Gedankensprünge

[Sarah Schwarzmourne]

Wieder einmal sass sie im Baum nahe des Feuers der Akademie, viel zu kalt ist es geworden und fest zieht sie den Rock um ihre Beine, es wird wirklich Zeit dass Sie sich an diese Stiefel gewoehnt. Abgehetzt und nun doch etwas müde blickt sie über das ruhige Gelände und lässt Ihren Gedanken freien lauf.

So vieles ist in letzter Zeit passiert, so viele Gefühle die auf einmal da sind und die sie sich nicht erklären kann und wo bitte ist die runde wärmende Kugel hin? Auch wenn Sie Nachts genauso gut sehen kann wie unter Tags, es war nicht das gleiche, wann war es Zeit auszuruhen, wann kommen welche Tiere raus? Ja auch die richten sich nach der runden Kugel deren Wärme und Licht einfach fehlt. Und dann war da diese Unruhe, nach dem Kampf mit Malas Dämon dachte Sie kurz dass es vorbei sei, aber nein immer noch spürte sie den Drang immer wieder durch die Wälder zu laufen wie ein gehetztes Tier, und der Drang zu Jagen, obwohl doch genug zu essen da war und Leder wurde auch nicht wirklich gebraucht, nie hatte Sie diesen Drang so sehr verspürt und schon gar nicht einfach so. Jagen war zum Nahrung sichern aber seit der Dunkelheit? Was war nur los?

Aber da war noch etwas anderes, sie fühlte Gefühle die Ihr fremd waren und auch Schmerz, Wut und Trauer, aber diese waren nicht Ihre Gefühle. Es wird immer mehr was sie spürt und das zu den unmöglichsten Zeiten und egal was sie gerade macht. Begonnen hat es wohl am Abend nach dem grossen Kampf, sie spuerte Sienas Schmerz auf der Seite, je näher Sie zu ihr kam desto heftiger spürte Sie es. Siena konnte es Abstreiten so lange Sie wollte, Sarah spürte es nur zu deutlich, nicht dass der Schmerz unerträglich für sie war, nein gar nicht aber sie spürte dass das etwas war und später gab sie es ja auch zu und lies die Wunde versorgen.
Wieder wandern ihre Gedanken an den Abend zurueck. Malas Wunden, ja da waren einige und diese waren keineswegs so harmlos wie er einigen vielleicht Weis machen wollte. Aber diese nahm sie nicht so wahr oder? Natürlich spürte Sie da einiges an Schmerzen, aber diese bezog sie mehr an die Erinnerungen die diese Schlingen an ihrem Körper hinterliessen als sie Sie packten und vom Baum zogen. Sie schaudert bei dem Gedanken immer noch und blickt sich kurz suchen am Stamm unter ihr um. Malas Wunden wurden gut versorgt und die am Bauch genäht……ja diese Naht muss aufgegangen sein, sie war mit Thoran jagen, Sie standen schon fast am Ende Ihrer Jagd und plötzlich der Schmerz der sie wie angewurzelt stehen liess, nichts mehr um sie wahrnehmend für ein paar Sekunden, aber die reichten schon für einen Ork der rasch zu ihr rannte und ihr seine Keule ueber den Kopf zog. Sie bekam gar nicht so recht mit was passierte als ihr schwarz vor Augen wurde und in sich zusammensackte. Wie lange dies andauerte mag Sie nicht sagen, Thoran hockte besorgt neben Ihr als sie wieder zu sich kam und bald darauf machten Sie sich wieder am Weg zurueck zur Akademie, mit einer Beule am Kopf und ein wenig Leder. Mala, ihre Gedanken wandern unwillkürlich zu ihm und sie blickt kurz zu ihrem Bauch hinab. Nein die Wunde ist wieder versorgt sie spürt keinen zu grossen Schmerz aber dafür etwas anderes und sie musste dabei etwas schmunzeln, auch wenn Sie diese Gefühle noch nicht wirklich einordnen konnte, es musste etwas gutes sein.

