FAQ Login
Suchen Profil
Mitgliederliste Benutzergruppen
Einloggen, um private Nachrichten zu lesen
        Login
Als die Tiere ihr Heim verliessen [Q]
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Gerüchteküche » Als die Tiere ihr Heim verliessen [Q]
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Marye Larou





 Beitrag Verfasst am: 24 Okt 2010 23:53    Titel:
Antworten mit Zitat

Zu ihrer großen Freude folgten ihr die meisten Tiere aus Bajard. Eine Rotte Wildschweine folgte ihr als erstes und sie sorgte dafür daß auch für alle anderen Tiere noch genügend überblieb. Am nächsten Tag würde sie jedoch bei Lairja schon neues Futter nachbestellen müssen, denn es war doch eine ganz schön große Schar an Tieren die ihrer Spur zur Sumpfinsel gefolgt waren. Zwar waren die Raubtiere noch in Bajard, doch wenn ihr Plan aufging, würden die schon von selber nach kommen, oder sollten sie sich an den zahlreichen Froschlingen gütlich tuen, die überall in den Wäldern waren. Erst ein mal war sie glücklich darüber daß die meisten Tiere ihr aus Bajard gefolgt waren und laut Selene sollte es hier ja sicher sein für sie.
_________________
Alle sind gleich.. aber ein paar sind gleicher!
Die Realität ist beschissen genug, da muß ein Fantasy Online-Rollenspiel nicht auch noch realistisch sein!
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Sarya Lenia Vhelvet





 Beitrag Verfasst am: 25 Okt 2010 08:45    Titel:
Antworten mit Zitat

Vorbereitungen auf dem Schiff


Des Nachts wurde sie von einem der Mannschaft vom Hafen abgeholt und mit dem Fluss der Wellen glitt das kleine Boot auf das riesige Schiff zu.
Die Torro.
Ein Schiff das schon das Flair hatte dem Tode näher zu sein als dem Leben.

Sie hatte einige Ampullen frisches Blut mitgebracht, natürlich würde sie keinem der anderen mitreisenden Magier berichten das es sich hierbei nicht um Tierblut handelte, sondern um den letzten "verschollenen" Schüler der Ordensburg.

Auf dem Oberdeck angekommen und somit alleine gelassen von dem letzten Piraten, begann sie mit einem Kohlestift nach rechts herum das Pentagramm zu zeichnen, dabei achtete sie genau darauf das sie nicht einmal absetze, denn das konnte schlimme Folgen nach sich ziehen.

Als der Fünfeckige Stern im fahlen Mondlicht auf dem Deck zu erkennen war, zeichnete sie nocheinen Kreis darum.
Somit war die Zeichnung des Pentagramms beendet.
Als nächstes behauchte sie die Linien mit ihrem Atem und sie manifestierte das Pentagramm in den Klängen des Liedes wieder.

Nun kam das Blut zu seiner Verwendung und sie ließ es vorsichtig die Linien entlangtröpfeln, sodass die Kohlezeichnung nicht mehr zu sehen war. Lange verbrachte sie damit und zum Schluss streute sie noch etwas Knochenmehl zum trocknen auf das Blut.

Nun nach sicher 3 stunden war das Pentagramm fertig, doch es würde noch einige Tage benötigen wo die Energien sich darum ansammelten.
Am Tag der Mitte würden sie aufbrechen und vermutlich schon am selben Abend sehen ob es etwas bringen würde.

Leise verschwand sie wieder mit dem Beiboot richtung Rahal und ließ die Zeichnung auf dem Oberdeck alleine.
 Nach oben »
Savea Falkenlohe





 Beitrag Verfasst am: 25 Okt 2010 11:38    Titel:
Antworten mit Zitat

Der dritte Tag verlief nicht viel anders als die beiden davor, bis auf den steigenden Unmut über die untätigen Mitbürger. Man konnte sich des Gefühls nicht erwehren, als wäre es völlig egal, dass die Vorgärten zertrampelt, die noch verbliebenen Tiere gereizter und der Tiermist bis zum Himmel stank.
Da wurde durch die Gassen flaniert, als hielte seine Hoheit eine Parade ab, es wurde freundlich gelächelt und gar Platz gemacht, wenn ein Bär einem Honigmaiskolben nacheilte.



