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Koltar de Luca
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Koltar de Luca





 Beitrag Verfasst am: 26 Aug 2007 10:36    Titel: Koltar de Luca
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Der Magier:

Der Magier ist einer der vielfältigsten Kampfgefährten. Er vermag sich und seine Freunde zu heilen, sich über Berge und Täler zu teleportieren, seine Feinde zu schwächen oder sie einer brennenden Flammenhölle auszusetzen. Einige beherrschen sogar den Umgang mit einem Stock nahezu perfekt, da dieser ihr ständiger Begleiter ist. Doch der Preis für diese Fähigkeiten ist hoch. Sie widmen den grossteil ihres Lebens den Studien. Und wenn sie ein hohes alter erreicht haben und ihre Richtung der Magie perfekt beherrschen, widmen die meisten Magier ihr Leben der Wanderschaft um von der Welt und ihren Bewohnern zu lernen. Andere wiederum ziehen weit weg und leben in einsamer Abgeschiedenheit, weil sie durch die einsamen Studien ihrer Bücher abgestumpft sind und nicht mehr fähig sind, in einer Gesellschaft zu leben. Diese jedoch erwählen sich meist einen fähigen Lehrling, jungen alters, welcher sich um die häuslichen Bedürfnisse kümmert und nebenbei in den Grundzügen der Magie unterrichtet wird.


So auch in der folgenden, schicksalhaften Geschichte.


Wie alles begann:

Es war ein verregneter Tag, als Dron de Luca durch die kleine Stadt Minava hetzte. Dicke Regentropfen hämmerten regelrecht gegen seine durchnässte Kleidung und zerrten diese gen Boden, als wollte die Nässe ihn verlangsamen. Angst und Sorge waren scheinbar in sein Gesicht gemeiselt worden. Entgegenkommende Passanten machten dem stämmig gebauten Mann platz, der durch seinen panischen Gesichtsausdruck noch bedrohlicher aussah. Er rannte auf ein kleines Haus am Ende der großen Hauptstraße zu. Als er nur noch wenige Schritte von diesem entfernt war, verlangsamte er sein Tempo. Nach kurzem überlegen entschied er sich nicht zu klopfen, sondern mit seiner Körpermasse die Türe einzurennen, schließlich ging es hier um jede Minute.
Mit einem lautem Knall krachte er in das schwach beleuchtete Haus, zwei Frauen starrten mit einem entsetzen Gesicht zur Türe. Ein alter Mann fiel beinahe von seinem kleinen Schemel, auf dem er saß. „Schnell !!! Kommt mit !! Es geht hier um jede Sekunde“ prustete Dron mehr hervor, als dass er sprach. „ Wie?“ fragte die ältere der beiden Frauen, sie musste schon an die 40 Lenzen alt sein, hatte schon leicht graues Haar und einige tiefe Furchen in ihrem Gesicht unterstrichen ihr relativ hohes Alter, doch machte sie einen äußerst liebevollen und gutmütigen Eindruck. „Nix Wie! Mitkommen sagte ich! Schnell!“. Die ältere Frau schien den ernst der Lage erkannt zu haben und warf sich schnell einen Mantel um.
Dron und die alte Dame traten wieder ins freie. Der Regen schien noch stärker geworden zu sein, doch ließen die zwei sich nicht sonderlich davon beeindrucken, sie rannten unbeirrt durch die Stadt zu einem recht ansehnlichem mittelständigem Haus. Dron lies es sich auch diesmal nicht nehmen mit einem lauten Krachen in das Haus zu stürmen.
Auf dem Boden lag eine mit Kissen und Decken gepolsterte Frau. Sie lag in den Wehen und der Schweiß stand ihr vor Anstrengung und Schmerzen auf der Stirn. Schnell entledigte sich die alte Frau von ihren durchnässten Kleidern und gab Dron heftige Anweisungen. „Wasser! Tücher!“ Sie krempelte sich die Ärmel hoch und begab sich zu der am Boden liegenden Frau.
Die alte Dame musterte die in den Wehen Liegende argwöhnisch, doch strich sie ihr nach einem kurzen Augenblick sanftmütig über die Stirn und flüsterte ihr zu, dass alles wieder gut werde.
