Nahlian
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Verfasst am: 13 Nov 2008 20:32 Titel: Eine Reise in die Seele... |
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Die Trennung...
Der morgen graute noch früh an diesem Tag. Kaum ein Lichtstrahl konnte den dicken Nebel durchdringen. Das Anwesen des Ordos war von diesem Schleier überzogen. Der Tau hatte sich grossflächig über alles gelegt, ab und an schien sich daraus ein Tropfen zu formen der erst langsam dann immer schneller zu Boden fiel.
Die Lichter waren überall gelöscht, eine unheimliche Stille mag den Beobachter überkommen falls er das Anwesen in den Blick genommen hätte.
Nur in einem kleinen Hinterzimmer der Kirche, konnte den Schein einer flackernden Kerze erkennen.
Hier war ein behutsam langsamer Mann zu erkennen, jener war in einfachem Grau gehüllt. Dieser stemmte beide Arme auf dem vor ihm stehenden Holztisch, das Gesicht schien etwas heruntergekommen. Das doch sonst so gepflegte Antlitz schien erste Bartstoppel aufzuweisen, er sah leicht mitgenommen aus.
Auf der Kippe des Tisches lag ein kleines in hellem Leder eingebundenes Buch, anbei lag ein Stück Kohle das wohl zum Schreiben gedacht. Nebenan lehnte ein dürrer verästelter Knorrenstab.
Der Mann blickte angestrengt auf das vor ihm ausgebreitete Pergament, jenes war von zwei Schiefersteinen oben und unten fixiert. Er schien alles noch einmal durch zu gehen, um Gewissheit zu bekommen alles so geschrieben zu haben wie es gemeint sein sollte.
Ein kurzes Nicken war zu erkennen, als er daraufhin sorgsam die Steine beiseite schob um das Pergament zusammen zu schieben. Abschliessend bekam die Rolle noch einen Wachssiegel was kurz davor in der Kerzenflamme erhitzt worden war.
Die Rolle verblieb so auf dem Tisch, derjenige welcher diese vorfindet, würde bei der Öffnung ein sorgsam geschriebenes Pergament enthüllen.
Die Letter sind in schwarzer Kohle gefasst :
Es scheint mir die Zeit gekommen zu sein, um meine irdischen
Begebenheiten abzulegen, mich zu lösen...
Hier scheinen einige Zeilen Leer geblieben, als hätte man mehr
schreiben wollen.
Mein Gefühl welches in meiner Ausbildung gewachsen ist, scheint
Stärker als jeher zuvor. Mich dürstet... kann nicht verweilen..
die Eingebundenheit.. die Gemeinschaft.. Verbundenheit..
doch weiss ich nicht wie lange, so wartet nicht auf mich...
Mein Hab und Gut, so wie die Robe,Buch und Stab des
Diakones legte
ich ab. Zu finden sind diese im Kellergewölbe.
So mag ich nun wandern auf ihrem Wege,
Ihre Wärme, Ihre Kraft, sie gibt mir Mut.
Brüder und Schwestern
in meinem Herzen ihr verweilt.
Nahlian
Langsam wird die Kapuze über den kahlen Kopf gezogen, tief bis ins Gesicht hinein. Die Taschen leer, bis auf Knorrenstab und den Kleidungsstücken kein irdisches Gut mehr vorhanden.
Er löscht die Kerze und verschließt anschließend nach dem Austreten die Raumtüre.
Die Füße tragen ihn noch aus dem Gelände des Ordo hinaus in den Wald hinein. Die Reise beginnt.
Zuletzt bearbeitet von Nahlian am 13 Nov 2008 20:38, insgesamt 4-mal bearbeitet |
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