An den Pferchen wurde sich erkundigt ob die Tiere zum Verkauf stünden, Fell und Leder würden schließlich eine gute Stange Münzen einbringen.
Wenn Adoran eines zu viel hatte, dann waren es ignorante Gaffer.

Am Nachmittag war es vollbracht, sämtliche Raubtiere, Keiler, Säue, Frischlinge, Bären, Füchse und Riesenaffen waren von den Fräulein Niowe, Shaya und Savea in die Pferche gelockt.
Einige der Tiere waren derart gereizt, dass ein Blick genügte und sie stoben den Fräulein hinterdrein.
Nur zwei Gedanken waren vorherrschend: „Lauf schneller und fall nicht hin!“



Das scheue Wild hingegen war schwieriger zu händeln doch auch dafür fanden die drei eine Lösung:
Eine lockte mit Brombeerranken, eine versperrte nach hinten den Fluchtweg und eine wartete an der Tür des Rehgeheges, um sie rechtzeitig zu öffnen.



Als die drei Fräulein am Abend die fast überfüllten Gehege betrachteten, beschlossen sie, es genug sein zu lassen, wussten sie jedoch, dass sich auch dem Kleinvieh noch angenommen werden musste, als da waren Schlangen und Spinnen.






Aber morgen war ja auch noch ein Tag…
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Jonathan





 Beitrag Verfasst am: 26 Okt 2010 01:50    Titel:
Antworten mit Zitat

Unter der Hafenschenke, in den Tiefen der Katakomben der alten Schmugglerstadt, hatte der Abschaum mit dem Strohhut sein Lager aufgebaut.
Er hatte völlig das Zeitgefühl verloren und das Einzige was er wusste, war, dass seine Vorräte an köstlichem Schlabberwasser, duftendem Wildkraut und Stranamorius' Haluzinogenen und Schmerzmitteln noch ein Weilchen reichen würden, um sich die Zeit bis zum nahenden Weltuntergang vergnüglich vertreiben zu können.
Ganz selten mal taumelte der liderliche Gauner durch die langen Tunnel zur Oberfläche, um nachzusehen, ob Rahal schon von den molchartigen Froschmonstern überrannt wurde, oder um ein paar Sachen zu verkaufen und den neuesten Tratsch zu erfahren.
Aufgrund des globalen Weltgeschehens, der Bedrohung durch die vielen Monster (Mariella und Darna zB. auch eingeschlossen), so wie diverser Frauenprobleme und taktischen Überlegungen, deren Lösungen sich erfahrungsgemäß am besten alleine im Vollsuff finden ließen, hielt es die Zottelratte für am schlausten, sich noch für eine Weile in den Tunneln Steenbraks zu verkriechen.
Und dort ungestört tiefgründige Diskussionen mit einem großen Kürbis zu führen, welchem er mit seinem Dolch ein wirr lächelndes Gesicht geritzt und "Herbert" getauft hatte.


Zuletzt bearbeitet von Jonathan am 26 Okt 2010 05:04, insgesamt 2-mal bearbeitet
 Nach oben »
Lorn Velruk





