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Lohnt es sich zu leben?
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » Lohnt es sich zu leben?
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Nuridanya Erlias





 Beitrag Verfasst am: 20 Mai 2005 10:50    Titel: Lohnt es sich zu leben?
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Wie ein geprügelter Hund saß sie auf den Stufen am Brunnen in Varuna. Die beiden kleinen Mädchen hatten sich an sie gedrückt und nur mühsam konnte sie sich die Tränen zurückhalten.

Die Verhandlung war eine einzige Farce. Wie eine Hochverräterin wurde sie von Tirell nach Varuna geschleift, Larion wollte ihr zuerst noch Fesseln anlegen, doch soviel Anstand hatte sogar er. Es kam mehr einer Inquisition gleich, denn einer Verhandlung. Nicht einmal Zeugen wurden gehört und ihr blutete das Herz, als die einzigen zwei Menschen, die noch zu ihr standen, zwei kleine Mädchen, vor dem Saal warten mussten. Das letzte Fünkchen in ihr, dass Tirell noch liebte, dass Vertrauen in ihre Umgebung hatte, das letzte bisschen Würde wurde ihr in wenigen Minuten genommen.

Von Quarius hätte sie nichts anderes erwartet, als dass er sie verrät, doch als sie erfuhr, dass Falk derjenige war, der ihr in den Rücken fiel, konnte sie sich nur mühsam beherrschen diese Farce nicht zu beenden.

Als hätte man ihr das Herz herausgerissen, in Stücke gehackt und wollte man es ihr jetzt wieder einsetzen, kam man zu dem Schuldspruch, dass sie zwar des Hochverrats nicht schuldig war, doch hat sie den Rat hintergangen und Tirell in Gefahr gebracht.

„Schwört ihr eure Ämter, Pflichten und Aufgaben wie gewohnt zu erfüllen. Schwört ihr wieder die gleiche zu sein wie vorher?“

Monoton und emotionslos glitt der Schwur über ihre Lippen, als hätte sie ihn auswendig gelernt. Wie konnten sie nur glauben, nachdem sie sie zu Boden richteten, dass sie jemals wieder die gleiche sein könnte? Nachdem sie ihr alles genommen haben, was ihr jemals wichtig war. Nachdem sie sie öffentlich zur Schau stellten. Sie behandelten wie ein Stück Vieh, das widerspenstig gegenüber seinem Herrn war.

„Ihr seid nach dem Prozess wieder euren Ämtern und Aufgaben verpflichtet – bis auf Widerruf. Der Rat wird euer Tun genauestens beobachten. Des Weiteren werdet ihr für 4 Wochen im Kloster der Temora verweilen, auf dass eure Seele und euer Geist gereinigt werden von den Fängen Alatars“

Von einem Käfig in den nächsten. 4 Wochen in den Mauern Temoras… Wie viel Würde und Freiheit wollten sie ihr noch nehmen… Wie könnte sie jemals wieder an Tirell und seine Güte, seine Reinheit, seine Macht glauben…

Hatte Tirell es geschafft? Hatten es die Mitglieder wirklich geschafft ihr alles zu nehmen? Der Tod schien ihr fast wie die Erlösung, schien die Zukunft doch darin zu bestehen, wie eine Puppe zu agieren. Sich dem Willen anderer zu unterwerfen, eingesperrt hinter Mauern, aus denen es keinen Ausweg mehr gab. Alles was ihr lieb und teuer war, war nun fort. Er war fort... Sie würde ihn nie wieder sehen. und nun Tirell. Wie sehr sie jenen Ort verabscheute....Alles hatte sie verloren… Nun diese zwei kleinen Wesen links und rechts neben ihr, standen noch zu ihr. Nie würde sie zulassen, dass ihnen etwas geschah. Sie waren ihr ähnlich. Sperrte man sie ein, würden sie zu Grunde gehen… Wenigstens ihnen sollte dieses Schicksal erspart bleiben….
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Iloiss Tso´al





 Beitrag Verfasst am: 20 Mai 2005 18:29    Titel:
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Es nieselte leicht und Iloiss ging langsam die Straße entlang. In seiner rechten Hand hielt er seinen Stock. Viel verband ihn mit jenem. Kraft, Wissen, Achtung, aber auch ... Nuridanya. Er sah sie schon von weitem - ging also langsam in ihre Richtung. Mit jedem Schritt pochte sein Herz stärker und lauter. Würde er gleich aufwachen? War doch alles 'nur' ein schlechter Traum? - Er würde es erfahren.

