Schritte ins ungewisse

[Lailitia Elsgard]

Eigentlich sollte sie sich doch freuen, oder nich? Es war doch schön für Jepp, das sie endlich jemand gefunden hatte, den sie so liebte, und Cedric war auch ein netter Kerl. Jepp hatte genug Entäuschungen und Leid erlebt, da sollte sie sich doch für ihr Glück freun? Und doch viel es ihr schwer sich für sie zufreun, egal wie oft sie es sich einredete.

3 Monate etwa dürfte es nun hersein, so genau hatte sie nicht mit gezählt, seit sie bei der Gefolgschaft von Reensdorf Arbeit gefunden hatte und seit sie Jepp kennen gelernt hatte. Eigentlich keine lange Zeit, und doch kam sie ihr vor wie eine Ewigkeit. Jepp hatte sie behandelt als wären sie Schwestern, sie kannten einander inzwischen besser als irgendjemand sonst und die Abende mit den anderen aus der Gefolgschaft waren stets lustig gewesen. Sie wünschte sich es wäre ewig so geblieben und nichts hätte sich verändert.

Und doch hatte sich alles verändert. Wann hatte es angefangen? Sie konnte es nich sagen, aber gemerkt hatte sie es als die Gefolgschaft erheblich geschrumpft war. Dennoch hatte sie damals noch gehofft es wäre nur vorrübergehend. Das es nicht so gewesen war wusste sie nun. Sie kannte inzwischen kaum mehr jemand in der Gefolgschaft richtig und außer die Arbeit am Hof gab es für sie nicht viel zu tun. Die Leute, die früher in der Gefolgschaft waren und die sie mochte sah sie auch kaum mehr.

Was auch der Grund gewesen war, weshalb sie schließlich aus der Gefolgschaft ausgetreten war. Sie fühlte sich dort nicht mehr wohl, kannte oder sah kaum jemanden und schien auch nicht wirklich gebraucht zu werden. Sie hatte nur lange Gebraucht um das zu Verstehen, nun war sie sich jedoch sicher das es eine gute Entscheidung war, was allerdings auch nichts dagegen half, das es nun unsicher war, ob sie den Hof weiterführen durfte oder ob Thelor von Reensdorf ihn einem anderen zuweisen würde.

Roran war wohl vom Hof verschwunden so wie es aussah und Alex hatte sie auch schon eine Zeit nicht mehr gesehen.

Nun hatte ihr Jepp auch noch eröffnet dass sie zu Cedric nach Lameriast ziehen würde. Wieso musste es ausgerechnet Lameriast sein? Viel weiter weg von ihr dürfte nur schwer möglich sein. Derweil waren die Abende die sie zusammen verbrachten auch so schon seltener geworden.

Sie hatte Angst wieder einmal unvermittelt allein dazustehen. Das letztemal war das für sie beinahe tötlich ausgegangen. Die längliche Narbe an ihrer linken Seite konnte man immer noch gut sehen, auch wenn es schon fast 7 Jahre her war.

Zumindest blieb ihr noch die Herberge, wenigstens das war sicher und Jepp hatte ihr oft genug Versichert sie nicht im Stich zu lassen.
Aber derzeit war ihr einfach alles zu unsicher.

Natürlich hatte Jepp sofort gemerkt das etwas nicht mit ihr stimmte und die erneute zusicherung von ihr das sich nichts ändern würde hatte ihr erheblich geholfen. Dennoch blieb ein wenig Angst und auch ein wenig Eifersucht auf Cedric, egal wie oft sie sich einredete beides sei unberechtigt.

Wie würde es weiter gehen?

[Zoljana Steinbeis]

Jepp hatte sofort gemerkt, dass irgendetwas mit Laila nicht stimmte. Ruhig war sie gewesen, zu ruhig. Das Lachen, das in der letzten Zeit so oft in ihren Augen stand, fehlte. Als sie vor Glück strahlend Laila mitteilte, dass Cedric ihr einen Antrag gemacht hatte wurde Laila still. Ja, sie versuchte sich für Jepp zu freuen, aber irgendwie war da wieder die Angst und Unsicherheit in Lailas Augen zusehen gewesen, die Jepp so hasste. Das Mädchen sollte lachen und fröhlich sein, ihre Jugend genießen können und ihr Glück finden.

