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Vorbereitungen - Reise in ferne Lande
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Caillean Hinrah





 Beitrag Verfasst am: 06 Nov 2004 17:15    Titel: Vorbereitungen - Reise in ferne Lande
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Noch vor Sonnenuntergang stand Caillean Hinrah auf, wühlte und sortierte, packte für die lange Reise die sie später mit der Flut antreten würden. Drei Monate auf See waren lang...Sehr lang wenn man nur auf das Schiff beschränkt war. Ihr Gesicht glühte vor Eifer, als ihre Gedanken zur Neuen Welt wanderten. Alathair...der Name klang so melodisch und das Schmiedeherz in ihr sang, als sie sich ausmalte welche Vorkommen es dort wohl geben würde.
Sie lebte nach Möglichkeit im Einklang mit der Natur, nahm nur soviel wie gebraucht wurde. Unsinniges töten war ihr zuwider. Doch manchmal war es nötig um selbst am Leben zu bleiben.
Ihre Gedanken willentlich beiseite schiebend blickte sie auf das Chaos, das sich vor ihr ausbreitete...
Kleidung, haltbare Nahrungsmittel, Bandagen...ihre geliebten Tiere würde sie ihrer Cousine geben. Das grosse Anwesen würden sie verschliessen..einstweilen.

Wo beginnen? Sie entschied sich zuallererst die Kleidung die sie mit nehmen könnte, auszuwählen. Nur wieviel? Sommerliche, leichte Kleidung? Oder wärmende Winterkleidung? Sie wählte schlichte Kleidung aus. Und packte von jedem etwas sorgsam in eine der Kisten, die sie mit an Bord nehmen würde. Oben drauf legte sie in einer Schatulle einige Heiltränke, Kräuter, Nadel und Faden. Dazu noch einige duftende Öle und Essenzen. Mangelnder Hygiene würde sie sehr wohl auf den Schiff ausgeliefert sein, aber deshalb würde sie sich nicht die Freude nehmen, weiterhin so gut als möglich zu duften. Sich von den Knieen erhebend verschloss sie die Truhe.

Was kam als nächstes? Sie kannte die Route nicht, die dass Schiff nehmen würde, wusste aber, dass hier und da angelegt werden würde, um frische Vorräte an Bord zu nehmen. Seufzend rieb sie sich über die Stirn. Sie öffnete die Truhe und verstaute zwei Säcke Gold tief unter der Kleidung.
Den Rest der zurückblieb verstaute sie wieder in den Schrank und verschloss ihn sorgsam.
Dann nahm sie sich einen Umhang vom Haken neben der Tür und spazierte durch den Wald gen Occlo, sie würde Tücher kaufen müssen um die Möbel abzudecken. Plaudernd vertändelte sie notwendige Zeit beim Schneider. Die Tücher würden später geliefert werden und so hastete sie schnellen Schrittes nach hause.

Grübelnd wanderte sie vor der Feuerstelle auf und ab und schien nicht stillstehen zu können. Es war bereits später Vormittag und mittlerweile war sie gänzlich aufgelöst vor Aufregung. Ihre smaragdenen Augen funkelten und ungeduldig band sie sich das schulterlange Haar zusammen und steckte es unter die Kappe.

Was würde sie erwarten? Sie war keine geborene Hinrah, aber sie fühlte sich als ein Teil dieses Clans, der das Ziel ihrer Reise sein würde. Die versprengten Mitglieder finden, oder die Kinder der damals Überlebenden. Falk, kurz nach ihrem Handfasting, drängte förmlich zum Aufbruch. Seine Aufregung und Freude über die Suche wirkte ansteckend auf sie, und sie barg die Hoffnung in ihrem Herzen, dass ein gutes Leben ihnen hold sein würde.
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Falk Hinrah





 Beitrag Verfasst am: 06 Nov 2004 17:20    Titel:
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Reisetagebuch Richtung Alathair, erster Tag an Bord der Klippenmöwe.

Liegen im Hafen von Occlo, Quartier an Board des Schiffes bezogen, letzte Passagiere treffen ein, bald Abfahrt. Caillean duftet himmlisch.

Den ganzen Tag schon ist meine Liebste von freudiger Aufregung erfasst in die sich ab und zu bange Sorge mischt. Doch die Fahrt von Schattenwelt nach Alathair sollte nicht länger dauern als meine Überfahrt von Aguaiar die mich nach Schattenwelt brachte. Zugegeben, auf meiner zweiten Reise sind einige der Seeleute an Skorbut gestorben, aber was will man auch erwarten wenn die Baumeister lieber Rumfässer als Fässer voller saurer Gurken einlagern. Und wir Tiefländer werden Barbaren genannt, ich kann wenigstens schreiben im Gegensatz zu diesem Flohverseuchten Baumeisterpack. Zurück zum Thema: Ich sehe der Reise gelassen gegenüber, die Dame im Wind höchst selbst wies mir den Weg gen Alathair um dort meine Familie wieder zu finden. Mit der Herrin auf unserer Seite, was soll schon schief gehen?
Die Sorge mit der ich selbst schwer einhergehe ist die Sorge um den Bund von Minoc, ich war so lange Gildenoberhaut. Und vor mir Sombrisio. Ich kenne genug Männer deren Qualitäten meine weit übersteigen, doch leider mangelt es dem Bund an Führungskräften. Trotzdem, Filligo wird an seiner neuen Aufgabe wachsen und es vielleicht sogar besser machen als ich. Wer erzogen wurde die Clansschwerter in den Kampf zu führen ist einfach kein gutes Oberhaupt einer Handwerksgilde. Auch wenn ich dadurch sehr viel gelernt habe.
Sollte meine Familie wirklich auf mich warten und sollte sich ein Clan um die Familie einfinden bin ich gewiss dass ich zwar kein perfektes, aber ganz sicher kein schlechtes Clansoberhaupt abgebe.

Um meine Kleidung und etwas zu Essen muss ich mir keine Sorgen machen, in meiner Seekiste befindet sich mehr als genug Gold mit dem man ja wohl in jedem Hafen bezahlen können wird und Caillean hat natürlich auch für mich viel zu viel eingepackt.
Eher machen mir die Seemänner Kopfzerbrechen, sicher, es sind ordentliche Männer, sogar weitgehend befreit von Flöhen - ich meine, den ein oder anderen Floh hab ich ja auch - aber diese Blicke mit denen sie Caillean anblickten... Meine Frau ist eine wahre Schönheit und ich denke ich werde nun einmal an Deck gehen und deutlich machen was passiert wenn jemand sie anfasst. Ob es jemand schaffen wird meine Axt aus dem Mast zu ziehen? Einige der Kerle sehen doch recht kräftig aus.

