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Eine Sackpfeife für den Segen
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » Eine Sackpfeife für den Segen
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Trygve Hinrah





 Beitrag Verfasst am: 03 Sep 2018 15:58    Titel: Eine Sackpfeife für den Segen
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    Es konnte doch nicht so schwer sein. Einen Sack aus Leder und dazu mindestens drei Holzrohre. Wäre doch gelacht wenn ein gestandener Kerl, wie es das Oberste Schwert nunmal ist, nicht schaffen würde. Hekja sagte ihm, er solle Ogerleder besorgen und so tat er es dann auch. Das Leder hätte er ganz einfach aus dem Lager nehmen können, doch war es nicht seine Art. Es war seine Aufgabe und so wollte er auch selber die Materialien besorgen. Der Unheilsberg war quasi in Spuckweite und dort tummelten sich die dicken Viecher mit den kleinen Köpfen. Sein Kaltblut stand vor dem Höhleneingang, während das Oberste Schwert sich mit dem Feindschnitter in der Pranke den Weg zu den Oger erkämpfte.

    Lange dauerte es nicht, standen ihm schließlich nur einige Banditen, Fledermäuse und eine Handvoll Orks im Weg. Die Oger bescherten ihm auch keine Schwierigkeiten, das einzige was ihn zu Fall bringen konnte, waren die größeren Steine, welche die Viecher wie kleine Zuckerbonbons umher warfen. Aber dafür hatte er sein prächtiges Schild dabei. Es donnerte laut hinter jenem Schild und auch die Erschütterung des Aufpralls der Steine war in seinem Arm zu spüren. Doch hielt ihn das nicht auf einen Schritt vor den nächsten zu Stellen, bis er schließlich am ersten Vieh ankam. Es brauchte auch nicht viele Schnitte um den ersten Oger zu Fall zu bringen, sodass er sich an die nächsten wagen konnte. Die Haut eines Ogers hätte zwar gereicht, doch hätten sie ihn sicherlich nicht in Ruhe das Leder abziehen lassen.

    Das Schild schützte ihn vor den meisten Geschossen, dennoch schafften es einige kleinere Steine ihn am Kopf zu treffen. “Bei den Ahnen!”, entfleuchte es ihm beim donnernden Geräusch im Helm, welcher wie eine Glocke den Schall nach innen trug. “Dey Mystvyeh byst als nächstes dran!”, mit diesen Worten wurde nicht nur einem Oger gedroht, sondern gleich mehreren. Es dauerte tatsächlich länger als er Anfangs angenommen hat, doch war die Höhle am Ende Ogerfrei. Zwei Ogern wurde das Leder mit schnellen Schnitten großzügig abgenommen. Ausreichend, selbst wenn er sich später beim bearbeiten verschnitten hätte. Alles eingepackt und verstaut ritt er mit seiner Beute zurück nach Sturmouve.

    “Wye bey Helheym bekomm mey dys Leder gegerbt?!”, natürlich kannte er sich grob mit den Vorgängen aus, doch hat er nie das Handwerk gelernt, nie die Feinheiten des Gerbens mitbekommen. Gut dass er eine Person an der Hand hatte, welche sich besser als er damit auskannte. Als er ihr schon damals von der Aufgabe erzählte, hatte Yndis ihre Hilfe angeboten und so nahm er sie nun auch an.

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 Beitrag Verfasst am: 04 Sep 2018 10:37    Titel:
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    Die Hände noch voller Erde, kam sie an den noch leeren Hof zurück, wo sie Trygve am Zaun lehnen sah. Seine Rüste war noch übersäht von Dreck oder Blut? Über der Schulter eine ekelhaft aussehende Haut mit Borsten abgelegt. ''Was bey de Ahnen machst dey hier Kerl? Und was hast dey da??'', zwar war ihre Stimme freundlich, doch war sie erledigt und wollte sich nur einige Momente hinlegen. ''Hossa Sisstr, mey wollt dey'n Hilfe bey dem Gerben von de Ogerhaut... hatten wey doch besprochen.'', kam es wie selbstverständlich und sie nickte träge aber doch deutlich. ''Aye, hatt'n wir.. dey holst mir eyn Met und mey besorg schon mal alles was wyr brauchen.'' Das Clansschwert nickte fest und stapfte davon. Sie hoffte inständig, dass er nicht dachte, dass Yndis dieses Unterfangen an einem einzigen Tag erledigen konnte. Unter Mühe kramte sie den verbeulten Blechzuber aus dem Lager, ebenso wie sie sich an den Baustellen die zurückgebliebenen Holzspähnen ansah. Birke.. Weide.. Zeder ginge auch. Noch beim Ziehen des Zubers wurden die abgeschälten Rinden der Stämme einfach hineingeworfen. Am großen Feuer pausierte sie kurzzeitig und füllte den großen Kessel am kleinen Fjord auf, um ihn erneut über den Flammen zu platzieren dann griff sie wieder nach dem Henkel und zog ihr Gefährt weiter gen Hof.