Jepp fühlte sich manchmal mehr als Mutter, denn als größere Schwester was Laila betraf. Auch wenn sie nicht verwandt waren hatten die beiden schnell Vertrauen zueinander gefunden, Laila wurde zu Jepps Familie, zusammen mit Anna und Fab und den andren vom Kontor. Aber Laila war von Anfang an was besonderes gewesen, sie wollte einfach nicht, dass die junge Bäuerin traurig war und litt. Sie hatte ihr versprochen, sie nicht alleine oder gar im Stich zulassen, und zu ihrem Wort würde sie stehen. Die Fähre von Lameriast ging regelmäßig, bis Bajard war es nur ein Katzensprung, der Ritt zum Hof zwar lange, aber gerne gemacht. Aber Laila war auch immer öfters unten in der Herberge und half wo sie konnte, hatte die Wirtschaft dort übernommen.

Jepp war sehr stolz auf ihr 'Kleenes' wie sie Laila liebevoll nannte. Das Mädchen konnte anpacken, sah wo Hilfe gebraucht wurde und tat ohne groß Nachzufragen was nötig war. Sie hoffte mit aller Kraft, dass ihr der Hof erhalten bleiben würde, auch wenn sie sich eher wünschte, dass Laila zu ihr ziehen würde und noch mehr in der Herberge half. Auch Cedric hatte sofort gemeint, dass es schade wäre, dass sein Haus so klein sei, sonst hätten sie Laila dort ein Zimmer einrichten können.

Jepps normale Grinsen machten einem weichem Lächeln Platz als sie an Cedric dachte. Womit hatte sie einen so guten Mann nur verdient? Ohne zu fragen hat er Laila als dazugehörig akzeptiert und sie mit offenen Armen aufgenommen.

Jepp würde Laila nie im Stich lassen, komme was wolle. Sie konnte nur hoffen, dass Laila das auch schnell mitbekommen würde. Dass sie immer einen Platz in Jepps Herzen und auch an ihrer Seite haben würde, den ihr keiner streitig machen kann.

[Lailitia Elsgard]

Inzwischen hatte sie sich damit abgefunden, Cedric war ein netter Kerl und sie mochte ihn inzwischen sehr. Jepp traf sie nach wie vor stets an der Herberge und zusammen mit Cedric hatten sie stets eine Menge Spaß. Der Hof stand nachwievor im umgewissen, doch langsam glaubte sie ihn behalten zu können. Bis heut Abend war also alles bestens gelaufen.

Irgendwie hatte sie sich den Abend anders Vorgestellt. Kaum war sie endlich an der Herberge angekommen, nach dem sie ihr vollgepacktes Pferd Ciara um Varuna herumführen musste, da das Nordtor ja geschlossen war, und damit beginnen wollte abzuladen kamen Jepp und Cedric angehetzt. Etwas verwirrt hatten sie sie dazu gebracht die taschen vom Pferd zu ziehen und auf diesem mit ihnen mit zu kommen. Als sie dann endlich erschöpft in Varuna an der Taverne ankamen schaffte sie es endlich etwas aus den beiden herauszubringen.

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Nachdem sie gehört hatte was geschehen war und das heut Nacht irgndwas schlimmes passiern sollt waren sofort zwei dinge für sie klar. Zum einen wollte sie zum Hof, die Tiere hatten wegen der dunkelheit schon genug Angst und würden unruhig werden und sich verletzen sollte sie etwas erschrecken. Zum andern war ihr klar das Jepp sie eher dazu zwingen würd bei ihr zu bleiben als sie allein zum Hof zu lassen, außerdem würd Jepp sich mal wieder viel zu viele Sorgen machen wenn sie am Hof war.
Sie versuchte die beiden also gar nicht erst davon zu überzeugen das sie zum Hof müsste.