Es sollte eine lange Nacht werden.
Spät des Abends gebar die junge Frau einen Jungen. Mit einem sorgenvollem lächeln, legte die Hebamme ihr den Jungen in den Arm. Das noch vor Schmerz und Erschöpfung verzerrte Gesicht der jungen Mutter, verwandelte sich in das wohl sanftmütigste lächeln, dass eine Frau haben konnte. Gefühlvoll streichelte sie ihren Jungen und hauchte ganz leise und behutsam „Koltar de Luca...mein kleiner Koltar...mein kleiner eng...el...“ Die junge Frau verstummte.
Dron fiel auf seine Knie. Er ermattete von einem Augenblick auf den nächsten, als hätte man ihm den Lebensfaden durchgeschnitten und nicht den seiner Frau. Langsam kroch er auf seine tote Geliebte zu, welche den Jungen noch im Arm hielt. Eine Träne floss über seine Wange und er küsste seine Frau ein letztes mal auf die Stirn. Stolz erfüllte sein Gesicht, als er den kleinen Jungen strampeln sah. Er hob ihn hoch und sagte mit zitternder Stimme „Koltar sollst du also heißen.“. Dron lächelte traurig aber doch glücklich. „Koltar de Luca....ein passender Name für einen Krieger der Familie de Luca.“. Der kleine Junge schien zu lachen, als würde er sich freuen seinen Namen bekommen zu haben und öffnete zum erstenmal seine Augen.
Dron schrak zurück, „Seine Augen !!“ stammelte er erschrocken. „Seine Augen! Was ist mit seinen Augen!?“. Starre, weiße Pupillen blickten den Vater an. Die alte Hebamme kam sofort um den Jungen zu begutachten. Dron, sank auf den Stuhl und wieder diese leere, tote Mimik.
Beinahe gleichzeitig sagten die Hebamme und der Vater „Er ist....blind...“.
Die Verzweiflung wich aus seinem Gesicht und formte sich zur Wut. „BLIND!? Ihr Götter wollt mich verhöhnen! PAH! Dies ist nicht mein Sohn...nimm ihn mit Hebamme...oder werfe ihn in die Gosse!“. Verständnislos blickte ihn die Hebamme an. „W-wie meinen der Herr?“ „Du sollst ihn aus meinem Haus schaffen! WEG! Verschwinde, bevor du und der Junge sich zu meiner Frau gesellen.“. Dron zog sein Schwert und ging langsam auf die Hebamme zu. Der Schrecken wandelte sich in Panik und die Frau stürmte mit dem nackten Kind in die stürmische Nacht.
Der Regen sollte den Tod des Jungen bedeuten, wenn die alte Hebamme nicht schnell handelte. Sie brachte den kleinen auf schleunigstem weg zu ihr nach Hause, legte ihn vor den Kamin und wickelte ihn in dicke Decken ein. Als hätte sie es geahnt, hatte der kleine neugeborene Junge am nächsten Tag hohes Fieber. Ein einfacher Medikus würde hier nicht mehr ausreichen, sie brauchte richtige Hilfe. Sie packte den Jungen in eine dicke Decke ein und machte sich auf den Weg. Der Regen donnerte noch wie am Vorabend und deshalb presste sie den kleinen Jungen an ihren nassen Körper um ihn etwas zu wärmen. Sie war den ganzen Tag unterwegs gewesen und musste durch die weite Ebene, welche die Stadt Minava umringte, und durch den dichten Wald Grauforst. Wenigstens war ihr Weg dort nicht ganz so feucht gewesen, doch musste sie dafür durch dickes Geäst und vom Boden aufgeweichten Schlamm kriechen. Am Abend fand sie endlich ihr Ziel, eine kleine Holzhütte tief, tief im Wald.
Sachte klopfte sie gegen die mit Moos bewachsene Holztüre. Sie horchte. Nichts. Erneut klopfte sie gegen die Türe, diesmal energischer. Wieder horchte sie. Eine leises schlurfen vernahm sie von drinnen. Nun beeile dich doch endlich alter Mann...beeile dich. Dachte sie, als endlich die Türe aufging. Ein alter Mann stand im dämmerlicht einiger Kerzen. Seine Haare waren grau, hingen glatt nach unten und verliefen fast nahtlos mit einem zotteligen dunkelgrauen ungepflegten Bart. Alles in allem machte dieser alte Mann einen äußerst fragwürdigen Eindruck.