Schließlich stand er da, vor dem Brunnen und doch hatte Nuridanya ihn noch nicht wahrgenommen. Er war sich nicht sicher was, und vor allem wie, er etwas sagen sollte. Seine Augelieder vielen langsam zu und er verharrte nun dort, in der Nässe. Im Kopf schwirrten viele Gedanken umher, eigentlich... zu viele.

Ist das alles geschehen? Es muss. Ich habe es doch mit meinen eigenen Augen gesehen. Ich sah sie... ich sah ihren Körper und .... .... .... ich sah ihre Seele, wie sie durch jedes Wort mehr und mehr zerschnitten wurde.. ihre Augen, war sie denn wirklich 'schuldig'? War ich es nicht viel mehr? Es sind zu viele Fragen... kann mir die überhaupt jemand beantworten? - Ja... Sie... und nur Sie.

Er öffnete seine Augen. Immernoch saß Nuridanya da, auf dem kalten Stein. Iloiss fühlte angst... und er fühlte sich schuldig. Sein Mund öffnete sich, doch kein Ton kam heraus. Ein kleiner Tropfen glitt aus seinen Augen hinab zu den Lippen. Einige Sekunden vergangen und er nahm all seine Kraft und Mut zusammen.


"... .... Verzeiht ...."
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Nuridanya Erlias





 Beitrag Verfasst am: 20 Mai 2005 21:55    Titel:
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Die Nacht brach langsam über den dicken Mauern des Klosters herein, doch ihr Blick und ihr Herz blieben leer. Wenige Stunden zuvor erst trat sie ihre Strafe an, ehe sich die Eisentore mit einem lauten Krachen hinter ihr schlossen und die Erztemplerin sie sorgsam absperrte.

„Sieh es nicht als dein Gefängnis. Sieh es als Möglichkeit deine Gedanken zu ordnen. Jederzeit habe ich ein offenes Ohr für dich. Ihre Güte wird dir den Weg weisen. „

Kein Gefängnis... Welch Irrsinn sprach diese Frau, wo sie doch genau wusste, dass Nuridanya nicht aus freien Stücken hier war. Wusste sie doch, dass die Bluthunde auf sie lauerten um sie endgültig zu vernichten. Auf einen kleinen Fehler hofften, um sie vollends zu richten.

„Ich werde dich nicht zwingen, wenn du jene Mauern einmal verlassen möchtest, so melde dich bei mir ab. Ich vertraue dir. Dir kann nichts geschehen“

Vertrauen? Sie sollte jemanden vertrauen, wo sie ihr doch so kläglich in den Rücken gefallen waren. Nur ein Wort sollte ihr über die Lippen gleiten und Tirell würde davon erfahren. Sie trieben alle ihr Spiel mit ihr. Lügen, Intrigen und Machtkämpfe...

„Dieses Zimmer ist normalerweise den Hohentemplern vorbehalten. Doch soll es für diese Zeit deines sein. Fühl dich zuhause, es soll keine Zelle sein“

Starr blickte sie in den kleinen Raum. Ein Schreibtisch, ein großes Bett, Samtstühle und Bücherregale füllten den Raum aus.

„Die Kinder können zu dir kommen, wenn sie zu dir wollen. Niemand wird sie daran hindern“

Langsam ebnete sich eine Träne von ihrem Augenwinkel über ihre Wange. Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und unendlicher Zorn schien ihr die Luft zu atmen zu nehmen. Sie sperrten sie hier ein und gaukelten ihr doch die Freiheit vor. Die Güte Temora’s. Die Gerechtigkeit. Als würde man einem verhungerndem Hund ein Fleischstück vor die Nase halten, dass er doch nie bekommen würde, bis er elendiglich zu Grunde ging.

