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Und alles für die Sehnsucht
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Sorcha Llastobhar





 Beitrag Verfasst am: 10 Jun 2006 17:49    Titel: Und alles für die Sehnsucht
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„Und so schnell lässt man so vieles hinter sich … und für was? Für die Sehnsucht.“

„Stillgestanden!“ ertönte eine dunkle Männerstimme und fast zeitgleich strafften sich mehrere Körper, welche in Reih und Glied standen. Gesichter von jungen Frauen und Männern sahen mit einer gewissen Strenge und Disziplin nach vorne und der Mann vor ihnen nickte, ehe er neben sich blickte. Dort saß auf einem Pferd eine junge Frau, ihr schneeweißes Haar sachte zu einem Pferdeschwanz verbunden und das bleiche Gesicht auf die Rekruten und Mitglieder der Garde gerichtet. Ihre sonst so blassen Wangen waren leicht gerötet und in ihren Augen sah man zu deutlich, dass sie sich zu beherrschen versuchte, nicht den Tränen nachzugeben, die sich da anbahnten. Alle Blicke waren auf sie gerichtet und sie lächelte nun. Der Mann neben ihr sah hinauf zu ihr und salutierte dann. „Leutnant, ich will euch im Namen eines jeden der hier Versammelten sagen, dass es uns alle mit Stolz erfüllt hat, euch über uns zu haben. Und umso mehr tut es uns weh, euch nun letztendlich gehen zu lassen, doch ihr wisst was das Beste ist.“ Sie lächelte nun fast warmherzig und schniefte verhalten. Jedes einzelne Gesicht dieser Menschen da unten kannte sie, manches mehr, manches weniger gut und jedes einzelne Gesicht würde ihr irgendwie fehlen. Sie nickte ihm zu, wandte sich dann den anderen zu und salutierte. „Sorgt dafür dass ich immer noch so stolz auf euch sein kann, wie ich es jetzt bin, wenn ich zurückkomme!“ und damit wandte sie sich ab, ritt los, zur nächsten Hürde.

Es war nicht annähernd so leicht gewesen und sie war nicht annähernd so gleichgültig gewesen, wie sie es sich gewünscht hatte, aber das war sie nun mal noch nie gewesen. Es war ein harter Schritt gewesen ihren Posten als Leutnant der Garde aufzugeben und dies alles mit einem mal aufzugeben. Sie sah in die Ferne zu der kleinen Hütte die sich immer mehr näherte und ließ ihr Pferd in einen ruhigen Lauf verfallen, ehe sie sich von dessen Rücken schwang und zur Tür schritt. Ihre kleine Heimat, ihre zweite Heimat. Seit sie bei der Garde angetreten war, und sich erstaunlich schnell hochgearbeitet hatte, hatte sie diese kleine Hütte bezogen. Zuhause konnte sie nicht mehr viel sein, zu weit waren die Entfernungen um schnell agieren zu können, wenn es denn mal zum Notfall kommen würde, und so blieben die Besuche bei ihrer Mutter und dem kleinen Niall immer ein paar seltene aber schöne Momente. Immer kleiner war die Familie geworden, ihre Schwester Shanna war die erste gewesen. Sie war innerhalb kürzester Zeit verschwunden, fort gewesen und erst spät hatte man gehört, dass es ihr gut ging. Sie lebte nun auf Gerimor, soviel hatte Sorcha immer mitbekommen. Und nun war auch Niall fort, zu Shanna geschickt um dort vielleicht einen Weg gegen die Blindheit des Jungen zu finden. Damit waren nur noch sie zwei und nun ließ sie auch ihre Mutter alleine zurück, war es richtig? „Hör zu Sorcha, es ist mehr als nur verständlich, dass es dich nach ihnen zieht, dass du wissen willst wie es deinem Bruder und deiner Schwester geht. Nimm keine Rücksicht auf mich, ich bin doch nicht alleine. Ich habe immer noch die Bediensteten und wenn ich die Gewissheit habe, dass jemand nach den beiden sieht, dann fällt mir schon eine schwere Last von den Schultern“. Das waren ihre Worte gewesen, aber Sorcha hatte in ihren Augen genau gesehen, dass es ihr trotzdem nicht leicht fiel, genauso wenig wie Sorcha selbst.

Sie blickte über ihr Hab und Gut, das Wenigste konnte sie mitnehmen. Selbst ihre Rüstung hatte sie bei der Garde gelassen, nicht zu viele Erinnerungen, sie wollte nicht jeden Abend wehmütig zurückdenken. Sie hatte sich ihr Schwert genommen, einige Vorräte und Feder, Tinte sowie etwas Pergament. Der Rest würde von Jana, einer jungen Gardistin gehütet und bewacht werden. Sie verließ die kleine Hütte, sah sie noch einmal an und seufzte lang gezogen. Dann schwang sie sich auf ihr Pferd und steuerte zielsicher den Hafen und den nahen Stallmeister an, wo sie ihr treues Pferd abgab. „Pass mir ja auf sie auf … und behandel’ sie gut!“ ihre Augen waren ernst als sie den Stallburschen betrachtete und doch lächelte sie sachte. Dann wandte sie sich in Richtung Hafen, sie musste sich sputen, das Schiff nach Gerimor würde bald ablegen.
Als sie wenige Stunden später auf dem Deck stand und sich die kleine Insel immer weiter entfernte, konnte sie die Tränen nicht mehr zurückhalten. Es war immer schwer sich von seiner Heimat zu trennen. Sorcha Llastobhar, Leutnant der Garde, Tochter von Arienh Llastobhar. Ihr schneeweißes Haar wehte im Wind, der Zopf baumelte wild hin und her und sie wandte sich ab und sah vor, in Richtung des nahenden Gerimors. Was würde sie dort erwarten? Sie trat diese Reise hauptsächlich an, um ihre Geschwister endlich anzutreffen, sie wiederzusehen und zu erfahren wie es ging, doch wen würde sie dort noch treffen? Mehr von ihrer Verwandtschaft? Und was wenn sie ihre Geschwister gefunden hatte? Es war eine neue Welt für sie, immens größer als das, was sie ihre Heimat nannte. Sie lächelte nun grimmig. Egal was sie erwarten würde, sie würde dem entgegentreten, so wie sie es immer tat. Und wer würde schon eine wilde Furie wie sie aufhalten? Sie musste plötzlich laut loslachen.

„Neubeginn, Freiheiten, mehr als ich es mir je erdacht hätte … oh Leben ich komme.“
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