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Die Reise einer Bardin
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Merit Valian





 Beitrag Verfasst am: 22 Dez 2005 20:33    Titel: Die Reise einer Bardin
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Ihr braunes Haar tanzte wild im Takt des Windes. Wellen schwappten vom Wind angestochen gegen das Hafenbecken, die Sonne färbte an diesem Abend den Himmel blutrot, ehe sie hinter dem Horizont verschwinden sollte. Vereinzelt hörte man Rufe von den Seefahrern welche gerade die Schiffe entluden. Es war spät und jeder von ihnen wollte in einer der vielen Bars. Die junge Frau lies sich an dem Rand eines leeren Steges sinken, einen kleinen Koffer neben sich legend, lies sie ihre Beine baumeln. Es war kühl geworden und so trug sie zu dieser Jahreszeit warme Stiefel aus Rehleder. Ihre Gedanken flogen diesen Abend, ja fast wie jeden Abend, zu ihrer Mutter.

< Reges treiben herrschte auf den kleinen Marktplatz. Menschen mit Tüchern umwickelt liefen wie aufgebracht von einem Stand zu den anderen. Ihre Haut war dunkel, ihre Augen leicht verzogen. Ihre Züge mögen für viele Menschen fremd wirken. Zwischen den vielen Menschen schob sich ein Kind hindurch. Ihre dunklen Haare hatte sie mit einem Band nach oben gebunden, hinter dem Kind rannte eine ältere Frau hinterher. „Merit, bleib’ stehen!“, doch die kleine hörte nicht und ward bald für die Alte verschwunden. „Merit, das ist nicht lustig. Komm sofort zurück oder es setzt was!“, die Rufe blieben ohne Antwort. So gab es die Alte Frau auf, sie wandte sich keuchend um und lief in einer der Nebengassen. Das Mädchen, welche Merit gerufen wurde, kicherte vergnügt als sie sich auf eine Kiste schob und über die Menschen hinweg sah. Dann begann sie zu singen: „Ein Vogel, so wunderschön, flog einst in das weite Land. Ihm begegnete eine Vögelin welche er begann, zu lieben. Doch was ist kleiner Vogel? Steck doch den Kopf nicht in den Sand. Deine Liebe wurde nicht geklaut von Dieben!“, einige Menschen verzogen das Gesicht auf ihre schiefen Reime und riefen ihr zu sie solle das Geheule abstellen. Merit lies sich auf die Kiste fallen und blickte missmutig über die Marktstraße, eines Tages würde sie es ihnen zeigen >

„Seitdem ist so viel passiert,“ wisperte Merit gegen den kühlen Meerwind „alles hat sich verändert.“
Plötzlich quietschte etwas in einem ihrer Beutel. Mit einem wissenden Grinsen lies die junge Frau den Beutel auf ihrem Koffer sinken, man konnte sehen wie sich etwas in diesem Beutel bewegte. Ehe zwei pelzartige Tiere aus dem Beutel schossen und wild dem Steg entlang liefen, es waren zwei Frettchen. Sie lies sie gehen, sie waren nun schon eine Ewigkeit in dem Beutel – ganze 15 Minunten! „Sind das eure Waldtiere?“, die Stimme eines Mannes lies die Frau aufschrecken, sie wandte den Kopf nach hinten und blickte in das Angesicht eines vollbärtigen und braunhaarigen Mannes. „Ich trage sie gewiss nicht zum Essen mit mir herum.“, ihre Antworten waren immer etwas bissig, oft hatte sie Schwierigkeiten mit den Fremden welche ihre Worte nicht verstanden. Der Mann bliebt stumm und musterte ihr Gesicht. Es war braungebrannt und feingeschnitten, ihre grünen Augen waren wie die Schuppen einer Schlange gefärbt. Sie kam nicht von hier, dies bemerkte er sogleich, sie hatte Gesichtszüge welche wohl von fernen Landen stammen mögen. „Seit ihr einer dieser Weiber welche im Wald leben und nur die Pflanzen als Liebhaber kennen?“ Ein Schmunzeln legte sich auf ihre Lippen, oft wurde sie mit einer Waldläuferin oder dergleichen verwechselt, kein Wunder, Lederkleidung welche sie nicht im laufen einschränkte und ein zierlichen Körper – welcher wohl kaum ein schweres Schwert anheben konnte. „Nun, meine Liebhaber sind nicht Grün und riechen nach Veilchen.“, sie wandte ihren Kopf von dem Mann weg und zeigte so ihre Desinteresse an ihm. „Ihr seit sehr Wortgewandt für ein Weib.“, sie rollte auf seine Worte mit ihren Augen und sah nur noch aus den Augenwinkeln nach hinten. „Höret ihr oft einem Weibe beim reden zu? So überleget euch ob nicht jedes Weib weise Worte spricht.“ – „Ihr gefallt mir immer mehr.“ Sie richtete sich auf und griff nach ihrem Koffer, sie wusste wie diese Unterhaltung ausging, und sie hatte einen zulangen Weg hinter sich um dies nun über sich ergehen zu lassen. Dazu musste sie noch Geldverdienen und hatte keine Zeit mehr. „Einen angenehmen Abend, der Herr. Nutzet den Abend aus, die Huren kommen schon aus ihren Gemächern wie Schlangen aus ihrer Höhle, um sich ihre nächste Beute zu fangen.“ Auf ihre Worte lachte der Mann schallend auf. „Wie heißt ihr?“, wollte er im Gelächter von ihr Wissen. „Merit Arwina Bardün Gwyneth Valian“ – Ihre Worte waren flink, ihr Name wohl zu lang, denn der Mann blieb mit offenem Mund stehen und sah nur noch der Frau hinterher, welche sich nun graziös die Haare zurück auf den Rücken wirbelte und mit einem Pfiff die zwei Pelzknäuel einsammelte. Die Frettchen hörten auf den Pfiff und als Merit in die Hocke ging und ihren Arm nach unten streckte, krabbelten sie beide an ihr hinauf und verschwanden in den Umhängebeutel von ihr. Ein Frettchen war ein Albino, weis wie der Schnee selbst und dabei rote Augen wie das Feuer. Es war ein Männchen. Das andere hatte vier weise Pfötchen und einen weißen Brustfleck, sonst war er fast pechschwarz – wenn sich nicht das leichte Grau durch das schwarze Fell ziehen würde -, dieses Frettchen war wohl weiblich.