    Der Thyre kam mit einem vollen Horn Met angestapft als Yndis die Borstenhaut gerade in das Blechgefäß warf. Die Hand wurde fast gierig nach dem Horn ausgestreckt und als der Brottr ihr das Horn bereitwillig übergeben hatte, ließ sie einen Schluck auf den Boden fließen ehe der Rand an die Lippen gesetzt, und das schwarze Met die Kehle hinab gekippt wurde. ''Trygve'', erklang es unter einem Sauberwischen der Mundwinkel.. ''Am Feuer ys nen großer Kessel Wasser, kannst dey den herhol'n? Aber erst wenn's richtyg kocht.'' Wieder stapfte der Hüne davon und es dauerte einen längeren Moment ehe er tatsächlich mit dem riesigen Kessel zurückkam. Yndis deutete vage auf den Zuber, woraufhin das kochend heiße Wasser unter einer großen Dampfwolke auf die Borstenhaut fand. ''Das muss jetzt erstmal etwas eynweichen, mey geh solange den Zaun vom Hof bepflanzen aye?''

    Auch als Yndis vom letzten der Höfe zurückgekehrt war saß der Thyre noch an seinem Platz und beobachtete den Zuber voll brauner Suppe. Der Kopf wurde bei den Schritten der Thyrin angehoben und er sah zu ihr hinüber. ''Meynst dey des reicht?'', fragte er fast ungeduldiger Natur. ''Aye, aber nun müssen wyr es aufspannen und de Borsten und Fettschicht abstreifen.'' Zu zweit hatten sie die fast ekelerregende Arbeit schnell vollrichtet. Aufgespannt auf einen Holzrahmen begannen sie mit einer Art Schälmesser die Haut vom nicht zu gebrauchenden Fett und den Borsten zu befreien und zu reinigen. Immer wieder erklärte Yndis ihm zwischendurch etwas. ''Wenn alles runter ys, muss es nochmal über dye Nacht in eynem Kräutersud eynweichen.. morgen legen wyr es zum trocknen aus.'', kam es ächzent, als sie das Messer an einem Stück Leinen sauber wischte.

    Nachdem penibel all die Stellen von den widerlichen Ogerborsten und dem überschüssigen Fett befreit worden waren, brachte Trygve die braune Suppe des Zubers in den Wald während Yndis sich um das heiße Wasser und die Kräuter, wie auch die Rinde kümmerte. Als das heiße Wasser und die zerstampften Kräuter, Blüten und Rinden dampfend aufgekocht wurden, tauchten die beiden auch die Haut wieder in das Wasser. Bis morgen würde er sich gedulden müssen.. erst in den Morgenstunden würde Yndis das Leder zum trocknen auf etwas Stroh ablegen, damit es schneller ging.

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Trygve Hinrah





 Beitrag Verfasst am: 11 Sep 2018 20:37    Titel:
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    Einige Tage waren vergangen und das Leder wurde sauber gegerbt, es lag gut in der Hand und war recht flexibel, perfekt für die weitere Verarbeitung und den kommenden Einsatz. In seiner Hütte lag auch schon eine Paste bereit, hergestellt aus Honig, Mehl und verschiedenen Kräutern. Auf der innenseite des Leders aufgetragen, sollte die Paste die in den Sack geblasene Feuchtigkeit aufsammeln und langsam über das Leder wieder abgeben, zumindest hatte er dies vor längerer Zeit mal irgendwo aufgeschnappt. Und so tat er es auch, die Paste wurde aufgetragen und über die Nacht einwirken gelassen.

    Frisch ausgeruht machte er sich direkt Morgens an die Weiterverarbeitung des Leders. Die große Lederlage wurde zu einem sauberen Kreis zugeschnitten und in der Hälfte umgeklappt. Mit einem dicken Garn und einer nicht minder dickeren Nadel wurde das Leder doppelt zugenäht, schließlich sollte der Sack später Luftdicht sein.

    Gefühlte Wochen war der Kerl nebenbei schon mit dem Schnitzen von Schäften beschäftigt, sollte es den Grobklotz mit den zwei linken Pranken doch auf etwas feinere Arbeit vorbereiten. Und als ob das nicht genug wäre, ertränkte Hekja den Hünen mit ausufernden Fakten über Sackpfeifen, den verschiedenen Flöten und Pusterohren und natürlich auch die Herstellung derer. “Bordun, auch Yson genannt! Merk dey dys endly mal!”, schnauzte sie ihn an. Er gab sich ja wirklich viel mühe alles zu verstehen und richtig zu merken, doch war es eine ganz andere Welt für ihn. Er war ein Schwert und wird es auch immer bleiben. Grobe Arbeiten mit Holz waren nicht das Problem, sondern die feinen Handgriffe wie am Rohrblatt, diese führten ihm Falten auf die Stirn. Ein kleines Stück zu viel abgeschnitten, hörte sich der Ton schon anders an. Die ganze Prozedur hatte ihn mindestens 10 Jahre näher ans graue Haar gebracht, da war er sich sicher. Die fertigen Pfeifen steckte er in kleine Löcher am Sack und band sie mit einem groben Faden fest. Sack, Bordunpfeife, Spielpfeife und Pusterohr… alles war dran. Aus weißen Ziegenfellen die er am Vortag erjagt hatte, wurde noch schnell ein Überwurf gebastelt, welcher mit Knöpfen um den Luftsack gestülpt werden konnte.

    Unglaublich und stolz zugleich betrachtete er sein Werk. Es war nicht die schönste Sackpfeife, musikalisch sicherlich noch ausbaufähig, aber sie war besonders. Die Pfeife diente nur einem Zweck und zwar das Herz der Blonden zu erobern. Die Blonde, die schon unzählige male mit ihm Seite an Seite gegen die Vieher gekämpft hatte. Die Blonde, welche ihm tierisch auf den Senkel gehen und im selben Moment ihm Glückseligkeit bescheren konnte. Die Blonde, die hoffentlich den Segen annehmen würde.




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