Ian MacFarlainn
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Verfasst am: 06 Jan 2006 01:45 Titel: Ian MacFarlainn |
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Kalter, beinahe eisiger Wind wehte im entgegen und drückte sich penetrant an seinen Wangen vorbei. Die raue Seeluft, die sich ihren Weg seid jeher schon über diese Hügel bahnte, hatte ihn sichtlich gezeichnet. Rau und trocken wurde sie durch die salzigen Winde, welche einem Südländer wahrscheinlich stechende Schmerzen am ganzen Körper bereitet hätten. Ihm jedoch, machte diese Kälte nichts aus, im Gegenteil, er schien sie sogar zu genießen. Sein langes, etwas verfranztes rötliches Haar wehte wild umher, einige Strähnen, abgesehen von seinen zwei Zöpfen, welche aufwendig geflochten, seine Kampfesbereitschaft verkörperten, klebten ihm förmlich im Gesicht. Seine grauen, schon sichtlich gealterten Augen blickten starr hinaus auf die See, welche sich für die Jahreszeit üblich, unruhig und rau verhielt.
Sie verrieten viel über jenen Angurer. Wahrscheinlich mehr als ihm lieb war.
Ebenso starr wie seine Augen, stand er da, bereit zu allem, vor allem zum Kampfe und nur mühsam konnte man erkennen, wie der Alte langsam die kühle, doch ebenso frische und reine Seeluft in seine Lungen zog.
Einige Stunden schon verweilte er auf jenem Hügel, seine lange, wuchtige Klinge fest umpackt, den Blick hinaus aufs Meer gerichtet und bekleidet mit einem Rock und einem Hemd, welche das Wappen und die Farben seines Clans trugen, die weitaus mehr Auskunft geben sollten, als nur über seine Zugehörigkeit.
Sein Weiß – Schwarz karierter Rock sollte den Angreifern zeigen, mit wem sie es da zu tun hatten. Einem Kämpfer mit Herz, einem, der angepicht von Hass und Liebe, Ehrgeiz und Glaube und der unstillbaren Sucht nach Gerechtigkeit und Freiheit für seinen Clan, im Einklang zwischen einer Guten, und einer Düstren Seite handelt;
friedlich und voller Respekt jenen gegenüber, die sich die Seinen nennen, und verhasst, bedrohlich und unvorstellbar grausam zu jenen , die versuchen würden jenen die ihm am Herzen liegen, zu schaden oder etwas anzutun. Wahrlich war das Sinnbild dieser beiden Farben simpel und einfach zu verstehen. Doch wehe dem, der sie nicht achtete.
Ein jeder Bauer konnte sich auch denken, welchen Idealen, welchen Tugenden und Werten jener Kämpfer sich verschrieben hatte. Tapferkeit, die er schon so oft in den alten Zeiten bewies, als man den Clan angriff. Ehrgeiz und beinahe schon irrsinniger Mut, der ihn im Kampfe zu einem Schlachter machte und seine Unerbittlichkeit, die ihn niemals Ruhen ließ und steht’s weiter antrieb. Aber ebenso auch Liebe und Treue spielten in seinem Leben eine große Rolle, die er jenen entgegenbrachte, die dem Clan angehörten. Liebe und Treue die sogar die den Menschen bekannte Bedeutung überstieg. Sein Leben würde er opfern für seinen Clan, für jeden einzelnen unter ihnen, das war sicher.
Kurz scharte er mit seinem prophylaktischem Schuhwerk aus Lederfetzen über den kalten, von Moos befallenen Fels, der den Grundbau jenes Hügels bildete. Mittlerweile hatte er den Blick nun auch abgewendet und in die Ferne gerichtet, zu jenem Weg den er nun zu gehen hatte, der ihn wieder dorthin bringen würde, wo er herkommt, zu seinem Clan, zu seinesgleichen die er einst verlassen musste, um einem verbündeteich m Clan weiter östlich zu helfen. Jahrelange Angriffe von Räubern und Diebesgesindel hatten jenen schwer zugesetzt und die Hilfe eines waschechten MacFarlainn war von Nöten. Wahrlich stolz war er darauf, dass er helfen konnte, dass er seine Kraft erfolgreich eingesetzt hat, um jenem Clan zu schützen und das sah man auch an seinem plötzlichem Lächeln, welches sich auf seinen rauen, an einigen Stellen aufgeplatzen Lippen formte. Stolz ward er immer noch, stolz darauf dem Clan anzugehören, stolz in den Highlands zu leben.
Dennoch ... er ward lange fort, und es stellte sich die Frage, ob man sich überhaupt noch an ihn erinnern würde. Müßig setzte er sich in Gang nachdem er sein Schwert der Scheide auf seinem Rücken, gehalten durch ein dickes Lederband, eingeführt hatte, fort. Etliche Fragen und Selbstvorwürfe mäßigten seinen ohne hin langsamen Schritt durch die felsige Hügellandschaft. >>Sie mussten sich einfach erinnern!<<, entfuhr es ihm unbewusst. Er würde seine Abwesenheit wieder wettmachen, sein ganzes Leben kompromisslos dem Clan opfern und jenen mit demgleichen auch schützen.
Sein Kampf würde weitergehen, seine Qualen, welche ihm die Sorgen um ein jeden aus dem Clan bereiteten, wohl niemals enden, seine Liebe und sein Hass ihn wahrscheinlich irgendwann verzehren. Doch würde ihn das niemals aufhalten, er würde weiterkämpfen an der Seite seiner Brüder und Schwestern, in den Reihen des Clans. |
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