An Frau Gesine Nussbaum

[Feliciana Vanwalde]

Mutter Segen mit Euch Frau Hafenmeisterin,

nach den unsäglichen Angriff der wandelnden Toten habe ich mit einigen Leuten, die mithalfen, das Tor zu verteidigen oder dessen ansichtig wurden, gesprochen und draufhin möchte ich euch anbieten, die Geschichte der Ereignisse als ein Buch dem Ort Bajards als Abschrift geben zu wollen, vielleicht mag es helfen, daraus Schlüsse zu ziehen oder einfach nur eine Niederschrift der Ereignisse darstellen. Ich hoffe von Herzen, dass es Sohn und Frau von dem Wachmann Hinerk Grummer den Umständen entsprechend gut geht und für sie gesorgt dabei.

Ihr fragt euch vielleicht, wie ich darauf kam? Nun an jenem Abend habe ich leider das alles nicht mitbekommen, so vertieft war ich in die Chroniken Bajards und den anderen Schriften auf der schwimmenden Oase des Wissens von Herrn Blingdemheim, die wunderschön eingerichtet und geführt ist. Sodann wollte ich zusammenfügen, was sich zugetragen hatte.

All diese Berichte von einst haben mir ein Stück weit dabei geholfen mehr von dem Ort zu verstehen seit der Zeit des Wandels an bis heute. Und, falls dies möglich sei, würde ich gern daran arbeiten, dass dieses Brauchtum weiter zu führen.

Falls ihr an der Niederschrift oder einem Gespräch somit interessiert seid, würde ich mich gern auf ein Gespräch darüber mit Euch freuen.

Der Schöpfermutter Wärme und Geborgenheit mit Euch,

[Gesine Nussbaum]

Bei Marinnia liegt ein Brief, der das Siegel Bajards trägt für Feliciana bereit.

Gu'n Moijn Frollein Vanwalde,

erst man meinen Dank für Eure Mühen und ich könnt einen Termin am morgigen Abend, 27. Hartung, so jegen die 18.te Stunde anbieten. Wenn Ehr's einrichten könnt, denn würd ich in die Amtsstube auch Euch warten.

Der Familie von Hinnerk jeht es janz passabel, das braucht man seine Zeit, bis das alles wieder in die jeordneten Bahnen läuft. Das könnt Ehr's Euch sicher denken. Der Verlust eines jeliebten Menschen reisst nun man ein jrosses Loch. Aber die Zeit wirds richten.

Jebt mir doch bescheid oder nennt einen andren passenderen Termin.

Macht's man jut und bis die Tage.



~ Hafenmeisterin des Freihafens Bajard ~

[Feliciana Vanwalde]

Mutter Segen mit Euch Frau Hafenmeisterin,

das werde ich leider morgen um die Zeit nicht schaffen, lieber wäre mir ein anderer Tag an dem ich sicher zusagen kann rechtzeitig da zu sein.

In der Woche ab der siebten Stund wird sich sicher einrichten lassen, oder ihr nennt mir zum Ende der Woche Vorschläge, dann halte ich das mir fest und frei.

So freue ich mich über Eure Antwort und Euch allezeit Muters Segen und einen günstigen Wind,

[Gesine Nussbaum]

Erneut liegt ein Brief, der das Siegel des Freihafens Bajard trägt, bei Marinnia für Feliciana bereit.

Gu'n Moijn, Frollein Vanwalde

wenn Ehr's einrichten könnt, denn würd ich man den 29. Hartung zur 19.ten Stunde vorschlajen. Ansonsten könnt ich dann erst wieder am ab dem 05. Eisbruch zur selben Zeit da sein.

Jebt Ehr's unten bei Marinnia bescheid, wie es am besten passt, sie richtets mir denn schon aus.

Macht's man jut und bis die Tage!



~ Hafenmeisterin des Freihafens Bajard ~

[Feliciana Vanwalde]

*Beim Vorbeihuschen sagt sie der treuen Seele Marinna, dass der 29. Hartung zur 7. Abendstund ihr gut passt und sie dann da sein wird und bittet lieb zu grüßen*

[Gesine Nussbaum]

Marinnia richtet Feliciana aus, dass Frau Nussbaum um Entschuldigung bittet, und den Termin auf morgen verschieben müsste, weil ihr unerwartet heute etwas dringendes, dazwischen gekommen sei.

