Eines Nachts......

[Thanaya]

..... es war gegen der vierten Stunde, da schlich sich eine schmale Gestalt aus einem der Häuser. Gekleidet war sie in einen dunklen Mantel, unterm Arm ein grosses Bündel weissen Tuchs. So drückte sie sich von Hauswand zu Hauswand, huschte über die Gassen die sie überquerte und sah sich immer wieder unauffällig um. Auf dem Gesicht trug sie eine sichtlich aufgeregte Miene als ob sie auf dem Weg wäre dem Nachbarn die Äpfel zu klauen. Doch die Dunkelheit der Nacht, eine tief ins Gesicht gezogene Kapuze und eine Maske verdeckten den Ausdruck.

Wenige Stunden zuvor....
"Was für Zweck haben Statue?" Frage Je und sah von Thanaya zu eben jener hochaufragenden Statue des Alkas in heroischer Pose auf einem Pferd thronend, die nun direkt neben dem Wachplatz stand.
"Na Angst machen vielleicht." Erwiederte sie schlicht. "Ich mag nicht das die da direkt neben dem Wachplatz steht da fühlt man sich ja voll beobachtet beim Wachestehen. Am Markt wäre sie doch viel hübscher. Vielleicht könnte man so nachts heimlich...mit einem Seil und einem Pferd...weist?"
"Du könnten Tuch drüberwerfen." Schlug die Lethra vor....und da war er geboren. Der Plan!

Mit leisen Schritten näherte sie sich der Kommandatur und da stand auch schon ihre Verbündete, ebenso in dunkle Kleidung gehällt. In einer Hand hatte auch sie ein dickes Bündel, das sich bei genauerem hinsehen als ein Seil entpuppte. Die beiden sahen sich verschwörerisch an und nickten sich zu. Warscheinlich hätte man auf dem Gesicht einer jeden ein breites Grinsen sehen können sowie einen reichlich aufgeregten Ausdruck der von Tatendrang zeugte. Aber ausser der Herold der die beiden mehr als misstrauisch ansah und dann demonstrativ wegguckte, war niemand da.

Und so machten sie sich daran ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. Thanaya hatte mehrere Bettlaken aneinandergenäht und kletterte jetzt mit diesen etwas umständlich auf den Zaun, der sich am Wachplatz herum erstreckte. Auch Je kletterte nach oben und sie hielten sich am "Pferd" fest. Dann packten sie beide die aneinandergenähten Bettlaken, schüttelten sie leicht auf und warfen diese sodann schwungvoll über die Statue. Es bedurfte ein wenig ziehen hier und zupfen da....doch dann war die Statue eingehüllt in ein schickes weisses Tuch. Als Nächste griff Je nach dem mitgebrachten Seil. Immer wieder sahen sie sich gehetzt um, ob wohl jemand kommen mochte. Der Herold hatte mittlerweile angefangen zu summen und sich vollends weggedreht.
Das Seil um die Statue zu wickeln um das Tuch festzubinden erwies sich schwierieger. Mal war das Seil zu locker gewickelt, mal so das man es nicht mehr gut festknoten konnte. Zwischendrin hörte man immer mal wieder ein leises schimpfen. Es dauert etwas bis es endlich gut sass.
Aber dann war es vollbracht!

Als die beiden vom Zaun sprangen und zurücktraten um sich ihr "Werk" zu betrachten nickten sie sich zufrieden zu. "Gut gemacht" Flüsterten sie sich zu und grinsten verschwörerisch.
Der Herold atmete auf als die beiden je in eine andere Richtung wieder in die Dunkelheit verschwanden und war doch reichlich entsetzt als er sah was sie mit der Statue aungestellt hatten.

[Xandoria Larion]

Nach einer schönen ruhigen Nacht in Düstersee, tappste Xandoria am Morgen noch halb verschlafen durch die Stadttore Rahals. Der Blick glitt über die Statue und sie blieb wie angewurzelt stehen, die Augen weit aufgerissen und nun hellwach starrte sie entsetzt zu ihr. Sie war zugehängt mit einem Bettlaken, ihr Herz schlug wie verrückt. Nun war es vorbei dachte sie.. Der Alka hatte sicher die Statue gesehen und lies sie verhängen weil sie ihm nicht gefiel. Jetzt wo alles so schön war.. nein sie wollte nicht sterben..

Dann bemerkte sie das sich irgendjemand hinter der Statue an dem Laken zuschaffen machte. Vorsichtig trat sie um die Ecke und schaute über den Zaun. Was sie dort sah verschaffte ihr vorerst auch keine erleichterung, ein wutenbrannter Sinndar mit erhobenem Katana der versuchte die Statue wieder von der Schandtat zu befreien, er schnaubte wütend und starrte Xandoria an. Diese fragte ängstlich ob die Statue wieder entfernt werden solle, daraufhin schüttelte er den Kopf und sagte das die Statue verschandelt wurde von ungläubigen. Da durchfuhr sie erstmal Erleichterung, doch auch Wut, ihre Statue mit der sie sich solche Mühe gemacht hatte verschandelt? Sinndar war außer sich vor Wut, doch nachdem er die Statue befreit hatte, kehrte wieder die Emotionslosigkeit in ihn. Jedoch nicht ohne vorher zornig Rache zu schwören für diese Schandtat, der Täter würde bald seinen letzten Atemzug getan haben so er gefunden wird.