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Der Bart wächst
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Berronan Hammergrund





 Beitrag Verfasst am: 22 Jan 2009 21:46    Titel: Der Bart wächst
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I Wenn der Bart zu wachsen beginnt

Viele Male schon war der Hammerschlag der Bauhütte in Nilzadan zu hören gewesen und mit jedem Hammerschlag vergingen die einfachen Zyklen in Nilzadan, dieser geschäftigen und beinahe niemals zur Ruhe kommenden, heiligen Stadt tief verborgen im Götterberg.

Viele Zyklen waren schon verstrichen seit ihr geliebter und verehrter Onkel, der wahre, mächtige und weise Mrâ’ga At-Kalurek Karggosch Hammergrund nicht mehr gesehen wurde.

Vieles ist seither geschehen. Neue Tunnel wurden gegraben, neue Wälle aufgezogen, neue Essen gebaut und viel Bier getrunken. Doch der Verlust ihres Onkels schmerzte immer noch, auch wenn sie es nur noch selten stark vernommen hatte, seitdem sie sich dazu entschlossen hatte ein so mächtiger Metallformer wie ihr Onkel zu werden. Ihre Werkzeuge mit denen sie früher gearbeitet hatte, tauschte sie gegen die Schmiedehammer und machte sich so emsig und ehrgeizig wie es nur ein Hammergrund sein kann dazu auf in die Fußstapfen ihres Onkels zu treten. Mrâ, so ein meisterlicher Metallformer wollte sie werden und mit jedem Hammerschlag schwang auch ein stilles Gebet an Cirmias mit, er solle über ihren Onkel wachen.

Viele Zyklen sind seither vergangen, dass sie sich vom Goldschmieden verabschiedet und sich dem Metallformen zugewandt hatte. Die Arbeit eines Metallformers ist hart und bei harter Arbeit vergehen die Zyklen schnell, so sagen die ehrwürdigen Silberbärte.

Vieles Tat sich in der Zwischenzeit in Nilzadan. Das Fehlen des Mrâ’ga At-Kalurek machte sich bemerkbar und die Zwerge drohten sich erneut zu entzweien, wie vor Hunderten von Zyklen, nach dem Ableben von Kalurs Sohn Khoras. Diese Streitigkeiten waren so heftig, dass sie es bei den Ratssitzungen, denen sie beiwohnen durfte immer heftiger und häufiger am Kinn kratzte und biss.

Vielleicht ein Erbe ihrer Ururgrossmutter Andraska „Felswall“ Hammergrund, der man ja den vielleicht dicksten Dickschädel aller Frauen nachsagte, also dachte sie sich anfänglich noch nicht viel dabei, aber Berronans Kinn war trotzdem etwas besonderes, es war kahl, mrâ kahl, so richtig kahl, obwohl sie es gründlich mit zwergischem Bräu einrieb und mit den Knochenbrechern in längst vergessenen Stollen wilde Abenteuer bestand, die sogar ihr Oheim und Blutsonkel Torgal „Mithrillbolzen“ Hammergrund im geheimen würdigte, wollte ihr Bart nicht so recht wachsen.

Ohja, er wollte einfach nicht wachsen, ihr Kinn blieb bartlos. Nur ein dünner, beinahe durchsichtiger Flaum konnte man bei genaustem hinsehen gerade noch so bemerken. Welche Schande! Jedes Kind hat mehr Bart und sogar die Langbeinerkinder hatte oft mehr Haar am Kinn als sie! Aber nichts half, gar nichts, er wollte nicht wachsen!

Sie wurde oftmals getröstet, dass er schon noch wachsen würde, sie noch ja so jung sei und sich deshalb bloß die Finger von allen Goldspalter-Verrücktheiten lassen und möglichst selten an die Oberfläche gehen sollte, wo nur die helle Fratze und das scheußliche Wasser, das vom Himmel fällt auf einen warten. Lauter Grausamkeiten, die sogar dem stärksten aller Khaz-Aduir den Bart rauben würden.