 Beitrag Verfasst am: 14 Nov 2010 17:49    Titel:
Antworten mit Zitat

So viel also dazu, dass in Rahal es "ordentlicher" und "ruhiger" schien als in Bajard, und wenn es nur das Hafenviertel war. Bei dem Beben dachte er sich noch nicht viel, zumindest war danach nichts zu merken, doch als danach in den schmalen Gassen ein seltsamens Schmatzen, Fauchen und Gurgeln zu hören war, wagte er einen Blick aus dem Fenster und erstarrte:
Ein... vielarmiges Ding!
Eine tentakeliges Wesen, dessen vielfache Arme in Saugnapfpaddeln endeten und das mit den Dingern angteinflößend durch die Gegend fuchtelte. Bei allen Göttern! In die Stadt fliehen? Aber hier war...
als erstes holte er sein Schaf, das auf dem mit Erde bedeckten Balkon ein genügsames Leben fristete, nach drinnen. Sein Schaf war wertvoll, das durfte nicht sterben! Als nächstes sammelte er alles loses Holz, was er irgendwie finden konnte und vernagelte die Türen, so gut es ging, schob seine handvoll Möbel vor die Fenster... und hielt den Atem an, in seinem Arbeitsraum kauernd und sah zu dem Schaf, das ängstlich blökte und sich wohl ähnlich fühlte wie er. Waren sie beide dem Tode geweiht? Er war doch nur ein harmloser Tuchweber, zu hilfe!
 Nach oben »
Anveena Midame





 Beitrag Verfasst am: 25 Nov 2010 00:53    Titel:
Antworten mit Zitat

Lange noch liess Sie das Geschehen Revue passieren.
Die Erscheinung in den Katakomben der Diener.
Jene Worte, die er sprach.
Der Pakt.
Die Lüge.
Die Macht dieses Vulkangeistes....
konnte er wirklich SO mächtig sein?
All dies veranstalten? Wegen der Freiheit?
Und diese Diamanten? Sollte Sie es beführworten oder doch mit Skepsis betrachten.
Wie weit konnte man der Gestalt trauen? Ein Abgesandter Krathors...oder doch nur eine Lüge?
Egal, was geschehen wird, es mussten entscheidungen getroffen werden. Es musste gehandelt werden. Doch auf welcher Seite sie am Ende stehen würden, die Diener Krathors, würde das Ende von allem zeigen.
 Nach oben »
Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 09 Jan 2011 13:25    Titel:
Antworten mit Zitat

Ladarvae lachte auf und blickte seiner kleinen Schwester nach wie sie auf dem Schnee gen Meer rannte. Die Luft stieg in kleinen Wölkchen von seinen Lippen in den Himmel hinein.
Die klirrende Kälte störte ihn längst nicht so sehr wie der andauernde Schneefall der sich über die Tage hinweg immer wieder zeigte. Die wiederlichen Kreaturen hatten sich in die Wälder verzogen und der Hirschbraten war vor seiner Haustür gelandet. Genüsslich schmatzte er auf als er an sein Mittagessen dachte.
Ein Kreischen zerstörte die Tagträume des jungen Mannes und ein Jammern das er nur zu gut kannte brannte sich in seinem gehörgang fest. Irgendwas war mit Nerflis geschehen-seiner kleinen Schwester.
Er rannte dem Heulen nach welches er als gutes Zeichen sah. Solang sie noch flennen konnte war sie am Leben. Er fand sie auf dem Hintern hockend am Meeresufer vor. Sie wimmerte und schniefte und die Tränen liefen wie kleine Sturzbäche aus den Kinderaugen. Sie starrte wundervolle Muscheln an die ein leichtes Lichtpulsieren von sich gaben. Fasziiert von diesen Muscheln griff er danach und erbleichte.
Gepeinigtes Schreien explodierte in seinem Kopf und trieb ihm die Tränen in die Augen. Dergleichen Grausames hatte er noch nie gehört. Voll stummen Entsetzens packte er seine Schwester und lief so schnell ihn seine Füsse trugen...
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beldan Scherenbrueck





 Beitrag Verfasst am: 10 Jan 2011 15:05    Titel:
Antworten mit Zitat

Misstrauisch betrachteten die Männer eine der Muscheln, die leicht pulsierend am Uferrand lag. "Ob das mit diesen Meeresungeheuern zu tun hat?", fragte der eine. "Das hat sicher mit diesen Meeresungeheuern zu tun", sagte der andere. "Soll man lieber die Finger von lassen", ergänzte der eine. "Ja, lass mal lieber die Finger davon", bestätigte der andere.