Mit einem leichten schmatzen fragte dieser skeptisch „Was ist euer Begehr werte Dame.“. „Ich bin die Hebamme Elana...dieser Junge...er liegt im sterben, sein kleiner Brustkorb hebt sich schon nicht mehr...bitte weiser Magier, bitte ihr müsst ihm helfen. Er ist des Todes wenn ihr ihm nicht helft, wenn nicht ihr, wer dann?“. Der alte Magier gewährte der Hebamme mit erschreckender Gelassenheit eintritt. Die Hebamme trat stürmisch ein und legte den Jungen auf das nahestehende Bett und entwickelte es von der dicken nassen Decke. Der alte Magus schritt in aller Seelenruhe zum Feuer und goss sich zuallererst eine Tasse Tee ein. Er nippte kurz an dem noch heißen Getränk und stellte es auf einen kleinen Tisch. Danach schlurfte er langsam zu dem kleinen Bündel, welches nun auf seinem Bett ruhte. „Ich hab es nicht so mit Kindern...“, sprach er mit einem leichten schmatzen. „Helft ihm, bitte...er...er ist etwas besonderes!“, flehte die Hebamme nur noch. Doch kamen ihr Zweifel auf, vielleicht war es besser, den Jungen sterben zu lassen, was hatte dieser denn schon für eine Zukunft? Die Mutter war tot, vom Vater verstoßen und obendrein noch Blind. Nein er ist was besonderes!! Langsam trat der Magus wieder näher und beäugte den kleinen Koltar. Der Magier schien nun doch relativ interessiert zu sein und nickte nur noch bestätigend.
„Warte draußen vor der Türe! Und komme erst wieder rein, wenn ich dich hole.“ Die Hebamme leistete Gehorsam.

Der Magier suchte gemächlich einige Reagenzien zusammen und begann einen Zauber zu sprechen. Langsam legte er seine Hand auf die Stirn des kleinen Säuglings und ein warmes Gefühl durchströmten die Finger des Magiers. Plötzlich riss das Kind die Augen auf und starrte den Magus an. Dieser erschrak und wollte zurückweichen, doch konnte er sich nicht lösen. Ein Brennen wie tausend Nadeln stach durch seinen Arm. Hitze, Feuer, der Magier schrie auf. Bilder verzerrten sich vor seinem Geistigen Auge. Er sah einen jungen Magier mit einer Augenbinde, wie Blitze stachen neue Bilder in seine Gedanken, eine Schlacht, wieder dieser Magier, er vollführte mächtige Zauber, Tod und Qualen, wieder ein Blitz, etwas dunkles umhüllte den Jungen, dunkle Schlieren zerrten an seinem Körper, eine strahlende Aura verteidigte diesen jedoch. Wieder ein Blitz, es wurde schwarz.
Taumelnd löste sich der Magier, Schrecken stand in seinem Gesicht. Der kleine Junge jedoch starrte ausdruckslos den Magus an. Er versuchte die Augen des Jungen zu erforschen, weiße Pupillen...der Junge war Blind. Der kleine Koltar schlief ein.
Noch verstört und wie benommen, ging der Magus zur Türe und öffnete der Hebamme. „Was war hier los!? Ich stand hier mindestens 5 Stunden im Regen! Was fällt euch ein!?“, platze diese vor Empörung heraus. „Was ist mit dem Jungen wie geht es ihm?“. „.Fünf Stunden...“, der Magier schüttelte geistesabwesend und in Gedanken versunken den Kopf. „Der Junge...ihm geht es gut...“, er zog eine lange Pause und fuhr hektisch fort. „Kümmere dich um ihn, in fünf Jahren werde ich zu dir kommen, sofern ich es für ungefährlich erachte, und ihn mitnehmen...ich muss mit meinem Rat reden...ich muss...ich muss los...“ Sofort darauf schlang sich der Magus leicht unbeholfen seine graue Robe um, packte den in der Ecke stehenden Stock und trat eilig in die Dunkelheit hinaus.
