Rufe von nirgendwo

[Selene Ainaan]

Einige haben es deutlich gesehen. Ein Schatten stieg aus dem Wasser des Spiegels auf, den sie versucht hatte zu ermächtigen. Entdeckt war sie worden, zu schwach noch ihre Gaben, um sich wirklich zu verbergen, und das hatte sie jetzt davon. Eingehüllt von schwarzem Rauch verstummte ihr Schreckensschrei - verschluckt von der Schwärze, die sie in die Leere zog.
Dann war sie verschwunden...
Einfach weg...

In dieser Nacht umd auch im Folgetag konnte man an Orten, wo sie sich gerne aufhielt, ihren ruf wie ein fernes Echo vernehmen, als wäre sie in einem fernen anderen Zimmer, und ihr Ruf drang nirgendwohin.

Im Heim der Schwesternschaft konnte man ihre Gegenwart zumindest spüren. Sie war da, aber dann auch wieder nicht. Ihr Ruf nach ihren Schwestern verhallte in der Ferne und drang nur schwach an ein normal hörendes Ohr heran.
Joris mochte es auch vernehmen können, denn nach ihm rief sie besonders lange. Doch mehr als ein Ruf im heilerhaus, als riefe sie von draußen herein, war nicht zu erahnen.

Ihr Ruf drang aus dem Nirgendwo, mochte man meinen. Und wo sie auch immer war - es war nicht hier.