„Essen gibt es im Speisesaal um 8,12 und 18 Uhr. Es würde mich freuen, wenn ich dich morgen um 8 Uhr zum Frühstück antreffen würde“

Abermals kroch die Übelkeit in ihr hoch. Laut knallte sie die Tür hinter sich zu und starrte auf das kleine Fenster. „Nein...“ entwich es ihr heiser und hastete nach vorne. Was sie sah waren nur die dicken Mauern des Klosters. Unbarmherzig und kalt ragten sie in die Dunkelheit, kaum eine Handbreit von ihrem Fenster entfernt. „NEIN“ schrie sie und kraftlos hämmerte ihre Hand gegen den kalten Stein, bis die Haut an manchen Stellen langsam aufriss und sich kleine Bluttropfen auf dem Teppich verteilten. Ihr Körper zitterte, ihre Seele brannte, doch konnte kein körperlicher Schmerz die seelischen Qualen aufwiegen.
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Walburga Lohenthal





 Beitrag Verfasst am: 21 Mai 2005 16:06    Titel:
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“Iss hap alles!” Triumphierend drangen die Worte ihrer älteren Schwester Genefe an ihr Ohr. Den Kopf, ob der Last zweier Felle darauf, etwas ächzend auf die Seite gelegt, stand sie vor der Tür des Häuschens ...das Spielbrett zwischen den Zähnen, die dazugehörigen Spielsteinchen, die beim Laufen zusammen mit den Kieseln klackerten, in der Tasche, den Würfelbecher in der einen Hand, und die letzten beide Felle krampfhaft umklammert in der anderen.

“Warte Nefi, ich helf dia” kicherte Walburga und stolperte ihr, das letzte Stück über die Hängebrücke zu ihr laufend, entgegen. Als sie mit der Fußspitze zwischen zwei Brettern hängen blieb, purzelten, zusammen mit ihr, etwa ein Dutzend frisch gepflückter Früchte, die sie sorgsam im hochgeschlagenen Kleidchen vor sich hergetragen hatte, zu Boden. “Nein, nein, nein...” quiekte sie auf und streckte in einem Anflug von Panik alle Viere weit von sich, um die Ausreißer aufzuhalten. Doch Diese zeigten sich wenig beeindruckt und Einer nach dem Anderen nahm die Flucht in die Freiheit auf, die mit einem lauten Platschen, als sie über den Brückenrand ins Wasser fielen, beendet wurde.

Mit einem missmutigen Brummeln, gefolgt von einem tiefen Seufzer, rappelte sie sich wieder hoch, lehnte sich an Eines der Halteseile und schaute nach unten. “So’n Mist!” murmelte sie und betrachtete die fröhlich vor sich hin dümpelnden Äpfel, Birnen und Pfirsiche. Mit einem “Schuldidun” wandt sie sich ihrer Schwester zu. Diese stand da wie eine Statue, wagte nicht sich zu bewegen, aus Angst ihre mühsame Arbeit, sich mit allem zu beladen, könnte zerstört werden. Nur der Mund hatte sich zu einem breiten Grinsen verzogen und man sah ihr an, wie sie versuchte sich zu beherrschen, um nicht laut loslachen zu müssen, so sehr hatte sie die kleinen Zähne im Spielbrett verankert.

Sofort waren die geflüchteten Früchte vergessen, als Burgi ihrer grinsenden Schwester, nun ebenfalls ein Schmunzeln auf den Lippen, entgegen blickte. “Soll ich dir was abnehmen?” Da Reden mit dem Spiel zwischen den Zähnen nicht möglich war, entschied sich Genefe spontan, die Frage mit heftigen Kopfnicken zu beantworten. Als ihr die Felle vom Kopf rutschten und sie versuchte Diese mit der Hand, die den Würfelbecher hielt, zu greifen, entglitt ihr dieser aus Selbiger und selbst wildes Herumgefuchtel konnte ihn nicht davon überzeugen, an seinen Platz zurückzukehren. Ob dessen erklang ein protestierender Laut aus ihrem Mund und das Spielbrett nutzte die einmalige Gelegenheit, um sich schnell zu verabschieden. Der Versuch es mit dem Fuß aufzufangen schlug fehl und mit dem Mehrgewicht der Felle, die sie noch gnadenlos festkrallte, auf der einen Seite, verlor sie ,wankend auf einem Bein stehend, das Gleichgewicht und gab auf. Und alles was mühsam aufgebaut worden war, brach in sich zusammen.


