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Verflucht seist du, Eluive!
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Verflucht seist du, Eluive!
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Khalid Masari





 Beitrag Verfasst am: 26 März 2005 12:18    Titel: Verflucht seist du, Eluive!
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Khalid Masari war ein stolzer Krieger seines Stammes. Wie alle seiner Stammesbrüder ist er perfekt an das karge Leben in den Wüsten Menek´Ur's angepasst. Seine weite, schwarze Robe flatterte aufgeregt im Wind und ein Tuch schützte sein Gesicht vor dem peitschenden Sand. Mit festem Gang schritt er einen Dünenkamm entlang und ließ den Blick in die Ferne schweifen.
Seine Familie zog schon seit Generationen auf den alten Karawanenwegen durch die Wüste und das Salz Eluives hatte ihnen Wohlstand und Ansehen in der Gesellschaft gebracht. Sein Stamm hatte sich jedoch immer die Unabhängigkeit gewahrt. Sie lebten wie ihre Urahnen, die Saajid in dieses Land geführt hatte, ständig auf der Reise. Nicht wie der Großteil der Menekaner die sich in der Stadt niedergelassen hatten. Khalid liebte dieses Leben, auch wenn es hart war.
Die Karawane war auf dem Weg gen Menek´Ur Stadt und schlängelte sich ihren Weg durch einige Dünenkämme.
Khalid war für die Sicherheit seiner Familie verantwortlich. Er war der älteste Sohn der Familie und seit sein Vater das Alter zu spüren bekommen hat, lag es nun an Khalid die Stimme und das Schwert gegen die Feinde seiner Familie zu erheben.
Die Sonne stand bereits tief am Horizont. Plötzlich durchfuhr es Khalid wie ein Blitz. Mit einem kräftigen Sprung leget er den halben Weg von seinem Aussichtspunkt ins Dünental zurück.
"Ein Sandsturm Selem!," rief er entsetzt seinem jüngeren Bruder zu,"treibt die Kamele zusammen, sofort!"
Innerhalb weniger Augenblicken hatte die Karawane gestoppt und sich hinter einer riesigen Sanddüne verbarrikadiert.
Aus der Ferne näherte sich ein gewaltiger Sturm, wie ein rotleuchtender Schleier breitete er sich im Licht der untergehenden Sonne über den tiefblauen
Himmel aus. Khalid hatte schon viele Sandstürme miterlebt, doch keiner war so gewaltig gewesen. Es schien fast als würde er sich über ganz Menek´Ur erstrecken. Khalid war sich nicht sicher ob die Zelte den Winden standhalten würden und so schlug er die Stützpfeiler so tief in den losen Sandboden wie es nur ging.
Seine ganze Familie saß beisammen, sein Vater und seine Mutter, seine 4 jüngeren Brüder und seine 2 kleinen Schwestern. Sie rückten näher zusammen als der Sturm losbrach. Mit gewaltigen Hieben schlug er gegen die ledernen Zeltplanen, sodass ein Donner ertönte und die Stützpfeiler zu schwanken begannen.
Plötzlich war ein lautes Knarren und Rauschen zu hören und Khalid vernahm einen Schlag. Von da umfing ihn die Dunkelheit. Unmittelbar über ihrem Zelt hatte sich eine Sandlawine gelöst und die gesamte Karawane unter sich begraben.
Khalid vernahm nichts von den Schrecken die sich um ihn ereigneten und er glitt hinüber in eine Traumwelt.

Er war wieder in seiner Kindheit...auf dem Rücken eines Kamels zog er neben seinem Vater durch die Wüste.
Heute war ein besonderer Tag. Khalid sollte endlich in den Kreis der Männer aufgenommen werden. Er hatte sein edelstes Gewand angelegt.
Eine ausladene, weiße Tunika und dazu ein ebenso schneeweißer Turban. An seiner Hüfte hing der traditionelle, reichverzierte Krummdolch seiner Familie.
Ein Erbstück, welches schon sein Vater und zuvor der Vater seines Vaters getragen hatte. Khalids Brust war geschwollen vor Stolz.
Vor dem großen Stammeszelt warteten bereits die Gäste der Zeremonie. Verwandte und entfernte Verwandte waren aus ganz Menek´Ur angereist um ihm die Ehre zu erweisen.
Khalid kannte keine Scheu. Er trat in den Kreis der Männer und sprach mit fester Stimme: "Salam! Eluive kerihm akhbar!"
"Eluive kerihm akhbar!" raunte die Menge wie im Chor.
Die Gesellschaft begab sich nun ins Stammeszelt und Khalids Vater begann die alten heiligen Texte ihrer Urahnen zu rezitieren. Viele Stunde verbrachte die Männer in religiöser Versenkung. Khalid fiel es schwer seine Augen offen zu halten. Plötzlich vernahm er seinen Name.
"Khalid Masari, trete vor und verneige dich vor Eluive! Auf das du ihren und den Namen deiner Familie auf ewig in Ehren hälst mein Sohn!
Nimm den Säbel entgegen und kämpfe!" sprach sein Vater mit stolzer Stimme.


Khalid kam wieder zu sich. Alle Glieder taten ihm weh und eine tonnenschwere Last schien auf seinem Brustkorb zu ruhen.
Er öffnete die Augen und realisierte sofort, was geschehen war. Etwas Sand rieselte ihm ins Gesicht.
Eine kleine Aushöhlung hatte ihm genug Luft zum Atmen gelassen. Mit aller Kraft versuchte er sich aufzurichten und endlich gelang es ihm sich aus dem Sand zu befreien. Mit ein paar letzten Tritten hatte er sich aus dem Sand geschoben und lag nun mit ausgestreckten Gliedern im Mondlicht auf der Düne.
Schnell hatte er den ersten Schock übewunden und rief verzweifelt nach seiner Familie. Nur seine Schreie durchdrangen die Stille der Nacht und nur sein Echo, das von einigen Dünenkämmen wiederhallte, gab ihm eine Antwort.
Mit bloßen Händen begann er den Sand beiseite zu räumen. Er grub voller Verzweiflung und mit aller Kraft die ihm noch geblieben war. Seine Hände waren bereits blutig und wund, als er etwas im Sand entdeckte.
Ein kleiner zerbrechlicher Arm ragte aus dem Sand empor. Unter lautem Wegklagen zog Khalid seine jüngste Schwester aus ihrem Grab.
"Ich verfluche dich Eluive und deine grausame Melodie!" schrie er dem Mond entgegen.
Den Hass und die Wut die Khalid verspürte waren nie stärker gewesen. Unvorstellbare Kräfte entfesselten sich in seinem Körper.
Wie im Wahn grub er die Leichen seiner Brüder und Schwestern, seiner Mutter und seines Vaters aus dem roten Sandboden. Eluive hatte ihn vor eine schreckliche Wahl gestellt. Würde er seiner Familie die letzte Ehre erweisen und sie nach den alten Bestattungsritualen mumifizieren, wäre das sein Tod. Er würde kläglich verdursten und am Ende einem Raubtier zum Opfer fallen. "Verflucht seist du Eluive!" sprudelten die Flüche aus seinem Mund.
Einige Stunden lag er noch im Mondlicht neben seiner toten Familie und rief Klageschreie gen Himmel.
Voller Hass und Verzweiflung machte er sich auf den Weg nach Menek´Ur Stadt...
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