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Der Preis der Freiheit
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Der Preis der Freiheit
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Anat Amaryll





 Beitrag Verfasst am: 17 Dez 2019 10:08    Titel: Der Preis der Freiheit
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Es war tiefste Nacht und sie bewegte sich fast lautlos durch das Unterholz, zumindest fast lautlos für ihre nicht allzu stumpfen Sinne. Ihrer Lebenserfahrung nach wusste sie schon, dass es einige Wesen gab, die selbst bei kompletter Dunkelheit noch hervorragend "sehen" konnten, Dämonen zum Beispiel, oder das verfluchte Volk der Lethyren. Letzteres war ihr gerade, dank ihrer unvernünftigen Neugier, auf der Spur. Sie hatte wenig Hoffnung ihnen zu entkommen, zumindest in menschlicher Gestalt. Aber würde ein Eingriff ins Lied nicht auch verraten, wo sie war? Sie verdrängte den Gedanken, warum sie hier war und das damit verbundene schlechte Gewissen zurück, was unpassenderweise gerade in dieser stressigen Stiuation in ihr aufkeimte, um sie gleichsam noch mehr zu matern. Verdammte Neugier....
Sie atmete tief durch, sie konnte sich beim besten Willen nicht konzentrieren, zumal sie die Künste der Schwesternschaft auch eher wenig bewusst nutzte, aber auch das holte sie gerade alles wieder ein. Sie konnte ihrem Schicksal, was ihr natürlich nach wie vor verborgen blieb, nicht entkommen. Aber doch hoffentlich diesen Schicksal... verdammt, da raschelte es, gleich würde sie umzingelt sein, nun blieben wirklich nur noch ein paar Optionen... sie musste sich konzentrieren, vielleicht würden sie ja auf den alten Trick mit dem Stein reinfallen? Sie glaubte einen ihrer Lieblingskiesel langsam und leise aus ihrer Gewandtasche hervor. "Wiedersehen guter Freund, du musst mich jetzt retten... Eluive hilf mir!" Sie warf und irgendwo schrie ein Lethyr auf.... ups.... Sie hörte daraufhin mehr Raschelgeräusche - hoffentlich waren sie nun abgelenkt- sie hatten sie fast- ich muss mich entspannen-verdammt wie ging das nochmal-entspann dich Anat-.... wie ging das mit der Tierverwandlung???.... sie zwang sich tief zu atmen, in sich zu gehen, die Verbindung zum Lied wahrzunehmen. Es kribbelte überall und dann erhob sie sich in die Lüfte... aber so leicht würde sie nun auch nicht entkommen, fürchte sie, und wie geahnt: schon zichte ein Pfeil an ihr vorbei, denn sie wussten genau, dass sie das war.... schnell weg... schnell weg.... Sie unterdrückte einen aufkeimenden Vogelschrei.
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Anat Amaryll





 Beitrag Verfasst am: 17 Dez 2019 10:09    Titel:
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Was stimmte nicht mit dieser verdammten Insel? Immer wenn sie vom Festland zurückkehrte wurde alles immer so schicksalshaft?
Male da, große Zeichen hier? Und überall nur Mythen, nur Vermutungen, nichts genaues... Götter? Götter!... riesige Wesen, Könige, Herrscher, Kriege.... letztens erst wollte ein ganzes Volk sie jagen. Deshalb hatte sie sich zusammen mit ihrem Kind zurück gezogen. Zumindest war der Kleine nun größer, ging schon die ersten Schritte und war nicht nur ein hilfloses, bezauberndes, sapperndes, pupsendes ...ein Teil ihres Denkens schmolz dahin und sie könnte schon wieder verschwinden. Aber sie wollte ihre Familie sehen und aufhören immer zu vagabundisieren. Tarek brauchte ein Zuhause und Menschen, die zu ihm gehörten. Starke Menschen, wie ihre Schwestern, wie Andra, wie Kaleya. Und nicht nur Glücksritter wie Elia Kamal, mit der sie tanzend und singend von Ort zu Ort gehüpft war, über einfache Sachen wie unerfüllte Liebe gesungen hatte... achja. Sie liebte es frei zu sein, aber dafür war man nie sicher und alle misstrauten einen. Das machte einen einsam. Das machte einen irgendwie immer nervös, kein Ort war je sicher. Sie machte es vorallen zusehens gereizt und aggressiv. Und als ihre Emotion und die Sorge sich entluden... da war es Zeit zu gehen. Sie hatte eben darüber hinaus noch eine ganz andere Last auf den Schultern und die konnte ihr keiner nehmen, zu der hatte sie auch ja gesagt, als sie noch jünger und naiver war. Aber trotzdem, zum Balron....
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Anat Amaryll





