Falk Hinrah
|
Verfasst am: 04 Apr 2005 23:56 Titel: Schuld und Sühne |
|
|
Ein goldener Hirsch...
von Kindesbeinen an hatte man ihn gelehrt dass solche schönen und einzigartigen Tiere die fleisch gewordenen Geister des Waldes sind. Nur unberührte und uralte Wälder wurden von ihnen bewohnt wo sie sicher vor den Menschen waren und die lebenden Ahnen aller Tiere dieser Art in ihrem Wald.
Heilige Tiere.
Noch immer wurde ihm schlecht wenn er den Kopf des Hirschen am Laden des Clans hängen sah, noch immer musste er sich beinahe übergeben vor Schmerz und Wut auf sich selbst dass dieses Tier sterben musste.
Er hatte den Hirsch nicht getötet, das war Culann gewesen, sein Freund Culann den er bitterlich enttäuscht hatte. Und eben darum war es seine eigene Schuld, Falks Schuld dass der Hirsch den Tod gefunden hatte.
Lange schon war es her, sein unanssprechliches Vergehen. Angetrunken und durch die viele Arbeit die Caillean hatte einsam hatte er Gwynedeth geküsst, Culanns Weib.
Viele Vorwürfe hatte er sich gemacht, immer hatte er in der Angst gelebt dass es heraus kommen würde und alle sehen konnten was für ein schlechtes Clansoberhaupt er war. Doch ebenso hatte er gedacht es würde sich Erleichterung einstellen wenn Culann und Caillean es endlich erfahren würden.
Dem war nicht so. Gwyn hatte es ihrem Mann gebeichtet und blind vor Wut hatte Culann genau das getan wovon er wusste dass es Falk hart treffen würde, das Falk ebensolche Schmerzen bereiten würde. Er hatte den Hirch gejagd und erlegt und es war Falks Schuld.
Eigentlich, so machte er sich klar, war alles was seine Clansmitglieder jemals falsches tuen würden seine Schuld. Als Häuptling hatte er die Verantwortung und war direkt für alles was sein Clan tat verantwortlich.
Und er würde die Last tragen.
Sich als Zeichen des Ehrbruches den langen, blonden Schopf ab zu schneiden war nur der Anfang, die Männer des Waldes würden wissen, würden wenn sie verzeihen konnten Rat geben wie er diese Schuld bei der grossen Mutter sühnen konnte. Sie, die eine, die viergeteilte in Feuer, Wasser Luft und Erde. Sie würde ihm vergeben müssen.
Doch die erste Sühne war ihm verwehrt, er musste den Kopf dort hängen lassen bis Culann ihm erlauben würde ihn ab zu nehmen. Das verlangte Culanns Ehre und er tat recht daran. Er liess Falk leiden wie er selbst gelitten hatte und Falk verstand es nur zu gut.
Vielleicht würden die Viere es verstehen und ihm eine andere Sühne auf erlegen, eine die er mit Freude erfüllen würde. |
|