Gerade als sie in die kleine Nebengasse einbog, mag die Sonne ihre letzten Strahlen über den Hafen geschickt haben, denn es wurde langsam dunkel. Ihre Augen sahen zu den verschiedenen Schildern, welche sich im Wind leicht wiegten. Der weise Kopf vom Albinomännchen kam aus dem Umhängebeutel hervor und ein lautes quietschten war zu vernehmen. „Yosha aus.“, ihr „Aus“ war langgezogen, da es scheinbar anders nicht von den Tieren verstanden wurde. Ebenso erhob sie bei dem Wort ihre Stimme leicht. Doch es wirkte, der Kopf des Albinos war auf die Worte nicht mehr zu sehen. Dann blieb sie vor einem Gasthaus stehen welches, wie alle anderen, noch ruhig war. Im Wind bewegte sich das unleserliche Barschild quietschend hin und her, man konnte nur noch eine Wildsau erkennen..

Mit eine Hand schob sie die Türe zu diesem Gasthaus auf, im Vorraum waren vereinzelt Männer welche sich schon so früh einen Platz ergatterten, sie hatten scheinbar schon ein wenig Met intus. Ihr Weg führte sie zu der Bar, diese wurde gerade von dem Gastwirt gereinigt, doch als er die Fremdländige an seiner Bar sah – wischte er sinnloser weise, nur noch über eine Stelle. „Ich glaube das Holz wurde an dieser Stelle schon lange nicht mehr so schön gereinigt. Und ich glaube, meine Brust durfte noch nie so lange von so schönen Augen angeschaut werden.“, der Gastwirt war sichtlich beschämt und warf das Tuch auf die untere Arbeitsfläche vor ihm. „Verzeiht, aber Damenbesuch ist hier sehr selten.“, aus der Ferne bemerkte sie schon, das dieser undefinierte Gestank von Schweiß und Ungewaschen – welcher schon seit dem Eintreten in ihrer Nase hang – von dem Wirt auskam. Sie verzog leicht ihr Gesicht und erhob abermals ihre Stimme. „Wird diese Bar gut besucht?“ – „JA, aber selbstverständlich. Nur ein Narr würde sagen das man mich den guten Gerd nicht kennt!“, sie neigte ihren Kopf zur Seite und setzte ihren wissbegierigen Blick auf, sie wollte alles wissen über die Bar und ihre Besucher. Sie wollte immerhin von ihnen heute Abend leben. Doch sie brauchte gar nicht zu Fragen, denn der Gastwirt begann schon so weiter zu reden wie ein Wasserfall. „Nun ja, heute hat eine Galeere angelegt, die Matrosen lieben dieses Gasthaus, da ich das beste Met mache!!“ – kurz kam der Gedanke in ihr auf, ob er schon jemals Zwergenmet trank, doch dann hörte sie weiter zu -: „Dieses Haus wird heute Abend wohl brechend voll sein.. denn..“, seine Stimme wurde leiser und er neigte sich nach vorne zu Merit. Ihr Blick war noch immer so neugierig, doch musste sie sich nun bemühen nicht das Gesicht zu verziehen, unter dem aufkommenden Gestank. „Gegenüber, dieses unscheinbare Wohnhaus. Ist ein Haus voller Frauen, welche die Nacht ungern allein verbringen würden!“ Er unterbrach seine Rede und lachte grölend auf, Merit verzog grinsend das Gesicht. „Seltsam, das die Stadtwachen noch nicht darauf kamen das dort Unfug getrieben wird, ich meine.. ein Wohnhaus in einer Straße mit lauter Gasthäusern? Das mag wohl doch ungewöhnlich sein! Aber man sagt ja..“, er stockte und sah sie etwas verunsichert an. Merit legte ein bezauberndes Lächeln auf und sprach leise: „Sprecht nur weiter Gerd, ich kann gut Schweigen.“ Dem Gastwirt langte diese Worte, er sah sie wohl als Versprechen an, so setzte er leise fort: „...man sagt, dass die Stadtwachen selbst die besten Gäste des Hauses sind..“ Merit nickte nur leicht, dann sprach sie im normalen Ton zu ihm: „Ich brauche ein Zimmer für die Nacht.“ Ihre Hand griff gerade in einem zweiten Umhängebeutel, welcher rechts von ihrer Hüfte Hang. „Oh nein nein, ihr müsst doch nichts bezahlen als einzigste Frau hier!“, leise setzte er an: „Außer die Huren.“ Merit lachte und stieß sich von der Bar ab. „Nach oben und Rechts, macht es euch gemütlich solange es noch geht!“ Merit wollte gerade die knarrenden Stufen hinauf steigen als sie sich nochmals umdrehte, in der großen Gaststube war so etwas ähnliches wie eine Bühne, erhoben vom Rest des Bodens. Ihr Blick viel kurz auf die Bühne ehe sie laut fragte: „Braucht ihr eine Bardin für heute Abend?“ – „Aber Gewiss doch! Wäre mal eine Abwechslung zu diesem Miserablen Sänger Parit. Wie heißt ihr Eigentlich?“ „Merit“, gab sie kurz zurück. Sie wandte sich darauf herum und stieg die Treppe hinauf. Mit einer flinken Handbewegung öffnete sie die Tür zum geheißten Raum. Er war klein und dunkel. An der Süd- und Nordseite des Zimmers lagen jeweils drei Strohbetten. Seufzend lies sie hinter sich die Tür in die Angeln fallen. Es lag ein modriger Geruch im Raum und sie wusste jetzt schon, welche Zimmergenossen sie bekam. Als sie die beiden Beutel und den Koffer auf den Boden stellte, huschte aus dem größeren der beiden Beutel die Frettchen wieder hinaus und suchten im ganzen Raum nach etwas interessantem – Hier einmal schnuppern – da einmal im Strohbett tollen. Ihnen langte es, doch Merit sehnte sich schon lange nach etwas besserem. Sie hatte so viele Gedichte und Lieder in ihrem Büchlein und keines dieser Lieder und Gedichte würde heute Abend passen. Ebenso wie sie die letzten Tage in keiner der Gasthäuser passten. Wie lange müsste sie wohl noch warten um einmal in einem einzelnen Bett schlafen zu können? – Das wäre ein Traum! Sie lies sich neben ihren Sachen, auf dem letzten Bett der Nordseite, sinken. Merit schlief, bei so welchen Räumen, immer gern in der entferntesten Ecke von der Tür!