 Beitrag Verfasst am: 17 Dez 2019 10:09    Titel: Flut [Geut]
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Flut


Aber wenn ich dich spüren könnte
Nah bei mir, kein Schmerz, keine Verzweiflung... sondern Hoffnung
Da sind Wellen des Nachts im Meer
Die Flut nimmt mich
In die Tiefe deiner Liebe

...alles fortgetragen...

Mein Herz öffnet sich
Deins verschließt sich
Meine Lippen berühren deine, aber-
du bist verschwunden

Wärst du hier
Bleib und der Schatten würde sich vollständig auflösen
Und da sind die Wellen heut Nacht
Die Flut trägt mich fort
In die Tiefe deiner Arme

Und wenn du sagst, du wärst für immer bei mir

Aber...
Wenn sich mein Herz dir verschließt
Öffnet sich dein Herz
Meine Lippen berühren deine,
Aber du bist für immer verschwunden.

(https://www.youtube.com/watch?v=CJFEHKE5wr8)



Tiefschwarze Wellen in der Dunkelheit der Nacht, die Kälte steigt vom Wasser auf und die Feuchtigkeit ist spürbar auf der Haut wie ein schlieriger, öliger Film, der alles einhüllt und verschluckt. Das Gesicht des Geliebten taucht ungewollt auf und vermischt sich mit dem Gesicht von ihr, als wären sie ein und die selbe Seele, nur in zwei unterschiedlichen Körper zur Welt gekommen.
Ein Funken Trotz regt sich in mir, ich fühle Ärger in mir hervorbrechen, ich zittere vor Wut, weil ich die Ungerechtigkeit nicht aushalte.

Warum?!

Hier am Meer fühle ich mich beiden nah und ich vermisse sie mit ganzen Herzen und mein Gewissen schlägt zu, sagt mir, dass ich andere Aufgaben zu erfüllen habe, meine Kraft nicht mit Gefühlen vergeuden sollte für Menschen, die mir das Leben final entrissen hat.
Aber ein Teil möchte ihnen folgen. Sie sind für mich im Meer, ich kann sie fast darin hören, sie fast im kalten Kuss des Wassers spüren, den Kuss, der meine Taurigkeit versteht, meine Wut zu kühlen vermag, mein Leid besänftigt. Und dieses Selbstmitleid nimmt mir die Kraft zu Atmen. Ich schlucke einen Batzen Schleim herunter, balle meine Hände zu Fäusten und sehe verdrossen auf die schweigsame See, anklagend, die Wellen immer gleich.... Sie tragen mir diese Menschen nicht zurück, Najim und Veilya, warum?

( https://6gif.blogspot.com/2019/07/dipping-down-hands-in-water-with-flowers.html?fbclid=IwAR2Gi9LCXnxwrmmfwBNt08-zfA4NL6QKiaTSfdmy-R4k-_utOXEWBNJga30 )


Zuletzt bearbeitet von Anat Amaryll am 17 Dez 2019 10:33, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Anat Amaryll





 Beitrag Verfasst am: 17 Dez 2019 10:19    Titel:
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Nebelbleischwer hingen die Regenwolken um die mit Schnee gepolsterten Sumpfinsel. Die Welt war in Weißgrau versunken, die Luft roch salzig nach Schnee, dieser Geruch, der frostig in die Nase beisst und die Nasenhaare verklebt. Alle Geräuche waren gedämpft. Sie spürte das Feuer im Haus der Schwestern, doch stand sie da und blickte in das Meer heraus. Oder vielmehr, wo es sein sollte.