Nachtrag: Meine Axt schlug nur einige Finger breit vor der Nase des Glatzkopfes in den Mast, während des Flugs bin ich wirklich in Schweiß ausgebrochen als der Kerl sich plötzlich vorbeugte. Ich meine, ich bin ziemlich gut im Axtwerfen, aber hätte er sich nur eine Handbreit weiter vorgebeugt hätte ich ihm den dämlichen Schädel gespalten. Noch einmal wird er Caillean auf jeden Fall nicht belästigen.
Wir laufen im Morgengrauen erst aus, der Kapitän muss noch einige Kisten verladen lassen und der Transport der sie zum Hafen bringen soll ist noch nicht eingetroffen. Wenn die Flut am höchsten steht laufen wir aus.
Ich kann es gar nicht mehr erwarten, Alathair, die neue Welt. Oh ihr Ahnen, eure Kinder werden sich wieder finden und den Clan wieder zum Leben erwecken. Ich freue mich darauf meine Verwandten zu sehen, vielleicht lebt sogar mein Bruder noch - obwohl er jetzt mit Sicherheit der Ältere von uns Beiden ist – und wir können ein Wiedersehen feiern. Was für eine Feier, die Hinrah Brüder trinken sämtlichen Hafentavernen Alathairs das Met weg.
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Caillean Hinrah





 Beitrag Verfasst am: 06 Nov 2004 17:26    Titel:
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Tok! Mit dumpfen Klang schlug die Axt ins Holz

Seit ihrer Ankunft auf der Klippenmöwe war sich Caillean der durchdringenden Blicke bewusst die jeder ihrer Bewegungen folgten. Ihr war das Gemurmel nicht entgangen als sie ihren Fuss an Deck setzte. „Eine Frau an Bord, das bringt Unglück!“
Mit geziertem Lächeln bedachte sie den Matrosen, der sie stumm anstarrte, sich die trockenen Lippen leckte und sie förmlich auszog mit seinem Blick. Ein Grinsen, mit fehlenden Zähnen und schwarz vom Kautabak. Der verdutzte Blick des Mannes als die Axt neben ihm einschlug liess sie beihnahe auflachen. Doch sie beherrschte sich und drehte sich unverwandt nach vorne.
Sie brauchte nicht ihre Augen, um zu wisse, wer die Axt geworfen hatte und was in Falks Gesicht geschrieben stand. Die unmissverständliche Warnung in seinen blauen Augen, das eisblaue Feuer das in ihnen lodert wenn er wütend war...das hatte sie oft genug gesehen. Fernab von den Blicken der Menschen gab sie ihrem Gefühl nach und tat was sie zuvor unterdrückte...sie lachte. Weich und wohlklingend.

Majestätisch bewegte sich der Zweimaster im Wind. Das Land ihrer Ahnen war mittlerweile nicht mehr zu sehen und das Schiff fuhr geradewegs in einen atemberaubenden Sonnenuntergang.
Vorne am Bug verweilte sie und Wehmut mischte sich in ihren Blick und sie war froh, dass niemand es sah. Sie straffte entschlossen die Schultern, drückt das Rückrat durch und stand still an Deck. Gleichsam der Galleonsfigur, die das Schiff zierte, lächelte sie, als die Gischt ihr das Gesicht nässte. Das waren die einzigen Tränen. die sie sich gestattete.
Der Wind frischte auf und sie zog sich ihr Schultertuch enger. Sie fröstelte.
Nur halbwegs nahm sie das Treiben wahr, die Mannschaft, die sie noch immer skeptisch betrachteten, gemischt mit Unmut und Wollust. Sie war die einzige Frau an Bord der Klippenmöwe und das würde sicher noch zu Schwierigkeiten führen.
Seufzend wandte sie sich ab und bahnte sich vorsichtig einen Weg durch die murrende Menge.

Unten an Deck begriff sie weshalb sie sich so steif und unbeholfen bewegte...Sie war recht verkühlt und die ungewohnten Bewegungen des Klippers, der seinem Weg durch die Wellen mit makelloser Eleganz fand, liessen ihren Gang schwankend und ungelenk erscheinen.
Sie setzte sich in die schmale Koje und drapierte die Decke um ihre Schultern, um sich aufzuwärmen.
Schwere Schritte vernehmend hob sie den Kopf und starrte auf die Tür. Als diese sich mit einem Ruck öffnete, erschrak sie kurz.
Lächelnd erhob sie sich und verfluchte jetzt schon das Schwanken des Schiffes als sie auf Falk zu stolperte. Dieser fing sie gewand auf. Breitbeinig stand er da mit halbgeöffnetem Hemd. Er hob sie leicht an und senkte den Kopf zwischen Hals und Schulter und nahm einen tiefen Zug.
Wie berauscht grinste er sie jungenhaft an und sie las Abenteuerlust in seinen Augen.
Trocken schmunzelte sie und ihre Stimme war sanft, als sie diese erhob, doch schlich sich ein mahnender Tonfall hinein.
„Wenn du jeden Tag deine Axt in den Mast rammst haben wir in zwei Wochen keine Segel mehr.“
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Falk Hinrah





 Beitrag Verfasst am: 18 Nov 2004 23:11    Titel:
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Reisetagebuch Richtung Alathair, dritter Tag an Bord der Klippenmöwe.

Nun den dritten Tag unterwegs, seit Gestern kein Land mehr in Sicht. Andere Passagiere sehen nach Galgenvögeln aus. Der Einäugige schaut Cailly nach wenn er denkt ich sehe nicht hin. Sollte drauf achten sein zweites Auge nicht auch noch zu verlieren.
Habe angefangen der Mannschaft zu helfen, herrlich warm an Deck und bestes Wetter. Kapitän meint es wird nicht lange so bleiben.
Caillean trug heute ihr blaues Kleid, mit ohne Schultern. Schöner Anblick, ja, aber dumm vor den Seeleuten.
Trotzdem schöner Anblick, langes Haar das im Wind flattert und das Kleid das sich um ihre Atemberaubende Figur legte. Sehr schöner Anblick.

Wir fahren wohl auf einer warmen Ströhmung meint der Kapitän, es sollte eine Woche so bleiben, leider nicht länger. Wenn wir die Hälfte des Weges hinter uns haben werden wir wohl vier Wochen lang über eine kalte Ströhmung fahren, hoffentlich wird das nicht zu ungemütlich.

Die Klippenmöve ist ein schönes Schiff, eine zweimastige Karacke in Klipperbauweise ohne Fockmast, dafür mit drei Sprietsegeln die wie die Kiemen eines Fisches angeordnet vom Bug bis zu dreiviertel Masttop emporreichen. Der Hauptmast trägt ein gewaltiges Rahsegel das uns schnell vorwärts treibt. Am Besanmast der vom Achterkastell aufragt hängt eines dieser dreieckigen Trinsicersegel, das wird wohl nur wirklich gebraucht wenn der Wind schräg hereinkommt. Die Matrosen haben sich gewundert dass ich soviel über Schiffe weiß, aber wer so viel Zeit an Deck von irgendwelchen Schiffen verbracht hat und jedes Mal der Mannschaft zur Hand ging lernt halt einiges.
Auf dem Vorderkastell bin ich gerne, weil der Wind konstant von schräg-achtern kommt liegen die Sprietsegel ununterbrochen auf einer Seite und hier vorne sind keine Mitglieder der Mannschaft nötig. So können die anderen Passagiere und vor allem Caillean sich an Deck auf halten ohne im Weg zu stehen oder belästigt zu werden. Die zwei Männer die an Board kamen kurz bevor wir los fuhren gefallen mir nicht, der eine gafft Caillean an und der andere hat ein Messer im Ärmel verborgen. Ich habe es sehen können als er sich unbeobachtet fühlte und ich einige Schritt über ihm in der Takelage hing. Wahrscheinlich fahren sie mit nach Alathair weil sie da wo sie herkommen an den Galgen gebracht würden.

Ich hab mein Rasiermesser vergessen, wenn ich niemanden finde der mir seines leiht wird meine schöne Frisur sich auswachsen. Ich weiß ich werde lächerlich aussehen wenn ich mir die Kopfseiten nicht rasiere. Wenigstens sind es derzeit nur blonde Stoppeln neben dem großen Schopf. Problematisch wird die Zeit zwischen Stoppeln und Pferdeschwanz werden, es wird furchtbar aussehen.