Als sie am späteren Abend das Zimmer verlies, lies sie ihre Frettchen guten Gewissens zurück in dem Raum. Sie wussten wohin sie gehen sollten, wenn ein Mensch kommt. Doch um Yosha machte sie sich Sorgen, er hörte noch nicht so wie er sollte..

Die Gaststube war nun schon zum brechen Voll, es waren wirklich zu 80 Prozent Seemänner in dem großen Raum, welcher ihr auf einmal so klein vorkam. Sie blieb auf der Treppe stehen und blickte über die Männer hinweg, man konnte noch zwei Frauen sehen welche immer wieder von der Bar weg – zu den einzelnen Gästen liefen. Eine von ihnen hatte rotes Haar und war eine sehr rundliche Gestalt. Die andere war nicht viel besser, keine hübschen Wesen – aber es gab noch Schlimmere. Ihr Blick fiel kurz auf einen schmal gebauten Mann, er hatte dunkles Haar und stechende Augen. Doch als ihre Augen kurz abschweiften - war er weg? Sie schüttelte sich und hielt sich ihren Kopf, sie brauchte unbedingt schlaf. Dann trat sie die Stufen hinab, der Boden in der Gaststube war voller Bier. Es war eng, stickig, rauchig und so heiß. Ihr Körper schob sich, mit ihrem Koffer – welchen sie über ihren Kopf hielt - immer wieder an den betrunkenen Seemännern vorbei, sie schwitzten und langsam begann sie es auch. Vereinzelt spürte sie Hände an ihrem Körper. Doch jedes Mal als sie sich umdrehte um den „Herr“ auszumachen, war dieser wohl hinter den vielen anderen Männern verschwunden. Sie war es gewöhnt, doch war dies nicht traurig? Als ihre grünen Augen sich auf einer der Bedienungen legte, stieg Mitleid in ihr auf. Die Frau wurde von jedem Mann, welchen sie bediente so angefasst das Merit überrascht über die Reaktion der Frau war. Denn ihr gefiel es scheinbar, sie lachte und schob immer nur langsam die Hände weg. Waren Frauen in dieser Zeit wirklich so wenig Wert? Hatte das Leben als Frau wirklich nur etwas Gutes wenn man Fürstin oder Königin war? Gerade als sie bei diesem Gedanken war, hatte sie sich durch die Männer durchgedrängt und war auf der Bühne angekommen. Nun war sie nicht mehr die Frau Merit – Sondern die Bardin welche nun für Stimmung herrschen musste. Ein Sinneswandel durchzog sie, ihre Gedanken waren nur noch bei Takten welche sie nun wieder improvisieren musste – wie in jeder der Gaststuben. Sie holte tief Luft, klopfte mit ihren Stiefel laut auf die Dielen um den Takt anzugeben und fing laut an zu singen. Einige Männer reagierten sofort und blickten auf die Fremde Frau.

