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Chapter I: Per aspera ad astra.
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Chapter I: Per aspera ad astra.
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Celina von Silbertal





 Beitrag Verfasst am: 16 Dez 2008 00:40    Titel: Chapter I: Per aspera ad astra.
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Seit einigen Wochenläufen schon waren sie hier. Anfangs waren sie sich noch aus dem Weg gegangen, die lange Schifffahrt war viel zu viel für beide Parteien. So sehr sie füreinander bestimmt waren, so sehr brauchten sie auch die Distanz voneinander, ansonsten würden sie sich gegenseitig an die Gurgel gehen. Sesshaft wurden beide noch nicht. Die Zimmer in einer der Herbergen taten es für den Anfang, auch, wenn bald ein Umschwung stattfinden sollte. Bald. Bald? Sobald die Nacht am Schwärzesten war. Aber manchmal waren solche Floskeln wirklich falsch gewählt, wenn man an die Dunkelheit dachte, die derzeit am Himmelszelt herrschte. Nichts desto trotz gingen sie heute beide einen Schritt aufeinander zu. Ein gemeinschaftliches Abendessen in Bajard - einem kleinen, stinkenden Fischerdorf, das nicht einmal wusste, was vernünftige Führung bedeutete - zumindest, wenn man den Überlieferungen glauben schenken durfte.

Celina blieb also vor der Türe stehen. Sie hatte ein feineres Kleid gewählt als ihre zuletzt getragene. Nicht übertrieben, gerade angemessen für einen Ausflug nach Bajard. Gabriel öffnete sie ihr, nachdem sie keine Anstalten machte, die Türen eigenhändig zu öffnen.
Beim Eintreten war ihr schon bewusst geworden, dass das Dorf wirklich nur ein Dorf war. Spärliche Einrichtung und ganz und gar nicht das, was sie von zuhause gewohnt war. Gabriel holte ihr netterweise etwas zu essen und zu trinken, es war fast schon furchtbar ihn zu behandeln, als wäre er ein simpler Dienstbote anstatt ihres Gatten. Aber manchmal tat das den Männern auch ganz gut, wenn man sie ein wenig umherscheuchte. Das Essen konnte auch nicht überzeugen, sondern bestätigte das Bild dieses heruntergekommenen Schuppens - gebratene Kartoffeln und salzig gewürzte Erbsen. Eine gar kostbare Delikatesse, ihr kam es fast hoch, als sie darauf blickte. Die Gabel fand ihren Weg in diese Speise, die man in Silbertal gerade einmal den Schweinen zum Essen zumuten würde, aber so wirklich essen konnte sie davon nichts. Rasch wurde ihr klar, dass ihr das Personal fehlte. Bedienstete - wie schön war das Leben durch sie geworden. Man hätte sie mitnehmen können, natürlich. Aber was sollte sie schon mit diesem ausgedienten Personal? Zumal sie sich ängstlich verdrückt hatten, sobald Celina oder Gabriel durch die Burg geschlichen waren. Furchtbar, nicht auszudenken. Ganz und gar - entsetzlich. Und gutes Personal war wirklich schwer zu finden, was auch dem Herren am anderen Tisch durchaus bewusst war. Er brachte sich in die Gespräche ein, gemeinsam mit seinem Begleiter, Ilbert, recht schweigsam, aber immer für ein "Hrm." zu haben. Vielleicht waren es ihm zu viele Worte auf einmal, die ihm im Kopf herumschwirrten und er fast schon panisch das Weite suchte. So blieb Celina nichts weiter, als sich auf den Fremden, Zhertos, zu konzentrieren.

Gestört wurde die Unterhaltung durch einen Betrunkenen. Was Alkohol doch aus den Menschen machen konnte. Sie musste sich zusammenreißen, dass sie ihm nicht einfach mit dem Dolch die Kehle durchtrennte, aber bis zu diesem Punkt hatte sie sich wirklich unter Kontrolle. Sie ging nicht auf das ein, was er sagte. Auch die beiden Herren am Tisch, Gabriel und Zhertos, blieben zu ihrer Verwunderung ruhig. Vermutlich hofften alle, dass das Theater bald vorbei war. Die widerlichen Geräusche, die der Trunkbold von sich gab wurden ebenso ignoriert. Erst, als der vermeindliche Raufbold ihr in den Nacken rotzte scheiterte sie daran, ruhig zu bleiben. Ihre Hand wanderte zu ihrem Stiefel und sie griff bestätigend zu ihrem Dolch. Die Augen verengten sich zu zwei Schlitzen. Wenn man etwas nicht tun sollte, dann war es, sie zu reizen. Sie atmete tief durch und konzentrierte sich weiter auf die Gespräche, schließlich wollte sie nicht unhöflich sein. Es blieb die Hoffnung, dass er sich verkrümelte. Aber dem war nicht so. Vielleicht hatte Zhertos ihren Blick gesehen, vielleicht war es auch Intuition gewesen oder die Tatsache, dass der Trunkbold sich hinter ihm aufbaute. Geschwind zog er sein Schwert und hielt es dem Torkelden entgegen. Ein weiterer Mann kam hierzu und auch Celina erhob sich, zerschmetterte die Weinflasche am Tischrand und in ihren Augen funkelte der Hass nun deutlich auf. Nachdem auch ein Arkorither den Raum betrat schien es dem Saufbold die Sprache verschlagen und den Mut geraubt zu haben. Er setzte sich an den Tisch. Seine Ruhe wollte er. Er, der zuvor noch durch die Taverne gröhlte, er wolle sich prügeln. Selbstironie, wirklich pure Selbstironie. Er übergab sich quer über den Tisch. Ein wirklich ekelhaftes Schauspiel. Der Trunkene wurde auf die Knie gezwungen und entschuldigte sich. Er konnte wirklich froh sein, wenn er ihr nicht noch einmal im nüchternen Zustand über den Weg lief.
Nachdem er sich verzogen hatte, setzte sie sich mit Zhertos, Gabriel und Cordan an einen Tisch und führte noch einige Gespräche. Die Aufmachung des Arkorithers hatte sie in ihren Bann gezogen, so sehr, dass selbst Gabriel seine Mühen hatte, sie aus ihrer Starre zu lösen. Doch irgendwann war es auch für sie an der Zeit gewesen zu gehen. Es war ein aufschlussreicher Abend und sie war sich sicher, dass sie hier richtig angekommen waren. Nicht in diesem Dorf. In einer Stadt, die sich zeigen lassen konnte und die mehr wert war, als alle Städte und Dörfer in der Umgebung: Rahal.
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