Ein lautes Krachen lenkte die Aufmerksamkeit der Männer wieder auf den Sumpf vor Bajard. Noch tat sich gar nichts, doch dann, ganz langsam, begleitet von dem Getöse splitternden Holzes, senkte sich einer der großen Mahagonibäume herab, geriet ins Fallen und streckte sich, wie vom Blitz getroffen, zwischen seine noch aufrecht stehenden Brüder hin. Schnee wirbelte in alle Richtungen auf und verdeckte die Sicht, dazwischen gebellte Rufe.

"Wird wieder Zeit", sagte der eine. "Ja, wird wieder Zeit", sagte der andere. Noch ein letzter Blick auf die Muscheln, dann nahmen die Männer ihre Beile und gingen zu ihren Kameraden zurück.
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Darna von Hohenfels





 Beitrag Verfasst am: 03 Feb 2011 19:18    Titel:
Antworten mit Zitat

Die Leiden einer Bibliothekarin

Eigentlich hätte sie sich wundern sollen, dass derartiges sowieso noch nicht geschehen war. Aber wenn es danach ausgesehen hätte, dass einmal nicht zusätzliche Arbeit auf sie zu käme, wenn draußen die Welt ein bißchen unterging, dann...
ja, dann hatte das Kloster ja immernoch Lady Darna. Und Lady Darna genoß einen veritablen Ruf darin, selber für zwei zu schuften und dabei für vier weitere Personen noch Arbeit übrig zu haben.

Eine davon war also nun sie, Schwester Oceana, langjährige Bibliothekarin des Klosters, Hüterin aller Schriften und Meisterin im Umgang mit dem Lineal für Finger, die Bücher aus IHRER Blibliothek mitnehmen wollten!

Die Lady schien sich nun mit seiner Gnaden Prochska verschworen zu haben, der daneben stand, als sie mit der Sprache heraus rückte:
"Sagt... haben wir irgendwo noch eher selten eingesehene Werke zu Dämonen unterschiedlicher Herkunft und mh... 'Wirkungsweise'? Ist der Bereich nach irgend was sortiert?"
Oh, nach was hier welche Schriften sortiert waren, das wusste Oceana. Wenn das alles war... sie katalogisierten nach Formen wie Geflügelten oder geistartigen, nach Wirkungsweisen wie Besessenheitsdämonen oder Dämonen, die die Sieche übertrugen, nach Zugehörigkeiten wie Dienern Alatars oder Kra'thors, nach Berichten aus erster, zweiter oder fünfter Hand, nach...

Wieso seufzte die Lady?
"Also, wir suchen nach einem Dämon, der älter als Kra'thor wäre. Ähnlich wie dieser in der Lage, Seelen zu schädigen, sie zu 'zerreißen'. Die Gestalt womöglich schwarze Schattenform. Nicht alatarisch, aber vermutlich auch nicht zum Gefolge des Raben gehörend."
Das war alles? Älter als 250 Jahre, na toll, das war ja eine genaue Angabe. "Schwarzer Schatten", aber nicht zu den dunklen Göttern gehörend, hm. Die Fähigkeit, Seelen zu zerstören, war allerdings nun wahrlich nicht vielen gegeben. Hatte sie von sowas schon mal gehört? Es mochte gut sein, dass Geschehnisse in dieser Richtung einfach dem Raben selbst zugesprochen worden waren.

Sie versprach, in Frage kommende Schriften zu sichten. "Ja, das wäre sehr sehr - außerordentlich - hilfreich, wenn Ihr ein wenig vorsortieren könntet..."
Ja, würde sie machen. Dann kam die Lady auch nicht in Versuchung, da etwas durcheinander zu bringen. Aber nicht mehr heute! Es war schon elfte Abendstunde durch!
"Ja, Ihr müsst auch nicht mehr heute anfangen. Ähm, entweder ich oder seine Gnaden würden die Ergebnisse dann gerne einsehen, geht das?"
Ja natürlich würde das gehen - wenn sie denn was fand...
 Nach oben »
GM Tyche





 Beitrag Verfasst am: 15 Apr 2011 16:53    Titel:
Antworten mit Zitat

Lange Zeit nachdem die Wasserwesen verschwanden, tauchten die ersten tierischen Wüstenbewohner wieder auf.

