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Gedanken beim Malen von Bildern
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Estrella Blockhart





 Beitrag Verfasst am: 02 Okt 2007 20:15    Titel: Gedanken beim Malen von Bildern
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Heute hatte Estrella einen so anstrengenden Tag wie schon lange nicht mehr. Sie lag im Bett und ließ den Tag noch einmal Revue passieren...

Zuerst beehrte sie der Graf mit seinem Besuch. Er hatte einen kleinen Jungen mit. Antares war sein Name. Der kleine war sogar ein richtiger Graf, aber er hatte eine große Bitte an Estrella, die ihr fast das Herz zerriss, als sie sie hörte. Er hatte ein Medaillon mit einem Bild seiner Eltern und wollte nun, dass Estrella von diesem Medaillon ein Bild malt und ihn mit dazuzeichnet, damit er sie einmal alle beisammen hat. Estrella hätte den Kleinen am liebsten sofort gedrückt, weil er ihr so leid. Sie versuchte ihr Bestes und konnte den Kleinen am Ende auch zufrieden stellen, doch die Bitte des kleinen Jungen hatte sie zutiefst gerührt.

Später am Abend kam Trutta ihre beiden Bilder abholen. Den ganzen Tag schon war Estrella aufgeregt gewesen, ob sie ihr wohl gefallen werden, denn sie malte ja nach Truttas Erinnerungen die Bilder. Nervös zeigte sie ihr die Bilder, doch diese Momente übertrafen alle Mühe, die sie mit den Bildern gehabt hatte. Völlig überwältigt schien Trutta von den Bildern zu sein und sie sagte sogar, dass sie ihre Hilfe noch mal brauchen würde. Nach einem längeren Gespräch kam heraus, dass ihr die Bilder sogar ihr ganzes Vermögen wert waren. Soviel Wertschätzung hat Estrella in diesem Moment völlig überwältigt. Diese Frau stand vor ihr und bot ihr gerade ihr gesamtes kleines Vermögen an. Das konnte sie nicht annehmen und so schenkte sie ihr beide Bilder.
Außerdem fragte sie sie um ihre Hilfe beim Zeichnen eines sehr wertvollen Amuletts, das sie zur Aufklärung ihrer Kindheit gebrauchen könne und dass sie in Aushängen die Bevölkerung fragen möchte, ob es jemand kennt. Estrella war davon nicht so begeistert, nicht weil sie das kostbare Geschmeide nicht zeichnen wollte, sondern weil die Zettel jemand falschem in die Hände geraten könnten, der Trutta damit nicht helfen, sondern es ihr stehlen wollte. Als erstes fiel ihr der Graf ein. Er war ein sehr weiser Mann, dem Estrella spätestens seit Vranseka sehr großes Vertrauen entgegenbrachte. Immerhin ist er ja selber reich, also muss er sich auch ein wenig mit solchen Prunkstücken auskennen, dachte Estrella im Stillen. Kurz und gut, sie konnte Trutta davon überzeugen, gleich am nächsten Tag beim Grafen eine Audienz zu bekommen um ihm das Amulett zu zeigen.

Als Estrella von dem ohnehin schon anstrengenden Tag zurück in ihr Haus reiten wollte, da traute sie ihren Augen nicht. Da lag doch tatsächlich ein toter Wolf auf dem Weg. Natürlich dachte sie gleich an den kleinen Wolf, der bei ihr verletzt zu Hause lag. Sofort stiegen ihr Tränen in die Augen.

Das wird doch nicht....?


Als sie genauer hinsah, wurde es immer wahrscheinlicher. Das Babywölfchen, das Amelie und sie zu Hause gerade gesund pflegten, hatte wohl doch noch eine Mutter in diesem kleinen Wäldchen. Seufzend blickt sie um sich. Das gab es doch nicht. Wer war nur so brutal und tötete eine junge Mutter? Sofort stieg sie auf ihr Pferd in der Hoffnung daheim Amelie und Rondrian vorzufinden. Als sie sie fand, bemerkte sie zwar, dass sie sie wohl gerade zu stören schien, doch das war ihr in dem Moment egal, denn sie wusste, dass Amelie diese Sache genauso zu Herzen gehen würde wie ihr selbst. Tränen überströmt berichtete sie vom dem grausigen Fund. Schnell packten sie die beiden zusammen und liefen mit ihr vorne zum Weg hin um sich der Sache zu vergewissern. Als sie alle dort waren, kamen zwei Männer aus dem Wald. Als Estrella sie fragte, ob sie den Wolf getötet hätten, verneinten sie, doch Estrella wusste innerlich irgendwie, dass es die beiden gewesen sein mussten. Sie konnte es ihnen nur nicht beweisen. Immer mehr traf es sie. Immer weniger gelang es ihr, die Tränen zurückzuhalten.

Wie kann man nur so grausam sein?

Das war die Frage, die sie sich immer wieder stellte. Es gab für sie einfach keine Antwort darauf. Amelie, Rondrian und Estrella nahmen die tote Wölfin mit zu ihrem Haus und begruben sie, wie es sich für einen traurigen Anlass wie diesen gehörte. Sie versprachen ihr, dass sie sich gut um ihr Kleines kümmern werden. Innerlich stellten sie sich schon die Frage, ob der Kleine ohne seine Mutter im Wald überhaupt überleben könne, wo er doch schon mit so einer großen Bisswunde zu ihr gehumpelt war. Am liebsten würde sie ihn behalten, doch sie zögerte, denn die Frage danach, was für den Wolf das Beste wäre, quälte sie.

An Schlaf war in dieser Nacht nicht wirklich zu denken. Immer wieder dachte sie an den kleinen Jungen, dem sie am liebsten nicht seine Eltern zeichnen würde..nein..wenn sie könnte, würde sie ihm seine Eltern so gerne wieder zurückgeben. Er brauchte sie doch so. Wieder stiegen Tränen in ihr hoch, denn sie dachte an den kleinen Wolf, der nun bei ihnen im Garten schlief. Er wusste noch nichts von seinem tragischen Schicksal. Ob er dann wohl ähnlich fühlen würde wie der kleine Junge? Bestimmt, dachte Estrella. Auch Tiere haben Gefühle.
Sie dachte an sich selbst. Auch ihre Eltern waren verstorben. Sie hatte das sehr lange verdrängt, doch nun kam das alles wieder hoch. Diese Gefühle, der Einsamkeit..des alleingelassen Werdens. Sie glaubte, dass der Junge nur zeichnen und malen lernen wollte, damit er sich seine Eltern irgendwie wieder zurückholen könne. Was das auch der Grund, warum Estrella damit angefangen hatte? Hatte auch sie einfach solange gemalt, bis sie die Eltern aus ihrem Gedächtnis endlich für die Zeit ihres Dasein festhalten konnte, ohne die Angst zu haben, irgendetwas von ihnen zu vergessen?

War das vielleicht auch der Grund, warum so viele Menschen zu ihr mit der Bitte kamen, für sie etwas zu malen?
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