„OHHHHHHHH EIN SEEMANN IST ERST SEEMANN WENN ER EINES KANN!!!
UND DIESES EINE, JA DAS EINE! ZEICHNET IHN AUCH NOCH ALS MANN!
DENN OHNE SEINE HOSEN UND SEIN MET IN DER HAND,
IST ER WIE EINE FRAU UND DIES GAR AUF VERLORENEM LAND!

DIE BRÜSTE IN IHREM KLEID,
JA FAST NACKT! DIESE MAID!

DAS MET IN SEINEM KRUG,
DAS WIRD GELEERT AUF EINEM ZUG!

SEEMANN! ZEIG WAS DU KANNST!!!!!!!
SINGE LAUT UND TRINKE MIT!

OHHHHHHHH EIN SEEMANN IST ERST SEEMANN WENN ER EINES KANN!!!
UND DIESES EINE, JA DAS EINE! ZEICHNET IHN AUCH NOCH ALS MANN!
DENN OHNE SEINE HOSEN UND SEIN MET IN DER HAND,
IST ER WIE EINE FRAU UND DIES GAR AUF VERLORENEM LAND!“


Die Männer stiegen auf das Lied ein, es gefiel ihnen scheinbar das eine Frau so laut über Dinge sang welche sonst nur Männer besangen. Der Takt war schnell gefunden, simpel. Sie bewegte sich kräftig mit dem Gesang, stimmte die Männer ein lauter zu singen. Der Gesang glich zum Schluss nur noch grölen, doch dies war Egal! Sie hatte ihr Ziel erreicht.
- Doch was war das? Wieder diese Augen, der Mann den sie vorhin sah. Sie stockte, blickte in die tiefen Augen dieses Mannes. Was tat er da? Der Mann griff rasch an einen Goldbeutel eines Seemannes und löste diesen mit einem Griff von der Hüfte des Seemannes. Dieser begann gerade das Lied von neuem zu Singen und hob abermals seinen Krug an. „Der Dieb nutzt meine Stimmung aus! Ergötzt sich an meinem Erfolg!“ dachte sie sie entsetzt. Dann nickte der Dieb, Merit auch noch grinsend zu – ehe er wieder so schnell in der Masse verschwand. Merit lies sich nicht ablenken und griff zur Seite an ihren Koffer, rasch war dieser geöffnet. Sie zog eine Geige aus dem Koffer und stolzierte mit dieser in die Mitte der Bühne. Dann setzte sie an, eine rhythmische Melodie ertönte im Raum – welche zum Tanzen anregte. Merit drehte und bewegte sich mit ihrer Geige als würde sie mit dieser, zu der Melodie tanzen. Die Töne waren kräftig und fröhlich, sie passten zur Kneipenstimmung die nun aufkam. Sie konnte die Menschen nicht leiden welche die Geige nur als Instrument benutzten, welche nur noble und feine Lieder spielten. Eine Geige war so viel mehr, sie konnte mehr als nur langsame und traurige Lieder! Meritskörper bewegte sich rhythmisch auf der kleinen Bühne, ihr Haar wirbelte auf. Diese Melodie spielte sie nun schon zum zwanzigsten Mal innerhalb von 30 Tagen, das Stück ging ihr in Fleisch und Blut über. Die Stimmung wurde immer ausgelassener, kurz warf Merit einen Blick zum Gastwirt – welcher ihr breitgrinsend zunickte. Er war zufrieden. Man musste die Menschen von Beginn an auf jemanden aufmerksam machen. Dann hat man schon gewonnen!

Nachdem der Abend sehr gut für Merit verlief entfernte sie sich am Höhepunkt ihrer Leistung von der Bühne. Man sollte aufhören wenn es am schönsten wird. Als sie sich an der Menge vorbei geschoben hatte und an der Bar ankam rief ihr Gerd lachend zu: „Das war toll!“, mit seinen Worten flog ein kleiner klimpernder Beutel vor Merit – sie nickte nur und hob zum Abschied kurz ihre Hand an. Sie wusste ungefair wie viel es war, weniger als sie verdient hatte. Danach schob sie sich wieder durch die betrunkenen Seemänner hindurch, nach fast unendlichen Minuten, lief sie die Treppe hinauf und verschwand in dem Schlafraum. In diesem waren neben ihren, nun schon 3 Betten besetzt. In einem lag ein Mann, welcher sich wohl mehr als gute Laune angesoffen hatte, in seinem tiefen Schlaf fällte er wohl auch mehr als nur einen Baum. Daneben lag ein Mann auf welchem sich eine Frau zu schaffen machte. Merit sah nicht weiter hin, das war ja noch harmlos zu dem was sie schon erlebt hatte. Ein ganzer Raum vollgestopft mit Menschen und dann Huren, welche förmlich von einem zum anderen hüpften. Selbst sie blieb nicht verschont, bis die Hure dann endlich merkte das Merit eine Frau war – das war ein Theater! Sie lies sich in ihrem Bett fallen und sah zu dem anderen besetzten Bett. In diesem lag ebenfalls ein Mann mit einer Frau. Doch sie waren noch nicht all zu weit, seine Hand wollte gerade unter ihren Rock fahren als er in der Dunkelheit Merits Gesichtszüge sah. „Ah so alleine, komm’ doch hinüber – ich bezahle gut.“ Merit schmunzelte und wollte gerade antworten, doch dann sah auch sie sein Gesicht und biss sich auf ihre Unterlippe. Es war der Dieb. „Ja kein Wunder das ihr so viel Gold besitzt..“, der Dieb verzog kurz das Gesicht. Die Hure wurde scheinbar langsam nervös und griff nach seinem Hosenbund, welchen sie sofort begann zu öffnen. „Du bist diese Bardin? .... Ich danke dir.“ Ein charmantes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen doch das waren seine letzten Worte. Merit schob den Beutel mit ihren Tieren auf die Seite und lies sich auf das Strohbett sinken. Sie hörte nur noch ein leises keuchen von dem Dieb, ehe sie ein: „verschwinde, du kannst ja gar nichts..“, von diesem mitbekam. Merit griff in ihren Beutel und holte langsam die beiden Tiere heraus, diese schmiegten sich an ihr Herrchen, ihre Hand streichelte sanft die Frettchen. Noch leise hörte sie die Tür zuknallen, und wohl im Halbschlaf wie die Tür des öfteren geöffnet und geschlossen wurde. Dann schlief sie ein.

