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[MMT] Der Phönix aus der Asche
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » [MMT] Der Phönix aus der Asche
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Elinor Tiefenbruch





 Beitrag Verfasst am: 21 Apr 2019 18:48    Titel: [MMT] Der Phönix aus der Asche
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    (aus: Gedanken, Erinnerungen, lose Zettel: Aus einem Notizbuch)

    Das Kratzen und Ätzen des Möbelrückens auf den kalten Bodenfließen des Konzils hallte momentelang durch die hohen, leeren Hallen wie das Wispern jener Geister, die den Neubau nie erlebt hatten. Und verklang.
    Die Kohlebecken knisterten und knackten. Draußen die Alltagsgeräusche der Stadt: Wagenräder und Gelächter, Schritte und Stimmen. Von fern her. Eine andere Welt.
    Ein Sonnenstrahl auf den Gründerstatuen. Gestalten der Vergangenheit. Eine Regenwolke tauchte die Statuen wieder in Nachmittagsdüsternis, Arenvir zuletzt.

    Statuen, Mauern, Säulen, Bögen, Kerzen. Wie ein Mausoleum.

    Müde betrachtete Elinor den umgeräumten Vorraum. Arcomagus Eibenbruch blickte von einem Pergament auf. Er sah blasser aus als früher. Schmaler in der neuen Kriegsmagieruniform, die der Praeceptor – der abgereiste Praeceptor – als eine seiner letzten Amtshandlungen eingeführt hatte. Kurz lächelte der alte Verwalter ihr zu. Dann senkte er den Kopf wieder. Er war nie ein Mann vieler Worte gewesen, aber nun erschien er ihr stiller denn je.
    Er, Merrik, und Elinor. Nur sie waren geblieben.

    Rastlos wandte sie sich wieder um, lauschte den eigenen Schritten, die hohl und trostlos im großen Saal wiederklangen, blieb an den Büsten der ehemaligen Praeceptoren hängen die ihr leblos entgegen starrten. Spotteten sie? Mahnten sie? Oder hätten sie kein Interesse an den Geschicken einer Magierakademie, die bereits klein geworden war, als sie sie vor drei Jahren kennengelernt hatte, und von der kaum noch etwas geblieben war – außer der Neubau, der geradezu trotzig im Zentrum der Stadt aufragte, dort wo der Palast viel besser hingepasst hätte. Wie ein letztes Aufbäumen vor dem entgültigen Fall.

    Sie fühlte sich fremd und fehl am Platz in dem Gebäude, das dafür ausgelegt war, Schülern und Lehrern Heimstatt zu sein, Forschung und Studium, Philosophie und Gedankenaustatt zu beheimaten. Wo Schritte und Stimmen und Gelächter nötig wären, um es mit Leben zu füllen. Stattdessen Stille und Staub.

    Wie oft konnte ein Phönix sich aus der Asche erheben, ehe er entgültig an Kraft verlor und mit einem letzten Aufflammen vergehen musste?

    Elinor seufzte, griff nach ihrer Teetasse, die sie auf des Praeceptors Aquarium abgestellt hatte, und wärmte den kalten Inhalt mit einem geistigen Anstubser wieder auf.
    Noch war es nicht soweit.
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Feliciana Vanwalde





 Beitrag Verfasst am: 22 Apr 2019 13:29    Titel:
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Es war ein wunderschöner Abend, der Frühling hüllte Adorans Bäume in eine Blütenpracht, die Vögel sangen ihr Lied, das von dem neuen Leben in ihren Nestern kündete, Eluives Lied war kraftvoll und voller Tatendrand.

Obwohl sie mit den großen Städten nur wenig anfangen konnte, noch weniger mit so für sie gewaltigen Bauwerken kam sie gern zum Nest des Phönix, seinem Hort. Sie hatte gespürt, dass eine kleine Geste, ein aufmunterndes Lächeln und ihr vielleicht auch manchmal kindlicher Frohsinn, also das wenige, was sie geben konnte, gebraucht werden könnten.

Und ja da war auch eine Neugierde über das Wesen der Magier und ihr Leben, dass ihre Schritte über die Brücke zur Tür lenkte. Sie wollte verstehen und lernen, was diese von den Göttern Auserwählten antrieb, wie sie das Lied wahrnahmen und was die verschiedenen Wege ausmachte. Vor allem die Weißmagier Adorans hatten ihr Interesse geweckt. Vielleicht lag das aber auch an den Menschen selbst, weniger an der Form ihrer Magie, dass diese Neugierde ausgelöst hatte.

