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Gepolter vor Candidata Tiefenbruchs Wohnung
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Heinrik von Alsted





 Beitrag Verfasst am: 21 Feb 2017 18:07    Titel: Gepolter vor Candidata Tiefenbruchs Wohnung
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Ein bärtiger Hüne wird in der Stadtstube einen Schrank hochschleppen, ob er gesehen wird oder nicht ist ihm scheinbar egal, doch der rote Kopf zeugt von einer immens schweren Last. Unter ächzen setzt er es vor der Wohnung der Candidata Tiefenbruch ab. Schön mittig an der Doppeltür diese versperrend.

Das Ding, von innen mit Hexenstahl verkleidet, wird dann mit allerlei Kleidern gefüllt, geradezu vollgestopft. Diebisches Grinsen im geröteten Gesicht, als er wieder geht, das schöne Stück abgeschlossen dort stehen lassend.

"Ich hoffe ihr habt einen tollen Feierabend, Bierschänderin" mag man ihn noch murmeln hören, als die Tür er Stadtstube hinter ihm ins Schloss fällt.




Zuletzt bearbeitet von Heinrik von Alsted am 21 Feb 2017 18:07, insgesamt einmal bearbeitet
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Elinor Tiefenbruch





 Beitrag Verfasst am: 21 Feb 2017 22:03    Titel:
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    Und plötzlich stand da dieses Ungetüm im Flur vor ihrer Tür, als sie vom Konzil heimkehrte.
    Vor ihrer Tür – und zwar so konsequent davor, dass nicht einmal mehr der Türrahmen zu sehen war. Ein schlechter Scherz der Vermieter, oder eine Nebenwirkung eines Ein- oder Auszugs eines Nachbarn, anders war das ganze nicht zu erklären.
    Elinor schnaufte unzufrieden, konzentrierte sich aufs Lied, um das Ungetüm von Schrank zu versetzen – und scheiterte kläglich. Sie verengte die Augen und untersuchte das Möbel genauer. Das unverkennbare, unheilvolle Gefühl von Hexenstahl.
    Was bei allen Göttern hatte Hexenstahl in einem Schrank vor ihrer Wohnungstür zu suchen?
    Ein undamenhaftes Fluchen entkam ihr, als sie sich gegen den Schrank stemmte. Ein leidendes Knarzen von Holz erklang.
    „Das ist doch nun nicht wahr!“ Suchend ging ihr Blick umher, in der Hoffnung, irgendjemanden zu finden, den sie für die Misere verantwortlich machen könnte. Dann stapfte sie herab in den Schankraum – und kehrte nach einen kurzen Gespräch mit der Wirtin mit schmalen Lippen zurück. Alsted. Wer sonst!
    Entschlossen rempelte sie ein weiteres Mal gegen den Schrank. Holz ächzte, die Bodendielen knirschen. Das Ungetüm bewegte sich nicht. Elinor rollte den Blick zur Decke und atmete tief durch. Schön. Dann eben anders.

    Die Manipulation körperlicher Attribute mittels Mentalmagie, so hatten sie schon im Grundkurs in Tirell gelernt, brachte nach ihrem Abebben notwendigerweise Konsequenzen mit sich, es wäre sonst ja auch zu schön um wahr zu sein. Und morgen, davon ging Elinor aus, würde sie den Muskelkater ihres Lebens, oder alternativ eine Zerrung, davon getragen haben. Aber für den Moment wollte sie diesen elenden Schrank beiseite haben um zumindest einen Blick in ihn werfen zu können.
    Mit neuer Kraft, die nicht ihre eigene war, stemmte sie sich mit dem Rücken gegen den Schrank. Momentelang gab dieser bedrohliche Geräusche von sich – dann gab er nach.

    Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis Elinor das Monstrum aus Holz und Hexenstahl – und seinem noch unbekannten Inhalt – mehr schlecht als recht in den Eingangsbereich ihrer Wohnung gezerrt, gestoßen und geschoben hatte. Schweißperlen standen ihr auf der Stirn, als sie sich schweratmend von innen gegen die Tür lehnte und das Objekt des Ärgers misstrauisch betrachtete.
    Die Schranktüren waren verschlossen. Aber zumindest Schlösser waren etwas, dessen sie dieser Tage leichter Herrin wurde als früher.
    Entschlossen angelte sie nach ihren Dietrichen. Gleich würde sich zeigen, was Alsted sich hatte einfallen lassen. Ihr erster Gedanke war ein Fass Pferdemist – aber dafür der Griesgram dankenswerterweise zu gewitzt. Andererseits... wer weiß, was er stattdessen ersonnen hatte.
    Als das Schloss endlich mit leisem Knacken nachgab, griff sie vorsichtig nach der Schranktür.
    Und staunte nicht schlecht.
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