Blöderweise schienen Jepp und Cedric zu ahnen was sie vorhatte und verbaten ihr zum Hof zu gehen. Es kostete sie alle Mühe nicht versprechen zu müssen nicht zum Hof zu gehen. Cedric drohte ihr zwar das er sie bestrafen würde sollte sie es dennoch wagen, wobei sie sich nicht sicher war ob er es ernst meinte, aber am Ende hatte sie ihnen nur zugesichert das sie sich keine Sorgen machen sollten. Sie hatte Jepp noch nie Angelogen und wollte es auch nicht tun wenn es sich vermeiden lies. Zum Glück schaffte sie es am Ende die beiden ohne Lüge zu überzeugen.
Es würde schon nichts geschehen, der Hof war schließlich weit von der Herberge entfernt.

Als sie sich schließlich von einander verabschiedeten und die beiden vermuteten das sie in Varuna übernachten würde machte sie sich auf den Weg zum Westtor. Nun galt es nurnoch das die beiden nicht rausfinden würden, das sie nicht in Varuna geblieben war. Der kurze Weg durchs Nordtor war schließlich versperrt aber zumindest war die wahrscheinlichkeit das die Wachen dort sie kannten wesentlich geringer als am Nordtor, durch das sie fast täglich kam.
Kurz verharrte sie noch am Tor und überlegte ob sie es nicht doch lieber lassen sollte, Jepp war es sehr ernst gewesen das sie in Varuna blieb, doch sie hatte Angst um die Tiere und zudem sah die Wache am Tor sie langsam neugierig an. Sie gab sich einen Ruck und ritt hindurch. Es gab ja auch noch ihren Hund Askia am Hof. Sie würde sie rechzeitig warnen und beschützen sollte etwas passieren. So machte sie sich auf durch den dunklen Wald zum Hof.

Solang die Wache nich zufällig Jepp oder Cedric erzählen sollte, dass sie die Stadt verlassen hatte war sie sich ziemlich sicher die beiden davon überzeugen zu können sie wäre in Varuna geblieben bis zum morgen. Sie kannte Varuna besser als die beiden, glaubte sie zumindest. Und wenn es darum ging ein falsches Alibi zu bekommen kannte sie sich auch gut aus, viel schwerer als früher konnte es kaum sein.

Darüber nachgrübelnd ob sie an alles gedacht hatte vergaß sie ganz das sie sich lieber sorgen um sich machen sollte statt um Jepp und Cedric, aber der Weg verlief unbeschwert und am Hof begrüßte Askia sie schwanzwedelnd.

[Lailitia Elsgard]

Wieso musste Jepp sie so gut kennen?

Bis zum Abend war immerhin alles gut gelaufen, sie hatte Eduin kennen gelernt und ihm mehr von sich erzählt als sie es eigentlich vorgehabt hatte, nicht viel, aber dennoch mehr als für sie üblich, sie hatte ihn schließlich gerade erst getroffen. Aber irgendwie sprudelte es einfach aus ihr hinaus. Er war jedoch nett und schien sie zu verstehen. Vielleicht war er auch nur freundlich gewesen.

Als sie jedoch danach an der Herberge ankam rückte dies alles in den Hintergrund. Jepp stellte ihr blöderweise fragen über die Nacht in Varuna, am Ende hatte sie aber das Gefühl sie zufriedengestellt zu haben. Das Gesprächsthema wechselte zur nahen Hochzeit, Cedric kam und irgendwann fragte Jepp plötzlich ob Askia in der Nacht auf sie aufgepasst hatte.

Sie fluchte innerlich. Irgendwie hatte sie sich wohl doch verraten doch auch darauf fand sie eine befriedigende Antwort. Jepp schien erneut zufrieden und der Abend gestalltete sich lustig.

Nunja, zumindest bis die beiden aufbrechen wollten und Jepp nochmal hilfe im Keller von ihr brauchte. Sie hatte schon fast vergessen weshalb sie so aufgeregt gewesen war, ehe Jepps Augen sie daran erinnerten.

Ein kurzer Streit folgte, in dem keine einzige Beleidigung fiel und dennoch brannten die Worte schwerer auf Laila als jede Ohrfeige.