So verging also die Zeit für sie, nachdem der wahre Mrâ’ga At-Kalurek in den Stollen verschwunden war. Nur Cirmias allein weiß was sich hinter seiner letzten öffentlichen Botschaft verbirgt. Sein Blutsbruder Torgal „Mithrillbolzen“ Hammergrund musste nun die ganze Last tragen. Und auch der neugebildete Rat aller Zwerge brachte allerhand Sorgen und Nöte mit sich. Streiterein waren an der Tagesordnung, die aufstrebende Sippe der Knochenbrecher, die sich außerhalb der Sippe Hammergrund neuformierte und für einen neuen Weg der Khaz-Aduir eintrat und diesen mit einer unumstößlichen Vehemenz vertrat.
Streitereien, die wohl jeden dieser verweichlichten Elfen um den Verstand gebrachten hätten. Bei jedem dieser Streitereien zwickte und biss es sie umso heftiger. Noch war sie zu jung um auch selbst ihre Stimme im Rat aller Khaz-Aduir erheben zu dürfen, aber eines Tages, würde sie ihre Stimme erheben, sie die Nicht des Mrâ’ga At-Kalurek.

Es zwickte und biss also immer heftiger und häufiger bei diesen Streitereien und eines Tages, als sie ihre beiden wilden Zöpfe, die an ihren breiten Schultern herunterhängen, neu flocht, bemerkte sie, als sie sich im Spiegel betrachtete, die ersten dunklen Haare!

Endlich! Endlich, bei Cirmias, wurde auch sie zur Bartträgerin! Bei Cirmias, sie würde diese paar Barthaare hüten und pflegen, als wären sie so kostbar wie ein Klumpen des heiligsten aller Geschenke, die Cirmias den Khaz-Aduir zugedacht hatte.

Mrâ, ein Bart würde das werden:

Länger als der von Gieselbart und Vilbur Knochenbrecher zusammen,
dichter als der von Ungerim "Wundschmied" Goldspalter und
schöner als der von Torgal „Mithrillbolzen“ Hammergrund!
Und eines Tages vielleicht auch furchteinflössender, für die Feinde der Khaz-Aduir, als der von Arghromyk "Trolltod" Feuerklinge!

Mrâ, so ein Bart würde das einmal werden, bei Cirmias! Mrâ, wenn der Bart erst mal wächst!
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Berronan Hammergrund





 Beitrag Verfasst am: 05 Aug 2013 14:22    Titel:
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II Fünf Handbreit echter Zwergenbart

Langsam schritt Berronan den Weg hinauf zum Götterberg voran. Nach so vielen Jahren der Wanderschaft schien der Weg hinauf nicht enden zu wollen. Die Stiefel an ihren Füßen, fühlten sich in diesem Moment noch viel schwerer an, als sie waren. Die tief ins Gesicht gezogene Kapuze ihres Umhangs, lenkte ihren Blick auf den Boden. Einsam fühlte sie sich in diesen Moment. Unzählige Schläge der Bauhütte mussten durch den Berg gedröhnt haben und damit auch unzählige Zyklen vergangen sein, als sie sich erneut aufmachte, ihren Onkel, den einzig und wahren Mrâ’ga At-Kalurek Karggosch Hammergrund, zu suchen.

Während der Wanderschaft war ihr Bart nun doch gewachsen, war länger, dichter und ansehnlicher geworden. Der Bart hat zwar noch lange nicht die Ausmaße angenommen, dass ihrer sich an Dichte und Schönheit mit jenen von Ungerim „Wundschmied“ Goldspalter oder auch Torgal „Mithrillbolzen“ Hammergrund messen konnte, jedoch war er für eine Zwergenfrau ihres Alters doch ganz schön ansehnlich geworden.

Von ihrem Oheim und Blutsonkel Torgal Mithrillbolzen Hammergrund konnte sie damals kaum etwas über das Verschwinden ihres Onkels, zu dem sie, von ihren Eltern in die Lehre geschickt worden war, herausbekommen. Rund um den Verbleib des Mrâ’ga At-Kalurek hatte sich eine Mauer des Schweigens gebildet und es blieben nur Gerüchte, wie ein fernes, undeutliches Echo, in den tiefsten Gängen des Götterberges. Ein undeutliches Rauschen im Gestein war es und wohl nur ein Goldspalter könnte sich darauf einen Reim machen, welche Botschaft der Weltenschmied wohl den Bergwächtern mitteilen wollte. Doch auch die Goldspalter machten sich zu jenem Zeitpunkt schon rar. Vermutlich hockten sie in irgendwelchen Löchern in den Stollen und redeten mit den Steinen und hofften, selbst zu einem von Cirmias Geschenken zu werden.