Die Kost an Bord ist ganz gut, der Smutje meint es gut mit uns. Wenn das Essen jeden Tag so gut schmeckt werde ich noch mit einem Wanst in Alathair ankommen. Dann sehe ich aus wie ein Papierraschler.
Dagegen muß ich dringend etwas tun. Vielleicht sollte ich der Mannschaft noch mehr helfen. Die Knochenarbeit in der Tackelage wird mir Kraft geben. Kraft ist wichtig wenn ich in dieser neuen Welt ohne meine Freunde Caillean beschützen will. Es wird Zeit meinen Körper wieder in die Verfassung zu bringen die er hatte als ich noch ein Krieger war. Denn das werde ich wieder sein.
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Caillean Hinrah





 Beitrag Verfasst am: 22 Nov 2004 01:54    Titel:
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Caillean wachte in der schmalen Koje auf und spürte das beständige Auf und Ab des Schiffes. mit leicht revoltierenden Magen erhob sie sich und wankte zur Waschschüssel um sich frisch zu machen. Heute würde sie sich nicht die Zeit nehmen und die Haare hochstecken sondern würde sie im Wind wehen lassen. Aus der Truhe wählte sie ein Kleid, das durch seine Schlichtheit schon auffällig war. Es schmiegte sich eng um ihren
Oberkörper und fiel dann locker hinab.
Sie wusste, ein langer Rock wäre nur hinderlich an Deck, doch diesen Luxus gönnte sie sich. Schon auf dem Weg von der Kajüte bis ans Deck roch sie die salzige Seeluft und lächelte in Vorfreude auf die Sonnenstrahlen.

Mit stolz, leicht trotzig erhobenem Kopf trat sie an Deck und mit langsamen Blick, gerader Haltung und einem freundlichen Lächeln grüsste sie den Kapitän. Dieser grüsste kurz und knapp und knurrte was von`Zurschaustellung´, wandte sich dann brüsk ab und verschwand unter Deck.
Die Blicke ignorierend, die sie auf sich ruhen spürte, stand sie wie in Stein gemeisselt, überschattete die Augen mit einer Hand und suchte in der Takelage nach ihrem Mann.
Falks Muskelspiel entging ihr nicht und auch andere Passagiere sahen ihm zu, wie er wendig und gewandt kletterte.
Ein freches Grinsen zierte ihre Lippen und ihre Augen die auf See, dunkelgrün wie Seetang waren, funkelten schelmisch. Sie schloss die Augen und konzentrierte sich auf ihre Gabe...rief den Wind und liess ihn an Falks Gesicht vorbeibrausen.
Sein kurzes Stutzen war ihr Antwort genug. Er grinst und winkte kurz
Fröhlich sah sie der Mannschaft zu und wandte sich dann ab Richtung Kombüse um zu frühstücken.
Etwas Brot und frisches Wasser sollten genügen.

Sie stand wie jeden Abend am Bug und sah den Delfinen zu, wie sie vor dem Schiff dahin jagten, mit dem Klipper um die Wette schwammen. Sie beugte sich etwas weiter über die Reling und lachte als sie die Sprünge der Meeresbewohner sah, und sich einbildete, wie sie ihr übermütig zu winkten mit den Flossen.
Der Ritt über die Wellen wurde rauher und als der Bug für einige Sekunden in der Luft zu verharren schien und dann tiefer als erwartet sich wieder senkte verlor sie den Halt und schrie auf, als sie nur noch von ihrer Hüfte gehalten über der Reling hing, kopfüber.
Ihre Nägel schabten rauh und panisch über das Holz, doch fanden sie keine Möglichkeit sich festzuhalten.
Das Schiff hob und senkte sich langsam im Takt der Wellen, ritt auf ihnen und erschwerte es ihr sich wieder irgendwie hoch zuhangeln.

Die Reling bohrte sich hart in ihre Hüfte und die Füsse zappelten hilflos in der Luft. Unter sich sah sie die Gischt, die unbeugsam in ihr Gesicht spritzte, das Salz brannte in ihren Augen, die hin und her irrten. Die Gischt und der Bug verschluckten ihre Schreie. Ihr leichtes Gewicht war das Einzige, was sie davon abhielt zu fallen und einen schrecklichen Tod zu finden - unter das Bugwasser gepresst zu werden und im Kielwasser zu ertrinken.
Angsterfüllt starrte sie ins Wasser, wagte sich nicht zu rühren.
Die Sekunden kamen ihr wie Stunden vor, in der sie so da hing von der Barmherzigkeit der Herrin abhängig.
Sie stiess ein spitzen Schrei aus, und ein Matrose brüllte gleichzeitig aus voller Lunge:"Frau über Bord!!" und zog sie mit harten Griff wieder hoch.

Wieder an Deck gaben ihre Knie nach und sie sank wenig anmutig in sich zusammen. Verschwommen nahm sie den Einäugigen war, der ihre gestammelte Dankbarkeit mit kurzen Nicken quittierte, sie auf den Planken liegen liess und sich abwandte.
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Falk Hinrah





