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Varunas Hexe
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Gerüchteküche » Varunas Hexe
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 23 Aug 2006 12:01    Titel: Varunas Hexe
Antworten mit Zitat

Wie frühmorgens der aus der erwärmten Erde aufsteigende Nebel Wald und Flur für sich einnimmt, sich wie ein Schleier über die Wipfel der Bäume und die sich zu Tagesanbruch öffnenden Knospen der Blumen legt, so ziehen die neuesten Gerüchte um jedes Haus der Viertel Varunas. Was gestern noch kaum gewagt auszusprechen und nur unter verstohlenen Blicken und hinter vorgehaltener Hand geflüstert wurde, ist zu einem stetigen Raunen geworden. In den Armenvierteln wird es mittlerweile fast laut heraus geschrien und auch im Viertel des Adels hört man sie vornehm Tuscheln.
Sieht man an irgendeiner Stelle Varunas zwei oder mehr Personen zusammen stehen, kann man sich sicher sein, es gibt nur noch dieses eine Thema:

Hexe in der Stadt!

Natürlich bleibt es nicht lange nur bei Gerüchten und Jene die Annehmen, dass dies die unumstößliche und schreckliche Wahrheit sei, diskutieren fortan wie jene Hexe zu beseitigen sei! Die Ansichten der treuen Bürger variieren, doch ein Jeder weiß, wie man eine Hexe los wird und nur jener Weg war der einzig Richtige! So diskutiert man lebhaft jenes gefährliche Weibsbild durch die Straßen Varunas zu jagen, hinaus aus der Stadt und auf nimmer Wiedersehen, oder ihre Füße mit schweren Pflastersteinen zu behängen und sie in den tiefen Stadtgraben zu werfen, oder sie dem lodernden, heißen Feuer des Scheiterhaufens zu übergeben um sich ihrer für immer zu entledigen. Doch welcher Weg auch immer, einem jeden treuen und gläubigen Bürger der Stadt ist klar:
Die Hexe muß fort! Fort aus ihrer Stadt!

In die schwatzhafte Aufregung der Frauen stiehlt sich jedoch auch ein neues Gefühl, schleichend, nicht sonderlich auffallend, nicht auf den ersten Blick und doch spürt es ein Jeder. Lauernde Blicke der Ladenbesitzer aus den verhangenen Fenstern, bereit, zur Tür zu eilen und sie zu verriegeln, sollte SIE sich nähern. Keine Kinder in den Gassen, fröhlich kreischend im Spiel vertieft. Sie sind in Begleitung Erwachsener, die sie eilig von der Straße zerren, wenn sie ihr Ziel erreicht haben. Mehrmals täglich schieben sich Gardinen um ein kleines Stück zur Seite, um dem ängstlichen und lauernden Ausblick auf die leeren Gassen zu gewähren.
Es ist die Angst.. die um sich greift, einen Jeden mit sich reißend, infizierend, mit langen Armen und festem Griff, wie Tentakel, die drohen, ein Schiff in die Tiefe zu reißen.

Hat sie auch dich schon erreicht?
Wird dir der Kragen nicht etwas eng?
Schnürt er dir nicht gerade den Atem ein wenig ab?
Spürst du, wie du schluckst und dann hastig nach Luft schnappst?
Wie deine Blicke hastig durch die Gegend huschen während du versuchst von IHR unbehelligt dein Ziel zu erreichen?
War sie das nicht gerade eben? Da, verschwand sie nicht gerade eben in der Gasse vorn?
Hörst du nicht ihr Lachen? Ihr bitter, garstig Lachen?
Weil auch du gehört hast...

...wie die Ritterin von Elbenau ein Pferd berührte und es dann wie im Nichts verschwand...
... wie die Ritterin des Grafen Gericht verwürzt hat, um heraus zu finden, wie sie ihn vergiften kann...
... wie der Ritter de Arganta durch die Gassen brüllte, zwei unschuldige Mägde gefangen zu nehmen...
... weil SIE ihn verhext hat...
... dass niemand weiß, ob Graf, Gemahlin und Hofstaat noch Herr über ihre eigenen Sinne sind.

Fliegt dein Blick zu dem auf Hochglanz polierten Schwert deines Großvaters, welches die Wand ziert, seit er im Krieg um Varuna sein Leben ließ?
Hättest du genug Zeit, es von der Wand zu reißen, wenn SIE plötzlich in deiner Tür steht?
Ist dein Schwert die richtige Waffe, um einer wie IHR den Garaus zu machen?