Die wenigen Spuren, die sich auftaten, führten in die einst blühende Stadt Varuna, doch auch dort waren es mehr Gerüchte als handfeste Hinweise. Mrâ, aber was kann man auch von Langbeinern erwarten, die beinahe jeden Tag den Strahlen der hellen Fratze ausgesetzt sind.

Berronan streifte nun oft durch die tiefen Stollen und Gänge von Nilzadan und wohl kein Kieselstein im ganzen kalurischen Reich wurde nicht mehrfach umgedreht auf der Suche nach ihrem geliebten Onkel Karggosch, dem mächtigen und weisen Mrâ’ga At-Kalurek.

Doch selbst die tiefsten Stollen im ganzen Berg führten nicht zu ihrem Onkel. Und auch ihren Streifzüge außerhalb des Berges brachten sie ihrem Ziel keinen Schritt näher. Auch ihren Oheim und Blutsonkel Torgal sah sie in diesen Tagen noch selten. So hielt sie schließlich nichts mehr in Nilzadan, es muss wohl ihrem Erbe von Andraska Felswall Hammergrund entsprungen sein, denn die Frauen der Sippe Hammergrund hatten schon seit jeher einen unbeugsamen Willen.

Zu einem Hammerschlag der Bauhütte, als das ewige Dröhnen der Hämmer der Schmiede kurz verstummte und nur der glühende Schein der unzähligen Schmelzöfen wie ein strahlender Glanz über der Stadt lag, fasste sie ihren Entschluss, sich aufzumachen und den Mrâ’ga At-Kalurek zu suchen.

Und so zog sie los den einen Onkel zu suchen.

Doch die langen Jahre der Suche waren unnütz, weder weite Reisen durch die Länder, noch gefährliche Abenteuer brachten einen wirklich brauchbaren Hinweis. Immer wieder war nur von einem erfinderischen Zwerg die Rede und einem anderen Zwerg in einem Boot. Welches Boot es war und wo es hinfuhr, darüber sprach niemand.

Während sie den Weg dahin stampfte, geräuschvoller wohl wie ein Steinbeißer beim Zermalmen eines Findlings, fuhr sie sich immer wieder nachdenklich durch ihren Bart. Gepflegt war er wohl sehr gut und so baumelte er stolz vor sich hin. Keine kümmerlichen Fischgräten wie bei einem Langbein wuchsen an der Oberlippe. Nein, ein dicker Pelz von dichtem, glänzendem dunklen Barthaar, fein gezwirbelt nahm dort seinen Ausgang. Schön geordnet und gerichtet machten sich zwei daumendicke Äste links und rechts auf, hinab zu sinken und den von Wangen und Kinn ausgehenden Hauptast des Bartes zu flankieren und besonders zu betonen. Dazu waren in den Bart einige Silberringe eingeflochten.

Je näher sie dem Berg nun kam, Nilzadan, desto bedrückender fühlte sich nun die Aussichtslosigkeit ihrer Suche an. Kurz jedoch bevor sie den Eingang zum Berg erreichte, dessen Stollen sie in die Stadt hinunterführen sollte, stand er plötzlich vor ihr, ihr alter väterlicher Freund, der meisterliche Graubart Ingosch Felshammer. Eine Weile standen sie sich schweigend gegenüber, musterten sich eindringlich bevor sie sich in die Arme fielen:

"Ich, Berronan Hammergrund, Tochter der Sippe Hammergrund, Ururenkelin des Schmiedes der legendären Feuerklinge, Gram Goldhand, Nichte und Mündel des einzig wahren Königs unter dem Berge, dem weisen Mrâ'ga At-Kalurek Karggosch Hammergrund, Ziehtocher seines Blutsbruder Torgal Mithrillbolzen Hammergrund, dem Bewahrer des Goldspalters, bin zurückgekehrt!"

Eine Weile standen sie so da, innig umarmt, sie und ihr väterlichter Freund. Als sie die Umarmung lösten, führte sie der ehrwürdige Graubart an der Hand hinunter nach Nilzadan. Und brachte sie direkt in die Bauhütte.

Dort standen sie eine Weile und blickten gemeinsam in das Feuer. Im Schein dieses Feuers, fiel dann auch der Blick des Graubartes kurz auf ihren Bart. War die Suche nach dem Onkel und dem Großonkel nicht von Erfolg gekrönt, so war doch zumindest der Bart nun ganze fünf Hand breit.
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