Es war die Zeit der kommenden Rauhnächte, die Zeit des Wünschens und der prophetischen Träume. Die Stürme würden kommen und sie wie die Träume mit Dunkelheit überollen. Sie machte sich in Gedanken eine Liste, was sie bis dahin noch alles tun wollte. Kühl und distanziert wie die Natur, sollte sie sich auch zurückziehen, sortieren, ausruhen, Kraft schöpfen. Gewöhnlich lag sie eigentlich in dieser Zeit mit einer Grippe darnieder, oder versank in Depressionen. Dieses Jahr war anders. Sie sprühte vor Energie, auch wenn die Kälte hier und da zwickte. Sie kam sich wieder jung vor, wie als Kind, als sie sich auf die Zeit der Schneemänner und Schneeburgen freute. Wenn sie mit Andra spielte, sie sich gegenseitig wie junge Hunde balgten und mit Schneebällen abschossen, Eiszapfen lutschten und Schneezauber wirkten. Sie glaubte als Kind das Wetter beeinflussen zu können, indem sie Eiskristalle sammelte und zu einer Art Artefakt formte. Lang war die Zeit her.

Die Träume waren schon gekommen, mit ihnen die anschließende Schlaflosigkeit. Gerade war alles ruhig. Sie räucherte viel, dass vertrieb die trüben Geister... auch ehrte sie die Ahnen, wie es die Leute im Norden taten, ihre Ahnen waren auch die Schwestern. Erst heute hatte sie Ovy von Cara und Fiona erzählt, auch dachte sie an Nuria. An all die anderen Schwestern, die gegangen waren und die sie gelehrt hatten. Die im Herzen weiterlebten, oder auch, die ihr Glück auf dem Festland gesucht hatten, wie Liska. Sie dachte an das Gesicht von der dreifachen Schwester, der jungen, der Mutter und der Alten. Und schließlich, wie sie selbst Eluive erblickt hatte. Das brachte sie zu ihrer Aufgabe zurück, die sie gestellt bekommen hatte, eine Übersicht der göttlichen Wesen zu erarbeiten. Eine wunderbare Aufgabe, und es ergaben sich schon passende Gelegenheiten, zu einem diese Sache mit dem Rabendiener, auch ihn könnte sie von seinen Herrn berrichten lassen und das Wissen mit den anderen teilen. Aber das war eine Sache, die sie vorher besprechen musste, da ging zu sehr in die Belange... ja sie würde gleich die anderen in diese Aufgabe mit einflechten, warum eigentlich sollte sie alles wissen allein erarbeiten und wieder allein in Abenteuer rennen. Sie war nicht allein.

Und dann wanderten ihre Gedanken zu Jul selbst, zum Fest der Wintersonnenwende, was nun nahte und auf dass in ihr kindliche Freude regte. Sie freute sich ehrlich darauf. Das Fest der Wiederkehr des Lichts, des Lebens, der Dinge, für die sie stets kämpften.

Die Nacht war stets am dunkelsten vor der Dämmerung.
Das Licht würde wiederkehren und Wärme und Hoffnung bringen.
In jedem Schatten ist Licht
Und jedes Licht barg den Schatten...
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Anat Amaryll





 Beitrag Verfasst am: 21 Dez 2019 12:59    Titel: Herzschmerz und Winterselbstzurückzug
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Rauch von Holz und Harz liegt in der Luft
Ich atme ein den verlockenden Duft
Julzeit ist da, Julzeit ist da

Im tiefstem Winter, so einsam die Nacht
Die Sonne wendet und Eluive erwacht
Stellt das Sonnenrad auf, stellt das Sonnenrad auf

Der Tannenbaum in seiner Pracht
Der Julast lodert hell durch die Nacht
Stimmungsvolle Ruh, stimmungsvolle Ruh

Das Licht am Himmel die Hoffnung bringt
Und Temora wild Ihr Schwert schwingt
Kraft fürs kommende Jahr, Kraft fürs kommende Jahr...


Strahlend und klar war dieser Tag und es war, als wäre sie aus tiefster Nacht erwacht, hätte den dunklen Mantel abgestriffen. Die Luft roch frisch und frei, alles strahlte und glitzerte heute wie neu. Es war ein Singen in ihr und sie fühlte ganz klar, dass Licht, es war wiedergeborgen worden. Nun würden die Tage wieder einen Hirschsprung länger werden. Das solare Jahr war nun vorrüber und es folgten die letzten 12 Nächte, die das lunare Jahr länger war. Die Zeit dazwischen, die exakt der Zeit der 12 Monate glich. Sie würde ihre Träume in diesen Nächten aufschreiben und beobachten, damit sie damit vielleicht einen Ausblick hatte, was die kommenden Monate bringen würden.