Seltsam, Thoran betrachtet sie als einen guten Freund, sie ist gerne mit ihm zusammen aber bei ihm spürt sie kaum etwas, ebenso bei den anderen der Akademie, war es vielleicht doch nur eine Einbildung? Weshalb spürt sie bei einigen den Schmerz und bei anderen nicht? Beim jagen war da schon etwas das Sie spürte, aber das war alles andere als deutlich und sie konnte nichts damit anfangen, noch nicht…

Ihre Gedanken springen zu Arsen und Selina, Ihre Zieheltern wie sie die meisten benennen. Arsen, der Leitwolf des ganzen Rudels, er behielt immer den Überblick ueber alle und tut was getan werden muss um das Rudel zu schuetzen. So wie damals mit dem schwachen Mann in der Akademie, so rasch konnte Sie gar nicht kucken wie der Dolch aus seinen Ärmeln auf ihn flog und er zu Boden ging. Es musste wohl sein, und auch wenn Arsen ihr versprach dass er niemals Seli, Siena oder Sie wegbeissen würde, es wird wohl noch eine Weile dauern ehe Sie ihm freiwillig eine Ihrer Wunden zeigt um sie besser versorgen zu lassen als Sie es konnte, na ja meist reichen ja auch ein paar Kräuter die Sie kannte, von denen Sie wusste dass sie ein brennen kuehlen und einen Schmerz etwas lindern, mitlerweile kann Sie auch recht gut eine Bandage anlegen die den groebsten Schmutz fern hält. Sie fühlt sich meist bei Ihm sicher, aber ein wachsames Auge hat noch nie geschadet und da sind auch noch andere Dinge die ihr eine gehoerige Portion Respekt vor Arsen geboten. Ihr blick fällt bei dem Gedanken wieder auf Ihre wirren Haare die förmlich nach einer Wäsche schreien, genauso wie ihr restlicher Körper und Ihre Kleidung, weiter in Gedanken beginnt sie erneut etwas des eingetrockneten Blutes aus den Haaren zu poolen.

Selina, Seli, ja Selina ist fast wie Marrrou, immer bedacht dass sie satt ist und warm gekleidet, ein rascher blick in ihren Beutel wo die mitlerweilen schon recht harten Küchlein verstaut sind die sie ihr am Markt kaufte und ein halbes Töpfchen des guten Kokoshonigs. Bei ihr fühlt Sie sich sicher und geborgen und das wird es wohl auch sein das Marrick bei Mala fühlt, seinem Vater. Sie streicht sacht ueber ihre Wange, ja auch die Schnittwunde hat sie gespürt an diesem Abend welche mitlerweile aber auch verheilt ist, aber da war noch etwas anders. Sarah sucht Selinas Gesicht in Ihren Gedanken und rollt sich etwas fester ein, diese Kälte spürte sie auch noch nie so stark bevor diese verflixte Dunkelheit kam, Selina hatte keine Schmerzen, nein aber da war etwas anderes, sacht streicht sie ueber ihren Bauch die Gedanken weiter bei Selina lassend, da war etwas, das spürte sie, aber was war das? Sie blickt hinab auf ihre Hand die den Bauch immer noch sanft streichelt und plötzlich reisst sie die Augen auf und blickt sie wie ertappt um. Kann es wirklich sein? Noch vor ein paar Tagen sagte Seli dass es nicht so wäre, als sie Marrick bei sich hatten und Sarah ihm die Milch geben durfte, wie war das noch mal? Hektisch ueberlegt sie was da alles gesagt wurde an dem Abend und Seli…., nein sie musste sich irren, Seli würde sie nicht belügen, das wollte Sarah einfach nicht glauben. Unruhig beginnt sie erneut ihre Haare etwas vom Schmutz der letzten Tage zu säubern und blickt zum Haus hinueber.

Die meisten waren da, sie spürte dass sie da waren und musste erneut etwas lächeln, das ist ein schoenes Gefühl zu wissen dass sie alle da waren, Arsen und Selina, Mala und Sienara, sie blickt weiter zum Haus und schuettelt entäuscht den Kopf. Nein mehr nahm sie nicht wahr, obwohl sie wusste dass da noch mehr drin waren. Erneut pfeifft der Wind durch die Äste des Baumes und Sarah entschliesst sich dann doch Ihren Baum zu verlassen und zu den anderen zu gehen, vielleicht war es ja zeit ein wenig die Augen zu schliessen, gerannt ist sie bevor sie sich in den Baum hockte aber woher sollte sie das wissen ohne die grosse wärmende Kugel?
So viele Gedanken und noch mehr Gefühle die sie nicht einordnen konnte, aber wie erfragt man solche Dinge wenn noch so viele Worte fehlen? Sie war so wissbegierig, wird dies irgendwann enden?
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Hilfe!! Vegetarier essen meinem Essen das Essen weg!!