ähnlich blickte sie wohl selbst oft drein, wenn mal wieder etwas schief ging.

Die vergangenen Wochen gehörten ihrer Familie. Eine so friedliche innige Zeit hatten die drei lange nicht gehabt und die drei genossen sie in vollen Zügen. Amelia hatte es akzaptiert, so es eine dreijährige eben konnte, dass ihre Familie eben so war, wie sie eben war. Vater war fort und würde nie wiederkommen und doch..war es gut wie es war.

Doch was würde nun kommen? Eine schöne Zeit endet stets, wie sie enden muss: plötzlich und viel zu schnell. Der Wahnsinn war entfesselt und würde über sie hereinbrechen. Die schöne Zeit war vorüber und es würde blutig werden, wie schon so oft. "Herrin Temora...lass den Wahnsinn an uns vorüberziehen..dieses eine Mal.." betete Alanna still während ihr Blick für einen Augenblick ins Leere sah.

"Mama?"

Alannas Augen blinzelte kurz ehe sie ihre Tochter wieder sah. "Mama, nun hilf mir doch mal, der Schneemann braucht einen Kopf". Alanna schmunzelte leicht und formte erneut einen kleinen Schneeball. "Nun sieh gut zu..."


Zuletzt bearbeitet von Alanna Lenjar am 05 Jul 2020 16:28, insgesamt einmal bearbeitet
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