 Beitrag Verfasst am: 11 Dez 2004 14:35    Titel:
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Vom wolkenlosen Himmel sandte die Sonne sanfte Strahlen auf das Deck der Klippenmöwe, das rauschen der riesigen Segel erfüllte die Luft gemischt mit dem Klatschen der gegen den Schiffsrumpf prallenden Wellen. Es waren nun vier Tage seit Caillean beinahe über Bord gefallen war und Falks Tagebuch auf unverständliche Weise aus der Kabine verschwunden war. Vier Tage in denen die Mannschaft die schöne Frau an Falks Seite mit Blicken durchbohrte, schien der Beinahe-Unfall doch der Wille der Klippenmöwe gewesen zu sein die sich ihrer unerwünschten weiblichen Fracht entledigen wollte. Endlich hatte die schlechte Stimmung nachgelassen die Männer konzentrierten sich wieder auf ihre Arbeit was in der angenehm warmen Brise auch nötig war. Die Klippenmöwe hatte guten Wind von Achtern und schnitt mit großen Sätzen durch die Wellen. Das wollte der Kapitän nutzen und ließ die Takelage beständig trimmen.
Hoch in den Wanten turnte Falk von Schekel zu Schekel und prüfte ob die Befestigungen der Seile noch fest waren und zog sie dort stramm nach wo es nötig war. Das Schekelmesser das zum Drehen der kleinen Schrauben nötig war am Gürtel befestigt hangelte er sich grade über die Topleine vom Hauptmast zum Besanmast als unter ihm die Tür zum Achterkastell geöffnet wurde und Caillean ins Licht des neuen Tages trat. Seit ihrem Unfall hatte sie einige Zeit darauf verzichtet an Deck zu kommen, doch als sie es nun tat trug sie zur Sicherheit keines ihrer schönen Kleider sondern eine gut sitzende Hose und ein einfaches Hemd dessen geschnürtes Dekoltee sie in Anbetracht der lüsternen Blicke zugezogen hatte so dass die Blicke nicht zu tief dringen konnten.
Aus Falks Position in luftiger Höhe allerdings war es kein Problem einen guten Blick auf seine Liebte zu werfen und mit seinem unverwüstlichen Grinsen tat er dies auch. Kurz wurde seine Aufmerksamkeit abgelenkt als der hinter ihm hängende Arkadius Timoni, einer der wenige Matrosen die sogar zu Caillean freundlichen waren, seinem Blick folgt und ihm daraufhin mit dem nackten Fuß einen leichten Tritt verpasste.
„Arbeiten, nicht Träumen Falk, auch wenn dein Frauchen wirklich eine ist bei der man ins Träumen geraten kann.“
Mit einem breiten Grinsen das soviel zu sagen hatte wie: „Ja, und das ist meine, bin ich nicht ein Glückspilz?“ erwiderte Falk den Tritt und machte sich daran weiter zu hangeln, all zu lange wollte auch er nicht nur mit den Händen an einem Seil hoch über dem harten Holzdeck der Klippenmöwe hängen.
„He Arkadius, wann kommt denn endlich diese Insel von der Hansi so schwärmt?“ Schon einige Male hatte der rundliche Smutje Hansor, von allen nur Hansi genannt, von der nächsten Insel geschwärmt die sie anlaufen würden, er war dort aufgewachsen und erzählte nur zu gerne von dem feinen Rum und den Kesseltrommeln die es dort gab. War der Kapitän nicht in der Nähe war auch die Rede von Rauschkräutern die einen in eine gute Stimmung versetzen konnten. Anscheinend wussten die Inselbewohner wie man gut feiet und Falk hatte diese Gespräche über Rum, Rauschkraut und Musik noch unterstützt damit die Gespräche über das unerwünschte Weibsbild – womit natürlich Caillean gemeint war – aufhörten.
„Das dauert noch eine Woche, aber dann können wir richtig feiern. Zwei Wochen auf See haben wir dann schon hinter uns und nur noch zehn bis wir endlich da sind vor uns. Wird uns alle etwas von der Eintönigkeit ablenken.“
„Aye, das wird auch Zeit.“ setze Falk nach und fasste endlich mit Händen so groß wie Pranken nach dem Besanmast. „Immer nur Wasser zu sehen wenn man aufwacht ist nicht unbedingt das was ich mir unter einem schönen Leben vorstelle.“
Nun war es an Arkadius zu grinsen und leicht den Kopf zu schütteln, der drahtige Schwarzhaarige war zwar wesentlich kleiner als Falk aber trotzdem hatte man sich auf den ersten Blick gut verstanden. „Wenn du lange genug auf See bist lernst du die Wasserfrau lieben, in einem Sturm haut sie dir zwar das Geschirr um die Ohren aber an Tagen wie Heute zeigt sie dir ihr Lächeln und macht die Beine breit um dir das zu verschaffen was du brauchst.“
Solch ordinäre Ausdrucksweise wäre bei jemand anderem als Falk vermutlich auf wenig Gegenliebe gestoßen, doch für den nicht sonderlich zivilisierten Tiefländer zeigte es einzig dass man sich ohne Standesunterschiede oder Hintergedanken frei und ehrlich unterhalten konnte. „Das hört sich fast nach Caillean an, zumindest was den Sturm angeht.“ Lachte er fröhlich und machte sich dann wieder an die Arbeit als er den tadelnden Blick des Kapitäns auf sich spürte.
„Der Alte ist heute Fröhlich, noch gestern hätte er dich vor allen runtergeputzt.“ Arkadius löste das Schekelmesser von seinem Gürtel und zog eine der losen Befestigungen nach.

Die Sonne senkte sich langsam Richtung Horizont als die Schicht von Falk und Arkadius sich dem Ende näherte, die wasserblauen Augen des Hünen suchten vom Top des Besanmast das Tief unten liegende Deck ab und fanden seine Liebste erneut am Bug wo sie wie eine Galleonsfigur stand und den vor dem Schiff schwimmenden Schweinswalen zuschaute deren kleine, rundliche Körper die Bugwelle der Klippenmöwe nutzten um immer wieder darüber zu springen und sich vom Wasser ohne Anstrengung mitziehen zu lassen. Diesmal stand sie nicht an der Reling sondern einige Schritt dahinter, vor der Wasseroberfläche schien sie einen gewissen Respekt bekommen zu haben.
Schnell turnte er durch die Tagelage nach vorne und dann endlich nach unten. Doch kurz bevor er sie erreichte blieb er stehen, sie hatte eine Hand auf den Bauch gelegt und schaute den kleinen Walen zu ohne wirklich hin zu sehen. Noch immer machte der Verlust des gemeinsamen Kindes beiden zu schaffen, doch bald wären sie in einer weniger gefährlichen Welt in der sie es erneut versuchen würden.
Langsam näherte er sich Caillean, blieb einige Momente hinter ihr stehen um ihr Zeit zu geben ihn zu bemerken und trat dann hinter sie um seine Arme um sie zu schlingen und ihren Duft in sich aufzunehmen.
„In Alathair wird alles besser, wir lassen eine Welt der Schatten hinter uns und finden unser Glück dort wo wir es schmieden können.“
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Caillean Hinrah





 Beitrag Verfasst am: 11 Dez 2004 15:59    Titel:
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Ganz allmählich, so schleichend dass Cailly es spüren und sehen konnte, wurde sie vertrauter mit der Mannschaft. Sie blieben auf Distanz, grummelnd und mürrisch. Sahen sie doch den grossen Schatten Falk stehts schützend über ihr. So sehr sie Falk schätzten als Kamerad und als Mann, der mit anpackte und sich vor keiner noch so harten Arbeit scheute, so sehr misstrauten sie jeder Bewegung, jedem Blick, denen sie von ihr gewahr wurden.

Der Kapitän war ein harter, doch gerechter Mann. Seine Autorität wurde nicht angezweifelt und so fügte sich die Mannschaft so lange die Winde ihnen hold waren.

Wie stehts trug sie ihre Haare offen, einzig an den Schläfen, hatte sie mühsam zwei schmale Zöpfe geflochten, wie ein dünner Kranz wand er sich zum Hinterkopf und hielt so lästige Strähnen davon ab ihr in die Augen zu fallen.
Gegen den Wind der unablässig an ihr zerrte und mal ihr lockere Bluse bauschte, mal sie eng an sie presste und ihre saftigen Kurven offenbarte, vermochte sie nichts zu tun. Lächeln hob sie dem brausendem Wind ihr Antlitz entgegen und ihr Herz hüpfte, wenn das Schiff sich stolz durch die Wellen bewegte.
Sie liebte den Wind und jetzt, nach Tagen auf dem Meer, liebte sie die See. Ihr Ungestüm und Temperament, die endlose Weite. Sie kannte auch die Gefahr, die mit der Überquerung des Wassers einherging und so nötigte sie den Tiefen den ermessenen Respekt ab.

Sie, die stets eifrig, hart und gerne arbeitete, wand sich innerlich vor Unbehagen, da nichts zu tun war. Nicht mal kleinere Verletzungen zu behandeln war ihr gestattet, nervös fuhren die harten Männer vor ihr zurück, als würde sie ein Gift in sich tragen. Den Kummer darüber liess sie sich nicht anmerken. Einzig Falk vermochte es ihr anzusehen.
Das Band das sie miteinander teilten war für Aussenstehende nicht zu beschreiben noch zu erfassen. Sie beide hatten mit Verwunderung bemerkt wie es beständig wuchs und neue Formen annahm. Sie erfasste in klaren Momenten seine Stimmungen, starke körperliche Schmerzen oder Angst des anderen spürten sie fast schon am eigenen Leib. Seltsam nahm Caillean dieses Geschenk, diese Gabe zu Kenntniss, doch an manchen Tage zweifelte sie ob sie sie auch willkommen heissen könnte.
War es gut zu sehr miteinander verbunden zu sein? Würde es den Partner nicht zerreissen, wenn der Andere eines Tages alleine zurückblieb, dem Liebsten gewaltsam entrissen?