Öffne deinen Kragen ein wenig, hol tief Luft.. und wisch dir den Schweiß von der Stirn.. man kann sie riechen.. deine Angst...
Sei wachsam… sieh dich gut um...
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 24 Aug 2006 10:32    Titel:
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Schieres Entsetzen meißelt sich in die Züge der drei Bürgerinnen, als ihnen bewußt wird wer da vor ihnen steht. Die Hexe! Sie ist es.. kein Zweifel!
Für den Moment stehen sie wie angewurzelt, sie mit weit aufgerissenen Augen anstarrend, darauf wartend, dass SIE ihre Hand nach ihnen ausstreckt und sie sich in Luft auflösen würden.
Allein der großen, über alle Maßen gütigen und gerechten Göttin Temora ist es wohl zu verdanken, dass sich die Hexe Elbenau abgelenkt von ihnen abwendet, weil ein Herr sie grüßend anspricht.
IHN hat die Göttin wohl selbst geschickt, um sie vor dem Bösen zu bewahren!
Ihre letzte und sicherlich einzige Chance, mit dem Leben davon zu kommen, nehmen die drei nun wahr und die Beine in die Hand und suchen panisch das Weite.. preschen davon in alle Richtungen.
In jeder Gasse, durch die sie laufen, gellen ihre Schreie durch Fenster und Türen:
„Die Hexe ist frei! Sie hat das Schloß verlassen! Sie kommt, um uns zu holen!“
„Schließt die Fenster und die Türen!“
Die Schreie verstummen, als ihnen bewußt wird, dass eine Hexe doch sicher Mittel und Wege kennt, sich auch in verschlossene Häuser Einlaß zu verschaffen.
Dann ertönt es erneut:
„Gebt acht! Die Hexe ist in der Stadt!“

Überall mag ein Krachen zu vernehmen sein, welches darauf schließen läßt, dass die Fensterläden zugeschlagen werden. Ebenso das Scharren, wie von vor die Türen gerückten Tischen, Kommoden und gar Schränken.
Die Rufe der Herolde des Grafen mögen bei vielen Bürgern ungehört verklingen.
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 25 Aug 2006 16:29    Titel:
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Der Sommer neigt sich langsam dem Ende, die Tage zwar noch sonnig und mild, die Abende und vor allem die Nächte sind jedoch bereits merklich kühler.
Ein Umstand, der den Bürgern Varunas sehr gelegen zu kommen scheint... lassen sich doch Dolche, kurze Schwerter, Küchenmesser und alles andere, was einer Waffe gleich kommt, wunderbar unter Jacken und Mänteln verstecken. Schließlich war es an der Zeit etwas zu unternehmen, trotz der schönen Worte und Versprechungen des Grafen, die auf den Aushängen zu lesen sind.. Worte.. keine Taten.
Recht offen wird inzwischen darüber gesprochen, dass er längst unter ihrem Bann stehe... wie sonst sei erklärbar, dass die Hexe Elbenau sich noch im Schloß aufhielt, statt gebunden im Kerker? Zu IHREM Schutz hielt er sie bei sich.. der ganze Hofstaat scheint verhext!
Kleine Gruppen rotten sich in allen Ecken und auf allen öffentlichen Plätzen Varunas zusammen und teils sehr hitzige Diskussionen ereiferter Bürger treibt selbst den treuen Gardisten einen mehr und mehr unsicher wirkenden Blick auf die sonst stolz und selbstsicher wirkenden Züge.
Darin begründet ist Unschlüssigkeit, das Schwert am Gurt zum eigenen Schutze zu tragen, oder es gegen den sich zusammen rottenden Pöbel einzusetzen.
Sicher entgeht den aufmerksamen Blicken der Gardisten nicht, dass sich Jacken und Mäntel hier und dort etwas ausbeulen.. aber war es den guten Leuten denn zu verdenken, sich und ihre Familien schützen zu wollen?

Dass etwas getan werden mußte, darüber waren sich wohl alle einig und früher oder später würden sie die Hexe bekommen.
Tatendurstige Männer, zieht es mit geschulterten Äxten in den Wald, dumpf klingen die Schläge auf die dicken Stämme der Birken, Eichen und Zedern, die anschließend zum Marktplatz getragen und dort zu Scheiten geschlagen werden.
Langsam füllen sich die Gassen auch wieder, jedoch.. niemand geht allein und Tag für Tag zieht sich, kaum merklich, der Kreis um das Grafenschloß dichter zusammen.
Geflüster ist längst kein Geflüster mehr, sondern laut anklagenden Worten gewichen.. Gerüchte keine Gerüchte mehr, sondern in den Köpfen der Bürger zu Gewißheit gereift.
Auch die Berchgarder und Bajarder können sich den Gesprächen nicht entziehen und schwanken zwischen dem Aufatmen, weit vom Geschehen zu sein und dem Drang, den Bürgern Varunas helfen zu wollen.
Auch auf den Höfen der Bauern scheint in letzter Zeit die Mistgabel immer in Reichweite zu sein. Fast ein Jeder scheint bereit der Hexe endlich den Garaus zu machen…
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