[Feliciana Vanwalde]

*des Nächtens schlurft eine kleine Gestalt mit altem Schlapphut müde zum Postkasten von Frau Nussbaum, schiebt ein Büchlein in Tuch eingeschlagen hinein und dazu ein Brief gefaltet wie ein Segelschiffchen, gesiegelt mit Bienenwachs und dem obligatorischen Daumenabdruck hin eingedrückt, ein leichter Honiggeruch hällt sich dann auch bis zum leeren des Kastens vielleicht darinnen fest. Sollte der Brief geöffnet werden so erzählen die kleinen, eng untereinander gereihten Zeilen Folgendes:*

Der Schöpfermutter Segen Frau Hafenmeisterin,

wie versprochen bfindet sich die Abschrift in Euren Händen. Mit Meister Adebar konnte ich leider noch nicht mit ausführlich unterhalten, auch wenn sein Tee wirklich köstlich ist, so verlor er sich immer wieder über seine prachtvollen Blumen und Pflanzen, die wirklich schön sind, da bleibe ich aber dran.

Und da komme ich auch gleich zu zwei weiteren Dingen:

Zum einen werde ich eine Abschrift über den Bericht der Segnungen und Verbrennungen der Leichenteile vor der Stadt euch heut oder morgen ebenso zukommen lassen, soweit es mir möglich war, das Vergangene in Erfahrung zu bringen. Es sey soweit gesagt, dass die Erwählten der Schildmaid sich darum eigenmächtig kümmerten, alles weitere mag Euch der Bericht erzählen hierzu.

Zum Anderen, vielleicht hat Euch die Zunft berichtet, gab es nun mehrfach Erscheinungen der Jungfrau, ja eben jener die die sichere Fahrt der Schiffe schon seit so langer Zeit an der Küste und vorbei an Riff und Fels mit ihrem Licht uns weist.

Derweil bin ich dabei und sammel noch scheints verloren Gegangenes Wissen über das, was einst geschah, viele sind dabei, dieses zusammen zu tragen und es herrscht reges Treiben in der Stadt von Besuch aus Ost und West gleichermaßen, wohl gerüstet und wehrhaft dabei.

In gewisser Weise ist dies besorgniserregend, da auch Handeln folgt innerhalb der Stadt, von dem ich nicht glaube, dass dies mit der Zunft und ihren Meistern noch mit Euch besprochen ward.

Von daher kann ich, so ihr möchtet, einen vorläufigen Bericht hierzu zukommen lassen, dazu mag noch das Geschenk des Meeres ein wenig Licht in den Nebel bringen, so mir gesagt, soll dies in der Zunft ausgelegt sein, dazu kann ich aber nichts Genaues sagen, bin ich doch nicht deren Mitglied.

Wisst Ihr, Frau Hafenmeisterin, dies alles macht mich traurig und nachdenklich. Auch wenn ich nicht in Bajard geboren bin, sondern aus einem kleinen Hafenstädtchen komme, weiß ich, was es heißt, wenn Verwandte oder geliebte Menschen mit der Flut hinausfahren und man nie weiß, ob und wann sie wiederkehren, gar Jahr und Tag oder länger fort sind, Handel zu treiben oder auf Fang zu gehen. Und auch wenn aus dem Leid der Jungfrau Sicherheit und Licht der kleinen Stadt beschert ist, so ist sie unruhig, aus Gründen, die es zu verstehen gilt.

Vielleicht möchtet ihr dies der Zunftmeisterin mitteilen, irgendwie hat es sich noch nicht gefügt, einander zu treffen bisher, was geschehen ist, oder ihr entnehmt es dann spätestens morgen den vorläufigen Bericht hierzu.

So sei der Schöpfermutter Wärme mit Euch und immer eine sanfte Brise in Eurem Rücken, die euch trägt,

[Gesine Nussbaum]

Bei Marinnia liegt ein Brief, der das Siegel des Freihafens Bajard trägt, für Feliciana bereit.

Gu'n Moijn, Frollein Vanwalde

leider komm ich erst jetzt dazu, eine Antwort zu schreiben, aber ich musste wejen dem schlimmen Husten und dem Fieber einige Tage das Bett hüten.
Meister Adebar hat mich mit seinen janzen Heiltees versorgt und hätte mir die Ohren lang jezogen, wenn ich mich nech an seine Anweisungen jehalten hätte.

Zuerst einmal meinen allergrössten Dank für die Abschriften und die Berichte und wenn ich das man richtig sehe, dann kommt da noch einijes an Berichte mit dazu. Bei mir türmen sich die Schreiben wejen die Ereignisse bei uns im Dorf. So viel Besuch und Interesse aus die Reiche und die Umgebung haben wir sonst das janze Jahr über nech.

Sobald ich die janzen Besuche überstanden habe und dadurch vielleicht noch einiges an wichtige Informationen mit dazu kommt, werd ich eine Bürjerversammlung in Bajard einberufen, um jemeinsam zu beratschlagen, wie wir weiter vorgehen können und wollen.

