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Der Weg der Kriegerin
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Alana Duin





 Beitrag Verfasst am: 20 Jun 2006 11:49    Titel: Der Weg der Kriegerin
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Hier war sie also. Wieder allein. Es war sicher besser so, auch wenn sie Eldir, den Mann, den sie liebte, sehr vermisste. Aber sie wollte ihm nicht mehr wehtun, nie mehr! Das hatte er nicht verdient. Es war sicher besser, ihn nicht mehr zu sehen. Er war sicher froh darüber, dass er ihr Gemecker nicht mehr ertragen musste und genoss bereits wieder seine so hoch geschätzte Freiheit in den Wäldern, saß mit seinen Gefährtinnen am Feuer und lachte.
Der Gedanke schmerzte sie sehr, aber sicher war er bei ihnen glücklicher als bei ihr und nur das zählte.

Wie gespenstig wirkte das verlassene Elfendorf doch im Morgengrauen? Die ersten Vögel zwitscherten schon und ein feiner Nebel kroch durch die Bäume und verschleierte die Sicht. Sie kletterte von dem Holzhäuschen am Baum herab und sah sich einen Moment um. Sie war nie besonders religiös gewesen, doch nun hatte sie das Gefühl, sie müsse Buße tun für das, was sie ihm angetan hatte. Also führten sie ihre Schritte zu dem kleinen Schrein unweit des Dorfes. Dort kniete sie vor der Steinplatte nieder und ihr Blick fiel auf das Symbol, welches der Steinmetz dort eingemeißelt hatte und die Schrift darunter. Ehre.
Das Wort hallte durch ihre Gedanken. Ehre. Hatte sie nicht immer versucht, ehrhaft zu sein, ehrenvoll zu handeln? Stattdessen benahm sie sich wie ein trotziges Kind. Sie schüttelte den Kopf ob ihrer Dummheit. Hatte sie wirklich nichts dazu gelernt?
Aber offenbar hatte die Strafe dafür bereits begonnen. Nichts fürchtete und hasste sie so sehr wie die Einsamkeit. Und doch, nun war sie allein und sie selbst war daran schuld. Sie musste dringend an ihrer Ungestümtheit arbeiten. Sie sollte viel mehr überlegen, bevor sie sprach. Und vor allem, durfte sie sich nicht so schnell reizen lassen.
Sie seufzte, senkte ihr Haupt und dachte wieder an Eldir. Und wieder schmerzte ihr Herz dabei. Sie dachte daran, wie sie sich kennen gelernt hatten. Wie er sie auf seinen Armen trug und wie glücklich sie dabei war. Wie gerne wäre sie nun bei ihm und würde mit ihm lachen. Aber sie würde ihm sicher nur wieder wehtun, wenn nicht gleich, dann sicher später. Wieder durchfuhr sie der Schmerz. Doch dieses Mal kam er nicht nur aus ihrer Brust, sondern auch aus ihrem Arm. Die Bandage musste dringend gewechselt werden. Also erhob sie sich und setzte sich auf eine Bank am See. Gedankenverloren wickelte sie die alte Bandage von ihrem Arm und wickelte sogleich eine neue Bandage darüber. Dabei dachte sie weiterhin an Eldir. Sein lächelndes Gesicht sah sie vor sich, die kleinen Blätter überall in seinem Haar und an seiner Kleidung. Sie sollte zu seinen Gefährtinnen gehen und mit ihnen reden. Er sollte wissen, dass es ihr Leid tat. Das sie ihm nicht weh tun wollte und dass sie ihren Fehler eingesehen hatte. Gleich nachher würde sie zu den Zelten gehen. Sie verknotete das Ende der Bandage an ihrem Arm und machte sich auf den Weg.

Doch sie hätte wohl aufmerksamer sein sollen, beim verbinden der Wunde, denn so sah sie nicht den kleinen roten Strich, der sich von der Wunde ihren Arm zwei Finger breit hoch schlängelte.
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Alana Duin





 Beitrag Verfasst am: 22 Jun 2006 11:54    Titel:
Antworten mit Zitat

Langsam und möglichst leise schlich sie um die Zelte der Gefährtinnen. Die Angst kroch wieder in ihr hoch. Was, wenn er hier war, mit ihnen redete? Eigenlich wollte sie ihn gar nicht sehen. Doch alles lag still vor ihr, nur das Schnauben eines angebundenen Pferdes war zu hören. Sie ging zu dem Tier und wollte es streicheln, als sie plötzlich keine Luft mehr bekam und anfing zu husten. Das verschreckte das Tier und es wich laut wiehernd zurück. Offenbar schreckte es nicht nur das Tier auf, sondern auch Xintra, die wohl in ihrem Zelt gedöst hatte. Sie kam aus dem Zelt und blickte sich noch etwas verschlafen um.
„Wer da?“ fragte sie, erblickte Alana aber gleich, die noch etwas mit ihrem Husten zu kämpfen hatte.
Sie lud sie in ihr Zelt ein und bot ihr einen Trank gegen ihren Husten an. Als Alana jedoch ihren Umhang und ihre Robe ablegte, sah sie auch den dicken Verband, der unter ihrem Hemd vorlugte an ihrem rechten Arm.
„Was hast du denn da gemacht?“ fragte Xintra und plötzlich sprudelte alles aus Alana heraus. Sie war so froh, endlich mit jemandem reden zu können. Jemandem, der sie offenbar auch verstand.
Sie erzählte Xintra von dem Streit, wie es dazu kam, wie sie das Zelt verlies und im Kampf unterlag. Aber auch von ihren Ängsten, Eldir für immer verloren zu haben und auch ihrer Schuld, weil sie ihm diese vielen Dinge an den Kopf geworfen hatte.
Während Xintra ihre Wunde am Arm ausschnitt, versorgte und vernähte redeten sie über so vieles, was Alana schon lange auf dem Herzen lag.
Dann tröstete Xintra sie und sprach ihr gut zu.
„Er vermisst dich auch, glaube mir!“ sagte Xintra zu ihr. Wie glücklich war sie doch, dies zu hören. „Ihr solltet euch mal aussprechen, dann wird sicher alles gut!“
Dann geleitete sie Alana zurück zu ihrem Zelt und versprach am nächsten Tag wieder nach ihr zu sehen.
Und Alana setzte sich auf das Fell in der Ecke und wartete. Würde er wirklich kommen? Würden sie wieder vereint sein? Diese Fragen und noch viele mehr, wanderten durch ihre Gedanken, während sie in einen unruhigen Schlaf fiehl.
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