Gerade lag sie mit ihrem Sohn im Arm gekuschelt an einem See, blickte hinaus auf die Wellen, da er noch nicht zugefroren war, atme ein und beim Ausatmen ließ sie die Dinge, die ihr Herz beschwerte los. Ließ los was nicht länger Platz im Leben hatte und sie trüb werden ließ, was schmerzte und ihr Angst bereitete. Das Glück würde Einzug halten. Klar ließ sie die Dunkelheit zu und ließ sich auch aufzeigen, wo sie verletzt war, wo sie unglücklich war, wo sie Mangel litt. Aber sie hatte soviele Ziele, soviele Wünsche, das Leben war Wandel, war Veränderung, es war nicht stillhalten und Angst haben, die Dinge mussten sich ändern. Liebende mussten beständig zueinander finden und den Willen aufbringen sich immer Neu zu finden. Ja, Liebe, Liebe wollte sie. Sie wollte wieder Frieden und Geborgenheit in ihrem Leben spüren. In den Armen des Anderen zu liegen und sich beschützt fühlen, satt sein und zufrieden, befriedigt bis ins Mark. Und die Neugier auf dessen, was da kam, dazu war sie bereit.

Die letzten Tage waren schwer gewesen, so unendlich müde fühlte sie sich, bleischwer und lustlos, unbehaarlich blieb sie auf dem Weg, nahm das Kampftraining wieder auf, aber nur um mit Frustration festzustellen, was alles in ihrem Leben schief gelaufen war, um sich mit anderen zu vergleichen, die erfolgreicher waren als sie, die cleverer, schöner, stärker waren ... die eine Familie hatten.
Aber sie hinterfragte sich, woher kam das sie so dünnhäutig war, hatte sie denn keine Familie? Hatte sie keine Freunde? Sie kam sich vor als wäre ihre Haut aus Glas, kalt war ihr, sie konnte nicht richtig schlafen und wenn sie schlief träumte sie unablässig wirren Alltagsmist, ihre Kiefer malten aufeinander und wenn sie wach wurde fühlte sie sich verspannt und ausgelaugt, war aber wach. Hatte tausend Dinge zu tun.
Ich bin doch keine alte Frau, und ich finde einfach keine Ruhe. Keinen Frieden!
Alles fing sie an und dann blieb es doch liegen. Ein paar befriedigende Dinge waren dabei, sie hatte überlegt, was sie loswerden wöllte, hatte die Veranda aufgeräumt, altes Laub weg gemacht, dass tat gut. Kleider ausgewechselt, aber sobald sie auf Menschen traf war sie wie eine grimmige alte Bärin. Jedes lautes Lachen war zu laut, jedes Krachen zuviel. Ihr Sohn ging ihr auf die Nerven und sie knurrte ihn ein paar Mal an, dass er sich ganz in sich zurück zog. Dann kam das schlechte Gewissen, sie wollte nicht so sein, sie wollte liebevoll sein, Freude und Wärme ausstrahlen. Zur Ruhe finden. Sich mit der eigenen Dunkelheit auseinander zu setzen war gefährlich. Sie sprach darüber mit Fremden, dass tat gut, sie ging zu engen Freunden und fand dort Ruhe....

Doch keine Dunkelheit währt ewig, sie musste einfach nur Weitermachen.
In Annerkennung dieser dunklen Julzeit würde sie nun selbst zurückgezogen und distanziert sein, zumindest fand sie keine andere Lösung erstmals...


Und nun war es gerade, als würde ihr Herz von Innen erstrahlen. Sie fühlte sich geborgen und vor ihren inneren Auge war es, als würde sie die Wellen der göttlichen Melodie sehen, wie sie miteinander harmonierten und sich gegenseitig beeinflussten, es war als würde sie strahlen von der Mitte heraus und spürte, wie sie mit allem und jedem verbunden war. Auch wenn ihr Körper noch immer müde war und die Muskeln teilweise von der Beanspruchung schmerzten, sie hatte ihre Mitte wieder gefunden. Endlich. Sie war unendlich dankbar dafür.

Bald würde das Ritual zu Wintersonnenwende folgen. Sie wusste noch nicht, wie sie all das in Worte fassen konnte, wenn überhaupt, was sie gerade wahrnahm.

