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Vogelscheuchengewisper- Morra Thuati
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Morra Thuati





 Beitrag Verfasst am: 20 März 2007 01:22    Titel: Vogelscheuchengewisper- Morra Thuati
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1.) Wogen (Prologue)

Lautlos grub sich der nasse, aufgesogene Sand wie weicher, warmer Gries zwischen die Zehen und ergoss sich blubbernd über die von schwachem blau gezeichneten, kleinen Füße. Matt spürte sie die rieselnde, reibende Bewegung wie eine zarte, eiskalte Liebkosung und ein dünnes, entrücktes Lächeln verlieh den vom Wahnsinn befallenen Zügen eine Art bizarre Schönheit, ungleich der, für die sie früher so gerühmt wurde. Mit fiebrig glänzendem Blick in den weit aufgerissenen, rehbraunen Augen verlagerte sie im stockenden Schritte das Körpergewicht erneut und diesmal leckte das Meer an ihrer Fußspitze. Nur für den Bruchteil eines Lidschlages streckte es die Schaumkrönchenzunge aus und kostete das Fleisch der jungen Frau, dann zog es sich schlagartig und hastig mit abertausend winzigen Bewegungen zurück, als habe das Gift des verwirrten Geistes eine ansteckende Wirkung.
Aber es kam zurück, mit neuer Kraft und voller dunkler Gier um diesmal gar bis zu den zierlichen, unschuldigen Spitzen des schweren, mehrlagigen, strahlendweißen Nachtgewandes vorzudringen. Sie waren sich nun einig, das dunkle Eiswasser und die zerbrochene Schönheit. Einer nahm alles und der andere musste um der Seelenruh’ Willen geben. Die dunklen Wogen waren bereit sie ein zweites Mal zu holen.


Wogen, es waren sicher Wogen. Keine kleinen, hübsch anzusehenden Wellen mehr. Schwarze Schmerzfluten, die sie erhaschten und mitreißen wollten. Pein und Qual ertränkten sie erneut und mit einem Schrei der Verzweiflung warf sie sich gegen den Strom um ihrer beider Überleben zu sichern. Ihres und das ihres gerade erwachenden Kindes. Ungeboren noch war es der Fächer für die Flamme ihrer letzten Kraft, Lichtkörnchen am schwarzen Himmel und vor allem anderen Bindeglied zwischen ihr und dem nun so fernen, ewig gegrämten Gesicht des Liebsten. So weit, weit fort...

„Herr, wir brauchen einen neuen Bottich mit heißem Wasser und frische Kräuterwickel. Sie beginnt wieder zu fiebern.“

So wächsern das liebliche Gesicht,
vom Fieberglanze entstellt die sonst so ruhigen, sanftbraunen Augen,
klebrig um Gesicht und Hals geschlungen die honigfarbenen Locken,
die sonnengeküsste Farbe verlässt den zierlichen, schönen Körper.

„Herr? Hört Ihr nicht? Eilt Euch, sonst verlieren wir die Herrin!“

Als er wieder nicht reagierte, sondern sein lebloses Starren aus dem dunkelsten Eck des prächtigen, doch kalten Raumes fortsetzte, da schickte die Eluive- Priesterin das Mädchen. Dumm und einfältig stand ihr diese Trine eh mehr im Wege herum. Ohne das aufgeregte Gegacker der Magd fiel es ihr erheblich leichter der mittlerweile bebenden und vollkommen verkrampften jungen Frau zu helfen. Ein schweres Unterfangen in der Tat. Sie war so unglaublich schwach, doch war es die innere Schwäche ihres Geistes, die sie seit Mondläufen innerlich verkrüppelte. Wäre er doch nur wenigstens eine Stütze...
Als das Mädchen erneut mit aufgelöstem Gejammer und der geforderten Ware ins Zimmer trat, entriss die in Linnen gewandete Priesterin ihr Kessel und Kräuterwickel um das dumme Ding dann mit wenigen, leisen doch durchdringenden Worten vor die Türe zu setzten.

