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Über "jenes Ereignis"...
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Über "jenes Ereignis"...
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Sanjana Valeth





 Beitrag Verfasst am: 24 Dez 2005 01:18    Titel: Über "jenes Ereignis"...
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Feuer, Rauch und Schrei... es ist immer wieder derselbe Traum... immer wiederkehrend... Feuer, Rauch und Schrei... und immer erwache ich schweißgebadet , orientierungslos und voller Angst. Hier, hinter den Mauern des Ordens, geschützt von den Gebeten meiner Ordensbrüdern und Schwestern und bewacht von den stählernen Klingen der Paladine unserer Herrin, weiß ich, dass mich dieser Alp der Vergangenheit nicht zu berühren vermag... und trotz allem versetzt es mich auch heute noch in unbeschreibliche Angst und Panik... Es beginnt, wenn ich die Augen zur Nachtruhe schließe... dann beginnen die Träume... zu erst noch recht friedlich...
Ich stehe auf einem kleinen grünen Hügel, der sich hinab erstreckt zu einem kleinen Dorfe, welches an der Sohle des Hügels liegt. Vom Norden her erstreckt sich eine breite Straße in das Dorf und sie führt genau auf den Marktplatz zu, der, mit dem hohen Springbrunnen aus weißer Marmor. Im Osten liegt der kleine Steinbruch, welcher der Familie des Dorfschulzen gehörte und noch etwas weiter im Osten liegt ein kleiner grüner Wald. Im Westen und im Süden erstreckt sich eine üppige, grüne Hügellandschaft, hier betreiben die Bewohner des Dorfes Ackerbau und bauen die lieblichen Weine an, für welches dieses Dorf berühmt war... In der Stadt selbst erhoben sich hoch über die anderen Gebäude die Türme des Tempels zu ehren der Temora und wie immer erschallen die silbernen Glocken. Ihr lieblicher Klang schwang sich zu Ehren Temoras in den Himmel hinauf und ließen die gläubigen Menschen des Dorfes ehrfürchtig lauschen. Ein Lächeln gleitet über meine Lippen... dies ist der Ort an dem ich geboren wurde... das Dorf Sombra... heute existiert es nicht mehr... nur noch ein Schatten aus der Vergangenheit der mich nicht mehr los lässt.
Dann bewege ich mich... ich fühle weiches Gras zwischen meinen Füßen... denn ich trage keine Schuhe. Sanfter Wind, welcher mir entgegen weht , lässt mein Haar und mein Röckchen flattern. Immer näher tragen mich meine Füße auf das Dorf zu...
Nein, ich will die Bilder nicht sehen!
Mein ganzer Geist sperrt sich dagegen... doch vergeblich! Die Füße tragen mich hinein in meine verlorene Heimat... auf einmal höre ich eine sanfte Stimme die meinen Namen ruft... ich drehe mich um und da steht sie, meine Mutter... groß ist sie und schlank, schulterlanges, blondes Haar fällt wie in Wellen von ihrem Kopf und ergießt sich über die Schultern. Der einfache braune Dörflerkittel tut ihrer Schönheit keinen Abbruch... nein, ich will sie nicht sehen... schon spüre ich den Schmerz den ihr Verlust bereiten wird, doch es gibt keine Chance den Anblick zu vermeiden und wieder höre ich ihre Stimme, als würde sie wirklich vor mir stehen, wie sie meinen Namen flüstert... doch in meinen Ohren klingt er wie ein schrilles Schreien und oft sehe ich sie in doppelterWeise... einmal, als die schöne Frau die sie war und einmal, in lodernde Flammen gehüllt, das Gesicht auf grausame Art und Weise entstellt... sie ruft mich und ich laufe zu ihr und sie lässt sich nieder und nimmt mich in die Arme... ich will weinen... aber keine Träne rinnt aus meinen Augen... nein, ich höre ein fröhliches Jauchzen aus meinem Munde und es zerreißt mir das Herz... ich will sie warnen: Lauf doch... nun Lauf doch, der Tod lauert auf dich! ... aber sie hört mich nicht... sie hört nur das fröhliche Jauchzen des Kindes das ich war... wieder ertönt der Klang der Glocken... meine Mutter sieht auf und dann führt sie mich an meiner Hand mit sich... hinein in den Tempel der Temora... dort wartet schon ein stämmiger Mann auf uns... seine Haare sind kurz und braun und ein sorgfältig gepflegter Bart umhüllt seine Miene... Schmerz, wieder fühle ich den Schmerz, denn ich weiß es: ich werde ihn nie wieder sehen... nein, nie wieder... ich habe Angst... Angst, das der Traum weiter geht... Angst vor dem was Geschehen wird, vor dem was ich weiß. Aber ich kann nicht aufwachen...
Dann beginnt die Messe zu Ehren unser erhabenen Gottheit Temora der Weisen... der Behüterin, welche über uns wacht... über uns wacht? Wirklich?... Aber was denke ich! Herrin verzeih mir meinen Frevel! ... und doch.... ich höre den Chor Lieder zu deinen Ehren anstimmen und ein prachtvoll gekleideter Templer steht vorne an deinem Altar... ich kenne diese Worte... seit Geburt an, habe ich diese Worte vernommen... meine Eltern waren streng gläubig und auch ich... ich teile ihren Glauben... aber... nein, kein aber... verzeih mir Herrin Temora...