Die Hebamme stand alleine mit dem kleinen Jungen im Zimmer und musste erst mal alles verarbeiten, bevor sie sich wachrüttelte und nach dem kleinen sah. Ihm ging es gut, der kleine war friedlich am schlafen und sein Fieber war gesunken. Er war geheilt. Die Hebamme wusste nicht ganz was sie machen sollte, doch nahm sie den Kleinen am nächsten Tage mit nach Minava. Am darauffolgenden Morgen, erfuhr die Hebamme, dass Dron sich sein eigenes Schwert durch den Leib gestochen hat und neben seiner toten Frau gefunden wurde. Nun hatte der kleine nur noch die Hebamme.


Die Jahre vergehen:

Heute war es soweit, Koltars fünfter Geburtstag. Elana hatte ihr kleines Haus prächtig hergerichtet und es duftete nach Kuchen. Elana saß an Koltars Bett und wollte ihn sanft wecken. Er hatte ihre Anwesenheit und ihren Atem schon längst bemerkt und war bereits wach, weil er ganz genau wusste, was heute für ein Tag war. Er stelle sich jedoch schlafend, weil er es liebte von Elana geweckt zu werden. „Guten morgen mein kleiner Sonnenschein.“, sprach sie sanftmütig und voller liebe. „Aufwachen mein Kleiner. Heute ist dein Geburtstag!“. Sie strich ihm sanft durch sein dunkelbraunes Haar und hauchte ihm einen Kuss auf seine Wange. Ein schmunzeln huschte über Koltars Gesicht, welches er sofort wieder versteckte. „Ich weis das du wach bist du Schlafmütze.“. Koltar fuhr plötzlich hoch, „Ich hab was ganz schönes geträumt Mama! Guck, da war so ein alter Mann, genau der von dem du mir immer erzählst, der mich irgendwann holen kommt und aus mir etwas ganz besonderes macht! Guck und der kam dann zu mir und machte, dass ich sehen kann!“, wippte der kleine Junge aufgeregt hin und her. Elana lächelte mit einem traurigen, sanftmütigen Blick. „So wird es sein mein kleiner Koltar, du wirst mal etwas ganz besonderes. Aber jetzt steh schnell auf, ich habe unten alles geschmückt und einen Kuchen für dich gebacken.“. Koltar stand auf und machte ein paar Freudensprünge, ging zu seinem Stuhl und zog sich seine Kleider an, wusch sich und rannte sicher die Treppe runter. Unten warteten Elana, ihre schon 20 Jahre alte Tochter Lainy und der alte Grimm Spotty. Zielstrebig lief er auf seine Schwester zu und umarmte sie heftig, als diese ihm zum Geburtstag gratulierte. Ebenso mit dem auf einem Schemel sitzenden alten Grimm Spotty. Koltar hatte sich in den Jahren viel beigebracht und seine Motivation war enorm. Das Haus kannte er in und auswendig und rannte so gut wie nie gegen etwas. Die Personen fand er auch meist mühelos, weil jeder Geräusche von sich gab, welche er immer genau zuordnen konnte. So zum Beispiel den alten Grimm Spotty, welchem bei jedem Atemzug durch seine Nase, ein kleiner Pfeifton entstand. Koltar wusste dann immer ganz genau, wo dieser war. Gut, zugegebener Maßen saß der alte Grimm Spotty immer auf seinem Schemel und war am schnitzen, doch wurde Koltar immer besser und fand beim gemeinsamen Versteckspielen im Haus, jeden einzelnen ohne Mühe.
Als alle vier beim Kuchenessen waren klopfte es plötzlich dumpf an der Türe. „Elana stand freudig auf. „Das werden wohl deine Freunde sein Koltar, sind zwar früh dran, aber die wollen bestimmt den leckeren Kuchen probieren!“. Koltar schüttelte den Kopf, Nein...das ist keiner Meiner freunde… Elana öffnete die Türe und schrak zurück. Koltar drehte den Kopf Richtung Türe und öffnete seine schneeweißen, blinden Augen. Plötzlich schreckte er zurück. Für einen Bruchteil einer Sekunde sah er einen dunkelblauen Schemen. Keinen genauen Umriss, mehr eine Art Aura. Doch genauso schnell wie es gekommen ist, verschwand es auch wieder.
