Beschwerdebrief an den Rat

[Zahrak Salberg]

*In bemüht leserlichem Schriftbild verfasst, ergeht ein Briefumschlag mit einfachem Wachssiegel an den Herzöglichen Rat. Bricht man dieses Siegel, so wird sich einem folgender Inhalt offenbaren..*

Berchgard,
den 28. Ashatar 259


Den lichten Göttern zum Gruß ehrenwerte Ratsmitglieder,

ein weiteres Mal möchte ich mich offiziell, als um das Wohl meiner Familie besorgter Reichsbürger, über einen unzumutbaren Zustand im Reich beschweren. Ich weiß, dass die Soldaten ihre Arbeit hierzulande ernstnehmen und es liegt mir fern, irgendjemandem ein unzureichendes oder fehlerhaftes Verhalten vorzuwerfen, aber es ist nun schon allein dieses Jahr gleich zweimal vorgefallen, dass ein allgemein bekannter und als gefährlich eingestufter Diener des Seelenfressers, Drakhon Sokarth, ungestört ins Herz unserer Heimat vordringen und dort Bürger belästigen, wie auch bedrohen konnte. Nebst der weiter anhaltenden Letharenplage und anderen, mir gerade nicht konkret präsenten Fällen, ist das ein höchst beunruhigender Zustand, in dem ich als einfacher Schneidersmann nicht einmal für die Sicherheit meiner Familie sorgen oder um ihre Sicherheit durch andere wissen kann.
Daher bitte ich Euch dringlichst darum, einen Weg zu finden, wie dieser Zustand beendet werden kann. Ich vertraue darauf, dass Ihr einen angemessenen Weg finden werdet und verbleibe mit hochachtungsvollen Grüßen. Für Rückfragen stehe ich Euch selbstredend jederzeit zur Verfügung.

Temora beschützt!
gez.
-Schneidermeister im Königreich Alumenas-
-Privatschneider der Drei Wünsche zu Adoran-
-stellvertretendes Familienoberhaupt der Familien Salberg und Asta-


Eine Abschrift hat auf Wunsch eines Soldaten ihren Weg zum Regiment gefunden, damit jenes ebenso informiert ist.

[Rat Lichtenthal]

Ein Bote erscheint in Kronwalden und wird sich aufgrund der vielen Salbergs und wird dort so lange warten bis er seine Botschaft persönlich überreichen kann.

Adoran, Rathaus
29. Ashatar 259

Der Schwertmaid Temora,
Dem Reiche Alumenas
und unserem König Ador I. zur Ehr.
Seid uns gegrüßt Schneidermeister Salberg,

Hiermit bestätigen wir Euch den Empfang Eures Schreibens vom 28. Ashatar 259.

Wir sind froh über den Umstand, dass Ihr Euch ebenso bereits an das Lichtenthaler Regiment gewandt habt.

Das Regiment von Lichtenthal ist ohne Zweifel nach Kräften bemüht jegliche feindlich gesonnenen Subjekte aus unserem Land zu scheuchen oder auch dingfest zu machen um sie ihrer gerechten Strafe zu zuführen.

Wir geben Euch allerdings auch zu bedenken, dass sich Lichtenthal nach wie vor im Krieg befindet, was auch einem jeden Bürger erklärt wird bevor er den Brief an sich nimmt. Daher ist es unmöglich Übergriffe auf Bürger des Herzogtums gänzlich auszuschließen, selbst bei einer Verdreifachung von Mannschaft und Patrouillenritten des Lichtenthaler Regiments.

Natürlich steht es in unserem als auch im Sinne eines jeden solche Übergriffe auf ein Minimum zu beschränken, deshalb dürft Ihr versichert sein, dass wir unser Augenmerk auf die von Euch geschilderte Situation legen werden um genau dies zu erreichen.

Da wir bei den von Euch beschriebenen Übergriffen vor allem Kronwalden als Schauplatz vermuten, würden wir Euch für die Zukunft bitten auch den Lehnsherrn vor Ort über solche Umstände zu informieren.


Mit hochachtungsvollem Gruße,


Im Namen des Rates von Lichtenthal

[Zahrak Salberg]

*Ein Antwortschreiben wird wohl mit leichter Verzögerung zum Rat finden, nachdem die Kronwaldener Salbergs verstanden haben, dass es sich beim Addressaten um den Berchgarder Salberg handelt.*

Den lichten Göttern zum Gruß Hochgeboren von Thronwall,

erst einmal meinen Dank für die zügige Antwort und die darin enthaltenen Worte! Natürlich ist es mir bewusst, dass wir uns selbst im eigenen Reich nicht gänzlich in Sicherheit wähnen können und jederzeit, da spreche ich wohl für jeden Salberg, sind wir bereit, unserer Bürgerpflicht auch in diesem Sinne nachzugehen.
Wie schon offenkundig von Euch herausgefunden, geht es sich mir insbesondere um Kronwalden als Hauptspielplatz des Konflikts in letzter Zeit, sowie Drakhon Sokarth, der vor allem uns Salbergs seit Jahren ein Dorn im Auge ist. Nachdem ich mich mit Gardist Telion noch etwas ausführlicher über letzteres unterhalten habe, möchte ich mich in einer ausführlichen, aber hoffentlich nicht anstößigen Formulierung dessen versuchen:
Mit Melina Waldesruh wurde Anfang des Jahres eine Schwerverbrecherin gefasst und hingerichtet, die ohne Zweifel ihre Strafe verdient hat. Doch sehe ich in Herrn Sokarth ähnliches Gefahrenpotential, finde jedoch keine Aushänge zu ihm. Weder solche, die die Bürger vor ihm warnen, noch solche, die zur Festnahme seiner Person auf Lichtenthaler Boden aufrufen und das, obwohl er mehrfach schon aktenkundig geworden ist. Mein Wunsch, als eines von mehreren Opfern seiner Aktionen, wäre eine Änderung dieses Umstandes und ich hoffe, da lässt sich Eurerseits etwas tun. Bliebe er fern des Reiches, wäre es mir schon eine sehr große Erleichterung. Denn auf neutralem oder feindlichen Gebiet ist und bleibt einfach mit Feindkontakt zu rechnen, da will ich auch nichts dran rütteln. Einzig sollte es ihm unattraktiv gemacht werden, nach Kronwalden oder sonst wo hinzukommen und dort Bürger des Reiches anzugehen.

Aufrichtigst und hochachtungsvoll
gez.
-Schneidermeister im Königreich Alumenas-
-Privatschneider der Drei Wünsche zu Adoran-
-stellvertretendes Familienoberhaupt der Familien Salberg und Asta-