Ein Brief für Selene

[Beldan Scherenbrueck]

Ein schlichtes Schreiben wird von einem Dorfburschen zum Heilerhaus getragen.


Meine besten Grüße Fräulein Selene,

mir kam ein Zwischenfall zu Ohren, bei dem Professor Karlmann bedroht worden sein soll. Man sagte mir, dass Ihr möglicherweise etwas gesehen haben könntet. Sollte dem so sein, würde ich Euch bitten, mich die Tage einmal auf dem Hof aufzusuchen.


Friedensrichter

[Selene Ainaan]

Mutters Segen mit Euch und Eurem Hof Herr Scherenbrück!

Ich las Eure Zeilen und wusste sofort, um welche Angelegenheit es genau ging, erlaubt mir von daher, Euch zunächst schriftlich das was ich mitbekommen habe mitzuteilen. Nach Rücksprache mit meinem Gefährten und angehörigen der Wehr, Herrn Wulfram, konnte ich mir ein genaueres Bild davon machen und hoffe, Euch soweit mehr darüber sagen zu können.

Es scheint wohl, dass einige - naja sagen wir Bewohner und Anrainer des Dorfes das zugegeben kauzige Verhalten des alten Professors etwas seltsam interpretiert haben. Ich gebe zu, einige seiner Angewohnheiten erscheinen so manch einem durchaus eigenartig, doch möchte ich darauf hinweisen, dass eine blutige Schürze und eine eigentümliche Redeweise selten so offensichtlich verdächtig sind, als dass man ihm wirklich etwas Unlauteres nachsagen könnte.
Als man in seinem hinterhof etwas auszugraben versuchte, kroch wohl ein morsches Klappergestell aus dem Erdreich, vermutlich ein Überbleibsel von Rabendienern. Der Professor nannte das Geriippe "Norbert", was darauf schließen lässt, dass er die leende Hülle hinter dem Gerippe gekannt haben muss. Das nun war wirklich seltsam und lässt durchaus die Vermutung zu, dass der Professor mit den Rabendienern etwas im Schilde führen könnte.

Ich persönlich will anmerken, dass ich nicht glaube, dass der alte kauzige Mann etwas mit unseren Störenfrieden zu tun hat. Ich mag es nicht erklären können, doch steht hier eine Aussage gegen eine Aussage. Wie es nun weitergeht, das will ich nicht mitentscheiden müssen.

Mutter behüte uns alle.

Selene

[Beldan Scherenbrueck]

Ein Bursche wird mitteilen, der Friedensrichter habe den Brief als sehr verwirrend empfunden und würde darum bitten, dass Fräulein Selene oder Herr Wulfram ihn in den nächsten Tagen doch noch einmal persönlich aufsuchen würden.

[Beldan Scherenbrueck]

Eine zweite Nachricht wird übermittelt in welcher ein Bursche Kund tut, der Gesprächsbedarf habe sich von Seiten des Friedensrichters erledigt. Dieser sehe keinen Anlass, den Professor irgendwelcher Missetaten zu verdächtigen. Die Frage möglicher Sanktionen gegen an dem Vorfall beteiligte Personen würde hingegen vom Hauptmann persönlich behandelt werden.