„Möge die längste aller Nächte und der kürzeste aller Tage, deinen Gedanken und deiner Seele Ruhe und Frieden bringen,

Ich bete, dass du Führung und Harmonie findest, wenn der Kreis des Lichtes wieder langsam anwächst, umarme die Magie, die diese Dunkelheit in sich trägt, atme ganz tief die Ehrfurcht und und den Wandel in der Luft, sei tausendfach gesegnet vom inneren Licht und mögest Du Wohlbefinden und Ganzheit finden, wenn der neue Kreis beginnt.“
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Anat Amaryll





 Beitrag Verfasst am: 11 Jan 2020 16:19    Titel: Wintersonnenwende
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Schreie durchziehen die Dunkelheit...

Friedlich fällt der Schnee überirdisch sanft und deckt die Erde zu...

Frauen trampeln um ein erloschenes Feuer, zucken ekstatisch zu Trommelschlägen, tanzen im magischen Kreis...

Es ist finster und kalt. Eine neue Schwester ist dabei, sie weiß noch nicht ganz, was sie davon hält, aber der Geist der Schwesternschaft hat sie schon ergriffen. Sie fast sich ein Herz und tanzt mit. Der Beschützer entzündet das Feuer, geballter Lebensfunken züngelt und strahlt gen Himmel. Die finsterste Stunde ist vorrüber. Das Leben geht weiter. Eine weise Stimme erklingt. Alle lauschen Ihr. Er spricht von Entbeehrung. Von Urkräften. Von Harmonie. Vom Licht in den Menschen. Vom Gleichgewicht. Jenes kann man nur kennen, wenn man Licht und Dunkel ehrt. Kerzen werden um den heiligen Bezirk gestellt. Das Licht geboren aus der Dunkelheit ins Außen gebracht... Geweiht vom Mitwinterfeuer bringen Sie in die lebensfeindliche Kälte Wärme und Hoffnung.
Hoffnung, dass das Licht weiter wächst, das Leben überdauert...


Da war das Gefühl der Anderen
Da war keine Welt vor mir
Da war keine Welt hinter mir
Da war keine Welt um mich herum
Da war nur das Gefühl von Verbundenheit
Das die einzelnen Stücke in mir zusammen hielt
Das in mir Klang
Das Ausdruck suchte
Das mein Innen mit meinem Außen verband

Hand in Hand standen wir da, um uns herum die Elemente
In meiner Hand der Schlägel, der die Trommel zum Erzittern brachte
In der Eis das fauchende Feuer füttert
Wir ließen heraus, was am Dunklen in uns lag
Wenn die Stunde Schmerz geschlagen hat
Leben ist atmen, kämpfen und leiden
Tapfer jeden Tag
Erst der gefürchtete Letzte leiht Frieden
Keine Welt
Die nicht vom Willen zum Wachsen, zum Leben, zur Macht beherrscht wird
Denn auch du
Trägst diesen Kern in dir
Selbst wenn deine Sonne Demut heisst
Und dein Feind daselbst doch du nur bist

Diesen Kern
Aus Todesangst und Lebenswillen
Der dann doch nur Liebe ist
Und in sich selbst zerschmilzt

Dein Wille waltet die Welt
Als ganzes Gesetz
Deiner Trübsal Talestiefe
Misst deiner hellen Freude Bergfeste Höhe einst

Wasser wallt weihend
Rinnt reinigend herein und heraus
Wäscht hinfort Wundgeister
Grämt Wahngeister

Wir finden unseren Inneren Funken und ließen das Feuer wieder wachsen
Vereinter Lebensfunke
Neue Schwestern
Alte Schwestern
Alle Schwestern
Seelen die Ziehen und Tanzen
Opfern den Tieren, Opfern der Not



Zuletzt bearbeitet von Anat Amaryll am 11 Jan 2020 19:13, insgesamt 5-mal bearbeitet
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Anat Amaryll





 Beitrag Verfasst am: 11 Jan 2020 16:20    Titel: Wintermond
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Eluives Flamme

Ich bin der Funke, Geburt des Feuers
Von des Winter knisternde Kälte geboren
Ich bin das Versprechen des Frühlings
Ich bin die Idee aller Flammen

Tanzendes Feuer über glitzernden Schnee
In dunkelster Nacht ein hoffnungsvolles Schimmern
Ich tanze hinüber in die Verheißung des Frühlings
Ich bin alles Lebenserwachen

Den tiefen Mittwinterschlaf schüttle ich ab
Ich pflanze den Samen und rüttle ihn zum Erwachen
Ich schüttle ihn sanft aus seinem Träumen
Ich bin die Jungfrau der Flamme