Als Merit in dem Strohbett erwachte, lag ein beißender Gestank in der Luft. Das Zimmer wurde die ganze Nacht über nicht durchgelüftet und so wandte sich ihr Blick zu dem kleinen Fensterchen an der Nordseite des Zimmers. Es war noch dunkel, doch dies mag zu dieser Jahreszeit wohl gar nichts heißen. Langsam und vorsichtig, damit sie nicht erwachten, schob Merit ihre Frettchen in den „Tierbeutel“. Es schien zu funktionieren, denn die Tiere drehten sich im Beutel nur kurz um und schliefen weiter. Mit einer Hand öffnete sie ihren Koffer und holte unter der Geige einen Überwurf heraus, welchen sie sich um die Schultern legte. Nachdem der Koffer mit der Geige wieder geschlossen war, hang sie sich die beiden Beutel um und trat mit den Koffer an den anderen Betten vorüber. Sie war nicht die Erste die das Zimmer verlies, denn der Dieb war auch schon verschwunden. Sie versuchte so leise es ging das Haus zu verlassen, in der Gaststube war es wie leergefegt, überall lagen Bierkrüge, vereinzelt schliefen Betrunkene unter der Bar, Bierpfützen breiteten sich weitflächig aus. Merit lief schnellen Schrittes über das nasse Holz hinweg und hinaus an die frische Luft. Als sie zum Hafen abbog, liefen einige Damen neben ihr. Diese trugen sehr freizügig Kleidungen, die Prostituierten schlenderten gerade von ihrer ‚Arbeitstelle’ weg. Am Hafen folgte sie der Markstraße, auf welcher gerade einige Männer und Frauen Markstände aufbauten. Lange folgte sie der Straße durch die Stadt, bis sie an dem Stadttor eintraf. „Wohin wollt ihr? So früh am Morgen!“, eine tiefe Stimme drang an das Ohr Merits, das Tor war von zwei Soldaten bewacht, diese betrachteten Merit mehr als skeptisch. „Habt ihr etwas verbrochen, ihr wollt ja fast fluchtartig die Stadt verlassen..“ Auf diese Anschuldigung verzog Merit ihr Gesicht und gab garstig zurück: „Nun, sollte ich so langsam laufen wie die Huren am Hafen? Welch’ Skandal das sie keine Angst haben erwischt zu werden. Wobei Hurerei doch in dieser Stadt verboten ist.“ Die Stadtwachen verzogen missmutig das Gesicht, der Größere der Beiden spuckte aus und sprach dann herrschend: „Das geht euch nichts an, verschwindet!“ Merit trat nach dieser Aufforderung wortlos durch das Tor.

Nach einer Weile, kam Nebel auf und legte sich auf den Weg welcher von der Stadt wegführte. „Mhh, Ein Fluss oder See muss in der Nähe sein..“, sprach sie leise zu sich selbst, sie blieb stehen und wandte den Kopf zur Seite. An einer Stelle wurde der Nebel Dichter, sie nickte kurz und trat von dem Weg weg zu dem dichteren Nebel. Sie mag recht behalten haben, denn als sie weit von dem Weg abgekommen war, lag vor ihr ein Fluss, unscheinbar – doch dies würde langen für das morgendliche Waschen. Sie löste ihren Überwurf und lies die beiden Beutel mit samt den Koffer auf den Boden sinken. Die Schnüre ihres Ledernenbustiers öffnete sie langsam, ehe sie es dieses neben die Beutel und Koffer fallen lies. Danach schlüpfte sie aus den Stiefeln hinaus, sofort bildete sich eine Gänsehaut auf ihrer Haut, es war kalt, vielleicht knapp neun Grad. Als sie in die Hocke ging streckte sie ihre Hände in das Wasser um dieses so aufzuschöpfen, kurz darauf peitschte ihr das Wasser ins Gesicht. Sie wiederholte den Vorgang so lange bis sie von dem kalten Nass, gut wach war. Dann kniete sie sich vor das Wasser und machte ihre Haut auch auf ihrer Brust und unter den Achseln nass. Ihr Haar wurde ebenfalls nicht verschont, als ihr Oberkörper feucht genug war. Griff sie in den kleinen Umhängebeutel, in welchem ihre Frettchen nicht schliefen, und holte eine kleine Flasche heraus. Nachdem sie das Fläschchen öffnete rieb sie sich mit dem Inhalt von diesem die Haare und ihren Oberkörper ein. Ein Vanilleduft stieg ihr in die Nase und kurz hielt sie inne um diesen Duft zu genießen. Als sie das Öl mit dem kalten Wasser von ihrer Haut wusch richtete sie sich auf um mit den Füßen in das eiskalte Wasser zu gehen. Kurz entfuhr ihr ein leiser schrei, ehe sie sofort wieder vom Wasser weg trat, in ihre Stiefel schlüpfte und erleichtert durchatmete. Dann zog sie sich ihr Bustier über die noch feuchte Haut und schlüpfte in ihrer Überwurf, in welchen sie sich mummelte. Ihr Blick verlor sich dann in dem Nebel und sie seufzte leise.



