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Myla‘is Tuilinn, en Laer’faen
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Myla‘is Tuilinn





 Beitrag Verfasst am: 07 Feb 2005 15:01    Titel: Myla‘is Tuilinn, en Laer’faen
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Seichter Wind strich über die Bergkämme und fuhr hinab ins Tal als wolle er sich der Kühle der Bergwipfel entziehen und die sommerliche Wärme des Tals suchen. Eine Schwalbe spreizte ihr Gefieder und ihr fröhliches Singen, schien alles zu sein, dass die Ruhe im Elfental durchströmte. Doch schon im nächsten Moment durchzog ein kurzer Aufschrei des Schmerzes die so angenehme Ruhe. Kurz nur unterbrach die Schwalbe ihren Gesang, scheinbar sinnend, ob es Zeit wäre zu fliehen. Doch ein Mensch würde es wohl nun tierische Neugier nennen, was geschah. Die Schwalbe flog auf und näherte sich dem Ort des inzwischen verklungenen Schreies. Beinah als wäre sie daheim, liess sie sich auf einem Fenstersims nieder und ihr Gesang stimmte erneut an. Es schien als würde sie das neue Leben begrüssen, das soeben ihrerseits das erste mal selbständig atmete. Myla‘is Tuilinn war geboren, inmitten eines warmen und strahlend schönen Sommertages.

Einige verstrichene Sommer später....

Kurz zierte ein Lächeln das Gesicht Calen’leya‘s, als sie aus dem Fenster blickte. Myla’is sass wie so oft vor dem Haus, mit ernstem Gesicht versuchend die Reife der Alten nachzuahmen, während sie seicht über das Gras strich und offenbar einfach dem allgegenwärtigen Lied lauschte. Sie war das einzige Kind in diesen Tagen, so suchte sie ihre Spielgefährten selbst, in dem Schmetterling auf der Blume oder dem Eichhörnchen im Baum. Überall schien es Entdeckbares und Spannendes zu geben. So sehr Myla’is auch versuchte die Ernsthaftigkeit der älteren Elfen nachzuahmen, so wenig gelang ihr dies doch lange. Schon stürmte sie dem nächsten Abenteuer hinterher. Nicht selten musste Calen‘leya ihrer Tochter hinterhereilen, wenn sie ihr Weg wieder einmal aus dem Elfental hinauszuführen schien. Myla’is schien nicht einmal zu merken, wohin sie lief, wenn sie einfach verträumt lauschend hier und dorthin wanderte. Sie schien nie verstehen zu wollen, dass dort draussen nicht nur Freundlichkeit wartete. Erklang das allgegenwärtige Lied doch auch von dort.

Eine seichte Melodie erklang vor dem Haus und liess Calen’leya aus ihren Gedanken erwachen. Offenbar hatte Myla’is wieder einmal ihre kleine Flöte herausgeholt. Ihr offensichtliches Talent war deutlich zu hören. Die Flöte war das erste Geschenk, das Myla’is von ihrer Mutter bekommen hatte. Kaum dass sie gross genug war, hatte sie schon begonnen zu üben, in ihrem Versuch, die Melodien der Welt nachzuahmen und es war deutlich zu hören, wie sie stetig besser wurde. Ihre Lieblingsmelodie war jedoch stets der Gesang der Vögel gewesen, die so zahlreich im Elfental ihre Heimat hatten. Beinah schien es als würde die neth‘Tuilinn, wie ihre Mutter sie oft und gern nannte, im Geiste mit den Vögeln fliegen.