Müssiggang war ein Laster, dass der stolzen Frau, mit den rabenschwarzem Haar zuwider war. Zuviel denken und grübeln war ihr unangenehm. Sie nahm das Leben wie es war. Handelte nach den Gegebenheiten, die die Herrin ihr vor die Füsse warf. Sie glaubte an das Schicksal, anders als Falk, der sich sein eigenes Schicksal zurecht schnitt.
Aber war es nicht Schicksal, wenn die Herrin einem etwas zuteil werden liess? Vorherbestimmt? Sie und ihr Liebster hatten hier kontrahierende Meinungen.

Sie erinnerte sich gut an ein Gespräch in der alten Heimat, dass ein Mensch immer nach mehr streben sollte, immer weiter, vorwärts... Sie verzog das Gesicht als sie daran dachte.
Wind und Feuer...beides kann nicht ohne einander sein und doch hat jedes Element sein eigene Art voran zu kommen.
Der Wind, aufbrausend, dominant und voranstürmend.
Das Feuer, glutvoll und bedachtsam und das verwendend was vor ihm lag.

Sanft schlossen sich Falks Arme um sie, sie lächelte und gemeinsam sahen sie in einen glutroten Feuerball, der am Horizont versank und sie mit seinen letzen, warmen Licht sanft beschien.
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Falk Hinrah





 Beitrag Verfasst am: 12 Dez 2004 03:36    Titel:
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Für einige Momente schien die Zeit still zu stehen, die versinkende Sonne ließ ihre Strahlen um Caillean schmeicheln als würde sie die Schönheit der jungen Frau genießen wie ein Weinkenner einen der besten Elfentropfen.
In den salzigen Geruch der See mischte sich der für Falk unwiderstehliche Geruch seiner Liebten. Ihr schwarzes Haar, das im Licht des Sonnenuntergangs bläulich schimmerte, wehte mit einigen Strähnen in sein charismatisches Gesicht und ließ ihn genießend die Augen schließen. Wie viele Andere war dieser kurze Moment der Zweisamkeit für ihn unendlich kostbar und er genoss ihn in vollen Zügen. Seine größte Stärke und Schwäche gleichermaßen war die bedachtsame Caillean, die Einzige die seinen manchmal übertriebenen Stolz und oft kochendes Blut besänftigen konnte. Wie zwei Teile eins Ganzen schienen sie ihm. Die Schwächen des Einen waren die Stärken des Anderen und wenn sie zusammen waren - und sie sorgten dafür dass es so oft wie möglich der Fall war - hatten sie beide das Gefühl als könnten sie alles schaffen.
Nie war ihre Liebe perfekt gewesen. Und eben das war es was sie nur enger aneinander band und sie ihre Liebe neu entdecken ließ.

So auch die Reise nach Alathair, sie hatten viel aufgegeben, ein Leben in wohlhabenden Verhältnissen, viele, viele Freunde, politischen Einfluss und die Minocer Mine. Doch viel würde sich bessern, es würde sich bessern müssen. Die Mine in Minoc war nicht nur ein Geschenk, sie war oft auch eine Bürde, bei zahlreichen Überfällen der Diener des Bösen hatten Falk und Caillean nicht nur zahlreiche Wunden erlitten sondern sich auch eine Menge Feinde gemacht.
Nicht zuletzt hatten sie ihr ungeborenes Kind durch die Dunklen verloren. Alathair würde endlich eine Umgebung mit sich bringen in der sie es verantworten konnten die Welt durch ein neues Leben zu bereichern. Nun mussten sie nur dafür sorgen dass die Idee den Clan Hinrah wieder aufleben zu lassen auch Früchte tragen würde. Die Dame im Wind - von Falk und Caillean Herrin genannt - hatte dem Hünen dessen Arme eng um die kleine Frau vor ihm geschlungen waren geflüstert dass einige Mitglieder seiner Familie noch am Leben waren und dass sie sie ebenfalls nach Alathair geleiten würde. Doch selbst wenn sie niemals ankamen, der Clan lebte nie nur durch die Familie. Freunde und Mitstreiter der noblen Hinrah hatten immer schon den Großteil des Clans ausgemacht und würden es wahrscheinlich wieder tun.
Wieder in einem Clan zu leben, wieder seine alte Position als Clansoberhaupt einzunehmen war was Falk antrieb, der Clan könnte Caillean und die geplanten oder ungeplanten Kinder beschützen, würde die Grundlage einer freudigen und friedlichen Existenz bieten.

Mit dem Untergang der Sonne fielen die Temperaturen schnell, der warme Wind bot noch einen gewissen ausgleich, doch als Caillean, obwohl sanft in seine großen Arme geschmiegt, anfing zu zittern zog Falk sie mit zärtlicher Bestimmtheit unter Deck. Die neue Schicht würde bald essen und für den hungrigen Falk kam die Speise als Abendessen nur recht.
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Caillean Hinrah





 Beitrag Verfasst am: 16 Jan 2005 14:45    Titel:
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Wie jeden Morgen stand Cailly vor dem winzigen Spiegel und bürstete sich das Haar durch. Dick und schwer, weich und anschmiegsam umrahmte es ihr Gesicht. Die wirren Knoten erst mit lockeren Handstrichen lösend, nahm sie dann einen Kamm und zog diesen durch handbreite Strähnen. Dabei summte sie leise und wohlgefällig fürs Ohr. Sie hatte sich abgewöhnt an Deck zu summen.
`Diese abergläubischen Matrosen´ dachte sie aufrührerisch, in den letzen Tagen verschlechterte sich Cailleans Laune zusehends. Das Wetter war umgeschlagen und der Wind blies harsch und kalt in den Segeln. Ihre geliebten Delphine hatten sich abgewandt und sie sah desöfteren nun grössere Wale, die Salzwasser in die Luft bliesen, wenn sie an die Oberfläche schwammen.
Dies war nun ein Schauspiel, dass sie nur allzu gerne beobachtete. Sie schwamm selber für ihr Leben gerne und konnte das Tummeln nur mit einem sehnsüchtigen Lächeln bedenken. Zusehen und träumen. Das war mehr oder weniger ihr Tagesablauf.
`Da würden selbst Frauen mit stoischerem Gemüt durchdrehen.´ Manchmal war ihr zumute als müsste sie was gegen die Kajütenwand werfen um ihren Unmut Platz zu machen. `Diese Warterei ist mir zuwider. Sollen sie mir was zu tun geben...und wenns Segel flicken ist` wieder ein aufsässiger Gedanke. Derer häuften sich in den Minuten, als sie sich durchs Haar fuhr.
Mit der Mannschaft gab es immer weniger Probleme, sie verhielt sich wie ein Geist und wurde so behandelt, was es für sie noch unerträglicher machte.