Wenn das Leben und die Welt im Gleichgewicht sein sollten, so sollten es auch die Akademien der Magier sein und sie sollten nicht den Glauben an sich und nie die Hoffnung verlieren.

Um so mehr fand sie sich auf dem Balkon mit dem Menekaner Zhenzrael und der Präcepta Elinor in guten Gesprächen wieder, über Träume und Sehnsüchte, das Leben und die Zukunft und auch über Zeit...

Zeit, ja darüber hatte Elinor ihr eine Geschichte erzählt und damit ihr ein Mosaikstein mehr von der Wahrheit offenbart. Es war gut, möglichst viele Seiten einer Geschichte zu kennen um das Ganze zu sehen. Die Wahrheit lang im ganzen und wie ein menekanischer Teppich wundersam verwoben.

Und sie hatte nicht die Wahrheit offenbart über sich, das konnte sie nicht und würde sie können, so sehr es ihrem Herzen einen Stich gab, ein jedes mal, wenn sie anderen darüber nichts erzählen konnte, denn sie hatte es geschworen und die Bürde war ihr dann mehr als sonst bewusst.

Und doch.. sie liebte ihren Weg von ganzen Herzen und tat nun das, was sie durfte und konnte und dabei wurden wieder neue Türen und Wege ihr aufgezeigt. Ja entscheiden musste sie sich irgendwann, nur das würde die Zeit bringen, wenn ihre Schwestern ihr halfen einen weiteren Schritt tun zu können.

Dabei fiel ihr ein, Herrn Ahnheim nach Gebäckstückchen und Keksen zu fragen, wo sie an den Sumpf dachte. Wie es ihm wohl ergangen war die letzten Tage?
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Elinor Tiefenbruch





 Beitrag Verfasst am: 01 Mai 2019 19:52    Titel:
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    (aus: Gedanken, Erinnerungen, lose Zettel: Aus einem Notizbuch)

    Phanodain.
    Als sie neu am Konzil war, so neu wie ihr die Gabe des Liedwirkens neu war, hatte sie sich erstmals wirklich mit Phanodain beschäftigt. Aufgewachsen mit Gebeten an Eluive und Temora gleichermaßen, war der Name des Fuchses kein unbekannter – aber auch keiner, mit dem sie sich viel befasst hätte.
    Im Laufe der Wochen und Monde fand sie ihn häufiger auf ihrer Zunge, zunächst als obligatorische Floskel, aufgeschnappt. Dann als liebgewonnene Tradition. Irgendwann als tröstliches Mantra.
    Phanodains Segen.

    Erst mit dem Neubau des Konzils hatte sie so recht begonnen, sich wieder mit der Geschichte der Götter zu befassen, mit Geschichten und Schriften, die sie seit Jahren nicht mehr groß beachtet hatte. Zwischen den Kisten aus den Trümmern geretteter Bücher sitzend, hatte sie Seite um Seite gelesen, während die Kerzen herunterbrannten und der Tee kalt wurde.
    Phanodain war nicht eben der Lieblingsgott der Schriftwerke, zumindest deutete die Quantität seiner Erwähnungen nicht darauf hin. Und doch fand Elinor seit Tagen einen unerklärlichen Drang in sich, ihn und seine Geschicke weiter zu verfolgen, auch jetzt, wo die alten Magier mit ihrem Wissen um die Geschichte und Götterlehre fort waren.

    Nicht viel war vom Konzil des Phönix geblieben. Egal wie prachtvoll der Neubau im Zentrum Adorans in die Höhe ragte, die meiste Zeit lag es still dort, und ihre Schritte hallten einsam in den leeren Hallen. Doch eines, eines konnte dem Konzil kein Unglück, kein Pech, keine schlechten Zeiten nehmen: Den Geist Phanodains in seinem Herzen.
    Seinen Geist weiter präsent zu halten, Wissen zu sammeln und weiterzugeben, das durfte nicht aufhören. Wenn für keine heutige Generation, dann für eine folgende.
    Es war ganz gleich, wie leer das Konzil war. Ein Neuanfang war nuneinmal gern holprig, und der Phönix aus der Asche hatte es vermutlich auch nie leicht. Doch einen Anfang machte er, stets aufs Neue, unaufhaltsam, niemals entmutigt, mit stoischer, strahlender Entschlossenheit.

    Die Einrichtung des Neubaus war nahezu abgeschlossen, alle Gebäudeteile endlich nutzbar. Und ein Schrein zu Ehren Phanodains, beschloss Elinor, sollte den Abschluss bilden, den Abschluss und den Aufbruch.
    Der Phönix erhob sich wieder aus der Asche.
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