Macht's man jut und bis die Tage!



~ Hafenmeisterin des Freihafens Bajard ~

[Feliciana Vanwalde]

*Sie legt Brief in Segelschiffchen gefaltet noch in den Briefkasten von Gesine:*

Mutters Segen Frau Hafenmeisterin,

es freut mich zu hören, dass es Euch nun besser geht! Und ich muss auch Meister Adebar recht geben, dass ihr Euch schonen sollt bei sowas, damit ist nicht zu spaßen. Wenn noch Bedarf besteht, kann ich schauen, ob noch etwas von einer Minzsalbe da ist, die tut gut beim Atmen und wärmt dazu noch.

Aber ehe ich mir nun Euren Groll zuziehe, würde ich, wenn ich darf, gern an der Versammlung beiwohnen und kann auch mitschreiben und wenn gewünscht Muchsmäuschenstill sein. Sollten Schreiben bei Euch eingegangen sein, die ihr zusammen gefasst haben möchtet, so kann ich dies gern für Euch übernehmen.

Leider sind auch alle Herbergszimmer belegt, hin und wieder nächtige ich in dem Schlafsaal wenn es zu spät wird oder im Handelshaus von Wildschütz und Freunde.

Ansonsten kann ich auch versuchen Wissen dazuzumengen an jenem Abend, wenn ihr möchtet, so dass ich nicht genau weiß, dazu geladen zu sein.

Die Schöpfermutter gebe Euch Gesundheit und Kraft in diesen Tagen,

[Feliciana Vanwalde]

*Mit eiliger Handschrift scheints verfasst und nur grob wie ein Schiff gefaltet, bei weitem nicht so sorgsam wie sonst übergibt sie das Schreiben Meister Adebar mit der Bitte es ganz dringend zu der Hafenmeisterin zu bringen, eine Abschrift davon bringt sie zur Zunft:*

Mutters Segen Frau Hafenmeisterin,

ich hoffe es geht Eurer Gesundheit besser als zuletzt und ihr trinkt auch ordentlich Tee, bitte übertreibt es nicht mit dem Rum darin, Honig darf aber sein.

Zum Anliegen des Schreibens:

Nach Rücksprache scheint es hohe Zeit, nachzuholen was vergessen ward. Das Lichterfest für die Jungfrau wurde versäumt und dies soll nun schnellst möglich nachgeholt werden. Es ist mir bewusst, dass die Jahreszeit nicht die rechte ist und doch lässt sich alles verbinden um mit den Bräuchen sich zu versöhnen.

Es ist viel verlangt, das weiß ich auch, aber wir sollten dies dringend nachholen.

Daher habe ich einen Vorschlag zu machen, der nicht aus Eigennutz entstanden ist, sondern weil ich darum gebeten wurde und es sollen möglichst viele Bürger mit einbezogen werden, denn es macht das Zusammenstehen der wackeren Stadt aus, nicht die Taten Einzelner, dass der Ort etwas Besonderes und Liebenswertes ist!

Daher soll ein Fest zum Beginn des Frühjahrs in den nächsten Tagen stattfinden. Ein Fest, das das Auslaufen der Schiffe und Boote Bajards nach der Liegezeit des Winters, in denen sie in Stand gesetzt worden sind, weil Schnee und Eis sie hierbehielten, die Werften, Zimmersleut und Schmiede alle Hände voll zu tun hatten, sie nun bald wieder auf offene See in voller Pracht zu schicken, gemeinsam begangen werden soll.

Die Tage werden wieder heller zu dieser Zeit und viele andere Orte feiern das Ende der kalten und dunklen Jahreszeit. Von daher ist auch in diesen Tagen ein Lichterfest durchaus angemessen. Hierbei bitten wir die Schaumgeborenen sich der Seeleute und den Schiffen anzunehmen, sie auf sicherer Route und Wellen führen möchten. Ein schöner Brauch dabei wäre es, kleine hölzerne Schiffchen mit Segeln, auf denen Wünsche und Hoffnungen und kleine Laternen angebracht sind, ins Meer zu entsenden zu ihnen.

Ein Boot, dass hinausfährt dabei, um auch einen Krug mit Wasser, der zuvor herumgereicht wurde und jeder seine Gedanken und Träume hineindenkt auf die Weise, die ihr oder ihm die Rechte erscheint, in die Meereswellen zu gießen wäre noch schön. Vielleicht kann ein Boot dafür abgestellt werden und ansonsten vertrau ich darauf, dass die Zunft das in Schnelle mit ihren herausragenden Fähigkeiten schaffen könnte.