Ein Adlerschrei, der von Schmerz erfüllt schien, durchschnitt die Szene und brachte Disharmonie. Das fröhliche Flötenspiel Myla’is‘ verstummte und schon im nächsten Moment rannte sie in Richtung des Schattens der eben vom Himmel fiel. Ein Adler, ein schönes und stolzes Tier, lag wie geschlagen inmitten des Elfentales. Die Augen geschlossen schien er langsam sein Leben auszuhauchen. Der Grund war deutlich zu ersehen. Ein Pfeil hatte seinen Flügel durchbohrt. Welch Gestalt der Schütze auch immer gewesen war, Er hatte dem Tier unnötig Leid verursacht, schlimm genug, dass er überhaupt auf diesen kräftigen und bis vor kurzem noch sehr gesunden Adler geschossen hatte. Als Calen‘leya hinzukam, sass Myla’is bereits neben dem Adler, streichelte dessen Gefieder und sprach leise auf ihn ein, als wolle sie ihn allein dadurch heilen. Als sie neben Myla’is trat, blickte diese auf. „Naneth, wir müssen Nestea‘ri holen, damit sie ihn heilt.“ Calen’leya nickte ihrer Tochter zu. „Ja Kind lauf und hole sie, dann sehen wir, was sie noch tun kann. Ich passe solang hier auf, dass ihm nichts geschieht.“ Schon lief Myla’is los und es dauerte nicht lang, bis sie mit der Heilerin zurück war. Ernst blickten sie nun zu dritt auf das verletzte Tier der Lüfte und schliesslich nahm die Heilerin den Vogel auf und trug ihn in ihr Haus. „Ich werde sehen, ob ich ihm noch helfen kann. Komme später wieder Myla’is.“ Sprach sie noch zu dem Mädchen, das ihr die ganze Zeit hinterhergelaufen war. Myla’is dachte nicht daran jetzt einfach fortzugehen. Sie setzte sich ins Gras vor dem Haus der Heilerin und begann wieder auf ihrer Flöte zu spielen, als wolle sie mit der Melodie, den Adler trösten.

Eine Woche ging ins Land. Tag um Tag ging es dem Adler wieder besser und er hatte inzwischen in Myla’is eine fürsorgliche und umsichtige Freundin gefunden. Täglich kam sie, spielte dem Adler beruhigende Melodien auf ihrer Flöte vor, umsorgte und fütterte ihn und es wurde deutlich, dass er mit der Zeit genesen würde. Stetig wurde sie durch Nestea‘ri beobachtet und oft wies sie der jungen Elfin noch andere Aufgaben zu. Myla’is erfüllte alles mit Eifer und stellte viele Fragen, während sie der Heilerin bei der Arbeit zusah. Offenbar hatte sie grosses Interesse am Schaffen der Heilerin und so beschloss diese, mit Myla’is Mutter hierüber zu sprechen. Die beiden Frauen waren sich sehr schnell einig, dass Myla’is hierin möglicherweise ihre Berufung finden würde. War sie doch stets sehr mitfühlend mit allen Kreaturen. So verträumt wie sie oft durch die Welt lief, würde sie bald eine Ausbildung brauchen um ihren Platz im Leben zu finden,. würde sie doch bald ihren 30sten Sommer erleben. Da dies nun geklärt war, nahm die Heilerin Myla’is beiseite und unterbreitete ihr das Angebot nun bei ihr zu lernen und mehr als offensichtlich freute sich Myla’is hierüber. Es schien als wäre ihr Fleiss nun noch gesteigert und sowohl die Heilerin als auch Myla’is Mutter waren glücklich, dass sie die richtige Entscheidung gefunden hatten. So würde Myla’is in den vor ihr liegenden Jahrhunderten sicherlich irgendwann einmal der Heilkunst ebenso fähig werden wie ihr Ausbilderin.

Es gingen vier Wochen ins Land, bis es schliesslich Zeit wurde, dem Freund lebewohl zu sagen, der Myla’is ihre Bestimmung hatte finden lassen. Vorsichtig trug sie ihren Freund hinaus, der ruhig und vertrauensvoll in ihren Armen lag. Kaum dass er die erfrischende Luft spürte, schien es als könne er nicht erwarten wieder hinauszuziehen, über die Berge hinfortzufliegen und seine Freiheit zu geniessen. Myla’is setzte ihn vorsichtig ins Gras und begann eine fröhliche Melodie auf ihrer Flöte anzustimmen, während der Adler seine ersten Flugversuche startete. Es dauerte jedoch eine weitere Woche, bevor er stark genug war, Abschied zu nehmen. Ein letztes Mal kreiste er über dem Elfental, während Myla’is ihm zuwinkte. Dann verschwand er in der Ferne. Verträumt blickte Myla’is ihm nach, bis das Rufen der Heilerin sie aus ihren Träumen riss. Eiligst lief sie zurück zu ihrer Ausbilderin. In den anschliessenden Lehrstunden schien Myla’is mit ihren Gedanken eher weit über den Wolken zu schweben, als noch wirklich den Erklärungen der Heilerin zu lauschen. So schickte Nestea‘ri sie schliesslich heim, da Myla’is an diesem Tage offenbar ohnehin keine Lehren mehr aufzunehmen schien.
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Myla‘is Tuilinn