Die Kerzen flackern... warum flackern die Kerzen an diesem Tage im Tempel? Wolltest du die Einwohner warnen Herrin? Haben wir deine Warnung nicht gehört? Oder war es nur der Wind...? Ich weiß es nicht... doch glaube ich fest daran, dass du uns warnen wolltest und wir nur zu Blind waren, es zu erkennen... ein eisiger Hauch weht, mir ist kalt und ich kuschel mich an meine Eltern, an die Erinnerungen meiner Eltern und mir wird warm... ich liege in meinem kindlichen Körper an sie geschmiegt und fühle mich geborgen... aber nein, ich will mich nicht so fühlen... die Erinnerung daran tut weh... zu weh... ich glaube, es zerreißt mich in Stücke...
Die Messe ist vorbei und wir gehen nach Hause... nach Hause? Heute ist davon nicht mehr viel übrig... Die Sonne wanderte nur noch kurz am Horizont und bald würde der Abend dämmern und die Welt mit dem Mantel der Nacht überziehen... und dann geschah es...
Ich hörte Trommeln... wir alle hörten sie... das dumpfe Hämmern erschallte über den Wald und die Hügel... verwundert verließen wir alle die Häuser... ich will schreien „Nein! Lauft weg, diese Trommeln, sie bringen den Tod“ aber ich kann nicht sprechen... mein Mund bleibt geschlossen, statt dessen sehen meine Kinderaugen sich verwundert um... dann erscheint der Schein von Feuer auf einem der Hügel im Westen der Stadt und im Schein ist ein einzelner Reiter zu erkennen. Die Leute, welche vorher besorgt waren, atmeten erleichtert auf... welche Gefahr konnte ein trommelnder Reiter schon sein? Doch sie irrten sich... und wie sie sich irrten... der Reiter setzte sein Pferd in Trab dann in Galopp und preschte auf die Stadt zu... ein Schrei folgte und dann folgten dem Reiter weitere... sie schwangen Schwerter, Speere und Fackeln und wilde Kriegsschreie hallten über das Gedonner der Trommel... die Dorfbewohner waren ganz still... dann erfolgte ein Geschrei, die Leute rannten durch einander und schrieen... dann war es zu spät. Die Reiter hatten das Dorf erreicht und man hörte nur noch einen heiseren Todesschrei als der erste Dorfbewohner starb von einem Speer der Fremden durchbohrt. Wie ein Sturm fegen sie durch die Bewohner... ihre Schwerter und Speere erlöschen ein Leben um das andere... meine Welt scheint nur noch aus Schreien und fließendem Blut zu bestehen... dann lodert Feuer auf... ein Reiter mit Fackel hat eines der Häuser angezündet... ich will Kämpfen und meine Stimme erheben, um Temora um ein Wunder zu bitten... aber ich kann mich nicht rühren und meine stummen Schreie bleiben ungehört... ich spüre wie ich gepackt werde und jemand schiebt sich zwischen mich und das Bild... es ist mein Vater, er nimmt mich in die Arme und hebt mich hoch... und er läuft davon... er versucht mich zu retten... aber keine Chance... ein Pferd wiehert und Metall klirrt und mein Vater stürzt... ein Speer hat seinen Körper durchbohrt, meinen Vater stürzen lassen. Er fällt schwer und begräbt mich unter sich... ich spüre Schmerzen und habe Angst... ich will schreien, aber mein Körper ist steif, kein Ton kommt über meine Lippen... rotes Blut fließt an seinem Körper entlang und tropft in mein Gesicht... ich will schreien...
Die Welt um mich herum scheint in Flammen zu stehen... ich höre Schreie... die Schreie der sterbenden Dorfbewohner... und die Kriegsschreie der Angreifer... Flammen lecken zum Himmel und Rauch steigt mir in die Nase... Blut tropft auf mein Körper, ich bekomme kaum Luft... mein Vater presst die Luft aus meinen Lungen... ich will schreien... aber ich kann nicht... dann ist es still... und ich sehe nichts mehr, nur das Rot des Blutes...

Stille, um mich herum ist es Still geworden... und die Stille beängstig mich noch mehr als die Laute vorher... ich Weine... dann höre ich etwas...
„Hier! Das Kind lebt noch...“ dann wird es wieder hell und jemand rollt die Leiche meines Vaters von mir herunter... ich weine, Tränen laufen aus meinen Augen... es ist ein Mann, gehüllt in eine güldene Rüstung mit weißer Schärpe... ein Paladin der Temora... „sieh ihre Haare!“ hauchte er erstaunt... „weiß wie Schnee“ Eine dunklere Stimme antwortete „wird der Schock gewesen sein, armes Kind... aber ich denke es wird wieder weg gehen“. Ich werde in einen Mantel gehüllt und schlafe ein... dann erwache ich in meinem Neuen zu Hause, dem Tempel der Temora... habe ich doch überlebt... ich, dass „erwählte Kind der Temora“...
erwähltes Kind?...

vielleicht....
vielleicht........




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