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Vollmond... sage mir...
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Vollmond... sage mir...
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Vandalore





 Beitrag Verfasst am: 16 Aug 2008 13:31    Titel: Vollmond... sage mir...
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Die Nacht war ruhig und sternenklar. Am wolkenlosen Himmel strahlte inmitten einer Vielzahl von Sternen der volle runde Mond herab auf die Erde. Die Hitze des Tages hatte sich zurückgezogen und wurde noch ein wenig mehr durch ein laues Lüftchen vertrieben, welches stetig vom Meer über den Strand auf das Land blies. Langsam stieg Vandalore die Sanddüne direkt am Haus hinauf, um von dort oben die Nacht zu genießen. Das Wasser des Meeres glänzte schwarz und irgendwie geheimnisvoll, während die weißen Schaumkronen der anbrandenden Wellen hell glänzten.

Oben auf der Düne angekommen, ließ er sich nieder und lehnte sich an den Stamm einer kleinen Palme, welche dort wuchs. Er schloß die Augen, nachdem er sich das Meer eine Weile betrachtet hatte, und ließ die Stille und das stete Rauschen der Brandung auf sich wirken. Dabei ließ er seine Gedanken schweifen...

Etwas mehr als ein halbes Jahr passte er nun schon auf dieses Haus auf. Das dies so lange dauern würde, das hatte er nicht gedacht. Und irgendwie hatte er auch noch nicht gehört, wie lange es noch dauern könnte. Hmm.... nun, die Gegend gefiel ihm ja schon. An das ständige Rauschen des Meeres hatte er sich zwar erst gewöhnen müssen, aber inzwischen... Wenn er wieder irgendwo auf dem Festland leben würde, würde ihm das Rauschen des Meeres bestimmt fehlen. Hach ja...

Oh, er mußte unbedingt endlich seine Wettschuld einlösen. Llynya Nemeton hatte sich vor einiger Zeit zurückgemeldet. Das bedeutete, daß er seid langem mal wieder auf dem Feld ackern durfte. Nun ja. Verloren ist verloren. Zum Glück hatte er in letzter Zeit ein bißchen trainiert, in dem er ein wenig nach Quarzsand am Strand gegraben hatte. Dies hatte er eigentlich nur zu Trainingszwecken getan – nachdem er gelesen hatte, daß der Handelskontor zu Varuna Sand benötigte. Und was mußte Van feststellen? Ein Nachmittag am Strand graben – sowie anschließend noch einige kleine Ausflüge an den Strand... und schon hatte er mit zwei Ladungen Sand, welche er abgeliefert hatte, vierundzwanzig Kronen verdient. VIERUNDZWANZIG!!! Das war mehr, als er in letzter Zeit mit Jagen verdient hatte.

Van öffnete die Augen, um seinen Blick zum vollen Mond wandern zu lassen und ihn in aller Ruhe zu betrachten, dabei weiter seinen Gedanken nachgehend.

Vierundzwanzig Kronen für ein bißchen Sand! Ha, wenn man schon für Sand soviel bekam – wieviel mochte man dann erst als Schmied verdienen? Einerseits freute er sich ja über dieses schnell verdiente Gold. Andererseits... er hatte sich vorgenommen, seinen Unterhalt mit dem Bogen zu bestreiten. Und nicht mit Buddeln! Auch wenn es verlockend sein mochte, schnell viel Gold zu verdienen mit ein wenig körperlicher Arbeit – es war nicht DIE Arbeit, die er eigentlich tun wollte. Van hatte kein Problem damit, ein paar Meter zum Strand zu gehen und ein wenig im Sand zu wühlen, weil für andere der Strand zu weit weg war. Aber er wollte damit in Zukunft nicht so viel verdienen. Nicht aus der Not anderer heraus. Er würde sich da etwas überlegen müssen. Und er mußte sich wieder auf seinen Bogen konzentrieren!

Mit einem kurzen Kopfnicken bestätigte er diesen Entschluß für sich und beschloß, nun erst einmal zu Bett zu gehen.

Am nächsten Morgen machte er sich früh auf den Weg nach Lameriast. Er wollte mal beim Hof von Llynya vorbeisehen. Dabei erblickte er unterwegs die Aushänge für das Sommerturnier der Akademie. Mit einem Schützenwettbewerb! Das kam Vandalore gerade recht. Schnell ging er in die Bank von Lameriast und ließ sich dort zwei Bogen Pergament reichen, die er beschriftete und dann einen bei der Akademie und einen auf Llynyas Hof abgab, beziehungsweise in den Postkasten steckte. Dann machte er sich auf den Weg, um mit seinem Bogen zu üben.
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Vandalore





 Beitrag Verfasst am: 18 Aug 2008 16:16    Titel:
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Wieder stieg Vandalore die Düne hinter dem Haus empor. Vor zwei Tagen war er das letzte Mal hier oben gewesen. Wieder setzte er sich oben auf der Düne an die Palme und betrachtete sich die Umgebung.

Die Wellen brandeten wie immer an den Strand. Die großen Echsen lagen gemütlich am Wasser und ließen sich von denselben umspülen. Der Mond war immer noch voll – doch in dieser Nacht hingen schwere Wolken am Himmel und ließen sich langsam durch den Wind dahintreiben. Es sah ziemlich nach Regen aus. Nur manchmal erhaschte man einen kleinen Blick auf die runde Scheibe des Gefährten der Erde. Das Rauschen der Wellen hatte sich allerdings nicht geändert. Gleichmässig überzog es die Umgebung mit ihrem Geräusch. Zeit zum Nachdenken.