Nur der Nebel weis,
welche Wesen sich in ihm verstecken,
welche Gedanken sich in ihm verlieren,
welche Trauer in ihm wächst.

Nur der Nebel fühlt,
was Wesen niemals fühlen können,
was Gedanken niemals erahnen wollen,
was die Trauer so endlos werden lässt.

Nur der Nebel sieht,
dass Wesen in ihm sich verlieren,
dass Gedanken bei ihm wurzeln schlagen,
dass die Trauer sich nicht vergessen lässt.


Auf ihre leisen Worte wandte sie sich um, hob ihre Beutel und den Koffer auf, um auf dem Weg wieder zurück zu kehren. Langsam wurde es heller und die ersten Kutschen fuhren an ihr vorüber. Alle hatten keinen Platz für sie, keiner wollte sie mitnehmen. So ging sie kräftigen Schrittes weiter. Es wurde Nachmittag und die Sonne mag ihren höchsten Stand erreicht haben, als sie die Hufe eines Pferdes hörte. Als sie sich herum wandte, kam ihr ein Mann entgegen, sie erkannte ihn sofort. „Oh nein..“, wisperte sie und drehte sich wieder von dem Pferd weg. Ihre Frettchen liefen quietschend am Rand des Weges auf und ab, spielten miteinander und achteten darauf – nicht zu Weit von dem Herrchen wegzukommen. „Na wenn das nicht die Bardin ist.“, seine Stimme klang äußerst Freundlich. Sein Pferd trieb er ruhig neben ihr an. Merit sah nur kurz zu ihm hinauf und gab grinsend zurück. „Na wenn das nicht der Dieb ist, welcher meine gute Stimmung mehr als ausnutzt.“, der Dieb lachte leise auf und schenkte ihr ein kurzes Lächeln. „Du lebst von Liedern und ich lebe von meinen flinken Händen.“ Merit stoppte und drehte sich vollkommen zu ihm herum. „Ich will meinen Anteil.“, sprach sie dann fest zu ihm hinauf. „Ohne mich hättet ihr niemals soviel Gold erbeutet.“ Der Dieb stoppte sein Tier und sah verwirrt zu ihr hinab. „Vergesst es, es sind immer noch meine Hände die diese Arbeit leisten und nicht die eurigen!“ Merit schenkte ihm eines ihrer bezaubernden Lächeln und hauchte dann ruhig: „Wollt ihr in dem nächsten Dorf stehlen, oder auffliegen?“ – Der Dieb stockte und gab missmutig zurück. „Ihr habt Verstand, das muss ich euch lassen.“ Merit zuckte auf dieses Kompliment leicht mit den Schultern. „Ich muss wohl einwilligen,“ er griff mit einer Hand in einen Beutel und warf ihr zwei Goldstücke zu. „Das ist ein Teil von dem, was ich erbeutet habe.“ Ruhig steckte sie die Goldstücke weg und sprach zu ihm hinauf: „Ich lasse mich nicht gern täuschen, ich will noch mal fünf.“ Der Dieb verzog missmutig das Gesicht und warf ihr fünf weitere Goldstücke zu, er erkannte wohl, das man sie nicht so leicht herein legen konnte. „Merit“, lächelte sie ihm entgegen während sie das Gold gut in ihrem Beutel verstaute. „Tawiel“ gab er nur knapp zurück. „Ihr wollt mich doch sicherlich in die nächste Stadt mitnehmen Tawiel, oder?“ – „Mir wird wohl nichts anderes übrig bleiben.“ Sprach er lachend und reichte ihr die Hand hinab. Merit drehte ihren Kopf leicht nach hinten und gab einen lautet Pfiff von sich, woraufhin die Frettchen angerast kamen und an ihr hinauf kletterten, um dann in dem Beutel zu verschwinden. „Brav“, ihr Wort war sanft gesprochen und langgezogen. Dann griff Merit nach der Hand von Tawiel und zog sich mithilfe dieser, auf das Pferd hinauf. Auf dem Weg zur nächsten Stadt, viel Merit immer wieder auf wie gut Tawiel aussah, seine stechenden Augen, dieser Vollbart und dann auch noch diese dunklen Haare. Er war schmaler Statur, man sah ihm an das er auf jedenfalls kein Krieger war.