 Beitrag Verfasst am: 07 Feb 2005 15:27    Titel: Erste Tücken der Ausbildung
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Es waren viele Jahre vergangen, seit der Adler wieder seiner Wege gezogen war. Die inzwischen 53 Sommer zählende Myla’is schritt, wie jeden Morgen, fröhlich zur Heilerin. Ihr Lernen schritt voran. Aufmerksam und wissbegierig beobachtete sie jeden Schritt ihrer Lehrerin. Die Tränke die sie herstellte weckten vor allem ihre Neugier. Hier und da bemühte sie sich selbst den ein oder anderen Trank zu brauen. Meist waren es nur leichte Tränke, deren Herstellung schnell erlernt war. Ob sie allerdings wirklich zu brauchen waren?

Myla’is war viel mehr daran gelegen, dass sie auch eine hübsche Farbe hatten. Daher probierte sie gern auch ein wenig mit speziellen Zusätzen herum. So stellte sie an diesem Morgen einen farblich besonders gelungenen Heiltrank, dessen besondere Zutat sie jedoch bisher nicht kannte. Sie hatte den schönen Stein auf dem Tisch der Heilerin gesehen, und während diese das Zimmer verlassen hatte ein paar gut zerstossene Steinsplitter mit in den Sud gegeben. Eifrig, wie sie es gelernt hatte notierte sie sich jeden Schritt, um es später mit der Heilerin durchzusehen. Schliesslich filterte sie den Trank noch einmal aus und probierte, ob er auch so gut schmeckte, wie er aussah. Es war ja nur ein Heiltrank. Und sie musste doch wissen, ob sie erfolgreich war.

Kaum dass sie einen grossen Schluck genommen hatte, fiel ihr die Flasche aus der Hand, in den sie den wunderbaren Trank umgefüllt hatte. Als die Heilerin kurz darauf wieder hereinkam, lag Myla’is schlummernd in der Lache ihres Trankes. Es bedurfte nicht viel, bis die Heilerin festgestellt hatte, was geschehen war. Die Notizen Myla’is‘ brachten die Aufklärung schnell. Behutsam legte sie Myla’is auf eine nahe Bank, wo sie diese im Auge behalten konnte. Sie würde sicherlich eine Weile schlafen. In der nächsten Lehrstunde würde sie ihr wohl ein wenig über die Wirkung des Bernsteins erzählen.
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Myla‘is Tuilinn





 Beitrag Verfasst am: 08 Feb 2005 08:18    Titel: Der erste grosse Ausflug
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Der 60ste Sommer Myla’is hielt ein besonderes Erlebnis für sie bereit. Oft war sie in den letzten Jahren durchs Tal gestriffen, auf der Suche nach all den wundervollen Kräutern, die sie bereits kennenlernen durfte. Viele von ihnen waren nur hier im Tal ein Teil des ewigen Liedes, wie sie von der Heilerin erfahren durfte. Doch erzählte sie auch immer wieder von Kräutern in den tiefen Wäldern ausserhalb des Tales. Myla’is konnte kaum erwarten, diese endlich zu erblicken, dem Lied an Orten zu lauschen, die ihre Augen bis heute nie erblicken durften. Oft sass sie verträumt vor dem Haus der Heilerin und versuchte sich diese Orte vorzustellen. So manches mal war ihr dabei als würde sie die Klänge dieser Orte aus weiter Ferne wahrnehmen, als wollten sie ihr zuflüstern, wie schön sie waren. Ihre Freude, als die Heilerin nun endlich bereit war sie einmal auf ihren Wanderungen zu diesen Plätzen mitzunehmen, schien überschwenglich. Sie tänzelte fröhlich durchs Tal und erzählte jeder sorgsam gehüteten Blume, jedem Schmetterling und jedem Vogel davon und so mancher der Elfen mochte ihr schmunzelnd nachsehen.

