Von Wegelagerern und Vagabunden

[Der Erzähler]

Wer sich der letzten Tage in den wenigen Waldflecken Neugerimors herum getrieben hat, wird immer wieder auf Spuren von Abholzung stossen. Überall wurden Bäume gefällt und eindeutige Schleifspuren markieren ihre Wegschaffung.

Immer wieder wird man aus dem Forst das Klopfen und Hämmern von Werkzeugen vernehmen, sowie barsch gerufene Befehle. Irgendwer scheint sich dort zu schaffen zu machen......

In Bajard und Berchgard wird man immer wieder auf Einwohner treffen die gar seltsames beobachtet haben wollen. So wird berichtet das sich in einem Waldstück auf Neugerimor eine Gruppe Haudegen,Tunichtgute und Räuber um einen gewieften Mann mit Namen "Harokas dem Schlitzer " zusammengerauft haben.Sogar ein paar Orken sollen sich unter diesen Männern und Frauen befinden. Mit Harokas seie angeblich nicht zu spassen und schon so mancher seie ihm und seiner Bande in die Hände geraten und bis auf den Lendenschurz ausgeraubt worden sein.Woher er oder seine Männer kommen weiss niemand so genau,es mag sein das es sich hierbei um Vogelfreie handelt die schon lange in den Wäldnern unterwegs waren sich jedoch bisher nicht offen gezeigt haben. Man munkelt das sie es sich in einem alten Lager gemütlich gemacht haben sollen, dass bei der Erschliessung des neuen Landes den Kundschaftern als Stützpunkt gedient haben soll. Jenes jedoch schon lange verlassen wurde.
Waldläufer und Ortskundige werden diese Beobachtungen und Gerüchte durchaus bestätigen können.

[Der Erzähler]

Harokas stand schon eine ganze Weile oben auf der frisch renovierten Pallisade des alten Aussenpostens, den er und seine Männer zu ihrem neuen Heim gemacht hatten. Sorgenvoll blickte er auf den düsteren Wald hinaus. Das ohnehin schon vom Leben gezeichnete Gesicht des Mannes wirkte noch verhärmter als sonst. Schliesslich wendete er sich um und bellte in gewohnt zackigem Tonfall, den er sich bis zu seinem Rauswurf in der Armee angewöhnt hatte etwas die Pallisade hinab " Wahnfried!, sie zu das du dir ein paar Männer nimmst und mir nachschaust wo unser Überfalltrupp bleibt , die sind lange überfällig! Kann doch nicht so schwer sein diese verdammte Taverne nahe Berchgard hoch zu nehmen"! Seltsam zackig korrekt schlug Wahnfried sich mit der Faust auf die Brust und meinte mit fester brummiger Stimme" Wird gemacht Hauptmann!"

An jenem Abend konnte ein eventueller Beobachter vielleicht sehen das ein kleiner Trupp das Lager verliess und nach einigen Stunden wieder zurück kehrte. Auffallend wird gewesen sein das sie einige ziemlich mitgenommene Gestalten dabei hatten. Einige musste von anderen gestützt werden, wieder andere waren blutüberströhmt.


" Verflucht!" donnerte Harokas der Schlitzer und hieb dem augenscheinlich ohnehin schon verletztem Mann die Faust ins Gesicht. " Wie ihr habt euch von einem Ritter ,einem Kind und ein paar dahergelaufenen Varunapfeffersäcken töten lassen? Wo zum Geier ist die Beute ?! "

Der geschlagene Mann stammelte vor sich hin den Kopf gesenkt haltend " Es war nicht meine Schuld Harokas....damit konnte keiner rech...."

"HALTS MAUL" donnerte Harokas und schlug erneut zu woraufhin der Mann schnaufend zu Boden ging. " Ist dir überhaupt klar was dein Versagen für uns bedeutet? Glaubst du allen Ernstes die würden uns so ungeschoren nun davon kommen lassen, ich bete das sie dich und deine Taugenichtse nicht verfolgt haben die ihr ja feige geflüchtet seit!"

Dann spiegelte sich ein bitteres Grinsen auf den vernarbten Zügen von Harokas dem Schlitzer ab. " Wahnfried nagel den Mann für seine Verfehlung an die Pallisade....dem Rest der Überlebenen mach klar das ich Verfehlungen nicht mehr dulde!" meinte er trocken.

Im Folgenden wird ein in der Nähe befindlicher Beobachter vielleicht die immer wieder kehrenden Beteuerungen eines Mannes hören, das es ihm Leid tue und er eine Letzte Chance haben wolle um zu beweisen das er es kann und wieder gut machen wird. Jedoch enden diese Beteuerungen schnell unter dem gleichmaessigen Schlagen von Hämmern. fürchterlichen Schreien und den wilden Gejohle der Rest der Räuber. Man konnte wohl aber beobachten das Harokas "der Schlitzer" wenigstens so gnädig war dem Mann bevor er an die Pallisade geschlagen worden ist ,die Kehle mit einem Dolch zu durchtrennen um ihm die Qual zu ersparen. Oder aber sich selbst einen geruhsamen Schlaf zu garantieren aufgrund der in der Nacht zweifelohne nun ausbleibenden Schmerzesschreie des Lequidenten.


Am nächsten Tage ist gut zu beobachten wie sich eine Hand voll Räuber mit Werkzeugen daran macht, schwere Eisentore im alten Torhaus anzupassen.