Am Abend zuvor waren Falk, sie und einige Herren in nobler Kleidung zum Essen beim Kapitän eingeladen worden. Zuerst freute sie sich unbändig, jede Abwechslung war willkommen! Doch sie wurde enttäuscht. Die Männer nahmen ausser höflichen Floskeln keinerlei Notiz von ihr und sie hatte still den Gesprächen gelauscht, gelächelt wenn es angebracht war und ansonsten... Schweigen. Sie sass an dem breiten Tisch Falk gegenüber und wurde rechts und links von Männern flankiert. Der Rechte wurde immer ausschweifender, sowohl in der Ausdrucksweise, als auch in seiner Gestik. Dass Caillean sich manchmal wegducken musste, um seiner fuchtelnden Hand mit der Gabel, auf dem saftiger Fisch aufgespiesst war, fiel ihm gar nicht auf. Ihr Zorn wuchs, als das Thema Frauen aufkam. Dieser Emporkömmling, war doch ernsthaft der Meinung, Frauen wären nur zu gewissen Dingen gut. Als Zuchtstute um den Reinheit des Adels zu gewährleisten. Sie hätten zu gehorchen und sich zu fügen in allem was der Mann befahl. Falk wurde kurz gerufen und verschwand an Deck, leise seine Missbilligung von sich gebend. Der Wachhabende hätte wohl ein Problem....
Klirrend fiel ihre Fischgabel auf den Tellerrand, als er und die anderen dröhnend über seine Worte lachten und er über seine Ausschweifungen beredt erzählte, während seine Gattin hochschwanger war. Nur mühsam bezwang sie ihre Wut, ihm die Gabel tief ins seine Visage zu rammen. Die Stille, die darauf folgte war unangenehm und peinlich. Der Kapitän räusperte sich, wohl um eine Entschuldigung vor zu bringen, doch mit der Hand wehrte sie diesen ab. Sie starrte vor sich hin, ihr Tischnachbar, der sie amüsiert betrachtete, ob ihrer Reaktion, ihn im Augenwinkel haltend. Er stützte das fette Kinn in eine fleischige Hand und schmunzelte. `Er denkt nichtmal dran sich zu entschuldigen´.
Aufsässigkeit.
Sie spürte wie ihr Puls raste und heisses, vor Empörung entflammtes Blut, durch ihre Adern rann. Langsam und in ein Zeitlupe wandte sie ihren Blick auf ihn, stumm mit sprühendem Blick. Er schmunzelte weiter und wagte es auch noch, sie vertraulich auf den Oberschenkel zu tätscheln.
" So jemanden wie dich würde ich mir auch gerne Mal zur Brust nehmen. Normalerweise mag ich keine grünäugigen Hexen, mit schwarzem Haar "
Das war zuviel!
Sie griff nach einem Tranchiermesser und setzte es an ihm an.
"Donner und Doria" rief er aus völlig überrascht, das er eine wehrhafte Frau vor sich hatte.
"Mein Herr.." presste sie zwischen den Zähnen hervor, "wagt es noch einmal mich unsittlich anzurühren und Ihr werdet Dinge erfahren, die mit Eurem beschränktes Bewusstsein nicht fassbar sind. Ihr solltet Euch eines anderen Tones befleissigen in meiner Gegenwart, denn ich bin anders als Eure Flittchen oder Eure bemitleidenswerte Gattin. Frauen, die sich unter Euch stellen sind armselige Geschöpfe, die keinen eigenen Verstand besitzen, also stellt mich nicht mit ihnen gleich oder..." brodelnd und zischend machte sie sich auf die fast schon zivilisierteste Art Luft die ihr möglich war in dem Moment. Der fassungslose Blick, der an seinem Körper herabwanderte und zu dem scharfen Messer wanderte, war ihr Genugtuung und so warf sie es auf den Tisch und bedachte alle Anwesenden mit einem vernichtenden Blick. Sie verliess den Tisch und ging zur Tür, im selben Moment trat Falk wieder ein und sah sie aus funkelnden Augen an. Keiner sah die Verwandlung in ihrem Gesicht, doch es wurde weich und strahlend. Sie knickste tief vor Falk und murmelte hörbar für alle scheinbar demütig und ergeben. "Mylord, verzeiht, ich ziehe mich zurück, tiefsinnige Konversationen mit brillianten Herren sind mir zu anstrengend." Ohne weiteres ging sie mit strahlendem Lächeln und zog die Tür leise hinter sich zu. "Herr Hinrah, Ihr habt eine...nun... bemerkenswerte Frau" stammelte der zuvor von Caillean Angegriffene.
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Falk Hinrah





 Beitrag Verfasst am: 16 Jan 2005 16:39    Titel:
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"MATROSE TIMONI WENN DAS VORSEGEL NICHT BINNEN DREI AUGENBLICKEN GEREFFT IST KNÜPFE ICH EUCH HÖCHST SELBST AN DEN FETZEN DESSELBEN AUF DIE DANN NURNOCH DAVON BLEIBEN!"
Selbst die rauhe Stimme des Kapitäns vermochte es nur schwerlich gegen den tosenden Wind anzukommen. Laut knirschten die Taue der Takelage und schon seit einiger Zeit gaben die Segel bedrohlich knirschende Laute von sich während der mächtige Wind das Schiff wie eine Nußschale über die meterhohen Wellen hüpfen ließ. Noch vermochte es der spitze Bug sie zu brechen. Mit den vollen Segeln würden die Wellen aber schon bald seitlich gegen den Rumpf prallen und die Klippenmöwe früher oder später zum Kentern bringen. Die lauten Rufe der Matrosen erreichen Falk nur schwerlich durch das Tosen der See und den bedrohlichen Donner auf den sie direkt zuzusteuern schienen.
Heiß brannte das Tau in seinen prankengroßen Händen während er und drei Matrosen mit aller Kraft daran zogen und das gerufene "Hiiiieeef Hooo" schon längst aufgegeben hatten. Nurnoch sechs Wochen waren zu bewältigen doch bei dieser Wetterlage, die nun schon seit drei Tagen anhielt, war sich Falk nicht sicher ob sie das Festland überhaupt erreichen würden.
Alle Sorgen um Caillean, die im letzten Monat immer unruhiger und hektischer geworden war bis der Kapitän ihr schließlich erlaubt hatte in der Küche zu helfen und sich - allerdings mit Hose und hoch geschlossenem Hemd - frei auf Deck zu bewegen, traten zurück und der riesenhafte Mann richtete seine Konzentration seit gut vier Tagen einzig auf das Überleben des Schiffes. Zum Glück ging es den anderen Matrosen und den Offizieren nicht anders und so wurden die Unterschiede zwischen Mann und Frau nichtig. Einzig das Leben zählte.
Gestern hatte der Kapitän sämtliche Gäste bis auf Falk dauerhaft unter Deck geschickt als durch ein Mißgeschick eines anderen Passagieres ein Mitglied der Mannschaft beinahe über Bord gefallen wäre. Doch auch im schlingernden Schiffsrumpf gab es genug zu tun, zahlreiche Matrosen hatten leichte Platzwunden erlitten als eines der starken Taue gerissen war und mitsamt dem Klüverbaum aufs Deck fiel. Noch immer mochten die Matrosen nicht von Caillean behandelt werden und so musste der Koch sich um sie kümmern währen die Küche nun ganz in der Hand von Falks Liebster lag.