Schliesslich war der Tag gekommen und munter lief sie stets ein paar Schritte vor, auf ihrem gemeinsamen Weg, hinaus aus dem Tal. Während sie von Zeit zu Zeit stehen blieb, um auf die Heilerin zu warten, lauschte sie stets in die Umgebung, um den Veränderungen des ewigen Liedes zu lauschen. Hier auf dem engen Bergpass, klang das Lied der Berge um so vieles intensiver, schien es doch hier das einzig vorherrschende zu sein, während es im Tal mit den vielen anderen Klängen einherging. Nicht lang dauerte es, bis sie nun endlich die tiefen Wälder betraten. Die Heilerin setzte sich erst einmal auf einen Baumstumpf. Es würde nicht sehr erfolgreich sein, jetzt zu beginnen, Myla’is etwas über die Kräuter zu erzählen. Viel zu sehr war sie von den vielen neuen Eindrücken eingenommen. Aufgeregt schritt sie hier und dort hin, betrachtete jede Blume. Jedem Tier, das sie begegnete erzählte sie wie wunderschön doch ihr Wald war und war völlig ausser sich. Es würde wohl Tage dauern, bis sie zurückkehren würden, gab es doch so viel neues zu entdecken. Immer wieder kehrte sie eiligst zur Heilerin zurück und plapperte fröhlich drauf los, was sie alles gesehen hatte. Als sie sich am Abend schliesslich ein Nachtlager gerichtet hatten, sass Myla’is wie entrückt im Gras auf der kleinen Waldlichtung und spielte eine fröhliche Melodie auf ihrer Flöte, die sich wunderbar in den allgemeinen Klang des Waldes einband. Nicht wenige Tiere tauchten am Rande der Lichtung auf, um diesen neuen Klängen zu lauschen.

Schon früh am Morgen wachte Myla’is auf und blickte sich fröhlich um. Die Träume der Nacht waren voller Schönheit gewesen. Die Bewohner des Waldes waren zu ihnen gekommen. Gemeinsam hatten sie gespielt und fröhlich getanzt und der ganze Wald war voller Lichter der unterschiedlichsten und wundervollsten Farben gewesen. So früh sie auch erwacht war, die Heilerin war bereits lange wach und hatte ein gemeinsames Mahl aus köstlichen Früchten angerichtet. Myla’is fand kaum die Ruhe das gemeinsame Mahl einzunehmen. Sie konnte kaum erwarten, nun endlich über die vielen Kräuter zu erfahren. Stunde um Stunde wanderten die beiden Elfenfrauen gemeinsam durch den Wald, während die Eindrücke Myla’is noch immer ablenkten. Das rauschende Lied der Bäume, das denen im Tal zwar ähnelte aber doch soviel eigenes mit sich brachte, faszinierte sie. Sie würde den Bäumen im Tal hiervon erzählen. Sicher war es interessant für sie, von ihren fernen Brüdern zu hören.

Wann immer sie von der Heilerin auf eine neue Pflanze aufmerksam gemacht wurde, schrieb sie akribisch alles gelernte in ihr kleines Büchlein, nicht vergessend immer eine feine Zeichnung dieser Pflanze beizufügen. Sie würde so viel neues zu erzählen haben, wenn sie zurückkehrten. Bestimmt hatten viele im Tal all diese Schönheit noch nie gesehen. Davon schien sie tatsächlich überzeugt, obgleich doch alle so viel älter und erfahrener waren als sie. Schon bald war ihr Büchlein mit vielem Neuen gefüllt und sie las alles am Abend noch einmal durch, machte sich weitere Notizen und erinnerte sich bei jeder Pflanze genau an die Eindrücke, die sich ihr dort aufgetan hatten. Die nächsten Tage waren von gleicher Art und Myla’is bemerkte zunächst nicht, dass sie sich nach 5 Tagen wieder dem schmalen Pfad zurück zum Elfental genähert hatten. Erst als sie ihren ersten Schritt auf den Pfad tat, wurde es ihr bewusst. Beinah wehmütig blickte sie zurück. Die Heilerin riss sie erneut aus ihren Träumereien. „Es ist kein Abschied Myla’is. Von nun an wirst du mich stets begleiten, wenn ich in die Wälder schreite, so ich neue Kräuter benötige. Du wirst noch vieles mehr lernen.“ Freudig über diese Aussicht, tänzelte sie zurück in Richtung Ered Luin, um endlich ihren Freunden, den vielen Schmetterlingen und Vögeln, von all dem Erlebten zu berichten.
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