Agata war fürchterlich gekränkt und bestürzt zugleich. Man hatte sie verbannt, verstoßen und fortgetreten wie einen räudigen Streunerköter. Jetzt, wo die Herrin sie doch so dringlichst brauchte. Es waren ihre fürsorglichen Berührungen, ihre mitleidsgeprägten Worte und all die aufopfernde Liebe, die sie der morgenschönen Frau entgegenbrachte, welche Lady Thuati vor fast einem Jahr erst aus den Klauen des Irrsinns gerissen hatten. Wie nah war da die Herrin, ihre Sonne, im dunklen Sumpfe zu erlöschen, als man ihr in einer düsteren Nacht mehr nahm, als dieses Lichtwesen und auch Agatas Herz ertragen konnten. Der Herr war seit der Tragödie keine Hilfe gewesen, nur eine unbelebte Marionette, die sich mehr und mehr von der eigenen Frau entfernte, während die Lady des Nachts im Seidenbette von Alpträumen geschüttelt nach ihm rief und schrie... schrie...

Doch nun war es still im Hause Thuati.
Eine Todgeburt? Das Ende der Qualen? Für beide?
Mit Tränen des Entsetzens in den Augen stieß Agata die schwere Ebenholztüre zum Schlafgemach der Herrschaften auf und hielt stockend inne. Sie lebten beide, doch...

Es war so winzig, klein, bleich und voller Blut. Ein besudelter, blasser, noch fast kahler Körper. Ihr Lichtkorn, ihr Bindeglied lebte und alles um sie beide herum hatte den Atem angehalten. Die Welt war in ihrer Drehbewegung eingefroren und die Monde hielten beide jeglichen Wolkenfetzen weit fort um auf das Wunder zu starren.
Da öffnete es die Augen.

Es klirrte nicht, als ihr Wille zerbrach, es stank nicht nach verbranntem Fleisch, als ihr Herz loderte, sogar der eigene Schrei war stumm.
Dunkle, rußgraue Augen blickten auf ihre nackte Seele und taten ihr erneut Abscheuliches an.

„Freut Euch, Mylady. Ihr habt eine kleine Tochter geboren. Euer Kind ist wohlauf!“

Wieder erfasste sie die Urgezeit, diesmal stark genug um den schlanken Körper mit sich zu reißen. In die Tiefe um sie in tödlich kalte Decken zu hüllen. Fänge, die das Leben nahmen und Ruhe schenkten. Sie hatte es geschafft, sie hatte ihm entfliehen können. Lächelnd öffnete sie den Mund und ließ es zu, dass der eisige Strom ihre Lungen füllte.
Man fand sie erst acht Tage später, als das Meer seine Beute wieder ausgelaugt an Varunas Strand spuckte. Aufgedunsen, angenagt von Tiefenwesen, entstellt.
Nur das selige Lächeln auf den Lippen war geblieben.


****
Zurück ließ Lady Helinna Thuati ihren trauernden Mann Rychard und die neugeborene Tochter... Morra.

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Morra Thuati





 Beitrag Verfasst am: 26 März 2007 20:06    Titel:
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2. Schloss

Die kleinen Ärmchen konnten die vergleichsweise prankenhaften Männerhände nur zu leicht gänzlich umgreifen. Feste, wie zwei eiserne Zangen schlossen sie sich und quetschten das zarte Fleisch unsanft zusammen. Sie versteifte sich unter dem Griff wie ein Stock, jedoch schrie sie nicht, öffnete den Mund kein einziges Mal und wurde vom heftigen Ruck, welcher aus dem Arm des Erwachsenen hinab in ihren Körper glitt, einfach von den Füßen gerissen. Im Grunde trug er sie so beinahe, denn unter dem Einfluss der enormen und rasch eilenden Kraft konnte das Kind nur auf Zehenspitzen ihre winzigen, trippelnden Schritte machen. Natürlich achtete er peinlichst genau darauf, dass sie sich nirgendwo stoßen oder gar schlimmer verletzen konnte, aber er nahm nichts von der Intensität seiner energischen und wohl auch ungerecht erscheinenden Handlung.