In der Tür stand der Magier. „Mein Name ist Helios. Erkennt ihr mich...Elana?“, „Ja..ja...k-kommt doch rein…“, stammelte Elana mehr, als dass sie sprach.
Mit schlurfenden Schritten trat der alte Magus ein und nickte mit einem leichten schmatzen freundlich in die Runde. Er musterte den kleinen Koltar und sprach, „Hast dich ja prächtig entwickelt junger Mann.“. Dem Magus waren seine weißen Augen, mit denen Koltar ihn noch immer anstarrte unheimlich. Mit einem leichten schmatzen fuhr er jedoch fort, „Naja, mein Geburtstagsgeschenk an dich ist, dass ich dich mitnehmen werde. Du wirst die nächsten 12 Jahre mein Lehrling sein. Ich werde dich in die Grundzüge der Magie unterweisen und, wenn du dich als würdig erweist, wirst du eines Tages zur Magierakademie gehen...“. Der Magus schmatzte leicht und wartete auf eine Reaktion von Koltar. „Nun los, geh nach oben und packe! Der Tag hat erst begonnen und wir haben noch viel zu tun!“.
Koltar verzog sein Gesicht zu einer verzerrten Grimasse und fing an zu schluchzen. Er weinte. Elana ging zu ihm und umarmte ihn mit tränen in den Augen. „Mama...jetzt, jetzt wird mein Traum doch bald wahr oder Mama? Jetzt darf ich mit ihm mitgehen oder Mama?“. Koltar zog mit einem Schluchzer die Nase hoch. „Ja mein kleiner Sonnenschein, jetzt wird dein Traum wahr.“. Schnell packten sie das wichtigste zusammen, während der alte Grimm Spotty und der Magier Helios sich unterhielten. „Wird er denn überhaupt fähig sein ein Magier zu sein ehrenwerter Magus?“ fragte Grimm Spotty skeptisch. „Ich weis es nicht, doch der Rat hat mir zugestimmt, dass ich es mit ihm versuchen soll, trotz einiger Befürchtungen. Und wenn keine Gefahr von ihm ausgeht, darf er mit seinem achtzehnten Lebensjahr auf die Akademie, dort lernt er dann, was es heißt, die Magie zu beherrschen.“. „Was denn für eine Gefahr?“. Mit einem leichten Schmatzen erhob sich der alte Magus und ging zur Treppe. „Komm runter Koltar, wir müssen los!“. Voller Tatendrang stürmte Koltar die Treppe runter und sagte freudig, „Ich bin bereit Meister Helios.“. Koltar hatte sich herausgeputzt und stand nun vor dem großen Magus mit seinem kleinen Wanderstock und dem kleinen Beutel an dessen ende. Es war schon ein lustiges Bild und dem Magus entschwand ein herzhaftes lachen, welches er mit einem leichten schmatzen kaschierte, sich räusperte und sagte, „Nun verabschiede dich junger Mann. Du wirst deine Familie lange Zeit nicht sehen.“. Ob des kleinen Versprechers hustete er leicht. Koltar war tapfer und weinte nur ein bisschen, er war viel zu aufgeregt und wollte sofort los.


Die ersten Jahre verbrachte Koltar hauptsächlich damit, den Haushalt des Magus in Ordnung zu halten er lernte schnell, wo was stand und wo was hinkam. Dies war überaus schwer, da bei dem alten Magus ein totales Durcheinander herrschte. Zudem lernte er zu schreiben, was eine erhebliche Schwierigkeit darstellte. Anfänglich hatte er sich damit schwer getan und verstad absolut nicht, wofür das denn gut sei, er kann doch eh nicht sehen. Doch Koltar tat, was ihm aufgetragen wurde und lernte schnell durch die vielen Konzentrationsübungen, welche er täglich mit dem Magus machte. Er wurde immer sicherer. Koltar hatte selten Heimweh, meistens jedoch vermisste er es sanft geweckt zu werden. Der Magier Helios weckte ihn meist äußerst grob und wollte er mal nicht beim ersten Mal aufstehen, bekam er einen Eimer kalten Wassers über den Kopf.