Den Winter über traten Merit und Tawiel immer wieder zusammen auf, sie waren ein gutes Paar. Er stahl während sie die Menschen mit ihren Gesang ablenkte. Doch im Frühling des kommendes Jahres wären sie fast aufgeflogen.

„Siehst du den Marktplatz, er ist voll mit Menschen welche nichts anderes wollen außer Gold ausgeben.“ Auf Tawielsworte nickte Merit. Das Geschäft lief den Winter über mehr als gut, sie konnte sich endlich Kleidung aus Bärenleder kaufen und trug diese voller Stolz. Merit nickte Tawiel nur kurz zu und ging von ihm weg und nahm auf dem Brunnen im Mitten des Marktplatzes platz. Als eine Gruppe mit kleiner Kinder vorbei liefen, schenkte Merit diesen ein warmes Lächeln und sprach ruhig: „Habt ihr schon einmal die Geschichte des roten Drachen gehört?“, die Kinder stoppten sofort und sahen Merit mit großen Augen an. „Ein Drache?“, sprach dann aufgelöst einer der zwei Jungen. Das Mädchen von den dreien sah ängstlich zu Merit auf. „Ja ein Drache, er war gefürchtet im Land und rot wie der Umhang des Königs.“ Die Kinder ließen sich auf den Boden sinken und sahen zu Merit auf. „Der Drache lebte in einer Höhle in der nähe unserer Hauptstadt, viele Soldaten waren einst losgezogen um den Drachen zu besiegen, doch immer kam nur ein Soldat zurück. Der Überlebende hatte immer rotes Haar, wie die Schuppen des Drachen. Der König war ratlos und zog seine Frau zu rate.“ Ihre Worte waren spannend und so hörten nach einer Weile nicht nur die Kinder mit, sondern auch einige Erwachsene blieben stehen um den Worten der Bardin zu lauschen. „Die Frau sagte ihm, das sie schon einmal von so etwas hörte und sie meinte, das der Drache gar kein Drache war – sondern eine verfluchte Magierin!“ Tawiel stellte sich nah an einen Mann ran, welcher in einer Dämonrüstung den Worten lauschte, der Mann hatte hellbraunes Haar, war hochgewachsen und sah Merit mit fast lüsternen Augen an. Tawiel schmunzelte, er hätte sich keine bessere Partnerin aussuchen können – denn überwiegend Männer waren für ihn ein leichtes Geschäft. „Die Frau des Königs bot seine Hilfe an und ritt alleine, ja so mutig war sie, aus der Stadt hinaus zu der Höhle des roten Drachen.“ Einige Menschen gaben einen Entsetzten Ton von sich als sie dies hörten. Tawiel nutzte den spannenden Moment aus und tat so als würde er angerempelt werden, er lies sich gegen den Mann fallen und griff flink in seinen Beutel. „Hey, was soll denn das?“, sprach der Krieger kräftig und blickte zu Tawiel. „Verzeiht, ich wurde angerempelt.“, sprach Tawiel freundlich und wollte gerade wegtreten als der Krieger nach Tawielshand griff. „Naaaa?“, das Wort des Kriegers war langgezogen und Tawiel schluckte unaufmerksam, hatte er ihn gesehen? Die Menschen hörten von der Geschichte Merits auf und sahen zu den nun viel spannenderen Geschehen. Merit lies sich ihre Nervosität nicht anmerken und erzählte den Kindern weiter: „Die Königin kam an der Höhle an, als der rote Drache schlief, so hatte sie ein leichtes Spiel tief in die Höhle einzudringen bis sie bei dem Drachen stand..“ sie wurden von einem lauten Ruf unterbrochen, er kam von dem Krieger. Merit sah auf und schnaubte laut. „Meine Herren!“, sprach sie dann laut, der Krieger wandte den Blick zur Seite, die Hand von Tawiel immer noch in seiner Pranke haltend. Merit richtete sich auf und sah strengen Blickes zu dem Krieger, dieser lächelte ihr zu und gab dann zu ihr: „Verzeiht, ich wollte eure Geschichte auf keinem Fall unterbrechen.“ – „Na das will ich aber auch hoffen!“. Der Krieger lies Tawielshand los, er knurrte nur noch leise und gab dann ein Zeichen zu Merit, das sie doch weiter erzählen sollte. Merit lies sich auf den Brunnen wieder sinken und räusperte sich. „Nun ja, die Königin weckte den Drachen mit ihrem betörenden Gesang auf, als der große rote Drache so erwachte, lies er einen grauenvollen Schrei von sich. Er hatte die Königin mit seinen Augen erfasst und gerade als er Luft nehmen wollte um sie in einen Feuerball zu hüllen, hob die Königin ihre Hände an und sprach laut: „Sarium salilium, Drache du, der ein anderes Wesen war, kehre zurück zu deiner Gestalt. Nach ihren Worten glühte der Drache auf und wurde in einen roten Ball gehüllt...“
Nachdem Merit mit ihrer Geschichte fertig war, verließen einige Menschen sofort die Bardin, andere waren ihr ein Silberstück zu. Der Krieger trat nun näher zu ihr und sprach ruhig: „Wollt ihr nicht mit mir ein Glas Wein trinken, eure Stimme war so betörend das ich sie kaum missen kann.“ Merit sammelte die Silberstücke ein und sah dem Krieger nur kurz in die Augen ehe sie lächelte: „Ich habe noch etwas anderes vor.“ Als sie versuchte an dem Krieger vorbei zu laufen, packte dieser sie am Oberarm und zog sie mit einem kräftigen Griff zurück. „Ich sagte, wollt ihr mit mir ein Glas Wein trinken.“ Merit versuchte sich los zu reißen. Ihre Frettchen, welche die ganze Geschichte über die Kinder kletterten gaben nun eine Art knurren von sich. „Lasst mich los, oder ich schreie. Ihr könnt vielleicht mit eurer Kraft Dämonen jagen, aber so bekommt ihr niemals eine Frau!“, von ihren frechen Gegenworten verblüfft lies der Krieger Merit los, diese nutzte die Situation und rannte von ihm weg. Die Frettchen knurrten dem Krieger noch kurz entgegen ehe sie Merit hinterher rannten.