Beschützt sei alles zur Zeit seiner Geburt
Mit Liebe und Sicherheit soll es gedeihen
Ich kleide alles Neugeborene in mein Licht
Ich bin die Jungfrau im weißen Kleid




Zuletzt bearbeitet von Anat Amaryll am 31 Jan 2021 10:42, insgesamt 6-mal bearbeitet
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Anat Amaryll





 Beitrag Verfasst am: 11 Jan 2020 19:07    Titel: Re: Wintermond
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Schlaf, das Land der Träume

Sie lag zusammengekuschelt mit ihrem Sohn in dicken Felldecken in einer tiefen Höhle fernab der Stadt. Die Höhle hatte sie zum Schutz vor unliebsamen Gästen mit einem Zauberbann versehen, so blieb draußen, was draußen sein sollte, einzig eine Familie Haselmäuse hatte es sich im Winterschlaf im Stroh und Laub gemütlich gemacht. Der Bann bestand aus einem Singsang, indem sie eine Liedmelodie eigenwebt hatte. Ein Kinderreim aus ganz alter Zeit, ein Gesang aus Namen mächtiger Kriegerinnen...

"Gunnr Hildr Gudhur Herdjoetur Grimgrdh Hjoerthrimul Visna Hloek Gerhildur Hefna Geirskougutl Hjalmvingur Goendul Kaura Geirahoed Hrist Geirdriful Hervoer Geiravoer Hroshvita Nipt"

Der Gesang war wie ein Ring, hüllte die Höhle und alle Lebewesen darin ein in ein Zauberlied. Die darin eingeflochtenen Wind, Wasser, Feuer und Erdmelodien sorgten für Harmonie und Schutz.
Es war nicht allzu kühl hier drin und auch nicht stickig. Sie hatte mit luftigen und feurigen Melodien für eine angenehme Atmosphäre gesorgt. Sie hatte sich eine Auszeit gegönnt. Bald war Imbolc. Bald würde das Feuer des Lebens wiedergeboren werden. Bis dahin weilte sie im Land der Träume. Sie hatte erst überlegt Tarek bei ihrer Schwester Andra zu lassen, aber der kleine Mann schlief der Zeit genauso viel und passte sich völlig mühelos dem Rhythmus seiner Mutter an. Sie hatten beide eine starke Verbindung zueinander, sie liebte ihn innig und unbedingt. Vor 5 Tagen hatte Sie nun begonnen ihm keine Muttermilch mehr zu geben. Abgestillt nannte man das. Er hatte angefangen die Milch nicht mehr zu vertragen, hatte eine Weile mit Blähungen und Durchfall gekämpft. Den Fencheltee, den sie ihn gab, vertrug er recht gut. Das war für sie das Zeichen, dass sein Körper nun so weit war. Sie hatte die ersten zwei Tage arg zu kämpfen gehabt, ihre Brüste waren ganz hart und sie vermisste das innige Gefühl der Zweisamkeit, die kuschlige Gemeinsamkeit. Sie konnte es nicht anders beschreiben. Dann war sie selbst krank geworden, hatte Fieber und Gliederschmerzen. Dem Kleinen ging es schon wieder wundervoll. Ganz selbstlos beschied er, dass Mama liegen bleiben durfte. Er spielte derweil in Andras Haus. Sie war so froh, dass Andra so eine mütterliche und liebevolle Person war und das sie Tarek wie ihr eigenes Kind liebte. Sie ersetze faktisch seinen Vater.
Das Fieber ging und damit auch ihr Milchfluss. Es war wie ein umgekehrtes Imbolc, wo man den früchtbaren Milchfluss und das Geboren werden der Lämmer feierte. Aber es war eben eine Zeit des Abschieds, Tarek wurde nun immer selbständiger. Zu einem begrüßte sie es, zum anderen hasste sie es. Er war nicht mehr ihr, er wurde nun ganz langsam zu einem Individuum mit komplexeren Bedürfnissen und Vorstellungen. Kein Teil mehr von ihr. Etwa so, als würde sich plötzlich ein Arm selbständig machen und anfangen mit reden und nicht mehr nur nach Hunger schreien. Sie beobachte das auch bei Lilies Arti. Eigentlich ein Wunder. Und wundervoll.
Es war Zeit loszulassen, sich zu reinigen. Jetzt war dafür eine sehr wundervolle Zeit. Da sie nun durch ihr Fieber schon einmal leer war, beschloss sie zu fassten. Natürlich würde Tarek nicht fassten. Aber sie brauchte das. Es tat gut, ihr Körper begann nun tiefer zu ruhen. Diese Ruhe nahm ihr Geist auf. Nach einem Tag verspürte sie kein Hungergefühl mehr, ihr Körper stellte sich von äußerer auf innerer Ernährung um. Sie hatte sehr viel Durst und aus Erfahrung stellte sie sich verschiedene Kräutertees zusammen, die sie nun brauchen würde. Minze und Ingwer, dass gegen das anfängliche Gefühl half, wenn der Körper die eigenen Reserven anging und mal locker machte. Melisse und Ringelblume, zum heilen, Brennnessel, welches die Entgiftung stimmulierte. Dieses Wissen um das Fasten stammte von ihrer Ziehmutter, sie hatte damit alljährlich begonnen. Alles duftete nun viel mehr, oder stank. Gerade Leute die den Rauschkrautkonsum anheim gefallen waren, die rochen ganz schlimm. Sie strömten einen Geruch aus wie in etwa Erbrochenes. Aber auch starkes, unharmonisches Parfum war ihr gerade zuwider. Sie genoss die Dinge viel mehr und mit Ruhe. Tagsüber wanderte sie mit Tarek durch die verschneiten Wälder. Hektik und Stress waren ihr gerade zuwider, ihr fehlte die Kraft dazu auf viele Menschen mit ihren unlogischen Verhalten zu treffen. Um Adoran oder Rahal machte sie daher einen großen Bogen, mit all den Pferdekutschen und Lärm. Und sie schlief sehr lang und träumte wild. Dazu hielt sie sich trotzdem in Bewegung, auch wenn die Ausdauer durch den Nahrungsverzicht stark nachließ. Dehnübungen, um im Kampf beweglich zu bleiben. Haltungsübungen. Sie lachte tief, als ihr Sohn ebenfall mit einem Stock anfing und dabei grimmig und ernst blickte...