Eine erneute Sturmböe zog an dem Tau und riss es ein Stück aus den Händen der vier Männer. Heiß wie Feuer gruben sich die rauhen Stricke aus denen das Tau gedreht war in Falks Handflächen, in diesem Moment hätte er die Lederhandschuhe die er bei seiner Arbeit in der Mine immer getragen hatte gut gebrauchen können.
Laut krachend kämpfte sich der Bug durch eine besonders hohe Welle und schon schmeckte Falk das salzige Wasser das mit der Macht einer fliegenden Wand über das Schiffsdeck rollte. Noch vier Züge und endlich war das Segel weit genug gerefft dass die Segelmannschaft es wieder festzurren konnte. Mit einem Blick zu Kapitän Ruttel versicherte er sich dass alles zum Besten stand, breitbeinig auf dem Achterkastell stehend schien der erfahrene Seemann den Sturm fast zu genießen und es keimte der leichte Verdacht in Falk dass das alte Schlitzohr den Kurs nach Norden nur hatte einschlagen lassen damit der Sturm ihre Fahrt beschleunigte.
"SEHR GUT HERR TIMONI, WENN SIE JETZT NOCH DIE SPRIETEN RUNTERNEHMEN UND DIE STURMFOCK HISSEN WÄRE ICH SOGAR BEREIT DAVON ABZUSEHEN SIE MEINEN STIEFEL MIT DEM HINTERN KAUEN ZU LASSEN!"
Das grimmige Lächeln im Gesicht des Kapitäns gab Falk Gewissheit, die Wasserrate genoss es sich mit dem Sturm zu messen. Dass einige seiner Männer babei leicht verletzt wurden schien ihn wenig zu kümmern. Falk jedoch bemerkte die Stimmung einiger Männer, wenn sie sich nach ihrer harten Schicht verdient unter Deck begaben schaarten sie sich um den Glatzkopf und so einen kleinen Alten. Ihre Blicke verheißen nichts Gutes. Und noch weniger die Blicke die sie Caillean zuwarfen wenn sie das Essen brachte. Worte wie "Hexe" und "Windbraut" wurden leise gemurmelt. Beinahe wünschte Falk sie könnten wieder mit dem Kapitän speisen, aber auch von einigen Offizieren, allen vorran diesem fetten Kerl schien ebenso ein Unmut gegen seine Frau zu herrschen der sich langsam auch auf ihn übertrug da er wann immer er konnte in ihrer Nähe war.
Es war wirklich mehr als Zeit dass sie Land erreichten, sechs Wochen auf See und Falk konnte den Männern sehr gut nachfühlen wie es war nicht bei einer Frau zu liegen. Andererseits wäre es mehr als Unklug mit Cailly zu schlafen, die Matrosen würden sie hören und beide wollten ihre Gier nicht noch anregen.
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Caillean Hinrah





 Beitrag Verfasst am: 18 Jan 2005 13:40    Titel:
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Sanft tupfte sie Salbe auf Falk Hände. Tief hatte sich das Seil in seine Hände gebrannt, offne Wunden und Blasen blieben zurück. Sie konnte jede noch so grausige Verletzung verbinden, Brüche schienen klaffende Wunden ohne mit der Wimper zu zucken verbinden, doch wenn Falk auch nur ein Tropfen Blut verlor... wurde ihr schlecht. Tapfer redete sie leise mit ihm, mehr um sich abzulenken, als ihn, die Salbe brannte höllisch auf offenen Wunden und seine Innenflächen waren ein einziges rotgerändertes Feld. Dann verband sie seine Hände locker, damit er sie noch benutzen konnte, doch sie warnte ihn damit zu klettern oder nochmals ein Seil festzuhalten. Ihr Blick sprach deutlich eine Warnung aus, doch stur wie er war... sie seufzte als er wieder nach oben ging. Das schiff rollte und schlingerte und viele der Gäste hängten wieder über dem Nachttopf, wie zu Beginn der Reise. Cailly fühlte sich nicht wohl, aber sie erbrach sich auch nicht wieder. Still nahm sie die wenigen Arnzeien, die sie besass und ging unerlaubt in die Mannschaft quartiere und sah zu den leicht Verletzten. Sie biss sich auf die Lippe. Wenn doch die Leute ein Einsehen hätten, dann würden der Smutje und sie nicht gezwungen sein, Dinge zu verrichten, die nicht ihren Fähigkeiten entsprach. sie konnte schlichtweg nicht kochen.
Hier und da hörte man leichtes Stöhnen, ein Matrose, noch ein Jüngling von 14 Sommern hatte sich den Kopf aufgeschlagen und die Platzwunde bescherte ihm eine scheussliche Gehirnerschütterung. Ohne Erlaubnis prüfte sie Puls, Atmung und Temperatur des Knaben und streichelte sanft seinen blondgelockten Schopf. Sein Blick war verschleiert aufgrund der zu hohen Dosis an Schmerzmittel und seufzend wandte sie sich ab.
Stimmen wurden laut als in aller Eile ein schreiender Matrose hereingetragen wurde. Er hatte sich den Arm gebrochen, wie war ihr nicht bekannt. Sie drückte sich in den Schatten, sie war hier gewiss nicht willkommen. Der Verletzte schrie immer lauter als er hörte wie der Smutje bedauernd mitteilte, er könne keinen Bruch richten und sein Arm würde schief zusammenwachsen und er wohl seine Arbeit verlieren. Beileidsvolles Gemurmel erhob sich, als die Kameraden sich entfernten... das Schiff würde im Moment jeden brauchen. Stöhnend und voller Tränen in den Augen wand sich der Matrose auf seiner Koje. Beherzt ging sie zu ihm und strich ihm sanft über die Stirn mit kühlen Fingern, murmelte beruhigenden Worte und sprach leise mit ihm. Der Schmerz raubte ihm das Bewusstsein und dafür dankte sie der Herrin im Stillen. Vorsichtig tastete sie mit flinken Fingern den Oberarm ab und fand schnell heraus wo genau der Bruch sass. Sie musste sich beeilen bevor der Arm noch mehr schwellen würde oder einer der Matrosen zurückkehrte. In fliegender Hast breitete sie alles Nötige auf seiner Decker aus und schnell holte sie still wie ein Mäuschen noch etwas heisses Wasser und Weidenrinde, die sie in Streifen geschnitten aufbewahrt hatte. Sie legte diese in das Wasser und liess sie einweichen. Dann holte sie tief Luft und legte eine Hand überhalb des Ellenbogens und einen unter das Schultergelenk. Durch seine Bewusstlosigkeit waren die Muskeln ensspannt, was von Vorteil war, wenn jetzt noch muskel und Sehnen rissen beim Richten würde er noch mehr Schmerzen haben und der Heilprozess würde noch länger dauern. Sie prüfte den Sitz ihrer Hände und holte erneut tief Luft, dann zog sie langsam mit stetigem Zug. Diese reine Kraftanstrengung kostete sie wertvolle Zeit. Als sie spürte wie das Gewebe nachgab, die Knochen sich wieder knirschend aneinander schoben, legte sie den Arm vorsichtig ab und Strich eilig eine streng riechende Paste auf die Schwellung, sie sollte verhindern dass der Arm noch weiter anschwoll. Dann nahm sie die weichen Streifen der Weide und legte sie um den Arm. Wenn er die weite getrocknet würde sie hervorragend als Schiene funktionieren, sollte die Schwellung zu gross werden würde sie einfach aufplatzen. Sorgsam legte sie noch einen Verband drum und band dann eine Schlinge und legte sie auf die Bettdecke, für den Fall das er erwacht und aufstehen wollte. Dann warf sie sich herum und hastete mit ihren Arzeien in ihre Kabine. Sie lächelte voller Zufriedenheit. In der Nacht würde sie wiederkommen und nach den Verletzten schauen, die ihrer Hilfe bedurften.
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Falk Hinrah