Außerhalb der kleinen Stadt blieb Merit stehen und sah sich um, Tawiel kniete an der Stadtmauer und blaffte kurz zu ihr hinauf: „Danke.“ Merit schüttelte nur knapp ihren Kopf und keuchte: „Der Krieger, ich weis nicht, vielleicht ist er mir nachgerannt..“ Tawiel riss die Augen auf und erhob sich flink. „Wenn er uns zusammen sieht dann..“ Merit nickte auf seine Worte, dann rannte Tawiel die Stadtmauer entlang, sein Pferd stand in der kleinen Stadt, doch er konnte den Weg nicht gehen welchen Merit kam – vielleicht kam ihm auf diesen ja der Krieger entgegen. „Verstecke dich hier, ich hole dich gleich.“ Tawiel blieb vor einem Baum stehen und ging etwas in die Knie um ihr mit seinen Händen eine Hilfe hinauf zu bieten. Merit stieg kurz auf seine Hände um sich dann in die Äste zu angeln. Die Frettchen liefen den Baumstamm hinauf und krabbelten über Meritsschoß, diese saß ruhig auf einen der Äste. Merit blickte Tawiel noch kurz hinterher, ehe dieser in der Stadt verschwand. Ihr Atem raste förmlich über ihre Lippen. Dann hörte sie Schritte und sie hielt die Luft an, ihren Frettchen legte sie beiden die Hand auf den Kopf, die Frettchen wussten was dies hieß – Nicht rühren, nicht glucksen – einfach ruhig sein. Der Krieger lehnte sich unter Merit, keuchend an den Stamm und sah sich um, Merit riss die Augen auf als sie bemerkte das er ein Schwert in einer seiner Hände hielt. „Wo ist dieses Mistweib nur..“, keuchte er schwer. Als Merit Tawiel mit dem Pferd näher reiten sah, stockte ihr der Atem. Der Krieger entdeckte Tawiel und knurrte auf. „Dieser Dieb.“, er stieß sich von dem Baum ab und schlenderte auf das kommende Pferd zu, als Tawiel scheinbar den Krieger entdeckte, drehte er das Pferd und gallopierte davon. Der Krieger rannte ihm noch kurz nach. Ehe er in der Stadt verschwand. Merit rutschte nun von dem Baum hinab als sie in der Ferne Tawiel näher kommen sah, die Frettchen kletterten auf ihre Schultern. Nur kurz hielt Tawiel an, Merit schwang sich auf das Pferd und dann gallopierten sie weiter. Die Frettchen huschten in den Umhängebeutel als sie spürten das die Schnelligkeit langsam zu arg für sie wurden. „Ich glaub er wollte ein Pferd holen!“, rief Merit gegen den Wind zu Tawiel. „Ich glaube es auch, aber wir werden schon zu weit weg sein, wenn er hinaus kommt.“ – „Hoffentlich hast du Recht, was hatte der nur gegen uns?“ – „Ich wollte ihn bestehlen und du wolltest dann nicht einmal mit ihm ein Bett teilen.“, lachte Tawiel auf. Merit verzog grinsend das Gesicht. „Wer weis wie lange der Arme schon jagen war, er wollte sich nur entspannen. Und nun ist er wutentbrannt.“ Merit lachte auf seine Worte auf, es war zwar keine lustige Situation, aber irgendwie war die Vorstellung doch amüsant.

Nach einer Weile trabten sie nur noch, das Pferd schnaubte wild und Merit sprach ruhig: „Er kommt uns nicht mehr nach.“ Tawiel nickte nur auf ihre Worte. „Wann wirst du mich eigentlich einmal bei dir schlafen lassen?“, gab er dann grinsend nach hinten wobei er den Kopf nach hinten wandte. „Dann, wenn du so viel Gold besitzt um dir 20 000 Huren zu leisten.“ Tawiel schmunzelte und Merit grinste ihm nur entgegen. Sie ritten noch langsam in die Nacht hinein, bis sie irgendwo ihr Lager aufschlugen – weit genug von der unheilbringenden Stadt weg.
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