Der Herr über Nilzadan

[Dorlikin Donnerfaust]

Still war der Raum als Dorlikin endlich alles bereit hatte. Ein Tisch aus edlem Lydit, ausdauernd und stabil wie das Volkl welches Cirmias erschaffen hatte, war in seinem Zimmer neben dem Bett auf gestellt. Die Bärenstatue, deren oberen Extremitäten in kräftige doch feingliedrige Hände aus liefen, war noch von Morax Donnerfausts' fähigen Händen aus dem Stein geformt worden. Sie stellte die Zentralfigur auf dem kleinen Altar dar und wurde nur noch die dazugehörige Schere und Hammer als Symbole des Herren ergänzt. Neben einem Bierkrug, in welchem Dorlikin stets achtete frisches Bier zu haben, vervollkommnete noch eine Kerze den heiligen Ort. Dorlikin brauchte das kleine Licht nicht um sich in seinem Heim zurecht zu finden, er war wie alle seines Volkes von seinem Schöpfer mit zahlreichen Sinnen ausgestattet worden, welche ihm ein Leben in vollkommener Dunkelheit ermöglichten.

Und doch fand Dorlikin, daß die Kerze ein wichtiges Element war. Sie war von Thoria Donnerfaust gezogen und von seinem Onkel gesegnet worden. Es erschien Dorlikin passend wenngleich auch ein bisschen Wehmut in diesem Moment mitschwang in dem ihm das Verschwinden fast seiner ganzen Sippe erneut schmerzlich in Erinnung geholt wurde. Er verdankte alles seiner Sippe und es ist stets gut sich seiner Wurzeln zu erinnern. Und doch war dies nun eine andere Zeit und er musste sich mit neuen Dingen konfrontiert sehen. Seinem Weg stand er erst am Anfang jedoch war er bereit ihn zu gehen so weit er es vermochte. Dorlikin kniete sich auf den mit Eisbärenfell ausgelegtem Teppich vor dem Schrein nieder und versenkte sich in tiefer Ruhe. Hüllte sich ein in die Stille und in die Gedanken an den Schöpfer seiner Gussform, Cirmias. Dann als die Konzentration am stärksten war und die Stille um ihn herum fast greifbar, begann er zu singen. Langsam und mit ruhigen Worten, würdevoll getragen lies er seine Stimme erklingen zu seinem Lied das er selbst verfasst hatte.

Die Silben erklangen in der Stille und brachten sein Sehnen zum Ausdruck, Cirmias nahe zu sein. Ja das Sehnen des ganzen kalurischen Volkes Zeichen und Nähe ihres Gottes zu spüren und zu erleben. Der Gesang erhob sich und erfüllte die ruhige Stille, um in der Ewigkeit verklungen, vielleicht sogar die Ohren jenem zu erreichen, welchem viele Völker zu Dank verpflichtet sind.






Der Herr über Nilzadan

Der Herr über Nilzadan
dem jeder Kalur dient
CIRMIAS, rufe ich an
so wie es sich geziemt

Komm wieder zu uns nieder
zieh ein in unser Heim
und treu wollen wir wieder
mit dir vereinet sein

Unser Dank soll erklingen
von tausend Zungen laut
wollen dir Lieder singen
zu dir ein jeder schaut

Dein Weg sei stets beleitet
von treuer Priesterschar
jedem das Herz sich weitet
der dich auch nur ansah

Des Bieres feinster Bütten
und aller Handwerk Stolz
das kommt aus unsren Hütten
Mithrill, Stoff oder Holz

Dies all zu Füßen legen
wir deine Kinderschar
dir strömen wir entgegen
dem Schöpfer wunderbar

Und Getreu deinem Worte
Halten wir Wacht und Trutz
beständig diesem Orte
Des Nilzadanes Schutz

So komm in unsere Mitte
so ruft dein Volk schon lang
Oh erhör' unsere Bitte
Oh erhör den Gesang