Danach sollte ein Zug zur Statue der Jungfrau folgen, sie säubern von der Gischt und Moos, wie es ansonsten Brauch war und hier das Wesen des Meeres Dank auszusprechen für das große Geschenk.

Somit würden wir beides verbinden zu einem besonderen Tag machen und Frau Winterreich hat auch sich angeboten die Taverne vorzubereiten mit Speis und Trank, wobei ich ausgehe, das genügend Rum vorhanden sein wird.

Genaueres lass ich Euch morgen zukommen, also den genauen Ablauf und setz mich auch gern daran, passende Worte zu suchen für die feierlichen Augenblicke, und würd dann auch sobald beginnen, andere einzubinden in das Ganze. Eine Abschrift hab ich der Zunft auch zukommen lassen.

In Zuversicht verbleibe ich mit Mutters Segen,

Feliciana Vanwalde

[Gesine Nussbaum]

Gu'n Moijn Frollein Vanwalde,

vor wenijen Tagen erst haben die bajarder Bürger und die Mitglieder von die Zunft mit eijenen Augen und Ohren wahrgenommen, was auf der Versammlung geschehen ist.

So sehr ich man Euren Einsatz zu schätzen weiss, min Deern, sind wir dennoch zu dem Schluss jekommen, dass eine überhastete, übers Knie jebrochene Feierlichkeit, zu der übrijens nech mal in der Zunft- oder Bürgervesammlung gesprochen werden konnte, in dieser Lage nicht hilft. Ganz im Gejenteil! Wir wir schon Herrn Auenbacher jeschrieben haben, haben wir alle, die dort waren, deutlich vernommen, dass dieses Wesen auf uns zukommen wird.

In der Situation, wo die Untoten vor unseren Toren stehen und nech klar ist, was in Kürze jeschehen wird, werden weder ich noch der Käpt'n aus Gründen der Sicherheit, eine neu erfundene Festlichkeit in Bajard durchführen, es sei denn die Zunftversammlung stimmt in ihrer Gesamtheit darüber ab. Aber selbst denn wär der Zeitrahmen viel zu kurzfristig um sinnvolle Planungen durchführen zu können.

Für alle weiteren Anliejen könnt Ehr's Euch vertrauensvoll an die Versammlung der Zunftmitglieder wenden. Eine Abschrift an mich ist dabei immer jerne geseh'n.

Wir bitten Euch in diesem Fall, dass Ehr's Euer unjestüm vorauseilendes Gemüt ein wenig bändigt. Bajard hat schon vieles überlebt und wird auch jetzt nech untergehen. Ein neues Fest oder das Ausbleiben eines Festes wird da auch erst man nichts dran ändern.

Macht's man jut und bis die Tage



~ Hafenmeisterin des Freihafens Bajard ~

[Feliciana Vanwalde]

*Nach dem Kräuterausflug liest sie mit einem leichten Schmunzeln die Antwort und lässt auch hierzu eine Abschrift der Zunft davon zukommen, daraufhin verfasst sie eine Antwort:*

Der großen Mutter Segen Frau Hafenmeisterin,

dieser Gedanke reifte auf Wunsch der Zunftmeisterin hin und diese ist darüber auch in Kenntnis gesetzt worden. Nichts liegt mir ferner, als hier irgendwen die Versammlung zu übergehen, noch solcherley unbedacht vorzuschlagen. Daher sollten auch alle Schreiben in Abschrift vorliegen, so hoffe ich zumindest.

Es spiegelte dies den Wunsch wieder, das Versäumnis über das Lichterfest in anderer Form wieder gut zumachen. Wie bereits bei der Versammlung angesprochen, gibt es hierzu die Befürchtung, dass ein Schutz, gleich welcher Art dieser sein könnte, nicht mehr die Kraft der vergangenen Jahre dadurch haben könnte.

Habt aber Dank, dass ihr mir mein Alter nachseht, für mich sind solcherley Vorhaben in meinem Kopf schneller umgesetzt als selbst meinem Mund es gelingt dies in Worte und Klänge zu formen.

Und so mag es sein, das Brauchtum aus Ideen erwuchs, die einst neu waren und so harre ich der Dinge die da kommen. Falls dennoch die Gedanken für ein Bitten an die Schaumgeborenen zum Trage kommen sollte, so bin ich wie gehabt gern bereit auch weiterhin meine Gedanken und Taten hilfreich zur Verfügung zu stellen.

Möge Euch daher immer eine sanfte Brise euch durch die Wellen der Zeiten tragen und geleiten,