 Beitrag Verfasst am: 09 Feb 2005 12:59    Titel:
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Dreizehn Tage lang... genau dreizehn Tage lang hatte der Sturm die Klippenmöwe vorran getrieben bis der Kapitän endlich einen anderen Kurs einschlug und man den Sturm verließ um auf eine kleine Ansammlung vereinzelter Insel zu zu steuern.
Endlose Strapazen hatte die Mannschaft hinter sich, nicht ein Einziger war ohne eine mehr oder minder schwere Blessur davon gekommen und sie alle waren bis an ihre Grenzen gegangen. Das ständige Schlingern, das ununterbrochene Heulen des Sturmes und die über das Deck waschenden Wellen hatten ihren Tribut gefordert, insgesamt drei gebrochene Arme - einer davon offen - und eine unzahl Abschürfungen, blaue Flecke, Prellungen und Verbrennungen durch durch Hände rauschende Taue. Wirklich schlimm hatte es nur Timoni erwischt der mit zwei zerschmetterten Oberschenkeln deren Bruchstücke offen aus dem Fleisch ragten unter Deck bei den anderen Verletzten lag.

Falk selbst war mit Verbrennungen auf den Handinnenseiten und zahlreichen Prellungen gesegnet die ein herab fallender Segelbaum ihm beschert hatte. Nur Glück hatte ihn davor bewahrt wie Timoni beide Beine gebrochen zu haben. Doch etwas gutes hatte das Ganze auch. Timoni hatte als erster Verwundeter den Smutje fort geschickt und nach Caillean gerufen.
Doch obwohl Falk sich große Sorgen um den neu gewonnenen Freund machte konnte er nicht bei ihm bleiben. Während der Sturm tobte gab es mehr als genug zu tun und nachdem man endlich wieder ruhiges Fahrwasser erreicht hatte mußte aufgeräumt und die Schäden beseitigt werden wobei der Kapitän den kräftigen Mann nur zu gern helfen ließ. Sagte man diesen großen Kerlen doch nach so stark wie drei Männer zu sein. Wenn der hünenhafte Falk denn einer von ihnen war. Denn eigentlich hatte der Kapitän sich Angurer ganz anders vorgestellt.

Fünf Tage dauerte es bis em Horizont endlich die Inseln auftauchten. Falk der in diesem Moment neben dem Kapitän stand erkannte zum ersten Mal einen Zug der Güte in dem Gesicht der alten Wasserratte als diese sich zu Falk umschaute.
"In zwei Wochen sind wir da Herr Hinrah. Jetzt ist es nurnoch ein Katzensprung."
"Das ist ja fast einen Monat früher als erwartet."
"Jawohl. Dass wir den Sturm geritten haben wird der Mannschaft eine feine Zulage verschaffen. Das verrat ich denen aber erst wenn wir da sind, sonst werden sie noch faul. Die Alten unter denen wissen das eh schon und es macht jedesmal Spass die Überraschung in den Gesichtern der Jungen zu sehen."
"Ich hoffe mal dass die Zulage auch Timonis Beine wieder zusammenwachsen lässt." Ob seiner gedankenlosen Geldgier entfernte sich Falk einen Schritt von dem Kapitän und legte die Stirn leicht in Falten. "Der liegt unten und leidet damit sie mehr Gold machen."
"Aye, das ist leider wahr. So schwere Verletzungen sind selten und glauben sie mir Herr Hinrah, das habe ich nicht gewollt, Timoni ist doch einer meiner Besten Männern."
"Dann sollten sie nach unten gehen und es ihm sagen." Falks große Hand legte sich auf das Ruder und mit einem Nicken deutete er dem Kapitän dass er es so lange auf Kurs halten würde.
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Caillean Hinrah





 Beitrag Verfasst am: 09 Feb 2005 15:16    Titel:
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Caillean versuchte krampfhaft die Schmerzen von Timoni zu lindern. Sie war erleichtert als er nach ihr rief... der Stümper von Smutje hätte sicher seine Beine amputiert. Sie seufzte, als das Laudanum wirkte und der grosse Mann schlaff in die Kissen sank. Sie schnitt die Hose auf und erstickte mit beiden Händen ihren Aufschrei, impulsiv wendete sie sich ab, rannte hoch an Deck und suchte nach Falk.
Sie zerrte ihn regelrecht mit nach unten und als er neben Timoni stand. warf sie ihm einen scharfen Blick zu aus dem hellste Panik stand, wenn sie an die Mannschaft dachte... "Sag mir wie ich zertrümmerte Knochen wieder richten soll?!. Das rechte Knie ist zerschmettert, beide Schienbeine haben mindestens zig Brüche. Ich habe keinen Heiltrank da. " Sie atmete schwer, versuchte sich und die aufsteigende Panik unter kontrolle zu halten. Starrte Falk an, der ebenfalls etwas blass am Krankenlager stand. Reglos wie Statuen, blass wie feinster Marmor, sahen sich die beiden stumm an. In Cailleans grünen Augen schimmerten Tränen der Verzweiflung. Die Mannschaft würde ihr die Schuld geben wenn er starb. Weil sie eine Frau und unerwünscht an Bord war. Sie liess die Schultern hängen. Konnte sie ihm die Beine amputieren, wie der Smutje es wollte? Oder sollte sie ihn lieber sterben lassen, weil für diesen stolzen Matrosen ein Leben ohne Beine, den rest seines Lebens an Land kümmerlich fristen nur ein halbes Leben wäre? Sie winkte Falk fort zu gehen. Zu tief sass der Kummer als dass sie ihn jetzt bei sich gebrauchen konnte. Noch nie hing ein Menschenleben von ihrer Entscheidung ab. Sie strich Timoni beruhigend über die Schulter.
Sie überkreuzte die Arme auf dem Bett und stützte den Kopf darauf, müde schloss sie die Augen.

Leises Stöhnen weckte sie. Blinzelnd hob sie den Kopf. Aus Gewohnheit überprüfte sie Puls, Atmung und Temperatur... Beunruhigt verharrte sie kniend neben ihm. Mühsam entrang er sich einiger unverständlicher Worte, doch die verzweifelte Hand die sich an ihre schmale klammerte war deutlich genug. Er röchelte und das liess sie aufhorchen, sie legte das Ohr auf seine Brust, und ihre Augen weiteten sich vor Schreck.

Mit hölzernen Bewegungen gab sie ihm noch etwas Laudanum und hoffte dass so der Übergang leichter für ihn wäre. "Möge die Herrin dich begleiten auf deinem Weg zu den Ahnen" wisperte sie unter Tränen.

Der Matrose Timoni, der bisher freundlich zu ihr war als einer der wenigen, verstarb im Morgengrauen an Lungenversagen mit zersplitterten Schienbeinen.
Doch Caillean war sich sicher, er wollte nicht als halber Mann leben und war nicht willens um sein Leben zu kämpfen. Sich jeden Atemzug dem Tode abringen, wer wollte das schon? Caillean deckte ihn vollständig zu und schlich mit hängenden Schultern und gesenktem Kopf in ihre Kajüte, kroch mit kalten, steifen Gliedern zu Falk unter die Decke und schluchzte und zitterte. Falk nahm sie in die Arme, ohne Worte verstand er ihren Kummer und schwieg einstweilen dazu.
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