Rückblick!

[Keshra Sorn]

Vor gut acht Jahresläufen hatte Keshra ihre Heimat und ihre Familie verlassen, auch wenn sie sehr behütet aufgewachsen war, so war es doch ein Armes Leben, welches sie verändern wollte, sie liebt ihre Familie sehr, aber sie wollte ihren kleinen Dickkopf durchsetzen und einen großen Hof für die ganze Familie führen, dort wo sich ihre Mutter, ihr Vater und ihr Bruder wohl fühlen konnten.
Den Weg den sie beschritt war nicht immer einfach, zwei ihrer wertvollen Jahre die sie im inneren mit sich trägt, hatte sie bisher nie preis gegeben, eine Zeit die Keshra verschlossen werden ließ, so das niemand mehr an sie heran kommen konnte. Sie hatte das erstmal erlebt was es bedeutet richtigen Schmerz zu fühlen, sie hatte das erste mal ihr Herz verschenkt, doch leider an den falschen.
Es dauerte zwei ganze Jahresläufe um den Weg nach Berchgard zu finden um eine Heimat zu finden und zum ersten mal fühlte sie sich wirklich zuhause, angekommen, so sehr das sie ihrer Familie den ersten Brief schreiben konnte, es folgten weitere Briefe von Jahreslauf zu Jahreslauf, doch leider blieben nur die Erinnerungen an ihre Familie in ihren Gedanken, sie hatte in all dem Jahresläufen nie eine Antwort bekommen.
So blieb ihr nur die Kindheitserinnerung welche sie mit ihrem Vater hatte, sie sah ihre Mutter wie wunderschön sie war und blickte Stolz hoch zu ihrem großen Bruder, er war zwar verschlossen, doch wenn sie beide im Wald waren, war es als wären sie mit einem unsichtbaren Band verbunden.

Keshra mit ihrem Vater Aranon in der Schmiede


Keshras Mutter Isga


Keshras Bruder Lombard


Doch die Jahresläufe vergingen immer weiter, eines Tages erfuhr sie von einem Boten, dass die Briefe von Ihr wohl nie angekommen sein, der Krieg der schon länger wütet hat alle Dörfer zerstört und niemand konnte sagen ob Keshras Eltern sowie ihr Bruder noch leben würden. Sie galten ebenso als verschollen wie viele andere Bürger.
Keshra hatte lange damit zu kämpfen um diese Nachricht zu verarbeiten, doch die gute Freundschaft zu Shyra half ihr damit irgendwann klar zu kommen, Shyra war für sie wie eine große Schwester geworden und war mehr Familie als jeder andere. Ohne sie hätte sie so einige Schicksalsschläge nicht überstanden.
Wohl auch ein Grund oder genau der Grund warum Keshra nie das Land verlassen hatte, war eben ihre Freundin, beide gaben sich immer halt. Wie es eine Familie eben machte. Im Augenblick war Shyra mehr für sie da und zuvor war Keshra für Shyra da, denn auch sie hatte ihre Schicksalsschläge hinnehmen müssen. Doch gemeinsam hatten sie so vieles erreicht und genau diese Freundschaft, schaffte es das beide immer wieder auf ihre Füße vielen, immer wieder ihr Lächeln zurück erlangten und dem trotzten welche sie zu Boden rissen.
Sechs Jahresläufe war Keshra nun hier und hatte sich einiges Aufgebaut, nachdem sie ihren letzten Hof in Adoran wieder aufgegeben hatte um wieder der Natur nah zu sein und ihre Heimat nun Junkersteyn war, hatte sie wieder etwas festeren Boden unter den Füßen, natürlich war sie geprägt durch das was sie erlebt hatte, doch sie würde auch das überstehen und wieder wie ein kleiner Wirbelwind durch die Gegend Tanzen.
Die Veränderung die das Leben mit sich bringt hinterlässt Spuren, manche kann man sehen, manche nicht, so findet eine schwarze Rose wieder einen Platz an ihrer Ranke, die eins in tiefen rot getränkt waren. Das Leben schenkt einem mal Freude mal Leid, doch die welche es überstehen und nicht aufgeben zu kämpfen, die werden am Ende mit einem Lächeln auf den Lippen zurück blicken. Man wächst an dem was man erlebt.

Und so wird auch Keshra wie Shyra, ihren Weg weiter gehen, ihre Spuren hinterlassen...