*Eine Botschaft für den Kriegsführer das Kalurenvolkes*

*ein Bote in den Farben des Herzogtums Lichtenthal wird vor den Toren Nilzadans erscheinen und eine Nachricht überbringen wollen. Jene soll dem Kriegsführer des Kalurenvolkes, dem obersten Schlachtenwühler, übergeben werden*

Ehre der Krone und den Reichen
Temoras Segen,
Cirmias Gunst,

An den Kriegsfürsten des Kalurenvolkes,

Die letzte Schlacht mag ein Erfolg gewesen sein und wieder einmal bewiesen haben, dass die Stärke des gemeinsamen Feindes allein in seiner Überzahl liegt, die wie Korn unter der Sense des Lichtes bricht, wenn sie einer ebensolchen Anzahl mutiger und ehrbarer Streiter gegenüber steht.

Um an jenen Erfolg anzuschliessen und die Moral der rahalischen Truppen und des Unrates, den sie Verbündete schimpfen, weiter zu untergraben, lädt das Herzogtum Lichtenthal am heutigen Abend zum Kriegsrat, um ein gemeinsames, weiteres Vorgehen zu beschliessen.

Kommt ins Heerlager Schwingenstein, zur 20. und einer halben Stunde.

Für Speis und Trank soll gesorgt sein, ebenso für Möglichkeiten zuhauf, dass ein jeder von uns Ehre und Ansehen unter dem Antlitz der Götter erringen mag.

Der Götter Gunst und Segen

[Daz Getwergelyn]

*Daz Getwergelyn, Erster unter den Wächtern des Berges, las bis zum Wort „Korn“, als ihn plötzlich ein heftiger Durst überkam.

Seine Kehle fühlte sich mit einem Mal ganz trocken an, seine Zunge schien förmlich am Gaumen zu kleben.

Er legte die Botschaft beiseite, ging zum steinernen Getränkeschrank und nahm sich eine Flasche Korn heraus, die er mit gierigen Zügen leerte.

Danach war ihm wohler ... aber er schien vergessen zu haben, dass er da noch eine Botschaft weiterlesen wollte ...

Ob es ihm bis heute Abend einfällt, bleibt ungewiss.*

[Hrorin]

Auf den heutigen Tag hatte Hrorin sich lange vorbereitet.
Mit viel Liebe und Fürsorge hatte er sich die geheiligten Instrumente bereit gelegt und im Stillen seinen Joik an Cirmias in der großen Tempelhalle im Herzen des Berges gegeben.
Mit einer Tusche aus Mithrill und Chirmit hatte er sich die zahlreichen Runenbänder in der Meditation kunstvoll mit heiligen Cirmiasphrasen und Ordensrunen der Runenschmiede beschrieben.

Jetzt spannte sich jeder Muskel im Körper des Zwergen an, als er es mit stoischer Würde rituell anlegte und mit blankem Oberkörper die von der Priesterschaft geweihten Werkzeuge zur Hand nahm.

Wie jedes Jahr am Erzedankfest buddelte sich Hrorin auch diesmal unter Lobgesängen an Cirmias in eine regelrechte Rage und so vergingen Stunden im Dienst an Cirmias, währenddessen in ritueller Manier auch immer wieder ein ganz besonderer Cirmiassaft zu sich genommen wurde.

Niemand in der Graik traute sich den Kal Dar zu stören wenn er in der Wut des Erzwühlers seinen Cirmiasdienst tat. Erst zum elften Hammerschlag des Abends ließ die Wut nach und der Zwerg ließ erschöpft ab. Die gesammelten Erze übergab er der Tradition folgend als Opfer an den Vater im Stein und pries den Namen des Cirmias als er sich im reinigenden Dampfbad mit der Fihtâz geißelte.

Die Meldung würde Hrorin Kal Dar Graufels erst am nächsten Morgen vorgelegt werden können.

[Hrorin]

Im Laufe des Vormittages wird ein geschunden aussehender Rekrut der zwergischen Bergwache den Vaughain van Nordwind erreichen und nach einem gesiegelten persönlichen Schreiben an Kal Dar und Kal Khazad verlangen.

Darin beschrieben sollen die Ergebnisse des Kriegsrates sein.