Die schwere, dunkle Ebenholztüre zum einstigen Schlafgemach, vertraut und nun gemieden, wurde seit fünf Jahren nur von der geschäftigen Agata, stetig jammernde und zeternde Haushälterin der Thuatis, betreten um einmal in der Woche das ehemals belebte Zimmer zu pflegen. Er wusste warum sie mit solch einer Hingabe ihre freien Momente opferte um zu fegen, putzen und polieren, der Grund war noch immer Helinna. Die sofort auf Nährboden treffenden, tragisch düsteren Gedanken musste er eilig beiseite wischen. Die Zeit drängte und nochmals wollte er der Kleinen diese bizarre Beschauung nicht antun, als wäre sie ein seltenes Tier, kein fünfjähriges Mädchen. Vom Aufschwung des Zorns beflügelt stieß er die Türen auf und mit einem letzten Ruck setzte er sie im Raum ab. Kaum war dieser seltsam anmutende Lauf beendet, der Eisengriff um den langsam kälter gewordenen Arm verschwunden und der Boden endlich fest unter den winzigen Füßen, da trafen ihn die pechfarbenen Blicke und hielten an seinen hellen Augen fragend fest. Noch immer öffnete sie den Mund nicht, sondern starrte nur tonlos zu ihm auf.

„ Das ist das Zimmer deiner hohen Frau Mutter gewesen und hier wurdest du geboren. Freue dich, Morra, ab heute sind dies deine eigenen vier Wände.“

Er war sich noch nicht einmal sicher ob sie eines seiner knappen Worte denn auch verstand, denn es änderte sich weder an ihrer Haltung, noch an dem auf Antwort wartenden Blick auch nur irgendetwas. Hastig musste er sich abwenden, warf die Flügeltüren ins Schloss und drehte den Schlüssel darin mit einer einzigen Bewegung entschlossen um.
Dann erst wagte er auszuatmen und kraftlos sackten die breiten Schultern herab, der Rücken krümmte sich, gedrückt von der schweren Last auf dem Herzen nach vorne gezogen. Helinna, ihr Geist quälte ihn und ihre endgültige, unabänderbare Abwesenheit zerriss ihn. Jetzt, nach ihrem Tode erst hatte er verstanden, dass er ihr diesen schrecklichen Fehltritt längst vergeben hatte und sein Herz noch immer vor Freude höher schlug, als er schon lange vor der Geburt Morras ahnte, dass sie nicht sein Kind war. Morra...

Langsam zog er den Schlüssel aus der Türe und ging lautlos in die Knie um durch das Schlüsselloch zu blicken. Im nächsten Moment krabbelte ein unheimlicher Schauer betont langsam sein Rückenmark herab. Sie stand noch immer halbwegs in der Mitte des Raumes, so winzig, zerbrechlich und kränklich bleich. Nur den Blick hatte sie ein wenig gesenkt und wieder traf er starr auf das Auge in der Türe, sein Auge. Woher wusste sie...?
Selbst versteift und in der Bewegung gefroren hielt er den großen kohlestückgrauen Kinderaugen stand und betrachtete das kleine Mädchen noch wenige Lidschläge.
Abgesehen von der geringen Größe und der filigranen Statur hatte die wunderschöne Helinna ihr nichts vererbt. Ungesund wächsern die Haut, dunkle Ränder unter den noch unteren den anziehenden, anthrazitfarbenen Blicken, das ebenso unergründlich Rabengefiederhaar fiel ihr trotz aufgewandter Pflege nicht glatt und seidig über die schmalen Schultern, sondern wählte Strähne um Strähne mal zwischen widerspenstigen Wellen oder struppig abstehenden Fransen. Dank der starren, überaus geraden Haltung, als hätte sie einen Stock verschluckt, ließ sie einen glauben man stünde vor der Miniaturvariante einer mädchenhaften Vogelscheuche.
Dennoch... für Rychard Thuati war seine kleine Tochter, der letzte Lebensfunke seiner verstorbenen Frau, wunderschön.