Einige Stunden später hatten sie es geschafft. Alle Spielsachen hatten sie gut in den kleinen Rucksäcken verstaut und die Felle hatten sie, den weiten Weg durch die Wälder in Richtung Kloster, mühsam hinter sich her geschliffen. Als sie vor den hohen, berankten Mauern und dem riesigen Tor standen, angelte Walburga etwas unsicher nach der Hand ihrer Schwester. Nefi umschloss das hingehaltene Händchen. “Keine Ankst...wir sin ssu sweit...un Nuri is auch da drin. Wir kehen jetzt da rein...ham kesakt entweda alle einsperrn oder keine. Un wenn Nuri wieder kehen darf, dann befreien wir kleich noch die einkesperrten Kinda.” Entschlossenen Blickes nun sahen sie sich an und nickten sich zu.

“Turz nochma tucken ob wir alles ham” sprach Burgi und begann auch schon mit der wichtigen Aufzählung. “Schleudan?” ...ein Nicken... “Tiesel?” ...abermals ein Nicken... “Spielzeud?” ...wieder ein Nicken ... “tuschelide Felle?” ...ein weiteres Nicken ... “und bissi noch Reste zu Essen?” auch das letzte wurde mit einem bestätigendem Nicken beantwortet. Beide Augenpaare richteten sich auf das eiserne Tor und wie im Chor riefen sie: “Wir sin da Nuri...aufmachen!”
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Nuridanya Erlias





 Beitrag Verfasst am: 22 Mai 2005 15:50    Titel:
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Die Nacht war schon lange vorangeschritten und vollkommene Stille hatte sich über die dicken Mauern gelegt. Nur ein paar einsame Kerzen hellten hie und da eine Ecke auf. Eng hatte sie den Mantel um sich geschlungen. Mit nackten Füssen und die offenen Haaren schlenderte sie durch die Arkadengänge des Klosters. Von der einstigen Anmut jener Frau schien nichts mehr übrig. Die Wangen waren eingefallen, dunkle Augenringe prägten die feinen Züge und der Körper schien nur noch aus Haut und Knochen zu bestehen.

An Schlaf wagte sie kaum zu denken... etwas... jemand verfolgte sie darin. Unbarmherzig und rastlos krallte er sich in ihren Gedanken fest. Als könnte sie seine Krallen spüren fuhr sie immer wieder hoch, sobald sich ihr Körper seine wohlverdiente Pause holen wollte. Immer wieder und wieder jene Momente erleben, wie sie ihre Aussagen zerrissen.. sie in Tirell einsperrten und nun hier. Ihre Gedanken kreisten zu seinen Mauern. So hoch und dunkel prangten sie in der Nacht. Wie wohl hatte sie sich in seiner Nähe gefühlt. Als könne ihr nichts geschehen, als könne nichts und niemand ihr etwas anhaben.

So kläglich haben sie alle im Stich gelassen... Dem „Schutz“ jener Anhänger überlassen, als wolle man ein Tier abgeben, sobald es einem lästig geworden ist. So einfach schien ihr der Tod, wenn nicht diese beiden kleinen Wesen wären, die ihr so stur gefolgt sind. Die unbeirrbar hinter ihr standen. Ruhig schliefen sie in ihrem Zimmer zwischen den Fellen, die sie scheinbar mühsam durch die Wälder gezerrt hatten.

Was sollte die Zukunft ihr bringen... Die Einsamkeit und der unterdrückte Hass in Tirell... Der Tod, die Erlösung all ihrer Sorgen und Probleme... Oder doch ein Leben, indem sie Vergeltung finden würde....Sollte sie sich der Erztemplerin öffnen, wo sie doch die Angst zurückhält, die Bluthunde Tirells können etwas davon erfahren.... Oder würde er sich öffnen und sie in sein innerstes eintreten lassen, auf das Tirell in den Boden gestampft wird....
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