So durfte den anderen Bewohnern auch bald klar sein - Die Wüste lebt! Wieder!
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 11 Jun 2011 08:11    Titel:
Antworten mit Zitat

Sacht schob die Hirschkuh ihre Nase unter die grünen Grasbüschel. Lange war sie herumgeirrt auf der Suche nach ihrer Heimat. Auch die Rufe an die Naturfühligen hatten nichts bewirkt. Doch letzte Nacht war anders gewesen. Lebensfreude, Lachen, Gesang und verliebte Herzen hatten ihre Wärme den Tieren bei Adoran geschenkt. Die Menschenwesen hatten in ihrem Wald ein Fest veranstalltet. Seltsam, sie hatten so etwas nahezu immer gemieden doch dieses Mal war es wie ein Leuchtfeuer. Ein Wegweiser in die alten Gefilde. Zufrieden schnaubend ääste sie weiter.

Im Adoraner Wald am See waren die Tiere zurückgekehrt!
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Torjan Eichental





 Beitrag Verfasst am: 22 Jun 2011 03:12    Titel:
Antworten mit Zitat

Die anderen waren zu Bett gegangen oder auf Wache. Alleine saß der alte Alchemist in der Feste der Allianz, mischte obskure Zutaten für höchst wirksame Tränke und sinnierte vor sich hin. Tief in Gedanken versunken und äusserst konzentriert auf sein Tun bemerkte er doch, dass irgendetwas nicht stimmte. Da war etwas, was in den letzten Tagen, die er am Wegkreuz verbracht hatte, nicht war … respektive … es war etwas nicht da, was dort da war.

Er war umhüllt von absoluter Stille.
Das Schweigen der Natur umsponn ihn und raubte ihm die Luft.
Es schien dem Alten, als hätte sogar der kleine Wasserfall aufgehört zu rauschen.

Beklommen trat er vor die Türe des Lazaretts, blickte gen die kalten Steinmauern, die ihre tiefdunklen Schatten über den Hof warfen und diese absolute Ruhe noch bedrückender machten.

„Net amal auf an Friedhof is so ruhig“, brummelte Torjan in seinen verfilzten, lockigen Bart hinein, „da klappern wenigstens die Skelett mit ihre Knoch’n.“

Die dumpf-düstere Bedrohung im Genick floh er aus der Festung, in der einen Hand die Zügel zweier Packpferde, in der anderen das Beil.
„Nur aussi do!“ trieb er die Tiere an.

Hinter dem Tor Berchgards, dem Sumpf zu, wollte er sein Glück versuchen, um Birkenholz zu schlagen. Doch eifrige Hände waren vor ihm da gewesen. Er konnte nur wenig Holz entdecken, das brauchbar war, um daraus Pfeile herzustellen. So ging er weiter, immer weiter in die dunkle Nacht hinein. Nichts drängte ihn. Er hatte alle Zeit der Welt.

Nachdem er eine Ebene überquert hatte, reckten vor ihm hohe Bäume ihre Zweige gegen den Nachthimmel. Ein Geräusch ließ Torjan aufhorchen. Regungslos hielt er inne und streichelte seinen beiden Pferden die Nüstern, auf dass auch sie ruhig blieben.
Ein Vogel schmetterte aus seiner bunt befiederten Brust eine triolen-umwobene Arie dem schwach leuchtenden Mond entgegen.
Torjan lächelte und seine leicht getrübten Augen suchten den versierten Sänger in den Baumwipfeln. Des Alten Herz wurde leichter und ein Lächeln schnitt sich tief in seine Züge.