Ein letztes Mal blinzelte er ihr noch durch das Loch in der Türe zu, dann erhob er sich ächzend. Niemand sollte sie je wieder anstarren, als wäre sie eine Missgeburt, auch wenn dies die Isolation von der Außenwelt bedeutete. Das Zimmer war groß, geräumig und mit jeglichem Komfort ausgestattet. Es galt nun nur noch Agata zu unterweisen, welche sicher nicht ohne ein gewaltiges Geschrei ihr Domizil an das kleine Wesen, welches sie für den Tod der Herrin unmissverständlich verantwortlich machte, abgeben würde.

Erneut krümmten ihn die bleiernen Sorgen...
Das Kind… immer wieder das unansehnliche Wesen, welches mit jeder Faser des Körpers klarstellte, dass es nichts von der tragischen Mutterfigur geerbt hatte. Stetig stand dieses kalte Ding im Zentrum des Hausgeschehens. Ja, sie hatte in der Tat versucht das Andenken der Lady zu ehren und wollte sich somit lange zwingen ihr Erbe in dem hässlichen Mädchen zu sehen- doch vergebens! Dieses, dieses ‚Etwas’ war nicht nur absonderlich und introvertiert, sondern auch noch eiskalt berechnend. Lange hatte sie sich eingeredet, dass Morra lediglich degeneriert und schwachsinnig war, doch auch wenn das Biest nicht sprach, so folgten doch die dunklen Augen des Kindes jeder Bewegung. Zwar senkte sie den Kopf stetig etwas und das struppige Rabenhaar fiel ihr dann unschön in das käsige Gesicht, so dass man die Augen nur erahnen konnte, doch spürte die gebeutelte Haushälterin jeden kühlen Blick, welcher unangenehme Schauer durch ihren Körper jagte. Als der Herr dann heute die jungen Burschen aus der Stadt verjagt und verflucht hatte, weil diese- ganz zu Recht!- dem Kind seltsame Blicke zuwarfen, da hatte die Bestie kurz ihr wahres Gesicht gezeigt und höhnend im Rücken des tobenden Vaters gelächelt. So lächelte kein kleines Kind… nur ein Dämon. Der Dämon, welcher für den Tod der strahlend schönen, lieblichen Lady im Grunde verantwortlich war!

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Morra Thuati





 Beitrag Verfasst am: 11 Apr 2007 12:40    Titel:
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3. Flügel

Sie mochte das Fenster. Schon immer. Der einzige, helle Lichtpunkt im viel zu großen, alten und erdrückend dunklem Zimmer. Selbst nach all den Jahren kamen die massiven Eichenwände näher und schlichen sich auf raubtierhaften Sohlen jeden Abend näher an das junge Mädchen. Still saß sie dann im ewig großen Himmelbett, dem Totenbett ihrer Frau Mutter, schlang die knochigen Arme um den bleichen Körper, wagte nicht zu atmen, lauschte in die Alptraumwelt hinein und zwang sich nicht minder tierhaft zurück zu starren. Stundenlang focht sie Blickduelle mit den umschatteten, alten Portraits ihrer Ahnen, welche im Zwielicht unseliges Leben eingehaucht bekamen oder ließ die verstaubten Jagdtrophäen an den Wänden und Skulpturen in den Schränken nicht aus den Augen.

Morra sah anders, fühlte anders und hörte mehr als die anderen Hausbewohner. Niemand hatte ihr je beigebracht mit der Nacht im Totenzimmer, in welchem sie unerwünscht und fehl am Platze war, zurecht zu kommen und da es Rügen von Seiten des Vaters und Schläge von der verbitterten Haushälterin eingebracht hatte, als sie ein besonders blicklich bohrendes Bildnis der hohen Frau Mutter zu zerstören, musste sie ihre eigenen Strategien entwickeln. So saß sie still und lauerte den unheilig gewisperten Worten, welche der Raum und die lebenden Gegenstände in der Nacht sprachen, entgegen… bis die ersten Strahlen der Morgensonne kamen. Dann begann das Fenster milchig zu leuchten und mit einem Schlag war der dunkle Zauber vorbei.