Die nächsten fünf Jahre verbrachten die beiden mit Studien. Nach getaner Arbeit, unterrichtete Helios den jungen Koltar in den Grundbegriffen der Magie. Die Lektionen war oft sehr trocken und der Magus hielt ihm hauptsächlich Vorträge über Philosophie, über Energien des Liedes der Eluive, welche alles und jeden durchfliesen und wie man diese Energien für sich nutzen konnte.

Koltar war meist so eifrig, dass er bis spät in die Nacht aufblieb und das gelernte niederschrieb. Zwar konnte er das geschriebene nicht lesen, doch so wiederholte er alles noch mal Stück für Stück. Helios war sehr beeindruckt und beschloss ihn an seinem dreizehnten Lebensjahr eine Stufe höher steigen zu lassen. Sie versuchten sich an einem ersten Zauberspruch.
Es ist bei weitem einer der leichtesten Sprüche und sollte ihn Koltar innerhalb einiger Monate nicht hinbekommen, so würde Helios die Ausbildung abbrechen. Helios bereitete ihn eindringlich darauf vor, wie er die natürlichen Energien des Liedes zu nutzen hat, welche Worte er sprechen soll, die Betonung dieser und die Handbewegungen, bei denen es auf jede Kleinigkeit ankommt. Zudem musste Helios ihm die Bewegungen genaustens erklären, da Koltar sich diese nicht abgucken konnte. Sicher, wenn er erst mal jahrelang Erfahrung gesammelt hat, gelingt einem dieser Spruch im schlaf, auch ohne diese aufwendigen Handbewegungen, doch soweit war Koltar noch lange nicht, trotzdem er äußerst begabt war und sich alles genau einprägte und nachts übte.
Eines Tages war es soweit, er sollte den ersten Versuch wagen. Koltar konzentrierte sich, er floss mit der natürlichen Energie, dem Lied der Eluive, machte die Handbewegungen und sprach, „In Mani Ylem“. Alles war perfekt, jetzt hieß es nur noch die Konzentration zu bewahren auf das Lied zu hören und die Energien nach seinem Willen zu formen. Irgendwas passierte, Koltar öffnete seine Augen und weiße Schlieren bildeten sich, welche seine Handbewegungen formten. Nein, seine Bewegungen passten sich dem natürlichen Verlauf der Energien an. Er konnte die Energie sehen und sah, welche Linien er manipulieren musste um das Brot herauf zu beschwören. Doch was war dahinter? Wieder dieser starke dunkelblaue Schimmer. Diese Aura, sie umfloss seinen Meister, er konnte jede seiner Bewegungen „sehen“! Er sah wie sich seine Aura wandelte, er kam näher, er sah, wie sein Meister auf ihn zukam! Koltars Puls raste, er verlor die Konzentration und plötzlich sah er wieder nur schwarz.
„Sehr gut Koltar! Sieht zwar eher aus wie Fischtran und nicht wie ein Brot, aber schon ganz gut, du hast die Konzentration verloren...“. Koltar hatte den Spruch mehr oder weniger gemeistert, doch das interessierte ihn nicht sonderlich. Was war da passiert?!
Koltar schwieg und sagte seinem Lehrmeister nichts davon, vielleicht aus Angst vor dem was es bedeuten könnte, er wusste es selber nicht so genau.