Die Pferde in der Obhut einer alten Eiche wissend, drang er tiefer in den Wald ein. War er hier schon einmal gewesen? Er glaubte nicht und selbst wenn, dann musste es sehr lange her sein.
Der Wald war wunderschön. Friedlich gab sich ein Rudel Rehe in seinem Schutz der Nachtruhe hin.
Abermals der Schrei eines Vogels, anders, als der vorherige. Ein Räuber, deutete ihn Torjan und schmunzelte. Ein kleiner Räuber. Wie ein Pfeil schoss die Schwalbe über den Himmel, die erste sanfte Glut der Sonne nutzend, um die Insekten der Nacht zu jagen.
„Bit bit!“ ertönte es rechter Hand des Alten. Er fuhr herum. Zweige raschelten. Etwas Kleines, nicht mal eine Handfläche groß, setzte sich auf einen Ast und sah ihn neugierig an.
Torjan lächelte.
„Wenn mi net alles täuscht, bist du a klaner Gimp’l.“
Seine Hand langte in den altersschwachen Beutel, der an seinem Ledergürtel baumelte und in dem sich immer einige Sonnenblumenkerne fanden. Drei-Finger-viel warf er dem Piepmatz zu, der sich gierig darauf stürzte.

„Die Vogerl, es sind die Vogerl“, sprach der Alte zu sich selbst.
Bewusster wie nie zuvor ward es ihm nun, dass es - wie er damals, als er der Allianz beigetreten war, schon festgestellt hatte - keine Vögel in den Wäldern um die Festung gab. Eine Tatsache, die ihm in dieser Nacht wie nie zuvor klar ins Bewusstsein drang.

Zuerst ratlos, dann fest entschlossen, blickte er um sich. Die Kerne der Sonnenblume würden ihm helfen. Nur wenige warf er ins Gras, während er sich zurück zu jener Eiche zog, an der die Pferde warteten. Die Vögel folgten ihm und er achtete darauf, stets zwei einer Art mit sich zu locken.

Unendlich lange schien es ihm zu dauern, bis sie in der Festung angekommen waren: Torjan, seine getreuen Packpferde und eine kleine Schar von Vögeln, die sich erst skeptisch in dem kalt scheinenden Steinbau umsahen.

Plötzlich stieß die Schwalbe einen schrillen, durchdringenden Schrei aus und erhob sich in die Lüfte, um nach einigen Kreisen in der Luft ein Steinloch im Haupthaus anzusteuern, in das sie ihre Krallen hieb, als würde sie es besetzen wollen. Die zweite der Art, wohl die Gemahlin, landete sanft neben ihr.
Das Gimpelpärchen überflog die Werkstatt und ließ sich in der Fichte dahinter nieder.
Die beiden Spatzen setzten sich aufs Dach des Stalls, begannen zu schnäbeln und schienen alles um sich herum zu vergessen.

Majestätisch erhob sich die orangerot glühende Scheibe der Sonne über dem Berggipfel, der das Fort gen Osten schützte. Wohltuend rauschte ein Schwall dicht gereihter Einzel- und Doppeltöne, vervielfacht durch die beiden Kehlen der Nachtigallen, über das Fort der Allianz, vom Dach des Lazaretts über den Innenhof nieder.

Ergriffen lächelte der alte Alchemist, tappte an den Labortisch und tränkte einige der Sonnenblumenkerne im Potenztrankerl, mit denen er sogleich den Vögeln ihre Futterschale befüllte.
„Der Sternenvoda soll auf euch aufpass’n und viel klane Vogerl solls geben, auf dass des Land da wieder auflebt und ihr Vogerl die Leut mit eurem Gesang vorm Trübsinn bewahrt’s.“
Mit diesen Worten glitt Torjans Blick gerührt über seine gefiederten Freunde, die ihn bereits längst vergessen hatten. Der Alchemist begab sich in die Werkstatt, wo er aus dem wenigen Birkenholz, das er gefunden hatte, begann, Schäfte zu schnitzen. Diesmal mit einem Lächeln auf den Lippen, dem Gesang der Vögel lauschend, denn die Vogerl, „die Vogerl, die sind meine Freund“.


Zuletzt bearbeitet von Torjan Eichental am 22 Jun 2011 04:21, insgesamt 3-mal bearbeitet
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Gerüchteküche » Als die Tiere ihr Heim verliessen [Q]
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3
Seite 3 von 3

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.




phpBB theme/template by Tobias Braun
Copyright © Alathair



Powered by phpBB © 2001, 2002 phpBB Group
Deutsche Übersetzung von phpBB.de