Lautlos glitten dann die nackten Füße aus dem Bett und auf den Dielenboden, welcher unfreundlich aufknarrzte. Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs Schritte und sie stand direkt am Fenster. Noch immer presste sie die Nase am Glas platt um in die atemraubende Schönheit der erwachenden Welt in sich aufzusaugen, wie ein Glas heiße Milch mit Honig. Sie liebte das Fenster, den einzigen Lichtpunkt in diesem erdrückenden Raum, so hoch oben in der Villa Thuati. Schon immer.

****

Wenn man sanft an den zarten, güldenen Käfig stieß, dann zwitscherte das possierliche Singvögelchen aus voller Kehle sein schönstes Liedlein und stolz spreizte es die Schwanz- und Kopffedern des zinnoberroten Kleides. Immer wieder musste er über das nimmermüde, zarte Wesen lächeln und freute sich unbändig über seine weise Geschenkidee. Agata hingegen warf ihm mürrische, ja beinahe erboste Blicke zu und rieb, das Geschirrtuch fest in den schwieligen Händen, die Becher starr weiterhin trocken. Er wusste, dass sie Morras Anwesenheit im Hause, obwohl sich auch nur auf das Zimmer im Obergeschoss und die angrenzende Waschstube beschränkte, nur mäßig duldete. Als er nun davon schwärmte seiner schweigsamen Tochter zum Geburtstag der Volljährigkeit einen lebenden Begleiter und Freund zu schenken, aufdass sie mehr aufblühen möge und die Einsamkeit in den eigenen vier Wänden etwas austreiben konnte, da waren Agatas Augen schmäler geworden.

„Herr, ich denke nicht, dass etwas Gutes dabei herauskommt!“


Das waren dann auch die einzigen Worte geblieben, die sie beide zu jener Entscheidung gewechselt hatten und zumindest er blieb mit Hingabe an seiner Idee hängen. So traf es sich, dass Morra in der Nacht ihrer Volljährigkeit nicht alleine dem ankriechenden Dunkel entgegenwartete…

****

Sie fürchtete das Tier. Vom ersten Moment an. Die glubschenden Augen des Vogels folgten ihr und bohrten boshafte Blicke in ihren dürren Körper. Sein rotes Gefieder schien auch im Nachtdunkel unheimlich zu glimmen, als würde er brennen. Ab und an schlug er flatternd mit den Flügeln und dieses schabende Knattergeräusch lenkte ihre Aufmerksamkeit immer wieder von dem aufgeregten Flüstergewirr im Raume und den flinken, huschenden Bewegungen der Bilder und Skulpturen. Sie verbündeten sich mit ihrem neuen Gott, dem flammenden Vogelwesen und trieben sie in die Enge. Gehetzt drehte sie den Kopf hin und her, in der Hoffnung, dass ihr so nichts entgehen konnte und zum ersten Mal seit langem wieder mischte sich blanke Panik unter die gewohnte Angst. Eisig floss sie durch die Adern, ließ Herz beben und Finger unkontrolliert zittern, erfüllte den schmächtigen Körper und arbeite sich langsam gen Hirn. Sie merkte nur fahrig wie plötzlich eine wabernde Feuchtigkeit die dunkelgrauen Augen füllte und die ersten Tränen über das kränklich wächserne Gesicht tropften.

Da gellte er triumphierend schrill auf und sein Gezwitscher verwandelte sich in meckerndes Lachen. Hysterisch und fanatisch lachte der Feuervogel seinem Opfer entgegen und als wolle er klatschen, schlug er die Flügel noch heftiger. Das Geräusch schwoll in ihrem Kopf zum Orkangetöse und wimmernd sackte sie auf dem Bett zusammen. Sie würden siegen, sie würden über sie herfallen- angeführt von der Vogelbestie würden sie sie verschlingen. Sie musste endlich handeln, musste!

Mit einem Ruck erhob sie sich, wagte sich auf den verzauberten Boden, am ganzen Körper zitternd und bebend. Wie ein Gespinst trat sie verängstigt durch die Alptraumwelt der Nacht auf den Vogelkäfig zu. Sie fürchtete das Tier. Vom ersten Moment an!

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