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Serafina Waldesruh
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Verfasst am: 10 Okt 2019 11:49 Titel: Erinnerungen - Euer Lebensweg |
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Ich hatte nur eben die Kiste hoch tragen wollen, was war schon drin? Ein paar Kissen für's Sofa, eine Tischdecke, Gardinen für die Fenster und allerlei Nippes den man halt im Laufe eines Lebens an Erinnerungsstückchen ansammelt. Gut, die Bücher hatten schon ein gewisses Gewicht, aber sicher nicht mehr als die Holzscheite die ich zuvor in die Küche gebracht hatte um den Herd anzufeuern.
Und dann fuhr mir der Schmerz so heftig in den Rücken, dass es mir die Kraft aus den Beinen nahm und mich in einem Moment der Schwäche, auf die Knie zwang.
Die letzten Tage hatte ich schon hin und wieder das Gefühl gehabt, der Bauch würde sich langsam absenken, aber es war zu früh, darum schob ich es immer wieder darauf zurück, dass ich es mir nur einbildete, weil ich mich so ungeduldig dem Ende von Rückenschmerzen, Ischiaszwicken und watschelndem Gang entgegen sehnte.
Doch das war ein anderes Gefühl gewesen, als ein innerlich wenden der Frucht in ihrem Leib, welche dann auf einen Nerv drückte. Mir kam es vor wie eine Stunde, da ich da auf die Kiste gestützt, kniend am Fuß der Treppe hockte und beide Hände in den Rücken stemmte. Doch wahrhaftig waren nur vielleicht eine oder zwei Minuten vergangen. Und da war es auch schon wieder vorbei. Die Kiste lies ich stehen, ich musste meinen Stolz,- alles selber zu schaffen und die Schwangerschaft könnte im Alltag nicht einschränken, fahren lassen und Albert bitten das Zeug hinauf zu tragen.
Wie ein Luchs lauerte ich den ganzen Tag in mich hinein, doch es passierte nichts mehr.
Falscher Alarm.
Zuletzt bearbeitet von Serafina Waldesruh am 10 Okt 2019 11:50, insgesamt einmal bearbeitet |
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Albert Waldesruh
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Verfasst am: 10 Okt 2019 15:33 Titel: |
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War ja garnicht schwer
Als er nach Hause kam entdeckte er die stehen gelassene Kiste und runzelte die Stirn. Auf dem Weg in die Küche dann entdeckte er die frisch aufgestapelten Holzscheite am Ofen und nun entglitt ihm ein leises seufzen.
Den Blick umherschweifen lassend suchte er nach seiner Liebsten und begab als er sie nicht erblickte in die Wohnstube wo sie dann ganz unschuldig aussehend auf dem Sofa sitzen sah.
Auf sie zuschreitend begrüsste er sie mit einem Lächeln erst einmal mit einem sanften Kuss ehe er sich neben sie setzte und sie in den Arm nahm.
Die freie Hand strich sanft als würde er die Seiten einer Harfe spielen über ihren Bauch als er sie dann auf die Holzscheite und die Kiste ansprach.
War ja garnicht schwer, nur ein wenig Nippes kam es völlig überzeugt von ihr.
Wie üblich mit einem leicht besorgtem Unterton versuchte er ihr zu verstehen zu geben das sie dies doch nicht mehr tun sollte in ihrem Zustand.
Dann mittem im reden zuckte seine Hand kurz von ihrem bauch weg und ein verwunderter Ton entfloh seinem Mund als er den ziemlich kräftigen Tritt spürte. Den Rest des Abends liessen es sich beide mit einem heissen Tee vor dem Kamin gut gehen und immer wider legte er sein Ohr auf ihren Bauch um zu lauschen. |
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