Laila hatte das nicht erwartet, es war schon lange her seit jemand sie so gut gekannt hatte das er ihre Lügen erkannt hätte. Sie hatte geglaubt Jepp beruhigen und zugleich etwas gegen ihren willen tun zu können. Stattdessen hatte sie festgestellt, das sie Jepp nicht belügen konnte und sie mit halbwahrheiten einzuwickeln, ohne dass sie es merkte funktionierte auch nicht.
Außerdem war ihr Plan ins Gegenteilige umgeschlagen und statt Jepp zu beruhigen hatte sie sie verletzt.
Es tat ihr nicht Leid, dass sie gegen ihren Willen zum Hof war, auch nicht das sie sich dabei in Gefahr gebracht hatte. Was ihr wirklich Leid tat, war der Schmerz in Jepps Augen als hätte sie sie geschlagen und dafür schämte sie sich.

Sie würde wohl absofort ehrlich zu Jepp sein müssen, egal worum es ging, wenn sie sie nicht erneut verletzen wollte, sie wünschte sich nur sie hätte es anders lernen können.
Sie musste es irgendwie wiedergut machen dachte sie noch, ehe sie einschlief.

[Lailitia Elsgard]

Die Zeit wirds schon richten

Erstaunlich, was sich in letzterzeit so alles getan hatte. Gestern war der große Tag gewesen, Jepp und Cedric waren nun verheiratet und Laila freute sich für die beiden. Einen besseren Mann hätte Jepp kaum finden können, wie sie fand. Die anfängliche Eifersucht und Angst, welche es wohl gewesen war, hatte sich bald gelegt und Cedric war wirklich ein lustiger netter und liebenswerter Mann.

Hinzu kam, dass sie den Hof nun behalten durfte. Es hatte sich am Ende alles zum guten gewendet. Wenn sie zurück blickte war sie eher verwundert, worum sie sich solche Sorgen gemacht hatte.

In der Herberge lief zu dem auch alles bestens, es hatt schon seit langen nichts schlimmeres mehr gegeben als einen ungehobelten gast. Zudem war Teo nun auch an der Herberge.
Teo konnte sie irgendwie nie richtig einschätzen. Er war immer lieb und nett und auch recht lustig. Dennoch konnte sie nie erahnen was er als nächstes vorhatte, oder weshalb er etwas tat. Erst gestern Abend hatte er sie plötzlich in Arm genommen. Zudem wollte er nun das Haus sehen in dem sie in Varuna gelebt hatte. Dort war sie schon ewig nich mehr gewesen, ob es überhaupt noch stand? Und ob Teo entäuscht sein würde? Vielleicht glaubte er sie sei in einem von den hübschen Häusern im Norden oder Westen afgewachsen? Wieso wollte er überhaupt das Haus in Varuna sehn? und wieso hatte sie ihm auch noch gesagt das sie es ihm zeigen würde?
Irgendwie verwirrte Teo sie etwas.

Aber zumindest war das derzeit auch das schlimmste worum sie sich sorgen machen musste und darüber war sie froh.

[Eseteo Deree]

Einige Zeit ist vergangen..
Teo und Laila kamen sich immer näher.
Wohl seltsam, da er sich mit seiner Jungen Art immer wieder auf dünnes Eis begeben hatte. Er wusste anscheinend nicht wie er sich verhalten solle gegenüber Ihr. Er mochte Sie. Anders als seine Schwester. Er mochte Sie. Vielleicht mehr als es ihm lieb war.
Ihm war nicht bewust wie er sich verhalten sollte.
Bisher ging jede Feage an Laila vollkommen in die Hose.
Entweder sie weinte oder wies in ab.
Einige Zeit verging.
Es dauerte etwas bis zum ersten Gepsräch. Teo wusste nichts zu sagen.
Er wusste nicht was er sagen und fragen kann ohne Sie zu verletzen.
Irgndwann überwand er die Schüchternheit und die Angst.
Ob er denn den Hof mal sehen darf, war seine Frage.
Sie nickte und bestätigte es.
Kaum waren sdie beideen am Hof, verschlug es ihm die Sprache......