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Die Insel der Sehnsucht
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Laery MacLordy





 Beitrag Verfasst am: 04 Mai 2005 19:15    Titel: Die Insel der Sehnsucht
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Laery schüttete sich die Münzen in die Hand und zählte sie nach. Ihr Lohn für die letzten drei Tage. Mit einem Seufzen ließ sie das Gold wieder in den kleinen Beutel gleiten und sah sich unschlüssig um. Wo sollte sie nun hin?
Während sie langsam die Strasse hinab ging, hing sie ihren Gedanken und Erinnerungen nach.
Vater hatte so oft von der Insel gesprochen. Die Insel der Ahnen.
Er hatte ihr die Landschaft vor Augen gemalt. Die schneebedeckten Berge, die tiefen Schluchten und das ewige Eis. Doch auch die grünen Wiesen, der dunkle Wald … die befestigte Stadt. Seine Erzählungen hatten ihr immer deutlich gemacht, wie groß seine Sehnsucht nach der Insel war, von der ihre Ahnen stammten.
Doch nun weilte er schon seit zwei Jahren nicht mehr unter den Lebenden und Laery hatte sich als junges Mädchen Arbeit suchen müssen um zu überleben.
In diesen Jahren hatte sie viel gelernt. Bei einem Schreiner hatte sie ausgeholfen und einfache Arbeiten erledigt, aber auch dann bei einem Schneider gearbeitet. Das hatte ihr am meisten Freude bereitet. Der Umgang mit Wolle oder auch Baumwolle, daraus dann feine Tücher zu weben um sie anschließend zuzuschneiden und hübsche, aber auch nützliche Kleidung zu fertigen, hatte sie immer mit tiefer Zufriedenheit und großer Freude erfüllt.
Laery hob ihre Hände und besah sie sich von allen Seiten.
Diese Hände würden ihr helfen, ein neues Leben aufzubauen.
Sie nickte entschlossen. Ja, sie würde es wagen! Sie wollte das Land der Angurer sehen und wenn es wirklich so schön war, wie ihr Vater ihr immer wieder vorgeschwärmt hatte, dann wollte sie dort den Rest ihres Lebens bleiben, dort arbeiten und sich ein neues Zuhause schaffen.

Laery MacLordy fiel es nicht wirklich schwer, alles hinter sich abzubrechen und an Bord des Schiffes zu gehen, dessen Kapitän ihr versprochen hatte, sie nach Fuachtero zu bringen. Da sie das Gold für die lange Seereise nicht hatte, war sie dem Segelmacher zugeteilt worden, ihm bei dem Ausflicken der Segel zu helfen. Außerdem sollte sie sich um die Kleidung der Mannschaft kümmern.
An Bord war die junge Frau bald von den anderen Mannschaftskameraden kaum noch zu unterscheiden. Sie war so groß wie die meisten Männer und trug mit Vorliebe lange Hosen mit einer weiten Tunik darüber. Nur ihr hübsches Gesicht mit den hohen Wangenknochen, dem vollen, etwas zu breitem Mund und den leuchtend blauen Augen unterschied sie doch sehr wesentlich von den bärtigen, wettergegerbten Mannsbildern. Anfänglich machten die Männer ihre Späße mit ihr, doch das kannte sie schon. Immer wieder war sie belächelt worden, da sie für eine Frau viel zu hochgewachsen und kräftig war. Das entsprach nicht den Vorstellungen der Männer, die lieber eine kleine, zierliche Frau bevorzugten, auf die sie im wahrsten Sinne des Wortes herabsehen und sie bevormunden konnten. Laery wurde dann immer sehr schweigsam. Nicht, dass sie sich nicht zur Wehr setzen konnte… doch warum sollte sie diesen Spöttern erklären, dass sie von einem Volk abstammte, das große, kräftige Menschen hervorbrachte. Wer kannte denn schon das Volk der Angurer?
Selbst Laery kannte sie nicht. Ihr Vater hatte ihr erzählt, dass sein Großvater die Insel verlassen hatte um in wärmeren Ländern zu arbeiten. Er hatte dort eine Frau fürs Leben gefunden und war nie mehr nach Fuachtero zurückgekehrt.
Die MacLordy’s gab es nun nicht mehr. Sie war die Letzte mit diesem Namen.

Als Laery im Hafen von Andraste von Bord ging, drückten ihr die meisten Männer kräftig die Hand und wünschten ihr viel Glück. Der Käpten tätschelte ihr gutmütig die Schulter.
„Machs gut, mein Deern. Du hast das Zeug dazu… wirst es schon schaffen.“

Sie schaute auf die beeindruckende, dunkle Stadt mit den wehrhaften Mauern.
War das ihre neue Heimat?
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