Immer wieder übten sie zusammen den Spruch und bald konnte Koltar von der Wurst, bis zum Kuchen alles zaubern. Doch vielmehr verblüffte ihn, dass er den zustand dieses „Sehens“ der Energie, immer länger anhalten konnte. Und eines Abends beim Abendessen, öffnete Koltar die Augen, blickte seinen Meister an und sagte,
„Meister Helios, deine Aura...sie ist...ein Leuchtfeuer, strahlend und so reihn.“. Dem Magus viel die Kinnlade runter und er starrte ihn Sekunden lang nur an. Mit einem lauten krachen viel seine Faust auf den Tisch und er lachte, er lachte aus Freude. Komm her mein Sohn...es ist Zeit für eine weitere Lektion. Er schmatze leicht und setzte an. „Lausche meinen Worten junger Schüler und begreife. Manche Magier unterscheiden sich stark von herkömmlichen Menschen. Ihr Bewusstsein existiert in zwei Welten. Der grauen Alltagswelt und der funkelnden ätherischen Welt der Magie! Er nimmt nicht nur die physische Form eines Menschen war, sondern sieht auch die funkelnden magischen Auren, die jeden Menschen, mal stärker, mal schwächer, umgeben, jeder in seiner eigenen Farbe, jeh nachdem wie stark ihn Eluives Lied durchströmt. Du mein junger Schüler, hast dieses seltene Talent...man sagt, diese Magier sehen die Magie auf eine so deutliche Weise, dass sie einen anderen Zauberer wie ein strahlendes Leuchtfeuer in finsterer Nacht sehen und ihre Zaubersprüche wie vielfarbige, brodelnde und tobende Wirbelstürme magischer Energie aussehen...Du hast ein außergewöhnliches Talent und wenn du es beherrschst und verfeinerst, dann wird aus dir was Großes, kleiner Koltar...“. Helios erhob sich leicht schmatzend und ging ohne ein Wort zu sagen. „Kannst du es mich denn lehren Meister Helios!?“. Helios blieb stehen, schmatze leicht „Sicher...“.
Von da an wurde das Training immer härter. Er lernte viele neue Sprüche, doch was viel wichtiger war, er lernte seine Fähigkeit anzuwenden, nicht nur bei Zaubersprüchen, sondern zu jeder Zeit. Er lernte wie man die Fähigkeit benutzt um Dinge zu finden, Energien zu erkennen und was diese bedeuteten. Manchmal musste er sich einen ganzen Tag lang auf eine einzelne Energie konzentrieren, wonach er abends meistens mit schweren Kopfschmerzen zu Bett ging.
An seinem achtzehnten Geburtstag, beherrschte er diese Kunst schon sehr gut. Es war fast so, als könne er sehen. Alles was lebt besaß eine Aura, jeder Baum, jeder Wurzel, jeder Strauch, jedes noch so kleine Tierchen. Besonders beeindruckend war die Aura seines Meisters oder die einer jungen Dame, welche er nur äußerst selten zu sehen bekam, schließlich lebten sie in totaler Abgeschiedenheit in irgendeinem kleinen Wald.
Trotzdem blieb er Blind und die Schönheit eines zarten Gesichts würde er niemals sehen können. Tote, leblose Gegenstände, konnte er auch nur sehr schwer erkennen oder gar überhaupt nicht, obwohl auch diese von dem allumfassendem Lied der Eluive durchdrungen wurden. Er würde es noch lernen, hoffte er.
Sein Meister kam an seinem Geburtstag zu ihm. Leicht schmatzend fing er an, „Mein junger Koltar. Du kannst nun in der Welt überleben, auch wenn du noch in vielen Sachen unbeholfen bist, doch ich werde dich zu der Magierakademie in die Academia Arcana schicken. Dort wirst du lernen, wie man die Kunst der Magie perfekt beherrscht. Ich habe dir nur die kleinen Grundkenntnisse beigebracht, damit du es am Anfang nicht allzu schwer haben wirst und dich leichter in die Lektionen finden kannst. Doch eins sage ich dir!“, er hob mit einem schmatzen den Finger. „Werde niemals übermütig aufgrund deines Talents!“. Er schaute den Jungen eindringlich in die offenen weißen Augen, um dort irgendeine Reaktion festzustellen, aber dort war nichts, außer dem durchdringenden nichtssagendem weiß. Er schmatze leicht, „Morgenfrüh brichst du auf. Immer nach Nordosten.“. Damit ging der Magus in sein Studienzimmer und lies sich nicht mehr blicken.
Am frühen Morgen war Meister Helios fort und Koltar war alleine. Er packte seine Sachen und verlies die kleine modrige Holzhütte gen Nordosten.[/url]


Zuletzt bearbeitet von Koltar de Luca am 27 Aug 2007 13:26, insgesamt 2-mal bearbeitet
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