Van schloß die Augen und ließ die vergangenen zwei Tage vor seinem inneren Auge vorüberziehen. Gestern hatte er sich entschlossen, sich endlich wieder mehr auf seinen gewählten Weg zu konzentrieren. Den Weg des Bogens. Wie es der Zufall wollte, erblickte er an diesem Tage eine Einladung zu einem Schützenturnier bei der Akademie zu Schwert und Kunst. Das war doch genau das, was er brauchte. Nicht, das Van sich große Chancen ausrechnete – immerhin hatte er in letzter Zeit seine Fertigkeiten nicht gerade sehr geübt. Dennoch – dies war eine Gelegenheit, sich mit andern Schützen zu messen, in einem freundschaftlichen Wettbewerb. Was sprach mehr für seinen Weg des Bogens als an einem Schützenwettbewerb teilzunehmen? Einfach, um sich wieder darauf konzentrieren zu können? Die Anmeldung war schnell geschrieben und abgegeben. Am selben Tag entschloss sich Vandalore, sich für das anstehende Turnier von dem leicht verdienten Geld eine neue Garderobe zuzulegen. Schließlich wollte er auch äußerlich einen guten Eindruck machen. Nach kurzer Suche hatte er auch das Glück, den geöffneten Laden einer Schneiderin zu finden. Dort konnte er sich einmal komplett neu einkleiden – und weil er sich auf die Farbe nicht einigen konnte, nahm er gleich zweimal die komplette Ausstattung. So konnte er später braun und grün kombinieren, wie er wollte. Dann kümmerte er sich zu Hause kurz um die Tiere, um danach seine Schusshand wieder ein wenig in Form zu bringen.

Am nächsten Tag hatte er sich zeitig mit Regentropfen, seinem Pferd, auf dem Weg nach Lameriast gemacht. Einerseits wollte er nicht zu spät eintreffen – außerdem wollte er sehen, ob Llynya Lust hatte, mit auf das Turnier zu gehen. Doch leider schien keiner auf dem Hof zu sein, als er dort ankam. So machte er sich alleine auf den Weg zur Akademie. Das letzte Mal, das er hier zu ein paar Lehrstunden gewesen war, lag nun schon einige Zeit zurück. Dennoch erkannte er Thoran, welcher am Eingang stand, gleich wieder. Auch dieser erkannte ihn nach einem kurzen Moment des Überlegens und begrüsste ihn herzlich. Nachdem Van sich erst die Schiessbahn, auf der später der Wettbewerb stattfinden sollte, und dann auch das restliche Gelände angesehen hatte, suchte er sich einen ruhigen Platz auf einer der herumstehenden Bänke, um sich zu sammeln und die ganzen Leute zu beobachten, die auf das Turnier strömten. Als es dann ans Schiessen ging, wurde Van doch ein wenig nervös. Als er aufgerufen wurde, musste er erst sich erst einen innerlichen Ruck gehen, ehe er an den Tisch ging. Das Turnier lief dann – wider Erwarten – sehr gut für ihn. Er konnte es irgendwie noch kaum fassen. Er hatte sich tatsächlich auf den dritten Platz geschossen! An dem Nachmittag dauerte es eine ganze Weile, ehe er die errungene Trophäe in seinem Rucksack verstauen konnte. Und auch jetzt, in Erinnerung an das Geschehene, ließ er seinen Blick auf seine Hände sinken, in welcher er wieder die Statue hielt, die er mit an den Strand gebracht hatte. Jetzt musste er nur noch einen guten Platz dafür im Haus finden...

Van wusste, das dies ein Zeichen war. Er hatte sich wieder auf seine Wurzeln besonnen – und wurde dafür mit dem dritten Platz und einer Statue zur Erinnerung belohnt! Was gab es daran noch zu deuteln? Die Sache war klar! Er war wieder auf dem rechten Weg. Und dann hatte er auch noch Aushänge erblickt, in welchen Wildleder benötigt und gesucht wurde. Alles passte genau zusammen.

Plötzlich fingen die dicken, dunklen Wolken an, ihre Ladung an dicken Tropfen Wassers zu verlieren. In das Rauschen der Wellen mischte sich jetzt das Rauschen des fallenden Regens.

Vandalore zog sich die Kapuze seines neuen Umhangs über den Kopf und machte sich wieder auf den Weg zurück zum Haus. Er wusste, was er jetzt als nächstes tun musste. An der Eingangstür angekommen, warf er noch einen Blick an den Himmel, um zu sehen, ob sich noch irgendwo ein kleines Stückchen Mond zeigen würde. Jedoch machten die Wolken sich jetzt so groß, das für Mondschein kein Platz mehr blieb. Doch das machte Van jetzt nichts mehr aus. Dankbar drehte er sich um und betrat das Haus. Die nächsten Gedanken und Fragen würden kommen, sicherlich, irgendwann... Doch jetzt wusste er fürs erste Bescheid, was er wollte und was er tun sollte.

Damit schloß sich die Tür hinter ihm und die Regentropfen benässten nur noch das Holz und die Schwelle des Hauses.
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