Zuletzt bearbeitet von Anat Amaryll am 13 Jan 2020 23:19, insgesamt 5-mal bearbeitet
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Anat Amaryll





 Beitrag Verfasst am: 29 Feb 2020 20:47    Titel: Zeit der Schatten
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Aus dem Himmel quoll Finsternis, so dick, dass es keine heiteren Sterne mehr gab.
Kalt, so kalt, da Eluives Licht nicht mehr die Erde wärmte...
Nur noch die Flammen des alles verzehrenden Feuers waren geblieben. Nahrung, die endlich war. Und was dann?
Sie durfte nicht in Angst erstarren, Angst war kein Weg, die Finsternis dürfte nicht ihre neu gewonne Klarheit trüben. Sie hatte von tausenden Stimmen gehört, was sich zugetragen hatte. Das schlimmstmögliche war fast passiert. Und sie fürchtete sich noch davor, was noch passieren würde. Was daraus wachsen würde, nicht um ihrer selbst willen, aber um allen, die ihr am Herzen lagen, ihr Kind, ihre Schwestern, Kaleya, Lilie, Arti, Earon, Arulius... soviele Menschen. Um die Tiere und Pflanzen, die sie nicht mehr gedeihen und wachsen sehen würde. Um die Schöpfung selbst. Wie konnte so etwas grausames nur passieren?
Und man konnte dem nicht entfliehen, also tat sie ersteinmal das einzig richtige und ging mit ihren Kind auf die Insel. Noch ging dies, der Junge konnte kaum laufen, noch nicht wirklich reden, er verstand noch nicht, an welch besonderen Ort er war, auch wenn er hier instinktiv ruhiger war. In Andras Haus hatte er entweder nur nach ihr gerufen, geweint, oder verängstigt umher geblickt, seitdem der Tag nicht mehr kam. Er spürte ihre Angst, für ihn und den Schwestern musste sie stark sein. Sie würde Andra noch dringend schreiben und nach ihr ab und zu sehen...


Was das wohl mit den schwarzen Tieren war? Sie würde ihre Lieben mit all ihrem Herz verteidigen, wenn auch nur so ein Wesen in ihre Nähe kam. Sie fletschte die Zähne und blickte sich fest im Spiegel und nickte sich zu. Das würde sie. Ihre Augen glommen einen Moment angriffslustig auf!
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